L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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freak-tom
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Hallo Volker,

der Block wurde komplett gehont, da aber nur in Nr. 4 ein visueller minimaler feiner Abrieb feststellbar war, meinte mein kanadischer Freund das die Standardgröße reicht. Ich habe absolut keine praktische Erfahrung in einer Motoreninstandsetzung (bin Euch für alle Ratschläge dankbar) und wäre gerne vor Ort, um mir ein besseres Urteil bilden zu können, doch leider gibt es einen ernsthaften Krankheitsfall in meiner Familie. Da ich derzeit kurzfristig in Deutschland bin kann ich mich nur auf seine Aussagen verlassen ... was sehr unbefriedigend ist.

Dein Link bezieht sich auf einen Händler in den Emiraten (ich habe die Firma mal angeschrieben, Danke) ? Damals bestellte ich bei einem Händler aus den USA für nur 35€ ein ganzes Set für einen Mitsu Mighty pick up - davor für den Mitsu Van (L300 2WD):
https://www.rockauto.com/?carcode=1206997&parttype=5640
und es stellte sich heraus, dass die Ringe nicht passten. Wir hatten bereits 2x Ringe zu Hause, die alle abweichende Maße aufwiesen - obwohl es immer der 4G64 ist. Es scheint, als gäbe es verschiedene Größen für jedes Produktionsjahr. Mitlerweile bin ich etwas unruhig geworden und möchte ungern (Beda bitte nicht falsch verstehen) 300€ für Teile ausgeben, die event. auch nicht passen. Es ist echt zum verrückt werden! Hat denn niemand aus dem Forum eine 4G64 Revision durchgeführt?

"Die Repanleitung von Mitsu sagt dies zwar auch, Ringe tauschen bei Defekt, aber nach ü 300Tkm denke ich, dass ist riskant. " - Wir wollen die Ringe tauschen, was soll daran riskant sein?

Ja Volker, die Klebebandaktion werde ich nie vergessen :super: ... heute sorgt ein Stück Schaumstoff dort für Ruhe. Ich bin mir 100% sicher, dass die Ringe nicht so ein riesen Drama sein sollten ... ich bin ja nicht der erste , der eine Revision durchführt, aber ich komme da einfach kein Stück weiter und mit einem Klebestreifen ist mir wohl dieses mal leider nicht geholfen :-)

Liebe Grüße
Thomas
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Hirvi
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Thomas!

Welches Maß weicht denn vom Standard ab, die Nut-Maße? Es ist ja normalerweise nicht so, dass Mitsu seine Kolben nur für sich produziert. Die haben auch immer Zulieferer und zuarbeitende Betriebe. Der 4G64 hat also im Neuzustand eine fest definierte Bohrung die als Referenz für Ringe und Kolben gilt. Darauf wird aufgebaut. Klar, gibt es unterschiedliche Kolben mit z.B. anderen Materialien, Kolbenböden und Nuten, aber Durchmesser für Standard kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Wäre recht ungewöhnlich bei einem Volumen-Motor und ja auch nicht wirklich auf Dauer praktikabel für Reparaturen. Eventuell täusche ich mich da auch. :dreifragen:
freak-tom hat geschrieben:"Die Repanleitung von Mitsu sagt dies zwar auch, Ringe tauschen bei Defekt, aber nach ü 300Tkm denke ich, dass ist riskant. " - Wir wollen die Ringe tauschen, was soll daran riskant sein?


Kann natürlich gut gehen, aber nach 300Tkm hast Du keine gleichmäßig zylindrische Zylinder. :extremlached: Das ist meist eher kegelig-oval durch unterschiedliche Abnutzung. Darauf haben sich jetzt deine Ringe "eingespielt". Die hatten ja auch die Zeit dazu. Wenn Du jemanden hast der das sauber ausspindeln kann, wirst Du sehen was ich meine. Dies ist ja der Grund, warum man ein Übermaß bohrt. Es gibt auch Motoren die werden gebuchst, aber leider gehört unserer nicht dazu.
Wenn Du nach so einer langen Betriebszeit nur die Ringe wechselst, kann das gut gehen ich würde nur nicht darauf wetten. :achselzuck:
Wenn ihr sauber gehont habt, sollte es zumindest keine Grate (z.B. OT) geben. Die aber wahrscheinlich nicht mehr ganz exakte Zylinderform wird durch das Honen nicht nennenswert beeinflusst.

