Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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Reto
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Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Reto »

Hallo Forum

In der Hoffnung, nicht einen Glaubenskrieg auszulösen, möchte ich doch mal die Frage nach dem Sinn von extra nachrüstbaren Kraftstoff-Vorfiltern resp. Wasserabscheidern fragen.

Als häufiger Frankreich-Reisender decke ich mich immer mit allen möglichen französischen 4x4-Magazinen ein und lese gerne die dort so zahlreich beschriebenen Reiseumbauten. Die Meisten sind wohl für Afrikareisen. Was mir dabei schon oft auffiel, ist der Umstand, dass bei franz. Umbauten der Einbau eines speziellen Dieselvorfilters absoluter Standard ist. Bei deutschen Umbauern nehme ich dies jedoch eher nicht so wahr.

Einen Kraftstofffilter hat jedes Fahrzeg und die meisten unserer Reise-Fahrzeuge haben auch serienmässig einen Wasserabscheider, i.d.R. im Kraftstofffiltergehäuse integriert. Bei diesen Fahrzeugen frag ich mich schon, was denn genau der Nutzen sein soll.

Unser Forum gibt nicht viel her dazu, ausser ev hier oder hier.

Bei den Kollegen aus Toyotaforen hab ich solche Threads gefunden, die zumindest für Nordafrika keine solchen Vorfilter für nötig halten.

Ich splitte meine Überlegungen nach Vorfiltern und Wasserabscheider

Zum Vorfilter ist zu sagen, dass der nur Sinn macht, wenn er etwas gröber als der originale Filter ist. Aber wie ist denn die Maschengrösse bei den originalen Kraftstofffiltern und wieviel gröber soll der Zusatzfilter sein?

Der Wasserabscheider hat m.E. auch nur einen geringen Vorteil. Das Wasserabscheidevolumen mag vieleicht etwas grösser sein als beim Originalen, aber was bringt das wirklich? Ist nur wenig Wasser im Diesel so macht es doch keinen grossen Unterschied, ob ich das Wasser von Zeit zu Zeit aus dem originalen oder vorgeschalteten Abscheider ablasse. Und wenn viel Wasser drin ist (wieviel ist denn viel?) so muss ich eh die ganze Zeit wieder ablassen. Die Abscheidefunktion des originalen Filters wird dann wohl eh neutralisiert.
Stimmt es, dass bei einer Filter-Maschenweite von 30 Mikrometern eh kein Wasser mehr durchgeht?
Was meint ihr dazu?

Gruss, Reto
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Beda
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Beda »

Hallo Reto,
Du solltest mal dein Profil aktualisieren!
Wie sieht das Originalfilter denn aus? Was kostet das? Ist das gängig? Weltweit?
Ist es einfach zu entwässern und zu wechseln?
Wenn der Preis stimmt und er einfach zu wechseln ist, würde ich für große Reisen mehrere mitnehmen.

Bild
In Kasachstan bin ich 10km nach der Betankung aus dieser Zapfsäule stehen geblieben.
Filter gewechselt. Fertig. Ein 2. Mal war nicht erforderlich.
Mit Wasser hatte ich noch nie ein Problem.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Beda »

Morgen Reto,
es scheint 2 verschiedene Filtergrößen zu geben.

Ca. 100mm kurz. Kommt nur beim L200 vor.

Bild

Ca. 140mm lang. Kommt bei rund 200 jap. Fahrzeugen vor.

Bild
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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dieselfreund

Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von dieselfreund »

Hallo,
mir ist mal in Deutschland von einem Brennstoffhändler Diesel mit viel Wasser und Bakterien für eine 2000 Liter Betriebstankstelle angeliefert worden.
Der nagelneue Linde Gabelstapler hat es trotz Abscheider und Filter nicht überlebt. Ich bezweifel somit, dass bei erheblich Wasser im Sprit, dieses am Filter hängenbleibt.
Wenn Du bei fragwürdigen Tankstellen tankst, würde ich es mir zur Gewohnheit machen, häufiger zu entwässern oder evtl. beim Tanken einen Trichter mit Filter und Wasserabscheider zu verwenden. Tanken dauert dann länger, aber eventueller Modder bleibt draußen und kann nichts verstopfen!

