Moin allerseits,
wie ärgerlich - meine "guten" Sommerreifen mümmeln noch auf den zu kleinen Stahlfelgen vom L200 und ich müsste sie auf Alufelgen umziehen. Mein lieber Freund und Autohausbesitzer, bei welchem ich selbstständig als "Fremdlehrling" an die Reifenmaschine darf, fährt jedoch am Wochenende nach Albanien, da wollte ich jetzt nicht nerven.
Kurzerhand habe ich die alten Breitschlappen auf Alufelgen noch einmal für "nur ganz kurz" aufgezogen, bemerkte jedoch schon am zweiten Tag ein rhythmisches Klacken während der Fahrt. Da Steine in den Intermediates eigentlich keinen dauerhaften Halt haben sollten, habe ich nachgesehen und eine ärgerliche Spenglerschraube entdeckt.
Glücklicherweise war der Luftverlust gering, so daß wir von der Baustelle noch mit über 1,5 bar heim gekommen sind. Der Kay ist ja nach vielen Jahren ohne Reifenschaden nachlässig bzw. schlampig geworden und hatte gerade kein Ersatzrad unter dem Auto hängen. Das Flickzeug lag natürlich im Autonotpack, aber seit dem Pickupverkauf gibt es noch keinen Bordkompressor wieder.
Daheim angekommen habe ich wieder einmal die schnelle Notreparatur geprobt. Notwagennichtheber unter das Auto:
Luft raus, Schraubenrest mit der Zange aus dem Loch gepopelt, Sealastic-Aale ins Loch.
Bei den alten dünnwandigen Straßenreifen braucht man keinen Akkuschrauber mit Bohrer zum Loch aufweiten, hier hat die Aale gleich funktioniert. Ordentlich auffeilen - nicht geizen, sonst reißt der Pilz später aus der Aale.
Mit der Aale etwas Kleber ins Loch schmieren, dann den Pilz auf die Aale ziehen und im unteren Bereich ordentlich einstreichen (der obere Bereich wird ja sowieso nicht benötigt). Mein Klebezement war irgendwann in den Originaldosen eingetrocknet (Set von 1995) und ich habe mir später einige Tuben Gummikleber nachgekauft.
Aale mit Pilz und ohne Drehung einführen, das die vordere Verdickung im Reifen ankommen kann. Aale entfernen und dann den überstehenden Teil mit dem Messer abschneiden.
Jetzt könnte man die Aale und die Messerklinge gleich abwischen, später wird das schwerer....
Mit dem tollen neuen Bordkompressor den Reifen wieder aufpumpen - dann geht der Nichtwagenheber auch wieder unter dem Auto hervor.
Bedas Messung von vor einigen Jahren kann ich bestätigen. Nach ziemlich genau 4 Minuten (Apfel-stoppuhr vom Schwiegersohn geliehen) ist der Reifen voll und das Auto wieder betriebsbereit.
Die komplette Angelegenheit ist deutlich unter einer viertel Stunde lösbar, der Reifen hat nach einer Nacht noch den vollen Druck und ich werde das Loch hoffentlich wieder vergessen können. Was fahren wir aber auch ständig auf Baustellen herum...
Das Sealastic-Set könnte besser sein, genügt jedoch bei ausreichendem Wissen um die Tücken und meine restlichen Pilze könnten wohl noch für den Rest meines und Lukas Leben ausreichen....
Vulkanisierkleber muß hin und wieder nachgekauft werden, braucht man ja aber sowieso öfter für die Schuhreparatur.
mit zufriedenen Grüßen von Kay, welcher die Intermediates aber wirklich bei so extremen Regenfällen, wie zur Zeit, nicht mehr fahren sollte
PS: @ Florian, hier noch ein erklärendes Foto für die Sandra. Die 265/70er Breitreifen machen nicht nur einen schönen "schmalen" breiten Fuß - die Fuhre wankt dann auch nicht mehr in Kurven.
Nur ewiggestrige Geländetrolle fahren auf 235/85er Trennscheiben durch die Landschaft und auf der Autobahn....
An Höhe gewinnt der Sport nur etwa 1 bis 2 cm.