Afrikatauglich?

Fahrzeugausrüstung, Zubehör

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tzuwen

Afrikatauglich?

Beitrag von tzuwen »

Hey mal generell die frage:welche Veränderungen würdet ihr an einem Standard Pajero V20 vornehmen, wenn ihr bei schmalen Budget eine Transafrikareise auf der Ostroute plant? Dauern soll die etwa 6-8 Monate.
Länge ca 14-16,000 Km.
Ich mein jetzt nur das Fahrzeug selbst und keine Campingsachen.
Weil man ja tausende von Sachen (z.b wasserabscheider/zyklon) angepriesen bekommt und ich mir denke das vieles einfach nicht nötig ist.
Vielen Dank schon mal,
Sven
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Schlappohr
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Re: afrika tauglich?

Beitrag von Schlappohr »

Servus Sven,
ich nehme an Du hast schon die entsprechenden Reiseberichte (u. von Boris und von g.) bei uns gelesen.
Ganz persönlich würde ich mich für Afrika auf wenige Dinge beschränken, denn je Seriennäher Du bist, umso leichter wird es unterwegs Ersatzteile zu finden. Und Du wirst definitiv Ersatzteile brauchen, weshalb die Du lieber das Geld dafür aufheben , bzw. bestimmte Teile schon mitnehmen solltest.
Eine Winde ist fein - ein Greifzug ist universeller und zieht die Karre notfalls auch rückwärts irgendwo raus oder sichert einfach nur ab.
Was ich aus meiner Südafrikanischen Erfahrung heraus unbedingt machen würde ist zusätzliches Licht, denn wenn es mal Nacht ist, ist es wirklich zappenduster. Also Licht aufs Dach nach vorne und ein drehbarer Scheinwerfer hinten.
Entsprechend würde ich mir auch Gedanken über eine zweite Batterie und einen Spannungswandler auf 220V für Laptop und Ladegeräte machen.
Ein Kompressor wird sicherlich auch viel Sinn machen.
Zusatztank ist fein - zusätzliche Kanister sind günstiger und tun es auch.
Richtige Reifen mit ordentlichem Profil - bitte auf gängige Formate die in Afrika erhältlich sind achten!
Fahrwerk würde ich nicht anfassen - alles was ich jemals an Problemen gelesen habe lag nicht am Fahrwerk sondern an der Untergrundbeschaffenheit allgemein (Schlamm oder Sand) Und Deine Stoßdämpfer werden sowieso vermutlich auf der Reise irgendwann sterben...
Der Snorkel erscheint mir durchaus sinnvoll, aber den kann man auch selber basteln. Zyklonfilter schadet sicherlich auch nicht.
Wenn Du billig irgendwo einen Bullenfänger bekommst würde ich den auch dranbauen. Genauso sind ein paar billige Kunststoffabdeckungen der Scheinwerfer eine gute Sache.

Bleibt ein entscheidendes Thema - der Dachträger. Auch dazu gibt es extrem viel hier zu lesen.

Ansonsten gibt es viele gute Tips in den Reiseberichten - von der besten Tarp-Befestigung bis zu Verstecken für Wertsachen.

All das geht für wenig Geld - teilweise auch gebraucht.

Üüübrigens...nur ne blöde Frage...diese Reise haben in den letzten Jahren ja doch einige Leute gemacht. Entsprechend gibt es immer wieder Fahrzeuge die In Cape Town verhältnismässig günstig zu kaufen sind...Hast Du mal in diese Richtung gedacht?

Grüße
Florian
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tzuwen

Re: afrika tauglich?

Beitrag von tzuwen »

puh Erleichterung macht sich breit.
wenn man sich im www die Reiseberichte mit toyos samt super sonder Ausstattung ansieht,schlackert man beim kurzen überschlagen der kosten ganz schön mit den Ohren.

Den Gedanken mit dem Fahrzeugkauf in SA hatte ich auch schon,nur sind dort die Gebrauchtwagenpreise generell höher,zweitens kostet es eine menge zeit sich dort alles zusammen zu suchen.
Mit in Europa angemeldeten Fahrzeugen die in SA auf eine Rückfahrt warten sieht es besser aus,aber man kauft quasi die Katze im Sack. noch dazu habe ich bis jetzt nur Fahrzeuge gefunden die mir zu teuer waren. klar sind die meistens super ausgestattet ...

Von D-> Südafrika ist aber wahrscheinlich für mich besser weil:
-ich kenne das Auto mit dem ich unterwegs bin und habe kein Gepäckproblem beim fliegen
-ich kann das Auto bei entfernter Verwandtschaft in Johannesburg abstellen.
-und ich denke ich man kann das Auto dort eventuell an deutsche Urlauber unter der Hand vermieten-> bzw. im Bekanntenkreis
v.a. wenn man bedenkt das ein 4x4 Campingmietwagen in Namibia/SA über 100 Euro am Tag kostet
-was ich dann langfristig mit dem Auto machen würde bleibt zu überlegen

grüße Sven
tzuwen

Re: afrika tauglich?