Schau mal hier nach Mr. Funnel. https://www.svb.de/html/Dieselfilter.html

Beim Toyota J12 ist sogar ein Sensor im Wasserabscheider, der Alarm gibt, wenn entwässert werden muss.

Gruß
Frank
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Bart »

Hallo Gemeinde!

Hab bisher keine Probleme mit Waser udn modder im Diesel gehabt. Gut ich bin auch nocht soo viel rumgekommen. Mein Onkel lebt seit Anfang der 90iger in Namibia. Er hat damasl nen deutschen W123 mit Dieselmaschine mitgenommen, so weit ich weiß gabs nie Probleme mit Wasser im Diesel. Als wir ihn mal besucht haben sind wir ca 15000km mit dem Daimler gefahren auch in Nachbarstaaten in denen die Kraftstoffqualität mit Sicherhit nicht so gut ist. Ausser das uns mal der Diesel ausgegangen ist gabs keine Vorkomnisse im Bezug aufs Kraftstoffsystem :wink:

@Frank: Den Wassersensor im Filter hat sogar mein V20, der hat aber bisher nie was angezeigt. momentan ist der Filter seit rund 30000km eingebaut.

Gruß Florian
Geländewagenfreunde Bay. Wald e.V. Ich bin dabei =D
www.gelaendewagenfreunde.de
Reisen statt Rasen =D
Pajeroteile vom V20 abzugeben! (immer noch ;)
Authrion

Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Authrion »

Hallo zusammen,

wir sind mit einem Diesel Patrol und einem Pajero V60 >20.000 quer durch Russland und haben auch diverse "miese" Tankstellen benutzen müssen.

Die nachgerüsteten Delphi-Kits waren bei den Checks bzw. beim Tausch nahezu neuwertig. Die Qualität des Sprits war
also immer OK. Kein Wasser oder Dreck im Filter!

Grüße, Markus
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Stefan
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Stefan »

Moin.

Hinterher ist man doch immer schlauer. Wenn es einen aber mal am Anus der Welt erwischt hat, denkt man vielleicht über Vorsorge nach! Die deutschen schrauben sich lieber Sandbleche ans Auto weils nach mehr Abenteuer aussieht. Die Franzosen sind da anders drauf - aber auch mehr nach Afrika orientiert.

Mr. Funnel wäre die eine Lösung, wobei das Tanken sich dann schon mal ein weilchen hinziehen kann. Es ist natürlich klasse, wenn man den Dreck erst gar nicht in den Tank bekommt.
Oder man kauft sich einmal einen gängigen Vorfilter (z.B. Separ) und montiert diesen. Zusatzfilter auf langen Reisen hat doch wahrscheinlich eh jeder dabei. Davon gehe ich einfach mal aus.


Gruß Stefan
Toyota Hilux - damit 41 Länder - 3 Kontinente. Tendenz steigend...
Authrion

Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Authrion »

Da geb ich dir Recht!

Lieber einen Filter verbauen als mit defekter Dieselpumpe auf der Road of Bones verrecken. :grin:

Ich kann das Delphi-System empfehlen. Einfach zu verbauen und auch gut zu wechseln.
Das System mit Handpumpe erlaubt es auch, das ganze vor dem Start mit Sprit zu füllen.

grüße, Markus
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pcasterix
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von pcasterix »

Hallo zusammen,

nach den letzten Problemen mit der ESP habe ich jetzt einen Delphi ( lag sowieso noch im Regal :wink: ) im V60.
Einfache Kontrolle per Schauglas möglich.

Bild

Der Kühlmittel Ausgleichsbehälter musste dafür seinen Platz räumen und sitzt jetzt vor dem Kühler

Bild

Die Ausführung mit Handpumpe wäre besser gewesen, ich werde noch umrüsten.

