Hallo zusammen,
Habe mich vor ein paar Wochen hier mal durch den Thread gekämpft und mir dann schliesslich ein Solarmodul auf den L300 gebaut.
Womöglich ist das ja alles kalter Kaffee, aber beim Lesen hier bin ich auf das gestossen:
Habe ich oben in der Diskussion gefunden:
Zitat:
Gibt es eigentlich Ladegeräte auf 12V Basis die den Strom regeln würden¨? Ich habe bis jetzt nichts solches was brauchbar wäre gesehen.
ER BRINGT ES AUF DEN PUNKT. Gibt es mitlerweile und nennt sich "Ladewandler". 8 bis 16V rein - immer 14,2V raus! Und zwar getaktet mit 80-90% Wirkungsgrad.
Also z.B. das oben von Christian empfohlene Sahneteil (leider sauteuer)
Darauf wollte ich noch kurz antworten. Ich hab ein 60W-Panel gekauft und mich dann punkto Laderegler nach längerer Diskussion mit dem Verkäufer für einen MPPT-Laderegler von IVT entschieden. Das war im ersten Moment eine etwas abschreckende Investition, weil die billigsten Laderegler ja nur so um die 40 Euro kosten würden. Aber es hat sich echt gelohnt, und so teuer war der Regler nun auch wieder nicht (170Sfr/120Euro für das 10Amp-Teil). Von den technischen Einzelheiten versteh ich zu wenig, aber der Gag sei in erster Linie, dass der Regler den einfliessenden Strom eben taktet. Dh. wenn das Panel nur 5V liefert, wird auf 12V gewandelt und stossweise an die Batterie geliefert. Wenn das Panel bei voller Sonneneinstrahlung seine 18 oder 19V bringt, verpufft die überflüssige Spannung nicht einfach in Wärme, sondern wird mehr oder weniger verlustfrei auf 12V gewandelt (oder eben 13.8 oder was auch immer). Ausserdem bezieht das Ding noch Batterie- und Umgebungstemperatur in die Berechnungen für den optimalen Leistungspunkt mit ein, schaltet automatisch auf Batterie-Erhaltungsladung um, hat noch einen Verbraucherausgang mit Spannungswächter etc, etc. Vielleicht hab ich da ja auch was falsch verstanden, dann lass ich mich gerne belehren...
Wir waren jetzt 2 Wochen im Urlaub und ich bin von der Anlage jedenfalls sehr angetan! Sobald es hell wird, liefert das Ding Strom. Betrieben werden eine 30l Kompressorkühlbox, Innenraumbeleuchtung, Wasserpumpe und gegebenenfalls die Verbraucher am 12V-230V-Ladewandler. Die Verbraucherbatterie ist - wenn ich mich nicht täusche - eine 70Ah-Bleibatterie. Wir standen teils 4-5Tage und hatten immer Strom! Selbst als das Auto einen Tag lang unter einem Baum im Schatten stand, reichte die Spannung nicht nur um die Verbraucher zu betreiben, sondern auch noch die Batterie ausreichend für die kommende Nacht zu laden.
Einmal veranstaltete ich einen etwas gesteigerten Belastungstest. Bei strahlend schönem Wetter und 33Grad half ich beim Aufbau eines Zeltlagers, kühle Getränke waren also gefragt. Alles Kühle in der Kühlbox wurde laufend durch Warmes ersetzt, die Kühlbox lief auf der höchsten Stufe und schaltete so gut wie nie ab. Ausserdem wurde über den Spannungswandler ein CD-Player betrieben, was ja auch nicht gerade sparsam ist. Die Chose lief den ganzen Tag problemlos, Batteriestatus war immer auf "geladen". Aber sobald die Sonne weg war, machte die 70 Ah-Batterie innerhalb von 3h schlapp (resp. der Spannungswächter trat in Aktion)
Gekostet hat das Ganze 280Sfr/200Euro fürs Panel + 170Sfr/120Euro für den Laderegler. Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren geht das in Ordnung, finde ich.
Wie gesagt hab ich punkto Elektronik nur gefährliches Halbwissen. Aber mein Fazit sieht etwa so aus:
- Wenn das Auto nicht im Schatten steht, haben wir mit unserer Kombination bei vernünftiger Gebrauchsweise IMMER Strom. (Das gute ist ja, dass der Hauptverbraucher - die Kühlbox - vor allem dann viel Strom braucht, wenn das Panel auch viel liefert).
-Eine grössere Verbraucherbatterie gäbe noch etwas mehr Puffer, hat aber leider keinen Platz.
-Eine Solaranlage ist nur so gut wie der Laderegler. Lieber etwas weniger Watt am Panel, dafür ein guter Regler.
Soweit mein Anstoss, den Fotovoltaik-Thread mal wieder auf den aktuellen Stand der Technik und ihres Preises zu bringen ;-)
Gruss
Boris