Ich könnte mir jetzt noch vorstellen, Koben mit Ringen komplett zu besorgen, dies hat aber andere Problemstellen. Die Pleuel sind auf dem Bolzen verpresst. Der Bolzen ist also fest mit dem Pleuelauge verbunden. :kopfgegenmauer: Das kann eigentlich nur jemand, der das drauf hat mit der sauberen Montage von Kolben, Pleuel und Bolzen.

Eventuell findet man aber sowas ja ready to use, aber das wäre wohl ein echter Glücksfall.

Soweit grüßt mitfühlend der

Volker
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,
ich käme nie auf die Idee, einen 300.000km-Motor ohne Übermaß-kolben neu aufzubauen.
Das muß nicht bedeuten, daß euer Projekt scheitert.
Der Block wurde ja sicher fachmännisch ausgemessen.

Hier noch die letzte Idee:
4G64Kolbenringe.pdf
(108.82 KiB) 325-mal heruntergeladen
Das hätte ich gerne an die PN gehängt.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hi
vielleicht zum besseren Verständnis:

Die Kolben/Ring/Zylindercombo nützt sich an mehreren Stellen ab.

Kolben werden etwas oval, die Kolbenringnuten werden etwas weiter, die Ringe kriegen Höhenspiel.
Die Ringe nützen sich ab, dichten weniger gut ab und können immer weniger Wärme an die Zylinderwand übertragen und immer schlechter Öl abstreifen.
Die Zylinder schleifen sich an manchen Stellen mehr, an anderen Stellen weniger aus, werden also quasi "bauchig".

Mit dem Bohren aufs nächste Übermaß und Honen wird der Zylinder wieder exakt zylindrisch. Mit einem neuen Kolbensatz kommen auch die passenden Ringe und Kolbenbolzen mit. Der Motor ist wie neu, soweit es diesen Bereich betrifft.

Mit dem Honen alleine wird NUR der Zylinder neu aufgeraut (= dieses kreuzweise Muster im Zylinder), die Honsteine sind gelenkig gelagert und passen sich der Oberfläche an, ändern nichts an einer bauchigen (tonnigen) Geometrie. Durch die raue Oberfläche können sich neue (raue) Kolbenringe schneller anpassen und wieder dichten, und die raue Oberfläche hält den Schmierfilm besser.

Honen ohne Bohren (und damit ohne neue größere kolben) + alte Ringe ist nur die halbe Miete.
Die Ringe sind schon eingelaufen und werden sich nicht mehr so gut anpassen, weil sie keine Rauigkeit mehr haben. Speziell die Ölabstreifer machen den Job nicht mehr so toll im Alter, weil sie zusätzlich (Höhenspiel) klappern und pumpen können.

Neue Ringe in einen alten Zylinder braucht ewig zum Einfahren und bringt auch wenig er als Honen + neue Ringe gemeinsam. Sie haben lediglich mehr Spannkraft und dichten daher etwas besser ab und können die Wärme wieder besser übertragen, aber erst nach vielen 1000 km.

Neue Ringe, neue Standardkolben ohne Übermaß und nur Honen ist nochmal besser, aber die tonnige Geometrie des Zylinders wird dadurch nicht korrigiert. Das Zeug verschleißt entsprechend etwas schneller und liefert auch nicht die Leistung wie es könnte.

All das muss man eigentlich nicht aus dem Bauch raus entscheiden, im Zweifel konsultiere man das Werkstatthandbuch - für all das gibt es Verschleißmaße. Erlaubte Höhe der Kolbenringnut, Stoßspiel der Ringe, Tonnenverschleiß des Zylinders etc etc.
Dazu kommt die komplette Laufgarnitur (Zylinder Kolben Ringe Bolzen) auf den Tisch, und wird vermessen. Mit geeignetem Gerät (Innenmessuhr etc) und nicht nur mit der Schiebelehre. Ein Motorinstandsetzer weiß auch WO er messen muss und wo er die Teile herkriegt ...

