Alles über Dachträger

Fahrzeugausrüstung, Zubehör

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Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

Aloa,

Auch wenn das Thema an sich kein Hexenwerk ist, dachte ich, ich mach hier mal eine Dachträger-Sammelstelle auf.
Ich befasse mich gerade mit der Suche nach einem passenden Dachgepäckträger.
Im Forum findet sich zwar so einiges dazu, diese Infos liegen aber ziemlich verstreut und werden häufig eher beiläufig erwähnt.
Erstaunlich, ist ein Dachträger doch eines der effektivsten Mittel der Laderaumerweiterung und Anpassung an die individuellen Bedürfnisse.
(Außerdem hab ich grad keine Lust auf Skripten lesen)

So individuell wie unsere Fahrzeuge und ihre Innenausstattungen sind, so vielfältig sind oft auch die Dachträger. Das gilt um so mehr für Selbstbauten.
Vorweg: Die einzig wahre Lösung gibt es nicht, auch ist es nicht zielführend, danach zu fragen.
Allerdings gibt es sehr wohl einige Punkte zu beachten, die allgemeingültig sind:

1. Sinn & Nutzen
2. Aufwand
3. Sicherheit
3. Traglast, Nutzlast, Gesamtgewicht, Dynamik
4. Reparierbarkeit, Flexibilität
5. Diebstahlschutz
6. Alltagstauglichkeit
7. Rechtliches
8. Für & Wider


Berichtigungen und Ergänzungen sind immer willkommen....

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Rhododendron
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

1. Sinn & Nutzen

Wie der Name schon sagt: Laderaumerweiterung im weitesten Sinne.
Sei es auf Touren für ein E-Rad, das Dachzelt, die Alubox mit Angelkram, Surfbrett oder den Campingtisch.
Begehbare Varianten eignen sich plötzlich hervorragend als Dachterrasse oder Liegewiese mit Sternblick.
Im Alltag will auch mal das Bauholz, die neue Wohnzimmereinrichtung oder der Räumungseinkauf im Heimwerkermarkt transportiert werden.

Zuallererst gilt es also festzustellen, was man eigentlich braucht. (nicht zu verwechseln mit "was man will")



2. Aufwand

Da wäre zunächst der finanzielle Aufwand der Anschaffung.
Die käuflichen Modelle, die der gemeine 4x4-Fahrer anvisiert, sind sauteuer (allerdings oft ihr Geld wert, wenns auf harte Touren geht).
Grob ab 500€ aufwärts. Weit aufwärts.

Einige der allseits bekannten Hersteller wären
ARB Die Profis vom anderen Ende der Welt
Thule Die Profis aus dem Norden
ExTec Die Land Rover Spezialisten
Atera eher für "zivile" Nutzung, weniger fürs Gelände
MontBlanc Ein weiterer Bekannter aus dem Norden
Woick/ La Prealpina Hier ein Händler, da Herstellerhomepage größtenteils in Italienisch

Für Selbstbauer nicht uninteressant:
Zurrschienen
Rohrverbinder Alu

Gut möglich, dass sich am Markt aber irgendwie nix passendes finden lassen will oder -wahrscheinlicher- das Budget gesprengt wird.

Bliebe der Gebrauchtmarkt. Hier findet sich so ziemlich alles, was die letzten 25 Jahre gebaut worden ist und das oft zu vertretbaren Kursen.
Sollte halt nicht völlig abgerockt sein. Bei 100-200 € fällt der Griff zur Flex zur persönlichen Anpassung auch nicht soo schwer...
Sprich: was Gebrauchtes als Ausgangspunkt kann also durchaus eine Option sein.
Problematisch ist allerdings oft die Versandfrage, das liegt halt in der Natur der Dinge.

Option 3 wäre der komplette Selbstbau. Das wäre eigentlich ein eigenes Thema wert. Hier nur soviel: man sollte schon wissen, was man tut.
Dinge wie Statik, Zug-/Druckbelastung, Schweißtechnik, Metallverarbeitung allgemein sollte man schon mal gehört haben.
Nur bei genauer Kalkulierung oder bei Hang zur Kompromisslosigkeit macht der komplette Eigenbau wohl Sinn.


