L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Servus ihr beiden,
irgendwie hindert mich das Vorhandensein zweier L300 mit Motorschaden daran, ein zusätzliches Fahrzeug anzuschaffen.
Vor der Entsorgung eines Wagens müsste man vernünftigerweise nachsehen wie groß der Schaden ist.
  • Beim Diesel weiß ich es inzwischen, da ist der Motorblock leider auch betroffen - und der Wagen ist in schlechterem Zustand als der Benziner.
    Ich hab ein Schlachtfahrzeug mit dem gleichen Motor und einen Tauschkopf vom Beda, aber dann kam der Benziner dazwischen, der eigentlich alles besser kann.
  • Beim Benziner muss ich es rausfinden.
Ich hatte dazu bisher entweder keine Lust (auch weil keine Notwendigkeit und genug andere Baustellen) oder keine Möglichkeit (weil der Wagen halt im Freien steht).

Da der Motor beim Durchdrehen üble Geräusche macht, muss er sowieso aufgemacht werden. Ich wollte ihm ein weiteres motorisches Durchdrehen ersparen um nicht noch mehr kaputtzumachen (also kein klassischer Kompressionstest).

Mein Plan ist:

1) Mit Endoskop in die Brennräume schauen. Dazu muss ich die Kurbelwelle drehen. Also
  • Kühler und Lüfter weg um zur Kurbelwellenmutter zu kommen, oder
  • den Wagen mit eingelegtem Gang bewegen, oder
  • 4WD reinlegen, beide Freilaufnaben manuell sperren, ein Vorderrad anheben, Wagen handbremsen und am angehobenen Vorderrad drehen.
2) Druckverlustprüfung. Kriege wahrscheinlich von einem Arbeitskollegen ein entsprechendes Set ausgeliehen.
3) Ölwanne (Brockenschau, Lager)

Die Entscheidung ist dann zu treffen ob der Motor raus muss (dazu würde ich ihn zu lassen) oder nur der Kopf runter (weil Ventilschaden).

Beda, würdest Du den Motor zwecks Kompressionstest laufen lassen, trotz harter mechanischer Geräusche? Es ist mein einziger ...

Gryße!
Andreas, der motorang
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
ich würde ihn nicht noch einmal starten.
Ein Kompressionstest ist auch bei eiskaltem Motor aussagekräftig.
Sollte ein Zylinder -was ich in deinem Fall nicht erwarte- eine nur etwas geringere Verdichtung zeigen als der Rest,
kannst Du in alle Zylinder einen Spritzer Öl geben und eine 2. Messreihe durchführen.
Durch das Drehen mit Anlasserdrehzahl befürchte ich keine weiteren Schäden.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Andreas!

Also deiner Beschreibung nach bringt dir ein Kompressionsbild keine großen neuen Erkenntnisse über den Schaden. Ich finde so wie Du vorgehen willst, den vernünftigen Weg. Mit einem gekröpften 19er Ringschlüssel, solltest Du den Motor auch ohne Kühler Ausbau drehen können.

Es grüßt Volker, der gerne hilft wenn er kann und selbst eine lange Reise mit dem 4G64 hinter sich hat.

Nachtrag: Habe gerade mal geschaut, sollte auch mit Knarre und Langnuss gehen.
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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo Leute
Am 2.1. erfahren wir mehr.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo
hab doch kein Druckverlust-Prüfset bekommen, ein normaler Kompressionsprüfer musste reichen.
Keine Kompression in Zylinder 3 und 4
Normale Kompression in Zylinder 1 und 2
Bei Anlasserdrehzahl geht die Öldrucklampe aus.
Keine Lecks nach außen, weder Wasser noch Öl.
Der Kollege meint, mit Glück ist es nur die Kopfdichtung zwischen den beiden Zylindern.
Seltsamerweise war das bei der Mitsubishiwerkstatt in Bologna, wo der Motor zuletzt lief, kein Thema.
Der Motor hatte laut Vorbesitzer bei etwa km 185.000 eine neue Kopfdichtung bekommen.
Aktuell hat er etwa 215.000 km drauf.

