Felgen- und Reifendaten
Verfasst: 12.11.2004 - 11:43
Hallo Leute,
immer wieder kommen Fragen wie "Passen Patrol Felgen für Galloper", deshalb möchte ich hier mal darstellen, was eine Felge so ausmacht.
Die Angaben gehen hier immer etwas durcheinander, einige Werte sind in Zoll, andere in mm. Da ist es gut zu wissen, dass 1 Zoll = 25,4mm ist.
Beschreiben wir mal eine Felge von Innen nach aussen:
Zuerst kommt da ein Loch. Dieses muss für unsere Trekker einen Durchmesser von mindestens 110mm haben. Ist es kleiner, passen die Freilaufnaben nicht durch. Es gibt Felgen, bei denen alle Werte passen, nur das Innenloch ist zu klein, also aufpassen, bzw. nachfragen, nachmessen!
Dann kommen die Löcher für die Radmuttern. Hiervon brauchen wir 6 Stück. Der Lochkreis beträgt 139,7mm, das sind 5,5 Zoll. Die Abstufung im Lochkreis beträgt 1 Zoll, wenn also einer einen Lochkreis von 140mm angibt, dann meint er 5,5 Zoll = paßt bei uns und er hat halt nicht so genau gemessen. Der nächst kleinere übliche Lochkreis ist 114,3mm. Eigentlich sind nur diese 2 Lochkreise bei Geländewägen üblich.
Für Alufelgen brauchts in der Regel zu den Felgen passende Muttern (die sind meist konisch), diese sind wiederum manchmal nur sehr schwer einzeln oder im Nachhinein zu erhalten. Stahlfelgen werden IMHO alle mit denselben Mutter angeschraubt.
Ganz aussen interessiert uns nun der Durchmesser der Felge, dieser sollter in der Regel bei 15 Zoll liegen, 16 Zoll passen zum Teil auch, aber das sind dann schon die Extravarianten.
Nun hat die Felge eine bestimmte Breite, die Felgenmaulweite. Auch diese wird in Zoll angegeben und die Abstufung beträgt 1/2 Zoll. Serie sind 6 bis 7 Zoll. Bei den Reifen wird angegeben, für welche Felgenbreite sie zugelassen sind. Guckt z.B. mal unter http://www.offroadreifen.com, da finden sich dann in den Details der Reifen Infos wie "zul. Felgenmaulweite: 5,5-7,0 Zoll".
Jetzt gibts noch die Einpresstiefe, oft mit ET bezeichnet. Dieser Wert in Millimeter beschreibt, wie weit die Mitte des Felgenmauls im Vergleich zum Anschraubflansch ins Radhaus reinschaut. Felgen mit positiver ET sind somit tiefer im Radhaus, Felgen mit negativer ET schauen weiter raus (machen also eine Spurverbreiterung). Es gilt, je breiter die Felge, desto kleiner die ET, denn sonst streift sie innen drin.
Bei www.4x4wire.com gibts das passende Bildchen, wie unterschiedliche Reifengrößen auf unterschiedlichen Felgen am Paji aussehen:
Wichtig für Reifenverbreiterungen ist, dass die Reifen/Felgen nicht weiter ins Radhaus reinschauen als Serie, sonst streifts. Nach aussen hats meist Platz, eventuell ist halt ne Kotflügelverbreiterung notwendig.
Dann gibts noch unterschiedliche Felgenbettformen, also wie die Felge im Profil aussieht, das sind dann die Bezeichnungen wie "JJ", aber da kenn ich mich auch nicht aus, glaube das ist relativ egal.
Dann hat eine Felge noch eine bestimmte Tragfähigkeit, also z.B. 800kg. Hat die Hinterachse eine maximale Achslast von 1500kg ist alles ok, hat sie aber z.B. 1660kg, dann können die Felgen nicht eingetragen werden (solch einen Fall habe z.B. ich, da auf 2,8to aufgelastet).
Bezeichnet wird eine Felge also vollständig z.B. mit:
7JJ15, ET-10, 6-Loch auf Lochkreis 139,7mm, Innenlochdurchmeser 110mm, Traglast 900kg.
Das sind alle Daten die Ihr braucht, dann müßt Ihr nur noch in eurem Fahrzeugscheinchen nachsehen, was eingetragen ist und dann könnt Ihr entscheiden, bzw. nachrechnen, obs paßt.