Ich würd mit dem Zeug zu einem Instandsetzer gehen und dort richtig messen lassen. SO klingt es eher nach einer halben Sache, und das willst Du nicht. Du willst ja nach der ganzen Aktion erstmal Ruhe haben.

Glaskugel:

Vernünftige Optionen, abhängig vom Zylinderverschleiß wären:

Entweder Aufbohren + Komplettsatz Übermaßkolben,
oder
Nicht aufbohren, nur Honen, neuer Komplettsatz Standardmaß-Kolben

Der 4G53/64 Block wurde halt in vielen Evolutionsstufen gebaut und lebt in den Mitsubishi-Evo-Motoren, hochaufgeladen, hochverdichtet, 16V und mit ganz anderen Drehzahlen, weiter.

Such doch mal nach Piston 4G64 8V oder Piston 4G64 SOHC.

Ich finde gerade nur Sachen für Vierventiler.

Beim Satz ist üblicherweise alles dabei, und nachdem da ganz normale Kolbenbolzensicherungen drin sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass man die nicht einfach auf dem Pleuel wechseln kann. Eventuell braucht man einen Austreiber/Treibdorn/Ausdrücker, aber so what? Geht üblicherweise auch mit Gewindestange, ein paar Rohrbeilagen und Scheiben ...

Traue keinem Instandsetzer, der keine Drehbank irgendwo stehen hat!

Gryße!
Andreas, der motorang
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
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Hirvi
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Servus!

Sorry Tablet, deshalb kurz.
Ich habe gerade zwei 4G64 Motoren vermessen. Beide sind aus 4WD Modellen.
Hier haben beide bei den Nutmaßen die Bestückung Nr. 2 Also 1,5. 1,5. 4,0
Ich habe noch einen 4G64 aus einem 2WD, der bleibt aber leider zu, bis ich den einbaue. Meiner bescheidenen Meinung nach, könnte der die Bestückung 1,2 1,5 3,0 haben, aber dies ist spekulativ.

Es grüßt

Volker

Nachtrag
Die Bolzen sind definitiv in den Pleueln verpresst. Fotos folgen, aber vorsicht mit anderen Kombinationen, denn die Kurbelwelle wäre nicht in der Lage, die Pleuel zu führen wenn ein anderes System, wie von Motorang angesprochen, zum Einsatz käme.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Nabend zusammen!

Bild

Hier sieht man den Aufbau von Pleuel, Kolben und Bolzen inklusiv der Ölbohrungen.
Ich habe übrigens bei der Demontage, meine Presse (4 Tonnen ) an die Leistungsgrenze gebracht. Eine exakte Montage wäre für mich, mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln, nicht möglich.

Dass das Pleuel mit dem Bolzen verpresst ist, sieht man auch an diesen Aufnahmen.

Bild

Bild

Es geht um die grüne Markierung.
Falls also wirklich Kolben-Pleuel Kombinationen unterwegs sind, die mit der klassischen Bolzenverbindung angeboten werden, wäre ich sehr vorsichtig. Die Montage Pleuel-Bolzen-Kolben benötigt mit Sicherheit einiges an Spezialwerkzeug und ist evtl. nur mit kalt-heiß realisierbar. Dies ist aber jenseits meiner Fähigkeiten und Möglichkeiten. Bis jetzt hat jeder Instandsetzer bei der Erwähnung des 4G64 dankend abgelehnt.

Es grüßt

Volker
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
hier die Bastelanleitung:
https://www.ms-motorservice.com/technip ... er-kolben/
Montage eines Klemmpleuels

Bild
Die Bohrung im Pleuelauge muss eine Überdeckung zum Bolzen aufweisen. Zur Montage ist der Pleuel auf 280 - 320 °C zu erwärmen (keine offene Flamme!). Anschließend den gut geölten und kalten Bolzen zügig in das Pleuelauge einführen. Um die richtige Lage des Bolzens im Pleuel zu gewährleisten, ist eine Vorrichtung mit Bolzenanschlag zu verwenden.
Alles ganz einfach :duck:
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Beda!