Am Sonntag hab ich wieder Zeit zum basteln.
Fahrersitz raus, Kühler leeren, Kopf abbauen
Motoröl ablassen, Ölwanne ab.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
das kann auch die Geräuschkulisse erklären.
Durchaus möglich, daß das Unterteil völlig intakt ist.
Der Kopf ist höchstwahrscheinlich zum wegschmeißen.
Der Wärmebelastung durch einen Abgasstrom zwischen den Zylindern ist er nicht gewachsen.
Er dürfte ein Delle zwischen den beiden Brennräumen haben. (Den Block auch prüfen!)
https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... web_de.pdf
Seite 13

Wenn die Kolben alle exakt gleich stehen, würde ich das mit der Ölwanne verschieben.
Zusätzlich kannst Du das Spiel in den Pleuellagern testen, indem Du den Kolben über OT fährst, so daß das Pleuel gerade anfängt ihn nach unten zu ziehen.
Jetzt ohne Druck den Stand messen mit der Schieblehre, Tiefenmaß oder Messuhr.
Dann mit dem Daumen kurz auf den Kolben drücken und wieder das Maß nehmen.
Jetzt kannst Du das Pleuellagerspiel ausrechnen.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Servus Andreas!

Dann hättest Du ungefähr das gleiche Bild wie ich beim letzten Motor.

Bild

Nur nicht Zylinder 3 und 4 sondern 2 und 3.

Anders als Beda würde ich aber den Kopf noch nicht ganz abschreiben. Zwar hat Beda recht, dass es wahrscheinlich auch den Kopf stark in Mitleidenschaft gezogen hat, aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Mein Kopf hatte sehr starke Vorschäden durch die Fremdkörper und hat bis zum Schaden trotzdem noch lange seinen Dienst getan. Dabei sahen die Stege zwischen den Zylindern schon lange nicht mehr gut aus. Jetzt nach der defekten Dichtung, konnte ich mit dem Haarlineal auch keine Auffälligkeiten am Kopf finden. Was ich sagen will, wenn Du keinen neuen Kopf hast oder bekommen kannst, ist der alte auf jeden Fall besser als keiner. Die Reparatur sollte für dich eigentlich nur zeitlich ein Aufwand sein, von der technischen Seite ist das relativ anspruchslos.

Ich hoffe das es das ist und ich erinnere mich, dass ich bei mir auch erst die Pleuellager in Verdacht hatte aufgrund der mechanischen Geräusche.

Es grüßt

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hi,
meine Befürchtung ist,
daß die Kopfdichtung vor 30.000km wegen genau dem gleichen Schaden ersetzt wurde,
daß damals eine leichte Delle vorsätzlich oder warum auch immer übersehen wurde.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Beda!

Das halte ich auch für gut möglich, sogar für sehr wahrscheinlich, aber selbst dann, kann man mit 30Tkm wunderbare Urlaube erleben und ohne "neuen" Kopf ......... Okay, kommt man auch nach Kirgistan. :super:

Einen erholsamen Abend wünscht

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo Beda,
ja das hat mein mich gerade besuchender Kollege auch gemeint - er wird mir mir gemeinsam die Sache am Sonntag begutachten. Hauptberuflich baut und überholt er Motoren - leider in Nordirland :kopfgegenmauer:

@Hirvi: Ich erinnere mich, dass ich zur Zeit meines Motorschadens (2016) nirgends einen Ersatzkopf auftreiben konnte - jetzt aber ist das Netz voll davon. Seltsam.
Auch neue Chinaware ist erhältlich ...

Gesucht habe ich nach zylinderkopf 8v g64 - da sind auch einige Treffer wo explizit L300 dabeisteht :coolman:

Gibt es eine Empfehlung für den Kauf einer Kopfdichtung? Original MMC oder Aftermarket?

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Guten Morgen Andreas!

Ich habe bis jetzt auf Elring und Co. mit Erfolg gebaut. Ich habe schon lange nicht mehr nach Zyllinderköpfen gesucht, wenn es aber welche gibt am Markt, würde ich nicht lange zögern zuzugreifen.

Frohes Schaffen wünscht

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,

Bild
https://eet-engines.com/de/?___from_store=nl
dahinter steckt vermutlich Hans van Damme oder HVD-japanparts.
Mit dieser Firma habe ich gute Erfahrungen.
Allerdings nicht bei Dichtungen. Da kam nur Billigstschrott.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo,
kleine Schritte ...

Das abgelassene Kühlwasser (per Kühlerablasschraube) war sauber und schlierenfrei und ohne irgendwelche Fremdkörper.
Ich hab mit meinem Kollegen vorgestern einen Großteil der Peripherie abgebaut.