Beitrag von tzuwen »

Noch einige fragen: wie sieht es den mit den Temperaturen aus? Macht der Motor das ohne weiteres mit,oder macht ein Zusatz-Lüfter/Kühler sinn?

Zu dem Zyklon/Schnorchel-Thema: 1.Hat man genug Platz um die Zyklonvariante zur Montage im Motorraum zu verwenden?Dann könnte ich mir ja den Schnorchel sparen,da ich ja beides nur aus Staubtechnischengründen montieren würde und nicht um besser durch Wasser zukommen.
2. Variante:Wenn ich nur einen Schnorchel montiere und regelmäßig den Luftfilter säubere/Ersatz mitnehme?

und noch zu einem Kompressor:welchen großen Vorteil habe ich davon?der nimmt doch eher Platz weg und ist, nehme ich mal an, teuer.

Grüße aus dem verrregneten Budapest,
sven
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Sven
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Re: afrika tauglich?

Beitrag von Sven »

Hallo Namensvetter,

die Ostroute ist bis auf 100km im Sudan durchgängig geteert, und an diesem Rest wird mometan gearbeitet.

Entsprechend brauchts eigentlich keine besonderen Modifikationen und Sonderausrüstungen.

Wenn du auf Europas Straßen ohne Winde durchkommst, so gilt das auch für Afrikas Straßen. Die Afrikaner bewegen sich auf diesen auch mit alten Klapperkisten und nicht nur mit hochgerüsteten Toyotas.

Willst du von der Hauptroute abweichen, dann sind ein paar Extras sicher sinnvoll, für Sandfahrten ist ein Kompressor unerläßlich (gibts aber auf der Route eigentlich nicht), für lange Staubpisten ein Zyklon nützlich, aber ein extra Luftfilter gehört eh ins Gepäck.

Ich finde lediglich Scheinwerfer, die man von innen schalten kann und die Umgebung des Autos ausleuchten beim Campen sehr angenehm, einerseits sieht man dann, wer einen des nachts besucht (was halt immer mal vorkommt) andererseits sieht man irgendwelche Krabbelviecher, wenn man mal nachts in Gebüsch muß.

Und ohne Kompressor-Kühlbox wollte ich nicht mehr fahren. Ansonsten ist weniger mehr.

Informier dich mal genau wie es ist, ein Fahrzeug unten stehen zu lassen, so von wegen Carnet und Zoll, das ist nicht so trivial.

Grüße
sven
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freut sich der Mensch!
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Schlappohr
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Re: Afrikatauglich?

Beitrag von Schlappohr »

Hallo Ihr Svens
@ Exmod Sven - na ich denke die Nubische Wüste sollte man auf einer solchen Reise schon mitnehmen, oder? Entsprechend eben mein Gedanke an einen kleinen Kompressor.

An den ungarischen Sven - Druckluft ist immer praktisch und ein kleiner Kompressor kostet nicht viel und braucht nicht sooo viel Platz. In unserem Verkaufsbereich steht gerade einer...

Ansonsten - wenn Du diese Tour machst wirst Du viele Toyos und Landies sehen. Aber auch VW-Busse und japanische und chinesische Kleinbusse ...für mich wäre ein T3 vermutlich sogar die erste Wahl :wink: Ich nehme an Du kennst Safahari schon?

Grüßend
Florian
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rout9669

Re: Afrikatauglich?

Beitrag von rout9669 »

Hallo Sven aus Budapest!

Ich würd mir mal diese kleine Abhandlung zu Gemüte führen. Es geht zwar um die Schadenswahrscheinlichkeit beim L300, aber du wirst einige sinnvolle Dinge auch für deinen V20 ableiten können. Die Quintessenz ist eigentlich die: Bevor man viel Geld für Zusatzausrüstung in die Finger nimmt, sollte der (mechanische) Allgemeinzustand des Fahrzeugs in Ordnung sein.
Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschliessen:
- Um einen Dachträger wirst du vermutlich nicht herumkommen
- Vernünftige Reifen (idealerweise mit grossem Querschnitt) sind Pflicht. (Müssen deswegen jedoch nicht unbedingt neu sein...)
- Ein kleiner Kompressor wird Wunder wirken
- Wenn du den zusätzlichen Sprit in Kanistern bunkern willst, unbedingt vorher die Dichtheit überprüfen und im Zweifelsfall ein paar Euro mehr ausgeben und Neue kaufen. Vor allem wenn du sie im Auto drin verstauen willst und evt. auch gleich noch da drin schläfst! (Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung. Die Erinnerungen daran sind jedoch etwas - wie soll ich sagen - ...vernebelt :mrgreen: )
- Wenns auch ins Gelände geht: Sandbleche o.ä.; Jackall/Hilift
- Zu guter Letzt finde ich so ein zusätzliches Federblatt nicht zu verachten, weil man mit dem Gewicht meist am Limit ist. Aber das kann man sich evtl. auch unterwegs relativ günstig einbauen lassen.