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Zuletzt geändert von Rhododendron am 15.05.2010 - 17:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

3. Sicherheit im Strassenverkehr, allgemeines

Der Dachträger an sich sollte solide mit dem Fahrzeug verbunden sein. (jajaa..man glaubt es kaum..)
Selbst funzelige Lampenträger rauschen dem Vordermann nach einer Vollbremsung durch dessen Heckscheibe,
Von plötzlich querenden Fußgängern ganz zu schweigen.

Kraftschlüssige Verbindungen wie Klemmfüße in der Dachrinne tun nur dann zuverlässig ihren Dienst, wenn
a) genügend solide Füße verbaut sind und
b) diese regelmäßig kontrolliert werden.
Gleiches gilt für Querträger auf Reling.

Fein raus ist, wer zusätzlich eine formschlüssige Verbindung schaffen kann (z.B. umlaufende Dachrinne vorn/hinten, Airline-Schienen).
Das entlastet die Grundträger ungemein.
Je tiefer der Träger über dem Dach, um so stabiler auch die Verbindung. Stichwort Hebelwirkung.

Scharfe Kanten und exponierte Stellen müssen in geeigneter Weise abgedeckt/gepolstert sein (Endkappen auf Querträgerenden, Klemmschraubenabdeckungen, Kantenschutz...)

Je tiefer, desto besser. Stichwort Schwerpunktverlagerung.

Ladung niemals nie nicht mit den beliebten Gummizurris sichern. Das gute alte Hanfseil bleibt ebenfalls am Kletterbaum, es sei denn, man ist Fesselkünstler.
Hier sind einzig und allein Ratschengurte das Mittel der Wahl, am liebsten mit Kantenschutz.
Angerissene oder gar geknotete Gurte kommen mit angewidertem Gesichtsausdruck direkt in die Tonne.
Auch hier gilt wieder Formschluss ist besser als Kraftschluss. Zurris also quer wie längs.
Alternativ kann man auch eine Alukiste verschrauben, wenn die einmal ihren festen Platz gefunden hat.
Richtig geil sind hier wieder Airline-Schienen. Entsprechend ausgerüstete Kisten können einfach eingeklinkt werden. Trotzdem auch hier ein Zurri drüber.

Planen zum Wetterschutz oben drüber müssen so eng anliegend und fest wie möglich gezurrt werden.
Die Windlasten jenseits der 60km/h sind dermaßen stark, dass eine ungünstige Falte in der Plane ausreichen kann, diese zum Bremsfallschirm aufzublasen.
Sieht witzig aus, ist es aber nicht. Man halte mal eine 50l Mülltüte bei 50 km/h aus dem Fenster....
Wenn es doof kommt, lernt der Träger buchstäblich das Fliegen

Es gibt übrigens keine Geschwindigkeitsbegrenzung bezüglich des Fahrens mit Dachträger.

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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

3. Traglast, Nutzlast, Gesamtgewicht, Dynamik


Ein paar Kenngrößen gibts auch zu beachten.


Zuallererst mal die maximal zulässige Dachlast des eigenen Fahrzeugs.

Diese Last ist eine dynamische Last; soll heißen, bis zu dessen Überschreitung bleibt die Betriebssicherheit des Fahrzeugs fast uneingeschränkt erhalten.
Sie schwankt zwischen mickrigen 50kg beim Galloper bis hinauf zu anständigen 150kg beim L300.
Im Fahrzeugschein ist sie nicht eingetragen, bestenfalls findet sie sich in der Betriebsanleitung, ansonsten bleibt nur die Anfrage beim Hersteller.

Nur als Info: Als Faustregel kann man annehmen, dass da noch ca. 70% Sicherheit drin ist.
Dafür verbürge ich mich nicht, diese Zahl lief mir aber häufiger über den Weg und so unsinnig erscheint sie nicht.