Nun zu den Reifen:
Es gibt 2 Bezeichungen:
1. metrisch, z.B. 235/70R15
2. zöllig, z.B. 31x10,5R15
1. zu den metrischen Daten:
der erste Wert gibt die Breite des Reifens in mm an. Der Wert hinter dem "/" gibt den Wert der Flankenhöhe in Prozent der Breite an (Bsp.:235/70: 235mm*70%=164,5mm). R steht für Radialreifen, das haben wir alle, und dahinter steht der Wert in Zoll des Felgendurchmessers. Es existiert noch eine ältere Bezeichnung, z.B. 215R15 (original Reifengröße L040), dies ist gleichbedeutend mit 215/82R15. Wenn also die Zahl hinter dem "/" fehlt, dann gehört dort eine "82" hin.
2. zu den zölligen Daten:
der erste Wert gibt den Reifendurchmesser in Zoll an. Der Wert hinter dem "x" gibt die Breite des Reifens in Zoll an. R15 ist wie bei der metrischen Bezeichnung: Radialreifen, Felgendurchmesser 15 Zoll.
Dann gibts noch den Last- und den Geschwindigkeitsindex.
Der Lastindex:
http://www.pneuportal.com/tabele/tabela ... snosci.asp
Der Geschwindigkeitsindex:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschwindigkeitsindex
Ihr dürft Reifen mit größerem Index aufziehen, die Mindestwerte sind jeweils im Fahrzeugschein verzeichnet.
Alle Klarheiten beseitigt? Wenn ihr also nun ein Schnäppchen findet, checkt die o.g. Punkte ab, dann wißt ihr obs paßt oder nicht, höchstens mögliche Einpresstiefen bei unterschiedlichen Felgenbreiten und Fahrzeugen sind dann noch diskussionsfähig.
Grüße
sven
PS: Hatte ich vergessen: die DOT-Nummer: diese sagt aus, wann der Reifen produziert wurde.
Bis zum Jahr 2000 war die DOT 3 stellig: die ersten 2 Ziffern sind die Kalenderwoche der herstellung, die letzte Ziffer das Jahr, Ziffer 6 bedeutet 1996, oder 1986 oder ...
Deshalb ist die DOT jetzt 4 Stellig, die letzten 2 Ziffern geben das Jahr an, z.B. 2303 heißt Kalenderwoche 23 im Jahre 2003, oder 2103, aber das sollte man dann den Reifen wirklich ansehen ...
immer wieder kommen Fragen wie "Passen Patrol Felgen für Galloper", deshalb möchte ich hier mal darstellen, was eine Felge so ausmacht.
Die Angaben gehen hier immer etwas durcheinander, einige Werte sind in Zoll, andere in mm. Da ist es gut zu wissen, dass 1 Zoll = 25,4mm ist.
Beschreiben wir mal eine Felge von Innen nach aussen:
Zuerst kommt da ein Loch. Dieses muss für unsere Trekker einen Durchmesser von mindestens 110mm haben. Ist es kleiner, passen die Freilaufnaben nicht durch. Es gibt Felgen, bei denen alle Werte passen, nur das Innenloch ist zu klein, also aufpassen, bzw. nachfragen, nachmessen!
Dann kommen die Löcher für die Radmuttern. Hiervon brauchen wir 6 Stück. Der Lochkreis beträgt 139,7mm, das sind 5,5 Zoll. Die Abstufung im Lochkreis beträgt 1 Zoll, wenn also einer einen Lochkreis von 140mm angibt, dann meint er 5,5 Zoll = paßt bei uns und er hat halt nicht so genau gemessen. Der nächst kleinere übliche Lochkreis ist 114,3mm. Eigentlich sind nur diese 2 Lochkreise bei Geländewägen üblich.
Für Alufelgen brauchts in der Regel zu den Felgen passende Muttern (die sind meist konisch), diese sind wiederum manchmal nur sehr schwer einzeln oder im Nachhinein zu erhalten. Stahlfelgen werden IMHO alle mit denselben Mutter angeschraubt.
Ganz aussen interessiert uns nun der Durchmesser der Felge, dieser sollter in der Regel bei 15 Zoll liegen, 16 Zoll passen zum Teil auch, aber das sind dann schon die Extravarianten.
Nun hat die Felge eine bestimmte Breite, die Felgenmaulweite. Auch diese wird in Zoll angegeben und die Abstufung beträgt 1/2 Zoll. Serie sind 6 bis 7 Zoll. Bei den Reifen wird angegeben, für welche Felgenbreite sie zugelassen sind. Guckt z.B. mal unter http://www.offroadreifen.com, da finden sich dann in den Details der Reifen Infos wie "zul. Felgenmaulweite: 5,5-7,0 Zoll".