Bin grob nach L300-Werkshandbuch (WHB) Abschnitt 11-61 "Zylinderkopfausbau" vorgegangen. Zusätzlich habe ich Nebenarbeiten notiert, die nicht angegeben waren. Vielleicht hilft das ja mal jemandem - bis auf Halbzoll-Ratschenkasten, PH3-Kreuzschlitzdreher und Hammer/Kriechöl war bisher nichts nötig:
  • Beifahrersitz hoch, Ansauggummi weg
  • Batterie abklemmen, Fahrersitz weg
  • Motorabdeckung lösen und wegklappen
  • Tankdeckelhebel aushängen
  • Handbremshebelabdeckung weg, Seil aushängen
  • Kühlerverkleidung abschrauben und entfernen (4 Schrauben, davon eine von unten)
  • Überlaufschlauch vom Kühlerverschluss lösen
  • Obere Kühlerhalteschraube lösen um den Kühler anzuheben, Wanne unterstellen.
  • Jetzt zugängliche Kühler-Ablassschraube öffnen. Dazu aus einer Holzleiste ein Spezialwerkzeug für die Plastik-Stegschraube gebaut.
  • Oberen Kühlerschlauch entfernen
  • Lüfterrad an der Nabe abbauen 4x SW 10
  • Auspuffkrümmer Hitzeschild anbbauen
  • Servopumpe, Pumpenhalterung incl. Olmessstab lösen und Pumpe weghängen
  • Sauerstoffsensorstecker am Auspuffkrümmer
  • Auspuffkrümmer lösen, Auspuffdichtung entfernen
  • Kabelbaum abstecken
  • Blechbrücke über Ansaugstutzen lösen (3 Schrauben, die oberste hält auch eine Blechklammer für ein Relais)
  • Ansaugstutzen lösen: 2 Schrauben beifahrerseitig, ein kleiner Schlauch mittig, eine Schlauchklemme
  • Unterdruckleitung für bremskraftverstärker am Ansaugkrümmer abstecken
  • Gasseil aushängen und Augenschraube vom Gegenhalter lösen
  • Motor auf TDC, Nockenwellenzahnrad lösen (Schraube geklebt, Bilder wegen Position): Farbmarke rot am NW-Rad steht auf 3 Uhr (Gehäusenaht). Riemenradkerbe steht auf rechter Markierung.
Noch zu tun laut WHB:
11) Unterdruckleitungsverbindung (drei Schläuche in Richtung "hinten")
13) Kraftstoff-Hauptleitungsverbindung (langsam öffnen, Druck ablassen)
14) Kraftstoff-Rückleitungsverbindung
15) Heizungsschlauch (hinter dem Block, wahrscheinlich von unter dem Auto aus)
19) Ventildeckel
20) Halbmonddichtung
21) Zylinderkopfschrauben
22) Zylinderkopf
23) Zylinderkopfdichtung

Aufgefallen:
  • Eine Kreuzschlitz-Halteschraube von der Handbremshebel-Abdeckung kam nur per Schlagschrauber - ersetzen
  • Anschlüsse der Temperatursensoren am Zylinderkopf waren recht korrodiert (grün).
    Laut WHB 14-26 ist der obere der Wassertempertursensor, der untere der Wassertemperaturgeber. Hä?
    Es dürfte sich eher um den Wassertemperatursensor (zweipolig) und den Thermoschalter (einpolig) handeln.
    Der Wassertemperatursensor hat einen Prüfbereich von 20 - 80°C
    Der Thermoschalter soll bei 65° schalten

Einkaufsliste (vorläufig):

Auspuffdichtung
Kopfdichtung original MMC oder Elring
Zahnriemen und Spanner, da Alter unbekannt
Wasserpumpe (gleich wie beim Diesel? So eine hätte ich noch liegen)
Streckung der Zylinderkopfschrauben prüfen, gegebenenfalls nachkaufen
Heizungsschlauch hinter dem Motor (an dessen Versagen starb mein Dieselmotor)

Fragen:
  • Es handelt sich um den 2,4-Liter Benziner. Ich habe sämtliches Kühlwasser aus dem Kühler abgelassen, den oberen Kühlerschlauch entfernt und der Heizungsschlauch kommt auch noch weg. Soll ich vor Abnehmen des Kopfes auch das Kühlwasser aus dem Block ablassen, bzw gibt es da eine Ablassschraube wie am Diesel? Ich finde auf den Zeichnungen keine.
  • Laut WHB wird Ansaugkrümmer, Einspritzpumpe und der Verteiler NICHT abgebaut? Muss mir das mal anschauen wo die befestigt sind, kommen die mitsamt dem Kopf runter?
Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Guten Morgen Andreas!