Dachlasten einiger Modelle:
Galloper: nur 50kg ??, lt. Mitsu-HP: 100kg
Outlander: 80kg
Pajero Pinin: 80kg
Pajero Sport: 100kg
V20, lang: 150kg , lt. Mitsu-HP: 100kg
sonstige Pajero: 100kg
L200: 100kg
L300: 150kg

Quelle: mitsubishi-motors.de


Dazu ein Wort aus der realen Welt:
L300 dynamisch getestet habe ich sie bis 250Kg ,
Dachträger(15kg), 5x20lBenzin (120kg), Reserverad 15kg, 4 Alu Sandbleche 30kg, Ersatteilkiste (15Kg), Hilift (10kg) +Leichtes Handgepäck 20kg.
Testort : Lybische Sahara (Piste).

Ein Fuss von zehn hat sich um 2-3mm in die Dachrinne gedrückt.
Wahrscheinlicher ist schon das der Dachgepäckträger die Grätsche macht, wenn er nicht stabil ist.

Grüsse
Spati
L300 Bj.94
Die statische Dachlast ist natürlich um etliches höher.
Ein auf dem Rücken liegendes Fahrzeug drückt ja auch nicht gleich die Fahrgastzelle ein.
Auf ein stehendes Fahrzeug geht also schon was drauf .


Dann gibt es noch die maximal zulässige Traglast des Grundträgers.

Der Grundträger ist die Schnittstelle zwischen Dachträger und Fahrzeug.
Ein 2,50m x 1,40m -Schwerlastträger auf nur 2 Grundträgern macht also wenig Sinn...

Der klassische Trägerfuß in Verbindung mit dem 4Kant-Rohr von Thule wird mit 100kg Zuladung angegeben. Ob dynamisch oder statisch blieb mir bisher verborgen.
Aufgrund so vieler zerbrochener Füße on tour wohl eher statisch, daher...

...die zigfach erprobte Bauernregel für den Allroundfahrer :
10kg je kurzem Fuß, 5kg je langem Fuß.
Marke Everlast fürs Ende der Welt:
5kg je kurzem Fuß


Das sollte die schlimmsten Pisten eine ganze Weile überstehen.
Hier findet sich der Grund, warum Schwerlastträger oft 10 oder mehr Füße haben (sollten)


Nun haben wir schon Unmengen Gewicht auf dem Dach, aber noch nicht ein Gramm Nutzlast.

Die maximal zulässige Dachlast minus Gewicht des Dachträgers (incl. Grundträger, die benötigt werden, diese Last auch sicher aufzunehmen) gleich Nutzlast

So simpel, so überladen.

Man könnte an dieser Stelle auf die Idee kommen, von Stahl auf Alu auszuweichen. Bringt aber nur marginale Erfolge und eine noch leerere Kasse.
Um auf die selbe Festigkeit zu kommen, muss schlicht mehr Alu her. Vorteil verspielt. Sieht aber schön aus...

Dann hats noch das höchstzulässige Gesamtgewicht der Fahrzeugs, das nicht überschritten werden sollte.
Um noch mehr Haare zu spalten, kann man sich jetzt noch die höchstzulässigen Achslasten ansehen. (da brauchts ne Waage für...mal wieder Sperrmüll wegfahren?)

Sind alle Zahlen im grünen Bereich?



Womit wir bei der Fahrdynamik angekommen sind.

Mehr Gewicht, mehr Belastung (welch Weisheit..)
Je höher der Schwerpunkt, noch höher die Belastung (noch eine Weisheit..), fürs Fahrwerk z.B.

Leckere 200kg auf dem Dach machen aus ohnehin hohen Autos richtiggehende Schiffsschaukeln.
Das macht sie zwar nicht unfahrbar, bei manch einem Fahrer stellt sich gar erst dann das richtige Tourgefühl ein,
aber es gilt zu bedenken, dass sich sämtliche Fahreigenschaften wie
Kippwinkel, max. fahrbare Steigung, Bremsweg, Windanfälligkeit und bestimmt noch mehr doch schon negativ ändern.
Derlei unumgängliche physikalische Gesetzmäßigkeiten gelten natürlich im Gelände wie auf der Straße, nur in unterschiedlichen "Gewichtungen".