Jetzt gibts noch die Einpresstiefe, oft mit ET bezeichnet. Dieser Wert in Millimeter beschreibt, wie weit die Mitte des Felgenmauls im Vergleich zum Anschraubflansch ins Radhaus reinschaut. Felgen mit positiver ET sind somit tiefer im Radhaus, Felgen mit negativer ET schauen weiter raus (machen also eine Spurverbreiterung). Es gilt, je breiter die Felge, desto kleiner die ET, denn sonst streift sie innen drin.
Bei www.4x4wire.com gibts das passende Bildchen, wie unterschiedliche Reifengrößen auf unterschiedlichen Felgen am Paji aussehen:
Wichtig für Reifenverbreiterungen ist, dass die Reifen/Felgen nicht weiter ins Radhaus reinschauen als Serie, sonst streifts. Nach aussen hats meist Platz, eventuell ist halt ne Kotflügelverbreiterung notwendig.
Dann gibts noch unterschiedliche Felgenbettformen, also wie die Felge im Profil aussieht, das sind dann die Bezeichnungen wie "JJ", aber da kenn ich mich auch nicht aus, glaube das ist relativ egal.
Dann hat eine Felge noch eine bestimmte Tragfähigkeit, also z.B. 800kg. Hat die Hinterachse eine maximale Achslast von 1500kg ist alles ok, hat sie aber z.B. 1660kg, dann können die Felgen nicht eingetragen werden (solch einen Fall habe z.B. ich, da auf 2,8to aufgelastet).
Bezeichnet wird eine Felge also vollständig z.B. mit:
7JJ15, ET-10, 6-Loch auf Lochkreis 139,7mm, Innenlochdurchmeser 110mm, Traglast 900kg.
Das sind alle Daten die Ihr braucht, dann müßt Ihr nur noch in eurem Fahrzeugscheinchen nachsehen, was eingetragen ist und dann könnt Ihr entscheiden, bzw. nachrechnen, obs paßt.
Nun zu den Reifen:
Es gibt 2 Bezeichungen:
1. metrisch, z.B. 235/70R15
2. zöllig, z.B. 31x10,5R15
1. zu den metrischen Daten:
der erste Wert gibt die Breite des Reifens in mm an. Der Wert hinter dem "/" gibt den Wert der Flankenhöhe in Prozent der Breite an (Bsp.:235/70: 235mm*70%=164,5mm). R steht für Radialreifen, das haben wir alle, und dahinter steht der Wert in Zoll des Felgendurchmessers. Es existiert noch eine ältere Bezeichnung, z.B. 215R15 (original Reifengröße L040), dies ist gleichbedeutend mit 215/82R15. Wenn also die Zahl hinter dem "/" fehlt, dann gehört dort eine "82" hin.
2. zu den zölligen Daten:
der erste Wert gibt den Reifendurchmesser in Zoll an. Der Wert hinter dem "x" gibt die Breite des Reifens in Zoll an. R15 ist wie bei der metrischen Bezeichnung: Radialreifen, Felgendurchmesser 15 Zoll.
Dann gibts noch den Last- und den Geschwindigkeitsindex.
Der Lastindex:
http://www.pneuportal.com/tabele/tabela ... snosci.asp
Der Geschwindigkeitsindex:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschwindigkeitsindex
Ihr dürft Reifen mit größerem Index aufziehen, die Mindestwerte sind jeweils im Fahrzeugschein verzeichnet.
Alle Klarheiten beseitigt? Wenn ihr also nun ein Schnäppchen findet, checkt die o.g. Punkte ab, dann wißt ihr obs paßt oder nicht, höchstens mögliche Einpresstiefen bei unterschiedlichen Felgenbreiten und Fahrzeugen sind dann noch diskussionsfähig.
Grüße
sven
PS: Hatte ich vergessen: die DOT-Nummer: diese sagt aus, wann der Reifen produziert wurde.
Bis zum Jahr 2000 war die DOT 3 stellig: die ersten 2 Ziffern sind die Kalenderwoche der herstellung, die letzte Ziffer das Jahr, Ziffer 6 bedeutet 1996, oder 1986 oder ...
Deshalb ist die DOT jetzt 4 Stellig, die letzten 2 Ziffern geben das Jahr an, z.B. 2303 heißt Kalenderwoche 23 im Jahre 2003, oder 2103, aber das sollte man dann den Reifen wirklich ansehen ...