Ansaugkrümmer und Co. können am Kopf verbleiben. Wenn kein Zahnriemenwechsel nötig ist, kann man auch den Zahnriemen auf dem Nockenwellenzahnrad mit zwei Kabelbindern fixieren und das Zahnrad so demontieren. Ich habe dies mal so gemacht und das spart viel Zeit. Den Kühler baue ich immer mit der Abdeckung aus und das Wasser lasse ich immer am unteren Schlauch ab. Es verbleibt eh sehr viel Kühlwasser im Block, dies stört aber bei der Arbeit nicht.

Viel Erfolg wünscht

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Moin Andreas,

zwei Kleinigkeiten fallen mir ein.
Lasse das Kühlwasser immer (evtl. zusätzlich) über die Ablasschraube am Motor ab. Bei mir sind das einige zusätzliche und schmuddelige Liter. Spülen schadet nie.

Wechsle die Wellendichtringe hinter den Zahnriemen immer mit, denn diese halten zumeist keine 200.000 Km und schaffen bei geringem Eigenpreis hohe Zusatzkosten bei Defekten. Wer Kurbelwellendichtringe wechselt kann auch Ölpumpen vermessen.
motorang hat geschrieben:Laut WHB wird Ansaugkrümmer, Einspritzpumpe und der Verteiler NICHT abgebaut? Muss mir das mal anschauen wo die befestigt sind, kommen die mitsamt dem Kopf runter?
Mach mir doch bitte einmal ein Bild von Deiner Einspritzpumpe...
Ich glaube Du solltest jetzt, wenn noch nicht erfolgt, ins reine Motorenhandbuch Pweg9040-C verzweigen, sonst fehlen Dir viele Dinge. Die Ansaugung wirst Du vor dem Ventildeckel abnehmen müssen, worunter ja erst die Zylinderkopfschrauben sein dürften - aber siehe lieber immer erst einmal HB.

Die Kühlmittelablasschraube habe ich in allen Handbüchern und in der ASA auch erfolglos gesucht.
Beinahe befürchte ich, daß es bei diesem Motor der Temperatursensor oder -geber ist.
In der ASA gibt es aber am Block noch zwei Blindstopfen als Bezeichnung von denen mindestens einer das Objekt der Begierde sein könnte. Mir ist beim Schrauben an 4D56 und 6G72 nur aufgefallen, daß die Köpfe der konischen Schrauben immer kleiner sind als erwartet - ist wohl SW14. Seltsam jedenfalls, daß man so gar nichts findet. Die Handbücher von Space Wagon etc. habe ich leider nicht hier.

Ich drücke dem L300-Guru die Daumen.

mit Grüßen von Kay
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Kay!

Also eine Einspritzpumpe hat der Motor nicht, außer Du meinst die Benzinpumpe im Tank. Eine Ablassschraube am Motor für das Kühlwasser ist mir auch nicht bekannt. Der Ansaugbereich ohne Brücke und Sensorik, kann am Kopf verbleiben. Der Verteiler ist nicht mit dem Kopf selbst verbunden und muss auch nicht ab. Wenn man reine Arbeitszeit rechnet, ist das ohne Nebenarbeiten in locker 4 Stunden zu erledigen. Wo ich wirklich Zeit investiere, ist das Säubern der Dichtflächen und die Beachtung der Kopfschrauben auf Maß und Drehmoment.

Es grüßt Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Volker,
Hirvi hat geschrieben:Also eine Einspritzpumpe hat der Motor nicht, außer Du meinst die Benzinpumpe im Tank.
Du Langweiler, lass uns doch einmal Foto guggen... :wink:

mit Grüßen vom Kay, welcher auch nur MPI mit in Benzin eingelegter Pumpe hat. :shock:
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Andreas,

drei Kreuze, ich hätte nicht schlafen können....

...auf Seite 14-3 findest Du die Ablasschraube am 4G64 des L200. Google wäre gleich unser Freund gewesen mit "Ablasschraube 4G64".