Noch eine Bauernregel: je schwerer das Gepäck, desto tiefer wird es verstaut.

Das Gepäck auf dem Dach darf dem Fahrtwind möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

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Ich hab aus dem Moderatorengrün erstmal ein nettes Blau gemacht, gerne ändere ich das nochmal in eine Farbe des Autoren Wahl , allerdings nicht ins Grün zurück :mrgreen: Mod Olaf aka crazy.max
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

4. Reparierbarkeit, Flexibilität

Hier haben die Selbstbauer einen großen Vorteil. Sie können ihr Zeug irgendwie selber flicken, sie haben es ja auch gebaut.
Der gemeine Buschmechaniker versteht sich eher auf Stahl, ebenso dürfte kaum jemand daheim Alu schweißen können.
Geschweißt oder geschraubt? Tja...mhh...
Eine fix angeschweißte Zurröse macht auf mich einen besseren Eindruck. Ebenso ein rundum geschweißter Dachträger.
Die LaPrealpina-Träger z.B. sind hingegen komplett geschraubt und in Modulbauweise. Eine Schraube zu erneuern ist einfacher als ein Bratgerät aufzutreiben.
Normteile wie 4kant-Rohr oder Rundstahl kann man wiederum immer günstig und überall ersetzen. Extravagante Formen, Bögen, Seitenteile eher nicht.
Unentschieden mit Tendenz zum geschweißten Träger.
Allerdings zu Lasten der Flexibilität:
motorang hat geschrieben:Ich hab mich gegen einen Kompletträger entschieden und lieber zwei separate Module gebaut, die je einen guten Meter lang sind. Eines für Gepäck, eines fürs Dachzelt. So bleibe ich flexibel und kann die einzelnen Trümmer noch alleine heben ...
5. Diebstahlschutz

Ärgerlich, wenn der Lampenträger plötzlich weg ist oder die Kiste mit Ersatzteilen vom Dach fehlt.
Oder der gesamte Träger, einst für teures Geld erstanden, demnächst ungefragt auf einem anderen Auto Packesel spielt.
Für manche Grundträger gibt es Knebelschlösser, immerhin.
Ein Mittel wären ungewöhnliche Schraubenköpfe wie diese Torx mit Dorn drin, Außen-Torx, Innenvierkant, am besten gemischt dazwischen gestreut.
Auch stabile Abdeckbleche über einzelnen Schrauben mit Vorhängeschlössern hab ich schon gesehen.
Letztendlich kann alles geknackt werden, wenn etwas aber schon gut gesichert oder nach "Arbeit" aussieht, schreckt das schon ne Menge Langfinger ab.
motorang hat geschrieben:Ein etwas grob gebastelter Eigenbauträger ist meines Erachtens auch schon ein Diebstahlschutz, sollte aber vor Fahrten zum TÜV runter da er den Gesamteindruck beeinträchtigen kann
Der ultimative Schutz für Ladung auf dem Dach sind verschraubte Alukisten mit Schloss vor. Klappbügel mit Schloss zum Verkeilen der Ladung auf dem Träger geht auch.
Ansonsten: geschützt parken, nix überlebensnotwendiges außerhalb vom Auto.