Grüße
Peter
Pajero V60 Classic Bj. 05 auf 285/75R 16 im Erstbesitz ; Samurai Cabrio ( Allradkermit ) auf 235/75R 15 Bj. 87 mit H Kennzeichen ; Geländewohnwagen Eriba Offroadpuck auf 215/75R 15 Bj. 87 ( Umbau 2012 )
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Joe
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Joe »

Moin,

wenn es mit einem CR-Diesel in Wüstenregionen geht und das Fahrzeug dann auch noch große Stahltanks hat, dann ist ein anständiger Wasserabscheider IMHO keine Glaubensfrage sondern überlebenswichtig für den Motor. Bei Temperaturunterschieden von > 50 Grad Tag / Nacht können sich leicht größere Mengen Kondenswasser im Tank bilden. Und das bereits geringe Wassermengen Hochdruckpumpen zerlegen, sollte ja allgemein bekannt sein :wink:

Gruß
Rolf
seit über 22 Jahren Galloper 2,5 TCI, SWB, EZ 06/2001 // Outlander 4x4, Automatik, Diesel, EZ 07/2018
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Borsty »

Hi Zusammen
Das es beim CR wichtig ist hatte ich ja erwähnt. Ohne CR ist Wasser eher weniger das Problem als Dreck. Beim Tanken ziehe ich dem Stutzen schon mal Damenstrumpfüberzeher an.
30my fü Wasser reicht nicht aus. Alles unter 10my dann eher ausser die Filter sind so vorbereitet/ausgelegt und deklariert für Wasserabscheidung.
Im Prinzip reicht nebst Originalfiler sowas vorgeschaltet Bild

Bei mir kommt der Originale dann raus und es kommt ein Doppelfiltersystem von Lucas rein sofern es mit dem Sensor geht.
Gruss Uwe
BORSTY
Reto
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Reto »

Hallo Forum
ich habe meine Anfrage auch an Mitsubishi CH gesandt und nach ein paar Tagen eine Antwort "vom Werk" gekriegt. Die Aussage bezieht sich auf meinen 2.5-DiD-CR-Motor.
Ich gebe sinngemäss wieder:

"Mitsubishi hat sehr wohl spezielle Filter für schlechte Dieselqualitäten (1770A233) im Angebot. Nach Prüfungen der Dieselqualitäten in Europa, Afrika und Australien kam Mitsubishi zum Schluss, dass die Qualitäten überall genügend sind und somit überall die gleichen Filter eingesetzt werden (auch beim Luftfilter!). Für Afrika und Australien werden jedoch die Wechelintervalle verkürzt."

Mit dem serienmässigen europäischen Filtern kann man also von Mitsubishi aus nach Afrika, sicher nach Nordafrika. Ich denke mal, die haben die "offiziellen Dieselqualitäten" geprüft.
Gruss, Reto
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussion

Beitrag von Borsty »

Hi Reto
Ich denke das die Qualität von Tankstellen geprüft wurde. In Marokko wie auch in Tunesien gibts den Sprit je nach Gegend aus Fässern. Vom letzten Tunesientrip und der Regenreichen Nacht in Ksar Ghilane weiss ich dann wie die Fässer aussahen bevor sie für das Betanken geöffnet wurden. Gekippt wurde da nix. Nur Verscluss raus, Wasser und Dreck rein und die Handpumpe reingesteckt. Die Achtsameren haben dann reklamiert und Andere nicht.
Dreck kriegt man vorgängig durch überstülpen eines Damenstrumpfsöckchen weg, aber Wasser schlussendlich nur über den Filter.
Durch meinen jetzigen Job weiss ich was Dreck und Wasser bei den ESP wie auch Einspritzdüsen anstellen kann. Dreck bleibt je nachdem auch im Feinsieb bei den ESP am Zulauf hängen. Der ganze Aufbau der Technik spielt da ziemlich eine Rolle. Ob eben Vorförderpumpe zum Filter oder über ESP zum Filter und zurück zur ESP. Wenn es von Mitsubishi Original einen besseren Filter gibt, würde ich für die Reisen diesen verwenden. Bei mir gibts das laut Toyo auch sowie unterschiedliche Luftfilterkästen. Als Zyklon ausgelegt oder Normal.
Ich denke es kommt einfach auch darauf an wo man tankt und ob man sich achtet und vorsorgt.
Gruss Uwe
BORSTY
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Beda
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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussio

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
gerade bei Mahle entdeckt:
Kraftstoffmanagement für Pkw

Bild
Prototyp MAHLE aktiver Kraftstoffvorfilter


Aktives Kraftstoffvorfiltermodul für Dieselmotoren im globalen Einsatz Frankfurt, September 2013 –

Gleichteile- und Baukastenstrategien bieten hohes Potenzial, um kosteneffizient in hohen Stückzahlen die globalen Märkte zu bedienen.
Auf der Antriebsseite gipfelt dieser Ansatz im sogenannten Weltmotor, einer Motorenplattform für den Einsatz in allen Regionen.
Daraus ergeben sich erhebliche technische Herausforderungen. Einerseits muss der Motor den teils strengen Abgasgesetzgebungen gerecht werden, was zu einem hohen Technologisierungsgrad führt.
Andererseits wird eben diese Technik mit unterschiedlichen Biokraftstoffanteilen und Kraftstoffqualitätenkonfrontiert.
Daher hat MAHLE einen aktiven Kraftstoffvorfilter für Dieselmotoren entwickelt, der durch seine zuverlässige Wasser- und Schmutzabscheidung den globalen Einsatz eines Motors ermöglicht.
Zur Einhaltung der anspruchsvollen Emissionsgrenzen kommen bei modernen Dieselmotoren in der Regel Common-Rail-Einspritzsysteme zum Einsatz. Diese reagieren äußerst empfindlich gegenüber Schmutz und Wasser im Dieselkraftstoff.
Da Weltmotoren auch in Ländern mit schlechten Kraftstoffqualitäten und unterschiedlichen Biokraftstoffanteilen zum Einsatzkommen, gilt es, eine optimale Schmutz- und Wasserabscheidung auch unter diesen Bedingungen zu ermöglichen.
Biodiesel ist kritisch, da dieser hygroskopisch wirkt und somit zusätzlich Umgebungsfeuchtigkeit bindet. Weist ein Kraftstoff neben einem erhöhten Wasseranteil keine speziellen korrosionshemmenden Additive auf, steigt die Gefahr von Schäden am Einspritzsystem an.
Da zum Schutz der kraftstoffführenden Komponenten eine hohe Wasserabscheidung unabhängig von Lebensdauer, Schmutzbeladung oder Kraftstoffqualitäten notwendig ist, hat MAHLE mit dem aktiven Vorfiltermodul eine Lösung entwickelt, die im Normalbetrieb einen Abscheidegrad von bis zu 98 Prozent erreicht.
Das Abscheiden von Wasser aus Kraftstoff ist grundsätzlich volumenstromabhängig, besonders bei hohen Volumenströmen sinken die Abscheidegrade. Bisherige Abscheidesysteme waren hochdruckseitig im motornahen Kraftstofffiltermodul integriert. Dadurch unterlag die Abscheidung dem transienten Volumenstrom abhängig vom Lastzustand des Motors.
Der aktive Vorfilter wird nun in einen separaten Kreislauf versetzt, der durch die Integration eines sogenannten Hoppertanks, der als Zwischentank fungiert, mit einem weitgehend konstanten Volumenstrom beaufschlagt werden kann, der im Optimum des Filtermediums liegt.
Zudem können durch diese sogenannte saugseitige Anordnung feine, schwer trennbare Diesel-Wasseremulsionen vermieden werden, die im Regelfall durch die Vorförderpumpe erzeugt werden.
Der Kraftstoff wird vom Haupttank in den Vorfilter geführt und nacheinander von Grobschmutz und Wasser befreit. Dies erfolgt nach dem bewährten Prinzip der zwei- beziehungsweise dreistufigen Wasserabscheidung aus der aktuellen Heavy-Duty-Kraftstoffmodulreihe. Hierfür werden ein grob abscheidendes Filtermedium, ein hydrophil wirkendes Vliesgewebe und gegebenenfalls ein hydrophobes Endabscheidergewebe verwendet. Der gereinigte Kraftstoff fließt dann in den Hoppertank, von wo er durch die Vorförderpumpe in Richtung Motor abgesaugt wird. Der nicht verbrauchte Kraftstoff gelangt vom Motor über eine Rücklaufleitung zurück in den Hoppertank, der wiederum über eine Rücklaufleitung mit dem Kraftstofftank verbunden ist, über die überschüssiger Diesel abgegeben werden kann und ansonsten der Druckausgleich erfolgt.
Das abgeschiedene Wasser wird gesammelt, ein Sensor detektiert den Wasserstand und gibt über die integrierte elektronische Steuerung ein Signal an das Fahrzeug.
Der Austrag des abgeschiedenen Wassers erfolgt manuell oder automatisch per patentiertem BlueDrain® -System.
Die im Hoppertank vorgehaltene Kraftstoffmenge kann je nach Regelstrategie ausgelegt werden. Möglich ist beispielsweise eine bedarfsgerechte Ansteuerung der Transferpumpe, die den Volumenstrom in definierten Grenzen abhängig vom Lastzyklus des Motors regelt. Noch optimaler kann in Zukunft eine Vernetzung mit topographischen Daten und dem Navigationssystem werden. Dadurch wären die zu erwartenden Kraftstoffverbräuche vorhersehbar und könnten mit einer Puffermenge vorgehalten werden.
Durch die Auslagerung des aktiven Vorfilters in ein Niederdrucksystem ist es MAHLE gelungen, ein hoch effizientes Wasserabscheidesystem darzustellen, das über die Lebenszeit des Filtermediums einen sehr hohen Wirkungsgrad erreicht.
Dadurch ermöglicht das Modul den globalen Einsatz eines Dieselmotors unabhängig von Kraftstoffqualitäten und Bio-Anteilen. Gleichzeitig können die belasteten Komponenten durch die Auslagerung aus dem Hochdruckbereich einfacher ausgelegt werden, wodurch sich der Mehraufwand durch den separaten Kreislauf nahezu aus gleichen lässt. Der aktive Vorfilter wurde als funktionstüchtiger Prototyp bei MAHLE aufgebaut und bereits umfangreich am Prüfstand getestet.
Derzeit wird gemeinsam mit einem Hersteller die Applikation zur Vorentwicklung vorbereitet.