@ Florian: Besten Dank für diesen Link! Really saves the day!

Liebe Grüsse

Boris
harry

Re: Afrikatauglich?

Beitrag von harry »

Noch einige fragen: wie sieht es den mit den Temperaturen aus? Macht der Motor das ohne weiteres mit,oder macht ein Zusatz-Lüfter/Kühler sinn?

Hi Tzuwen, Sven,

also wir haben beim V20 einen anderen Kühler einbauen lassen, wurde doch zeitweise etwas warm, und bevor die Kopfdichtung den Geist aufgibt..! Ist aber abhängig wann und wo Du unterwegs bist.
Ansonsten kann ich meinen Vorgängern auch nur zustimmen, Serienwagen machen die wenigsten Probleme! Wegen der Zuladung solltest Du vorher das Gewicht checken und ggf. etwas auflasten
Gruß und viel Spass bei der Vorbereitung
Harry
tzuwen

Re: Afrikatauglich?

Beitrag von tzuwen »

Danke erst mal für die vielen Anregungen und tipps!

Zunachst mal zur Route: das ganze spielt sich ja momentan nur in meinem Kopf ab bzw. mit dem Finger auf der Landkarte .Ostroute bezieht sich mehr auf den nord/ost afrikanischen teil.
Ich will sicher nicht nur auf Teerstraßen darunter fahren. der genaue zielpunkt steht auch nicht fest-> v.a weil mich Südafrika viel weniger reizt als Botswana oder Sambia.ans Meer in Mocambique will ich natürlich auch,sowie zu den affen nach uganda....vielleicht sollte ich doch eher ein jahr einplanen und mehr sparen.

Und ohne 4x4 kommt man an die schönsten Flechen einfach nicht oder nur unter leicht Selbstmörderischen umständen-> des wegen bin ich ja beim Pajero gelandet.UND weil ich eine traumatische Beziehung zum Defender habe-> 2h vor der islandfähre Zylinderkopfdichtung kaputt....landroverwerkstätte... auto läuft wieder und warten auf die nächste fähre.15 km nach dem campingplatz wieder kaputt-> Zylinderkopfriss! ja wunderbar... :kopfgegenmauer: klar war das ein fehler der Wekstatt aber trotzdem hab ich seitdem ein vertrauensproblem
also noch eine Woche Dänemarkurlaub angehäng und wieder heim.

1 Jahr später juhu wir sind endlich wieder mal auf Island!und das erste mal mit allrad das wird super denken alle.dann irgendwo auf dem weg ins landmanalaugar Fotopause...und der motor macht keinen mucks mehr.Schnell ist das problem gefunden die motorblocksperre ist ist an und weigert sich wieder auszugehen. die isländische methode dieses in plastikgegossene teil einfach rauszuhämmern und zu überbrücken hat sich zwar bewährt, nur haut es seitdem immer mal wieder verschiedene sicherungen unterm fahren raus-> fehler wurde schon tausendmal gesucht und behoben:hammerschlag: . weitere LR standartfehler wie die standart pfütze bei regen zu Füßen des beifahrers und der allgegenwärtige Rost oder die tatsache das der motor mit dem ersatzschlüssel nicht ansprigt,obwohl 100% identisch!!!Aber meine eltern lieben das auto was will man machen.außerdem sowieso unbezahlbar für mich

grüße sven
(der erst mal seine pläne überdenken und ordnen muss,bevor er weitere fragen stellt)
Madiba

Re: Afrikatauglich?

Beitrag von Madiba »

Hallo Sven, schon unterwegs?


Wir haben vor einigen Monaten die Ostroute von Europa nach Südafrika ohne grössere Probleme in unserem langen Elch gemacht. 4x4 mE nicht unbedingt nötig, manchmal aber sicher hilfreich.
Auf unserer Reise haben wir verschiedene Overlander getroffen. Vom Ve$lofahrer, über den Biker, denhochgezüchteten Landcruiser, das Wohnmobil, den 4x4 Offroad-Truck und sogar ein 41jähriger T2b war dabei.

Du siehst, Geschmäcker und vorallem Ansprüche an das Transportmittel sind total verschieden

zZt fahren wir den Westen wieder hoch. Hier treffen wir auf weniger Reisende, falsche Jahreszeit und va falsche Fahrtrichtung.

Liebe Grüsse aus Ouaga.

Madiba.
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