Das Auffüllprozedere lässt mich schwer grübeln. Vermutlich habe ich bisher immer alles völlig verkehrt gemacht und nur Glück gehabt, denn ich mußte auch nie nachfüllen. :oops:

mit Grüßen von Kay
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo
Wow - danke!
Bin grad noch grippig, bald sollte es aber hoffentlich weiter gehen.

Hab aber ein Bild am Telefon von neulich gefunden.

Ich hab mich mit dem Klumpen oben im Bild noch nicht weiter beschäftigt, und ihn der Einfachkeit halber Einspritzpumpe genannt.
Richtig wäre wohl "Drosselklappengehäuse- und Einspritzeinheit" oder wie nennt man das Teil zwischen Luftfilter und Zylinderkopf, das das Gemisch regelt?
benzinbus_zylkopf_01.jpg
benzinbus_zylkopf_01.jpg (94.19 KiB) 9224 mal betrachtet
Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Andreas!

Zu den Gummiteilen sage ich immer Ansaugbrücke und der rechte metallische Klumpen ist für mich Drosselklappengehäuse und Ansaugkrümmer. diese Teile können am Kopf verbleiben und stören bei den nötigen Arbeiten auch nicht. Was logischer weise runter muss ist das ganze Steckergedöns, dies ist aber selbst erklärend.

Es grüßt

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Moin Andreas,

der metallene Klumpen ist das Drosselklappengehäuse mit Stellmotor und rechts daneben die Plastebüchse ist der Ansaugluftsammler.

Eine Einspritzpumpe gibt es bei den MPI (Mehrdüsen- oder auch Saugrohreinspritzung ) nicht. Bei uns wird das Benzin aus dem Tank über die dort eingelegte Pumpe durch Rohre, Filter und Schläuche direkt in das Düsenrohr gedrückt und nur über den Kraftstoffdruckregler (vor dem Rücklaufschlauch) geregelt.

Durch die Motorsteuerung werden die einzelnen Düsen im Rohr nur kurz aller zwei Kurbelumdrehungen passend geöffnet und in den Saugraum vor dem Einlassventil eingespritzt. Am Motor siehst Du also nur das Rohr mit den Düsen dran als Einspritzeinheit. Alles andere sollte "benzinfrei" sein. Eine wunderbar einfache Lösung, zwischen Vergaser und GDI-Hochdruckgedöns, mit wenig Problemmöglichkeiten.

Viel wichtiger - gute Besserung.

mit Grüßen von Kay
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Moin,

bisher hatte ich Themen zu Motorschäden gemieden, um mich mit meinen kleineren (im Gegenteil eher unwichtigen) Problemchen nicht wild zu machen.

Naja, gestern war es dann soweit. Mit 349.500 km auf dem Tacho bin ich auf dem Arbeits-Heimweg in Kanada mit Motorschaden liegengeblieben. Ich poste das hier, da ich genau die gleichen Erfahrungen wie Andreas machen durfte:

Normales Fahrverhalten - plötzlich Gasverlust - klimpern und Klonckern aus dem Motorraum - sofort angehalten, Motor stirbt ab.
Testlauf - Motor rüttelt sich wie ein Traktor - testweise Zündkabel von den Kerzen - offensichtlich Nr. 4 und Nr. 3 ohne Wirkung.
Versuche ich zu fahren, höre ich das Klimpern und Motor stirbt ab, im Leerlauf "nur" sehr unruhiger Motorlauf, Motor stirbt auch mit erhöhter Drehzahl.
Etwas weißer Qualm aus dem Auspuff. Kein Öl im Kühlwasser, Kein Wasser im Öl.

Ich bin hier gefühlt am Ende der Welt. Muss mit einer Fähre zum Festland übersetzen. Niemand hier in der gesamten Gegend will L300 anfassen. Der einzige L300 Mechaniker, ein Freund von mir, wohnt 100km entfernt. Eigentlich wollte ich heute nur mein Auto putzen. Nun schaue ich wehmütig auf einen endlich fertigen nagelneuen Innenausbau und einen Motorschaden.

Könnte das Ende meiner Reise mit Mr. Bushi werden. Ich habe nur eine Option: Mein Kumpel kommt in einer Woche hier mal raus und wir wollen uns dann alles genauer ansehen. Wenn ihr weitere Tips habt und Andreas aktuelle Infos hat, dann gerne her damit.