Danke :super: Das scheint ja nun doch, bei entsprechender Sorgfalt, machbar.

Es grüßt

Volker
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"Bierschaum" aus dem Kühlsystem

Beitrag von freak-tom »

Moin,
ich weiß nicht, ob ich mich Freuen sollte aber zumindest fühle ich mich in Anbetracht der beschriebenen Probleme hier nicht alleine.

Rückblick: Mein Motor (L300 2.4 Benzin, 4WD) wurde komplett überholt, nachdem die ZKD zw 3 und 4 gerissen war. Hatte nie Temperaturprobleme. Trotzdem neuer dickerer Alu-Kühler. Kühlflüssigkeit, ein biologisch besser abbaubares grünes Produkt, Hersteller unbekannt.

Das ist nun 7000km her. Vor 150km habe ich die Halbmond Dichtung erneuert. Ansonsten wurde, aufgrund von keinen Auffälligkeiten (bis auf ein sehr kleines bisschen Wasserverlust im Kühler), nichts am Motor gemacht.

Aktuell: Ich startete die letzten 150km mit einer langen steilen Bergfahrt. Ruhige Fahrt aber lange bergauf. Erstmals kletterte die Temperatur leicht auf 1/3. Überlauf container hatte daraufhin, auch nach Abkühlen, deutlich mehr Wasser. Ich stellte ebenfalls fest, dass der Kühlerdeckel sich in die Halte-Lippe des Einfüllstutzens eingearbeitet hatte und somit lose saß. Im Abkühlenden Zustand konnte ich die Luft-Ansaugung hören.

Gestern dann der Supergau. Nach 40km und 80kmh grader Straße lief es nur so aus dem Überlaufcontainer. Großartig.

1. Lasse ich den Motor im Kaltstart laufen, sieht es so aus
https://vimeo.com/user96177398/review/323546001/df0f2d6c3b

2. Im warmen Zustand läuft der Bierschaum nur so heraus
Bierschaum

Versuche ohne Veränderung:
- Motor nochmals auf einer Steigung versucht zu entlüften
- minimal erhöhte Temp bei 80kmh/ Bergen
- Alle Zündkerzenstecker einzeln abgezogen
- Kühlerschläuche sind nicht aufgeblasen
- sofern sichtbar keine Lecks an der Wapu

Ich möchte nicht ausschliessen, dass ich vlt das falsche trinkWasser zum auffüllen verwendet habe. Werde demnächst das System einmal durchspülen.
Mich würde interessieren was aus den anderen Mitglieder-Problemen geworden ist.
UND NATÜRLICH FREUE ICH MICH AUF EURE HINWEISE, IDEEN, ETC.

Lieben Dank
Thomas
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Matthias
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Matthias »

Hallo Tom,

hört sich unschön an. Beide Links gehen nicht, jedenfalls bei mir.

Viel Glück
Matti
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Beda
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,

ich sehe keine Videos.
Was Du beschreibst, klingt nach einem defekten Deckel bzw. einer Undichtigkeit, die den Druckaufbau verhindert.
Daß der unter Last offen also ohne Überdruck kocht, ist völlig normal.
https://blog.febi.com/kuehlerfrostschut ... ierschutz/
Wenn es Dir nicht gelingt, den Druckaufbau zu gewährleisten, kannst Du versuchen mit 100% Frostschutz fahren.
Über den Siedepunkt schweigen sich die Hersteller aus. Vermutlich über 135°C.
Aber purer Frostschutz ist ein relativ schlechter Wärmeleiter.
https://www.sandtler24.de/news/evans-kuehlmittel
Das wäre auch ein Denkmodell, gibt es aber nicht an jeder Ecke.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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kasimodo
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von kasimodo »

Hallo,

einen Link von Tom habe ich hier gefunden:
https://vimeo.com/323546001

Gruß Gernot
L300 4WD / 2,5TD / lang+hoch+LSD / OME
--------------------------------------------
Allradantrieb bedeutet, dass man dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen nicht hinkommt...
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von freak-tom »

Moin aus Mexiko,
Danke Gernot und Entschludigung Beda.
Da hat wohl das Hochladen nicht geklappt.