Für Rückfragen:
MAHLE GmbH
Ruben Danisch
Zentrale Unternehmenskommuni
kation/Öffentlichkeitsarbeit
Pragstraße 26 – 46
70376 Stuttgart
Deutschland
Telefon: +49 (0) 711/501-12199
Fax: +49 (0) 711/501-13700
ruben.danisch@mahle.com

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Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Vorgeschalteter Dieselfilter/Wasserabscheider: Diskussio

Beitrag von Borsty »

Hi Beda
Etwas müssen Sie ja nach und nach mal machen. Die Düsen haben ein Spiel von max. 3my und die Filter haben ja meist eher nur 4 oder 5my. Das Problem bei den modernen Dieseln liegt eher dort als beim Wasser. Wobei ich aus Erfahrung von früher weiss das Wasser nur mit Filtern unter 2my rausgefiltert wird und das eben durch stetige Umwälzung oder es gibt eben speziell konstruierte Vorfilter.
Die Fälle beim alten Job häuften sich das Injektoren einfach blockiert waren oder unter dem Mikroskop sehr starke Verschleisserscheinungen zeigten. Kann eben durch Wasser oder Feinstpartikel sein. Ich bin ja mal gespannt ob und wie sich das Filtersystem durchsetzt.
Ich setzte jetzt im Moment auf einen Vorgeschalteten Delphi wie Peter ihn auch hat/te und auf den Originalen danach der eigentlich kaum mehr was zu tun haben sollte. Umbau wegen des Sensors ging ja leider nicht.
Gruss Uwe
BORSTY
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