Macht es Sinn bei meiner Laufleistung einen neuen Zylinderkopf zu verbauen? Oder besser einen überholten Austauschmotor, den gibts in den Staaten für 2700$, uurgh.
Wenn ich ein neues Thema eröffnen soll, sagt es bitte, ich dachte nur meine Symptome sind ja gleich denen von Andreas.

Vielen Dank und lieben Gruß
Thomas
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Servus mein Guter!

ich mache dir jetzt mal Hoffnung, denn ich tippe sehr stark auf eine defekte Zylinderkopfdichtung. Klar, der Kopf wird auch einen Schaden haben, zumindest im Dichtflächenbereich, aber ich würde stark darauf setzen, dass eine neue Zylinderkopfdichtung dir Luft verschafft bis du in preislich und Schrauberkultur freundlicheren Gegenden bist. :super:

Es drückt dir die Daumen, der

Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Danke Volker für Dein Mitgefühl. Ist schon ziemlich hart gerade.

Freut mich zu hören, da mein Gefühl sofort in diese Richtung tendierte. Allerdings wurde der Kopf vor 60/80.000 km schon einmal getauscht. Deshalb die Frage, ob es sich denn lohnt ihn nochmals zu ersetzen oder ich gleich auf einen Austauschmotor gehe (eine finanziell sehr schmerzliche Entscheidung). Ich möchte ja gerne noch 50.- 80.000 km Richtung Südamerika fahren :-)

Mexiko wäre die genannte "preislich und Schrauberkultur freundlichere Gegend".

Thomas
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,
vielleicht hast Du ja recht mit Mexiko.
Ich habe Zweifel:
viewtopic.php?f=2&t=14349&hilit=mexiko
Aber vielleicht ist bei einem Benziner alles ganz anders.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Hirvi
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Thomas!

Was hättest Du zu verlieren? Dein Motor ist so nicht brauchbar und die Zylinderkopf-OP ist für dich wahrscheinlich gut zu beherrschen. Ich würde in deinem Fall den kurzen Weg gehen. Kühler raus, Visko und Co raus, Auspuffkrümmer ab, Ansaugbrücke und Stecker weg, Zahnriemen auf dem Nockenwellenzahnrad mit Kabelbindern fixieren und nach vorne weg hängen, Kopf raus, reinigen und rückwärts mit neuer Dichtung zusammen schrauben. Der Zahnriehmen kann wirklich bleiben, wenn Du nur die obere Verkleidung entfernst und den Riemen sauber auf dem Nockenwellenzahnrad fixierst und nach vorne weg hängst. Das habe ich auch schon so gemacht.
Klar, dass ist die quick and dirty Version, aber einen passenden AT-Motor zu finden ist beim 4G64 nicht leicht. Block und Kopf gehen noch, aber bei Sensorik, Beatmung und Unterdruck fangen dann die Probleme an.
Bei der Kopfdichtung vertraue ich übrigens auf Elring.

Es grüßt Volker, der heute einen Turbo beim Smart CDI dreimal eingebaut hat, weil da die Reihenfolge gelernt oder besser, erlernt sein will :kopfgegenmauer: Das ist echt ganz nah am Modellbau oder besser, kurz vor Buddelschiff.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Volker, das mache ich dann nächstes Wochenende! Danke für den Tip.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Moin,

nun sind schon wieder 3 Wochen vergangen. Ich wollte eigentlich warten bis etwas konkretes bei "Jugend forscht" herausgekommen ist, aber leider Fehlanzeige.
Wenn ich zu meinem Motorschaden ein neues Thema eröffnen soll, dann bitte kurze Meldung an mich. Dachte nur, dass es für Andreas auch hilfreich sein könnte, sollte ich Reparaturen vornehmen und auf etwas stoßen.

Wir hatten vor einer Woche alles mal durchgetestet ohne den Kopf herunter zu nehmen. Das Wetter lässt es derzeit nicht zu. Zylinder Nr. 4 ist voll mit Benzin, außer Gefecht, und hat eine sehr niedrige Kompression, alle anderen Töpfe sind ebenfalls zu niedrig. Zündfunken inkl. Verteiler sind vorhanden und i.O., Motor dreht, stirbt aber ab, Nockenwelle ist in Ordnung, Kipphebel auch. Zahnriemen befindet sich auf Markierung.

Wir haben somit keinen blassen Schimmer was es genau sein könnte. Vielleicht ist der Kolben Nr. 4 beschädigt bzw. hat ein Leck.