1. Lasse ich den Motor im Kaltstart laufen, sieht es so aus
https://vimeo.com/323546001

2. Im warmen Zustand läuft der Bierschaum nur so heraus
https://vimeo.com/323575861

Gerade war ein Kanadischer, da ich den Mexikanern nichts mehr anvertrauen möchte, Mechaniker bei mir.
1. Druck auf den Kühler mit der Handpumpe um Lecks festzustellen, Kerzen raus, alles trocken
2. Beim Start dann ein stotternder Motor und leichter weißer Rauch - ist wohl eindeutig. Wasser im Zylinder.
3. Mehrfach das System unter Druck gesetzt, gleiches Phänomen

Sobald das Wasser in Sekunden im Zylinder verbrannt ist, läuft das Auto absolut normal. Der Mechaniker war ganz hin und weg wie ruhig er ist. Naja.

Er möchte die ZKD noch nicht erneuern, da er meinte die genaue Position des Lecks nicht genau orten zu können. Er möchte sich sicher sein, dass wir das richtige Problem angehen. Laut seiner Meinung könnte es nur die ZKD sein aber eben auch schlimmer. Er bat mich noch ein paar Tage im 30km Umkreis herumzufahren, dabei genau die Menge an Wasser und die Temp zu beobachten. Er hofft auf bessere Merkmale bzw. eine Verschlechterung des Wasserverbrauchs um das Problem, wenn der Kopf runter kommt, exakter lokalisieren zu können.
Zudem wollen wir Jemanden zeitnah finden, der mir eine neue dichtlippe für den Kühler bauen kann, damit das System zumindest den Druck hält. Die Feder im Deckel funktioniert und lässt den Druck in den Überlauf-Container ab. Dadurch läuft der immer über. Nur die Dichtlippe ist nicht dicht und saugt beim Abkühlen Luft an!

Was meint ihr zu der "machen wir es schlimmer" Theorie?

Bis demnächst
thomas
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unbemerkt
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von unbemerkt »

Moin Thomas,
freak-tom hat geschrieben:1. Druck auf den Kühler mit der Handpumpe um Lecks festzustellen, Kerzen raus, alles trocken
Hier hätte man auf Druckstabilität prüfen sollen, aber schlechter Start und Wasserdampf danach aus dem Auspuff sagt nun schon alles.

Wie Beda schon schreibt darf das System nicht kochen. Damit ist auch keine gleichmäßige Kühlung (Schaum kühlt nicht recht) gewährleistet und es könnten Schäden wie undichte Zylinderkopfdichtungen und schlimmer entstehen.

Fährst Du so weiter, wird sich gewiß ein weiterer "neuer" Kühlproblemschaden (Lager, Kolben, Zylinder) manifestieren, aber das wirst Du nicht wollen.

Es ist nun müßig zu ergründen was, wie, wann passiert ist. Der Kühlkreis muß abgedichtet werden, die Zylinderkopfdichtung muß ersetzt werden. Danach umfangreiche Über- und Unterdrucktests am Kühlsystem mit der Handpumpe, sowie Kontrolle des Ventils zum Ausgleichsbehälter im Betrieb.

Ein Kompressionstest könnte vorab noch etwas mehr Gewissheit zum momentanen Zustand der Zylinder geben.

Beda fällt bestimmt noch etwas ein, ich bin kein Profi.

mit Grüßen von Kay, drückt die Daumen
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

in Nutzung: Space Gear PA3W,
in Bearbeitung: Pajero V43W,
in Sammlung: Pajero Sport K96W, L200 Triton RHD, Pajero L141G, GFK-Kompressor-Pajero L042G, Explorer-Kabine
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Beda »

Morgen Thomas,
fast alles ist gesagt.
Dein Bierschaum deutet für mich auf Scheibenwaschanlagenfrostschutz statt Kühlerfrostschutz hin.
Dann passt auch die Aussage mit der biologischen Abbaubarkeit.
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Joe »

Moin,

ohne da jetzt wirklich Ahnung von zu haben, könnte der Schaum nicht vielleicht durch kleinste Ölanteile im Wasser enstehen?