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Zuletzt geändert von Rhododendron am 16.05.2010 - 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

7. Rechtliches


Als "Ladung" werden Güter, Waren, Handels- oder sonstige Artikel beliebiger Art bezeichnet, die befördert werden sollen.
Nicht unter den Begriff Ladung fallen Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. Werkzeug oder Spannketten.
Ob ein Dachgepäckträger nun ein Ausrüstungsgegenstand ist, oder nicht hängt nicht zuletzt mit der Art der Montage bzw. der Gesamtkonstruktion zusammen.
Ein nachträglich montierter Dachgepäckträger ist im Prinzip genauso zu handhaben, wie die Boote die er tragen soll.
Er ist ohne Eingriff in die Karosserie leicht an einen anderen Ort zu bewegen. Diese Eigenschaft macht ihn zur Ladung...
Quelle: www.verkehrsportal.de

Dachgepäckträger müssen demnach keine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) besitzen und müssen nicht in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dachgep%C3%A4cktr%C3%A4ger

Für den eigentlichen Transport auf dem Dach ist ein so genannter Grundträger oder Lastenträger erforderlich, der am Montagepunkt auf dem Kraftfahrzeug fixiert wird.
Dieser Träger muss der Norm DIN 75302 entsprechen und sollte das GS-Zeichen tragen.

Die eigentliche Ladung wird auf verschiedenen Erweiterungssystemen wie z.B. einem
* Fahrradträger,
* Gepäckbox,
* Skiträger oder
* Bootsträger
geladen.
Quelle: vergessen
______________________________________

STVO §22 Ladung

(1)
Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht
verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.

(2)
Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 m und nicht höher als 4 m sein.

(3)
Die Ladung darf bis zu einer Höhe von 2,5 m nicht nach vorn über das Fahrzeug, bei Zügen über das ziehende Fahrzeug hinausragen.
Im Übrigen darf der Ladungsüberstand nach vorn bis zu 50 cm über das Fahrzeug, bei Zügen bis zu 50 cm über das ziehende Fahrzeug betragen.

(4)
Nach hinten darf die Ladung bis zu 1,5 m hinausragen, jedoch bei Beförderung über eine Wegstrecke bis zu einer Entfernung von 100 km bis zu 3 m;
die außerhalb des Geltungsbereichs dieser Verordnung zurückgelegten Wegstrecken werden nicht berücksichtigt.
Fahrzeug oder Zug samt Ladung darf nicht länger als 20,75 m sein.
Ragt das äußerste Ende der Ladung mehr als 1 m über die Rückstrahler des Fahrzeugs nach hinten hinaus, so ist es kenntlich zu machen durch mindestens

1. eine hellrote, nicht unter 30 x 30 cm große, durch eine Querstange auseinandergehaltene Fahne,
2. ein gleich großes, hellrotes, quer zur Fahrtrichtung pendelnd aufgehängtes Schild oder
3. einen senkrecht angebrachten zylindrischen Körper gleicher Farbe und Höhe mit einem Durchmesser von mindestens 35 cm.

Diese Sicherungsmittel dürfen nicht höher als 1,5 m über der Fahrbahn angebracht werden.
Wenn nötig (§ 17 Abs. 1), ist mindestens eine Leuchte mit rotem Licht an gleicher Stelle anzubringen, außerdem ein roter Rückstrahler nicht höher als 90 cm.

(5)
Ragt die Ladung seitlich mehr als 40 cm über die Fahrzeugleuchten, bei Kraftfahrzeugen über den äußersten Rand der Lichtaustrittsflächen der Begrenzungs- oder Schlußleuchten hinaus,
so ist sie, wenn nötig (§ 17 Abs. 1), kenntlich zu machen, und zwar seitlich höchstens 40 cm von ihrem Rand und höchstens 1,5 m über der Fahrbahn nach vorn durch eine Leuchte mit weißem,
nach hinten durch eine mit rotem Licht. Einzelne Stangen oder Pfähle, waagerecht liegende Platten und andere schlecht erkennbare Gegenstände dürfen seitlich nicht hinausragen.

__________________________________

STVO §23 Sonstige Pflichten des Fahrzeugführers

(1)
Der Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, daß seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.
Er muß dafür sorgen, daß das Fahrzeug, der Zug, das Gespann sowie die Ladung und Besetzung vorschriftsmäßig sind und daß die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch
die Ladung oder die Besetzung nicht leidet.
Er muß auch dafür sorgen, daß die vorgeschriebenen Kennzeichen stets gut lesbar sind.
Vorgeschriebene Beleuchtungseinrichtungen müssen an Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern sowie an Fahrrädern auch am Tage vorhanden und betriebsbereit sein,
sonst jedoch nur, falls zu erwarten ist, daß sich das Fahrzeug noch im Verkehr befinden wird, wenn Beleuchtung nötig ist.
.....