Mein kanadischer Freunde hat schon einige Motoren umgebaut bzw. überholt und hat vorgschlagen den Motor rauszuholen und ggf. komplett zu überholen. Mit 350.000 km sicher keine schlechte Idee ... Frage nur, ob sich soetwas lohnt?

Wie steht ihr einem solch "alten" Motor und einer Generalüberholung gegenüber?

Mein Freund macht mir zwar Mut, bevorzugt allerdings einen anderen (ich glaube) Twin Cam Honda Motor, ich nicht. Alles in allem wird es natürlich teuer werden und ich möchte die richtige Entscheidung treffen bzgl. einer langen Haltbarkeit (und event. Rückführung nach Deutschland).

Besten Dank und Grüße
Thomas
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Servus,
hier forscht es sich gerade nicht so gut, und ich hab Zeit. Eigentlich muss der Wagen erst 2019 wieder laufen ... sorry.

Zu Deiner Frage hab ich aber eine Meinung: wenn das Ganze offiziell wieder in Mitteleuropa laufen soll, ist ein baugleicher oder zumindest bauähnlicher Motor sicher schlau. Bin beim Beda: Motor raus und ins Trockene/Warme bringen. Das ist ein Tag Action, aber DANN kann man dran arbeiten.
Oder halt warten (so wie ich) bis die Schraubereibedingungen (und die Motivation) stimmen.
So weit ich aktuell mal geschaut habe, bekommt man Nachbau-Zylinderköpfe, Dichtungen, Riemen, alles was man so braucht. Kolbensätze bzw Laufbuchsen dürften vom 16V passen.
Wenn Du den Motor überholen lässt weißt Du halt was Du kriegst. Alternative wäre meiner Meinung nach nur ein Spendermotor aus einem zu kaufenden funktionierenden Fahrzeug. Das könnte auch ein 2WD sein. Ein Tauschmotor aus einem Schlachtfahrzeug kann halt jede Menge Überraschungen bergen.

So lange Du nicht weißt, was kaputt ist, kann man auch nur schwer zu einer Reparatur raten.

Der Kopf wurde getauscht, BEVOR Du den Wagen übernommen hast, ja?
Kompression niedrig aber gleichmäßig auf Zylindern 1-3?

Ich würde mal tippen dass der Motor schon ziemlich ausgenudelt ist (> niedrige Kompression) und jetzt am vierten Zylinder die Dichtung durch ist in Richtung Kühlwassermantel, dass daher im 4. Zylinder Wasser steht mit Benzin drin.

Gryße!
Andreas, der motorang

PS:
freak-tom hat geschrieben:einen überholten Austauschmotor, den gibts in den Staaten für 2700$, uurgh.
Gibt es dazu Details? WER bietet den an? Welche Art von Garantie oder Erfahrungen gibt es damit? Ich find den Preis akzeptabel. Das sind ja gerade mal 2000
Euro ...

PPS: Hast Du Zeit ? > https://www.gumtree.com.au/s-ad/smithfi ... 1168608439
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
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Hirvi
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Morgen Thomas!

Ich tippe immer noch auf Zylinderkopfdichtung. 350Tkm sind auch für einen 4G eine zu erwartende maximale Laufleistung bei guter Wartung.
Wenn ein Motor sauber und gewissenhaft überholt ist, dann ist der eigentlich neuwertig. Das Problem ist halt man erfährt die Qualität der Arbeit immer erst später. Austausch aus einem Schlachter ist auch eine Option, aber da würde ich nur einen wählen den ich selber habe laufen hören. So habe ich das bei mir gemacht und bis jetzt bin ich zufrieden trotz 190 Tkm Laufleistung.
Ich kann mir nicht vorstellen das der vierte Zylinder mit reinem Benzin gefüllt war, dass wird wie Andreas anmerkte, mindestens mit Wasser versetzt sein.
Die mangelnde Kompression ist eigentlich bei der Laufleistung nicht verwunderlich, solange diese halbwegs gleichmäßig ist und der Motor darauf anspringt, kann man damit leben. Das ist beim Diesel deutlich kritischer als beim Benziner.
Ich würde also immer noch die Dichtung auf Verdacht tauschen und nach einem guten Ersatzmotor suchen. Wie gesagt der 4G64 ist nicht selten wenn es nur um den Block geht, aber die Peripherie ist nicht ohne.


Es grüßt Volker
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