Wenn sich dann auch noch Luft in der WaPu ansammelt, könnte hier doch tatsächlich ein solcher Schaum aufgequirlt werde (?)

Gruß Rolf - der es für eher unwahrscheinlich hält, dass hier mehrfach unabhängig Scheibenfrostschutz, oder chemische Reaktionen durch inkompatible Zusätze, die Ursache für augenscheinliche gleiche Phänomene sind
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Beda »

Hallo Joe,
erfahrungsgemäß bildet Öl einen Film in Schläuchen etc. und sammelt sich am höchsten Punkt also typischerweise im Ausgleichsbehälter.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von freak-tom »

Moin,
Kay: Wir konnten leider nicht auf Druckstabilität prüfen, da der Handpumpenaufsatz immer wieder Luft am Kühlereinfüllstutzen abgeblasen hatte, sprich der Druck konnte nicht gehalten werden. Grund war/ist die beschädigte Dichtlippe vom Kühler. Ich bestelle nun einen Kühlereinfüllstutzen als Ersatzteil aus den USA und lasse es schweißen.

Immerhin war der Druck in unserem test groß genug um etwas Wasser in die Zylinder zu drücken. Das Qualm aus dem Auspuff war allerdings gerade nur so im Schatten zu erkennen. Primär machte uns der für 5 sec leicht stotternde Motor nach dem zweiten Test darauf aufmerksam.

Empfehlung also eurerseits sofortiger Stillstand und warten bis die ZKD kommt. Das sind dann wieder 15 tage warten.

Rolf: Ich hatte das Kühlmittel seit 7000km gefahren und keine Blasenbildung. Da sich aber die Kuhlerkappe erst vor kurzem "gelöst" haben muss ging meine Überlegung genau in deine Richtung!!! Luftblasen könnten mir dann auch meine ZKD zerstört haben.
Das wir Scheibenfrostschutz benutzt haben schliesse ich konsequent aus. Das ich eventuell verunreinigtes Wasser zum Nachfüllen benutzt habe, KANN ich jedoch nicht ausschliessen (auch wenn ich fest daran glaube).
Ich werde heute auf jeden Fall noch das System spülen und neu befüllen. Mal sehen, ob sich dann immer noch blasen bilden.
Nebenbei: Kocht der Kühler gemäß Eurer Beschreibung aufgrund der Blasenbildung - oder ist damit eine allgemeine Überhitzung gemeint - denn einen signifikanten Temp.anstieg konnte ich bislang nciht verzeichnen.

Lieben Dank
Thomas der in Mexico mehr Zeit mit Vorbereitungen zu Reparaturen und in der Werkstatt verbracht hat, als am Strand.
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,
ich kenne keinen Kühlerfrostschutz der schäumt. Blasenbildung kenne ich durchaus.
Beda hat geschrieben:
xxp hat geschrieben:Hallo!
.. die Temperatur liegt laut Anzeige im grünen Bereich, trotzdem blubbert oder kocht es im Behälter :( !
Gruß Jan
Hallo Jan,
Vorsicht Falle! Die Temperaturanzeige ist nicht linear. Mit unserer Suchmaschine findest Du viele Beiträge zum Thema. Sobald die Temperaturanzeige über die 2 Punkte steigt, wird es schon kritisch.
Beda hat geschrieben:
Beda hat geschrieben:Hallo zusammen,
die ersten Schrittchen sind getan.

Zu meiner Überraschung messe ich damit Temperaturen zwischen 90° und 100°C.

Bild

Fortsetzung folgt.
Hallo zusammen,
ich habe gerade ein wenig Temperaturen gemessen:
Kaltstart! Beide Anzeigen machen die ersten Bewegungen gleichzeitig. Das Zusatzinstrument, daß seinen Geber ja im Zulauf zum Kühler hat, bleibt erstmal bei 40°.
Wenn das Originalinstrument den ersten magischen Punkt erreicht hat, öffnet der Thermostat. Klar erkennbar daran, daß jetzt das Zusatzinstrument zügig bis ca. 90° ansteigt. Bei scharfer Fahrt steigt das Zusatzinstrument bis ca. 107°. Das Originalinstrument bleibt dabei zwischen den beiden Punkten. Bei rund 110° erreicht es den oberen Punkt.
Wenn man z.B. durch Festhalten des Viscolüfters die Motortemperatur ansteigen läßt, zeigt sich, daß bei Anzeige 120° das Originalinstrument den roten Bereich gerade erreicht.