__________________________________


STZVO §30c Vorstehende Außenkanten, Frontschutzsysteme

(1)
Am Umriß der Fahrzeuge dürfen keine Teile so hervorragen, daß sie den Verkehr mehr als unvermeidbar gefährden.
.........
__________________________________

Quelle: http://www.verkehrsportal.de/stvo/stvo.php




8. Für und Wider

- erhöhter Verbrauch durch Windlast und Mehrgewicht
- verschlechterte Fahrdynamik, wenn stark beladen
- nicht immer tiefgaragentauglich
- Gefahr der Überladung des Fahrzeugs
- Anschaffungskosten
- Höhenbeschränkungen (....Spanien, Frankreich: Geländewagen + Dachträger + Box und alle Parkplätze, wo du hinkommst sind ab 2,00 mtr. Höhe gesperrt!)
- Vorzeltbesitzer mit Regenrinne müssen was regensicheres basteln (Kederschiene unter Regenrinne)



+ mehr Ladefläche / Stauraum
+ dadurch mehr Innenaum
+ Dachzelt
+ Dachterasse
+ Sonnenschutz für Innenraum, wenn beplankt



*Hier wollt ich ein paar Varianten von Forumsmitgliedern reinstellen*

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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

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Zum Abschluss eine Geschichte, die es so ziemlich trifft:
Hallo Marcel,
den Fehler mit der Dachlast macht eigentlich jeder am Anfang. Wenn man im Netz Bilder anschaut, dann sieht man das oft:

Wie du an meinem Avatar siehst, haben wir auch mit Dachzelt angefangen.
Es sind halt mit Halterung und dem Kram den man drin hat locker 80kg da oben. 2 Zusatzkanister sind 50kg, 2 Reifen nochmal ne Menge, je nach Größe geschätzte 80kg.
Summe mit Sandblechen und Halterungen schnell 250kg.

So belanden sieht man halt leider häufiger umgekippte Fahrzeuge:
BildQuelle: http://afrikareise.myvfr.ch/cgi-bin/get ... ise&nr=171
Ok, der ist arg extrem, da wurde von 500kg Dachlast berichtet.

Aber von solchen Dachlastkostruktionen habe ich schon viele gesehen, und nicht selten von Problemen gehört, auch mit gebrochenen Dachträgern etc. Ich kann deshalb nur abraten.

Deshalb pennen wir jetzt im Fahrzeug: Dachzelt gespart. Auch ein Hoch-/Klappdach ist mir zu schwer, da kommen leicht zusätzliche 100kg zusammen.

Spritkanister kommen nicht auf das Fahrzeug, sondern an das Fahrzeug:
http://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtopic.php?t=5042
Ein großer Tank ist natürlich eh klasse.

Das 2. Reserverad wird ohne Felge auf dem Dach transportiert: nochmal ~20kg gespart.

Dafür gibts Auf dem Dach eine Alubox mit Klamotten und leichten Sachen drin. Zusätzlich die Sandbleche und der Reservegummi, basta. Summe ~40kg.

Warum die Afrikaner mit unmöglichem Schwerpunkt fahren können ist bisher nicht ergründet, aber das können halt nur die.

Grüße
sven
___________________________________________________________________________________
-----------------------------------------------------------------------------------------------

ferdsch!
soweit, so kippelig
Gute Nacht vom Pivo

PS: Im Laufe des Tages ist mir das hier zugelaufen...für sagenhafte 100€cent :mrgreen:
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PPS: verdammt lang geworden aber auch hier..... :hammerschlag:
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von 4doggies »

Hallo Pivo,

selten so einen amüsanten, als auch genauen und detaillierten Bericht/Thread gelesen.

Alle Hochachtung :super: :super:

Viele Grüße
Hans Jürgen
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von motorang »

Schick!
da brauchts kaum Ergänzungen.

