Servus,
das mit dem Sicherungskasten wusste ich nicht, dann sollte das verbraucherseitig schon passen.
Eine zusätzliche Sicherung in der Ladeleitung zwischen Trennrelais und Zweitbatterie-Plus, möglichst nahe am Zweitbatterie-Plus, schützt halt genau diese Leitung.
Kommt immer auf die Leitung an und deren Verlegung - die Plusleitung zum Starter ist ja auch nicht zusätzlich abgesichert, wohl aber zusätzlich meachnisch geschützt und sehr sorgfältig verlegt.
Der Solarregler gehört direkt an die Zweitbatterie, sonst lädt man ja primär die Starterbatterie, und die ist ja eh immer geladen weil durch das Trennrelais von Dauerverbrauchern abgekoppelt.
Wenn man die Starterbatterie mit einem Solarpaneel, einem zu schwachen Ladegerät, oder einer schlecht angeschlossenen oder stark belasteten Lichtmaschine auflädt (oder die Starterbatterie selbst durch Alterung nicht mehr soo belastbar ist), wird ein elektronisches Trennrelais (das lediglich die Spannung der Starterbatterie und der Zweitbatterie überwacht) die Ladung dann auf die Zweitbatterie durchschalten wenn die Spannung über den eingestellten Schwellwert steigt ("Starterbatterie voll bzw. ausreichend Ladespannung für zwei Batterien vorhanden").
Praktisch reicht die Leistung des z.B. Paneels aber dafür nicht aus dieses hohe Spannungsniveau zu halten wenn plötzlich eine starke Last wie beispielsweise eine halbleere Zweitbatterie dranhängt - beim Durchschalten bricht die Spannung der Starterbatterie so weit ein dass das Trennrelais trennt. Mangels Belastung steigt dann die Spannung wieder (die Starterbatterie "erholt sich") und das Trennrelais schaltet wieder durch. Dann zieht die leerere Zweitbatterie wieder so viel Strom dass die Spannung an der Starterbatterie fällt etc etc etc
Steht auch so in
diesem Forenbeitrag und kann eben ein Problem dieser Trenn-MOSFET (habe ich in Verwendung) und ähnlicher elektronischer Wächter sein.
Das Problem liegt an der Hysterese ("Schaltfreudigkeit") des Trenn-MOSFET, der leider keine Zeitverzögerung hat (schaltet immer bei 13,3 Volt), und sollte bei einem "dummen" Trennrelais nicht auftreten das ja ausschließlich durch die drehende Lichtmaschine geschalten wird und durch sonst nix. Da könnten die angeschlossenen Batterien auch 11 oder 16 Volt haben ohne dass etwas klackert.
Man kann sich die Hysterese ganz gut verdeutlichen, wenn man mal seine Espressomaschine beobachtet: Der Wasserkessel wird auf einer gewissen Temperatur gehalten (sagen wir mal 95°C). Wenn der Temperaturfühler meldet das Wasser habe nur noch 94°C wird die Heizung aktiviert, bei 96°C wieder abgeschaltet. Je nach Dämmung des Kessels oder Kaffeebezug heizt das Gerät früher oder später wieder nach. Würden die Schaltschwellen bei 94,9 und 95,1°C liegen, würde das Gerät ganz oft nachheizen und abschalten und nachheizen und abschalten ...
Ich hatte das Phänomen am Dieselbus auch ohne Solarpaneel, durch eine madige Sicherung und einen möglicherweise lockeren Batterieanschluss im System, oder auch wenn ich mein 7A-Ladegerät an die Starterbatterie angeschlossen hatte.
Eine mögliche Abhilfe die ich am Benzinbus testen werde: ein manueller Trennschalter zwischen Starterbatterie und Trenn-MOSFET. Damit kann man nerviges Geklacker SOFORT abstellen, und die Starterbatterie kann beim Fahren erstmal ein paar Minuten lang voll geladen werden, bevor man das Trenn-MOSFET einschaltet und damit die Zweitbatterie dazuschaltet. Bei meinem Diesel wurde durch das Vorglühen und den Startvorgang die Starterbatterie offensichtlich so stark belastet, dass die Schaltschwelle zwar erreicht wurde, aber beim Durchschalten dann aber auch gleich wieder unterschritten. Da braucht die Starterbatterie mal ein paar Minuten volle Ladung damit sie genug "Reserven" kriegt um die Spannung auch unter Zusatzlast zu halten. Demzufolge hörte auch das Geklacker nach ein paar Minuten auf.
RÜCKWÄRTS, also von der Bordbatterie zur Starterbatterie, geht bei einem Trenn-MOSFET nix (dafür schaltet der ja so fix), und bei einem lichtmaschinenaktivierten elektromechanischen Trennrelais nur dann wenn der Motor läuft - dann sind die Batterien ja miteinander verbunden, ungeachtet ihres Ladungszustandes. Das ist auch genau die Krux, die zur Entwicklung des Trenn-MOSFET führte. Ich zitiere mal von der Microcharge-Seite:
Wie schaltet man die Zweitbatterie sinnvoll an den Rest des Bordnetzes?
Trenn-MOSFET 300A ZVL
Trenn-MOSFET 300A ZVL
Genau dieses Problem hatte ich selbst im Jahr 2002, als unser Fahrzeug mit einer 66Ah-Zweitbatterie ausgestattet werden sollte. Versuche mit Trenndioden schlugen fehl: Die Akkus waren wegen des veränderlichen Spannungsabfalls entweder dauernd leer oder überladen, je nach Strombedarf. Dann habe ich mit Trenn-Relais das Problem zu lösen versucht, was anfangs auch einigermaßen gut funktionierte. Dabei mußte zunächst eine Ansteuerung des Relais über die Lichtmaschine gelegt werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutete, aber lösbar war. Schwierig war es dagegen, zu verhindern, daß beim Starten regelmäßig die 100A-Sicherungen der Batterie-Verbindungsleitung durchbrannten, weil offenbar ein Teil des Anlasserstroms von der Zweitbatterie gezogen wurde. "D+" schaltet wohl etwas früher als geplant... Das nächste Problem bestand darin, daß bei zwei dicken 150A BOSCH-Trenn-Relais nacheinander die Wicklungen durchbrannten. Da reichte es mir dann!
Ein impedanzarmer Leistungsschalter von mindestens 80A Belastbarkeit mit Diodenfunktion musste her, und bitte nicht "D+"- gesteuert. Heraus kam das erste "Labormuster" des Trenn-MOSFETs (das es ein Prototyp einer langen Reihe von Trenn-MOSFETs werden würde, wusste ich damals noch nicht). Nachdem ein paar anfängliche Schwierigkeiten beseitigt waren (naja, es waren anfangs eine ganze Menge Schwierigkeiten...), funktionierte das Ding dann erstaunlich gut. Speziell der extrem geringe und rein ohmsche Durchlasswiderstand in Verbindung mit einer Schaltschwelle im µV-Bereich faszinierten mich. Ergebnis dieser Arbeit war der MicroCharge Trenn-MOSFET mit 12V/80A.
Die FAQ zum Trenn-MOSFET ist interessant:
http://www.microcharge.de/index.php?opt ... &Itemid=61" onclick="window.open(this.href);return false;
Und da gibt es auch die weltbeste Übersicht über Trennmethoden:
http://www.microcharge.de/index.php?opt ... &Itemid=79" onclick="window.open(this.href);return false;
Im angeschlossenen Forum werden auch recht viele Fragen zum Anschluss von Solarpaneelen diskutiert.
Gryße!
Andreas, der motorang