Also ein überraschend hohes Temperaturniveau, wenn man bedenkt, daß der Thermostat mit 82° öffnet.
Das erklärt möglicherweise auch die von Hendrik beobachteten feinen Bläschen. Denn bei zu wenig Frostschutzbeimischung ist man so schon im Bereich des Siedepunkts.

Irritierend finde ich nach wie vor die nichtlineare Auslegung das Originalinstruments.
Weiterhin bedeutet Kühlwasser im Ausgleichgefäß noch lange nicht, daß auch im Kühlsystem ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist. Auch dazu: Suchmaschine!
Hast Du ausreichend Frostschutz im Kühlwasser? .....und wieder: Bitte die Suchmaschine benutzen!
viewtopic.php?p=74731&highlight=zusatzinstrument#74731
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Timo TA93 »

Grüße übern großen Teich,

eine defekte ZKD kann auch ins Kühlwasser blasen ... Das hat noch keiner erwähnt oder ich hab das schlicht überlesen.
Grüße
Timo TA93

Der immer für "Oberförster Pudlich" gehalten wird...
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von freak-tom »

Hey Timo,
genau das ist der Fall, vermutlich.
Gestern habe ich das gesamte System 4 mal durchgespült und immer noch kleine Bläschen inkl. Schaum.
Kann man, wenn man die Temperatur im Auge behält, auch einfach weiterfahren? Schäden am Kopf etc, entstehen doch nur bei Überhitzung oder?
Gute Nacht :duck:
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Timo TA93 »

Moin,

um deine Frage beruhigend zu beantworten bin ich nicht der Richtige. Das kann Beda deutlich besser, er hats gelernt.

Ein Schaden ist aber wohl schon vorhanden, sonst hättest du die Probleme nicht.
Mit defekter ZKD würde ich nicht weiterfahren, sonst könnte der ZK auch Schaden nehmen. Es ist auch nicht auszuschließen, das der ZK Risse hat, dann ist der zu tauschen.

Mein Rat ist, suche den Fehler in Ruhe und repariere ihn sorgfältig! Alles andere sorgt nur für Nachfolgeschäden, Ungeduld ist da Gift für dein Auto...
Grüße
Timo TA93

Der immer für "Oberförster Pudlich" gehalten wird...
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Beda
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Re: V20 2,8er kocht?!

Beitrag von Beda »

freak-tom hat geschrieben:Hey Timo,
Kann man, wenn man die Temperatur im Auge behält, auch einfach weiterfahren? Schäden am Kopf etc, entstehen doch nur bei Überhitzung oder?
Gute Nacht :duck:
Hallo Thomas,
leider nicht.
Beda hat geschrieben:Morgen Hendrik,
ich würde sagen, da bleibt nur die Entscheidung wann der Kopf runter kommt.
Wenn du Glück hast, brauchst du ja gar keinen Neuen.
Ich vermute/wünsche dir, daß zwischen Kopfdichtung und Kopf durch Kavitation ein Minikanal entstanden ist.
In diesem Fall müßte nur der Kopf geplant werden. Zu diesem Thema gibt es zu unserem Motor allerdings widersprüchliche Aussagen. Mein Mitsuhändler sagt: "Kein Problem!" Die Literatur das Gegenteil. :oops:
Im einfachsten Fall hast Du -warum auch immer- einen Gasübertritt an der Zylinderkopfdichtung.
Wenn Du damit unrepariert weiterfährst, wird durch Kavitation Material am Zylinderkopf abgetragen.
Je länger und je heißer desto stärker.

Bild Bild

https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... 016_DE.pdf
https://www.youtube.com/watch?time_cont ... XSKdN6-KbQ
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Moin an das Forum,
meine derzeitige Situation erlaubt mir ungeahnte Rückblicke und jede Menge Zeit.
Bevor ich zu meiner aktuellen beschädigten ZKD ausführlicher werden sollte, möchte ich noch die vorherige Motorenüberholung etwas genauer beleuchten. Ich verstehe mitlerweile den Aufbau des L300 sehr gut und versuche auch möglichst viele Reparaturen selbst durchzuführen, überlasse aber gerne Spezialisten die heiklen Themen.