Bei unserem kleinen Treffen neulich ist übrigens aufgefallen dass der angeblich so kopflastige L300 mit Dachzelt trotzdem noch weniger kippelig ist (gefühlsmäßig) als ein Schraubenfeder-Pajero. Letzter war einfach weicher in der Federung als das Blattfeder-Grobfahrwerk des L300 so dass die Neigung/Anfälligkeit bei Seitenwind trotz vergleichbarer Beladung mit Dachzelt zu Gunsten des L300 ausfiel ...

Ich hab mich gegen einen Kompletträger entschieden und lieber zwei separate Module gebaut, die je einen guten Meter lang sind. Eines für Gepäck, eines fürs Dachzelt. So bleibe ich flexiblel und kann die einzelnen Trümmer noch alleine heben ...

Ein etwas grob gebastelter Eigenbauträger ist meines Erachtens auch schon ein Diebstahlschutz, sollte aber vor Fahrten zum TÜV runter da er den Gesamteindruck beeinträchtigen kann :lachen:

Gryße!
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Crazy.max »

Hallo Pivo ,

vielen Dank für deine doch sehr interessanten und amüsanten Ausführungen, da sollte sich manch einer mal ein Beispiel dran nehmen. Meine farbspielereien in deinem Post waren leider notwendig , ich bin aber mittlerweile der Meinung das du uns damit was sagen wolltest. Wenn dir das Blau nicht gefällt sprich halt mich oder einen Modkollegen an.

Olaf - der selten so über einen Fachbericht gelacht hat ...
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von Rhododendron »

Aloa,

ich danke für die Blumen. Freut mich, wenn es halbwegs lesbar ist.
Die Recherche war um so mühseliger. Da stellt sich dann irgendwann eine gewisser Humor ein.
Aber wenn man es halt genau wissen will.. :hammerschlag:
Und wenn man schon mal alles beieinander hat, kanns auch hier rein.

Olaf, alles gut. Die farblichen Hervorhebungen waren nur der Übersicht/Wichtigkeit halber, das Grün war Zufall.
Eine tiefere Bedeutung findet sich da nicht. Ich wollte es eh noch ändern. Aber nicht mehr um 5 Uhr morgens :mrgreen:
Also Danke..

Ja.. Erweiterungen, Berichtigungen und vor allem Erfahrungen sind nach wie vor willkommen.

soweit, so schwer
Gruß vom Pivo

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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von 4doggies »

Da fehlt wohl des OME Fahrwerk? :rofl:

Grüße
Hans-Jürgen
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Re: Alles über Dachträger

Beitrag von luzivee »

Hi,
wie schon mehrfach bestätigt, ein sehr hilfreicher und interessanter Beitrag.

Ich kann nur noch meine 10 cent dazu geben.

Haltet, wenn ihr offroad unterwegs sein wollt, abstand von diesen 0 8 15 Sanitär Gepäckträgern. Man bekommt die meist billig, aber was man dort spart muss man später in die Reparatur des Wagens stecken.
Bei uns war der Aufbau unsinnig, die rohre die die Last aufnehmen sollte, waren UNTER die Längsrohre geschweißt. Die Schweißnähte waren billigst. Ok konnte man unterwegs meist durch umpacken und reparieren mit Kabelbindern beheben.
Aber das allerschlimmste waren die Tragfüße. Obwohl wir 9 Stück für ca. 60-80kg angebracht hatten ist keiner heile geblieben. Und auch nachträgliches versteifen mittels dahinter geschweißter Rechteckprofile hat da nichts geholfen.

Am Ende haben wie erst den Träger halbiert und die erster Hälfte weggeschmissen, nachdem das aber auch keine Besserung brachte wurde der gesammte Dachträger am Wegesrand entsorgt. Einzig geblieben sind mehrere Risse und Beulen in der Regenrinne, sowie ein kopletter Ausriss eines Stückes.

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Leider habe ich keine Bilder von den Schäden
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