In Kanada hatte ich sehr viel Glück einen guten Freund gefunden zu haben, welcher mich nicht nur kostenlos bei sich wohnen lies, sondern auch einiges von den Delicas (L300) verstand. Was in Nordamerika sehr selten ist!
Das plötzliche Liegenbleiben aufgrund einer defekten ZKD an der Sunshine Coast zeigte sich vorher leider überhaupt nicht an. Kein Rauch, kein garnix, dafür seit geraumer zeit ein stetig steigender Spritverbrauch. So hoch, dass ich teils bei 18L/100km lag. Dann der Supergau.
Bumms, weißer Rauch, sofort Motor aus und rechts ran.
Anschließend folgte ein zweimaliges Abschleppen bis in das 90km entfernte Abbotsford.
Bild
Mein Kumpel Cameron fragte, ob er den Motor überholen solle, statt nur den Kopf zu prüfen und die ZKD zu wechseln. Kurzerhand prüften wir per Telefon die Ersatzteillage und ich entschied, aufgrund der veranschlagten 4 Wochen Überholung, das Projekt zu wagen.

Es sollten 4 Monate werden.
Aus diversen Gründen konnten wir einfach nicht die richtigen Kolbenringe auftreiben, darüberhinaus wurde auch hier zu einem Übermaß geraten, welches wir daraufhin umsetzten. Der Block und Kopf wurden gebohrt, geplant, poliert, Drucktest, etc. Neue Übermaßkolben, neue Dichtungen überall. Das volle Programm.
Bild
Ebenfalls ein Problem waren die Kopfbolzen (jetzt Toyota verbaut) und die ZKD. In Nordamerika gibt es diverse 4G64 Motoren mit leichten Abweichungen, welche oftmals nur Millimeter betrugen aber eben deshalb genau nicht passten. Manchmal passten Teile vom Montero oder Mighty Max, oftmals aber auch nicht.

Teiletourismus pur. Ständig gingen Pakete hin und her. Ein Paket mit Kopfbolzen aus DE, ging zunächst komplett verloren und stellte sich später als Dieselversion raus. Lieferantenfehler. Es war ein Odyssee und ich bin mir sicher mein Kumpel Cameron hatte erstmal ein bier getrunken als ich weg war … er trink eigentlich gar nicht ;)
Bild Bild Bild
Wie auch immer, alles an meinem Delica wurde vermutlich schon einmal repariert, bis auf das Getriebe und Differential. Die derzeitige defekte ZKD drängt mich leider immer mehr dazu die Erhaltung meines Autos zu überdenken.
1994, 2.4i, 360.000km
Schade aber vielleicht auch notwendig.

Frage: beim erneuten Austausch der jetzigen ZKD sollten wir da ein dickeres Maß bedenken? Gibt es unterschiedliche Dicken beim Benziner?

Sollte ich etwas ausgelassen, verwechselt oder ihr vermisst haben, dann hole ich dies gerne nach bzw korrigiere es. Ich bin leider nicht allzu avisiert mit Fachbegriffen und möchte niemanden missverstehen.
Beste Grüße:prost:
Thomas
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,
meines Wissens gibt es nur eine Variante:
http://ows-cdn.tecdoc.net/elring/home.j ... a2cdcc7a4f
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Danke Breda,
nur mal für mich eine Verständnisfrage ... es gibt direkt an den Zylinderschäften jeweils sehr kleine Bohrungen, siehe mein Foto. Bei den angebotenen ZKD sind diese nicht alle vorhanden - warum?
https://ibb.co/6YsNzmt
https://www.pkwteile.de/elring/987398
Diese hier ist die von uns verbaute - hat diese Löcher
https://www.ebay.com/itm/Head-Gasket-Se ... SwuAVWy11B
Hier eine Übersicht zu all den Fzg. zu denen unsere Dichtung passt.
https://www.ebay.com/itm/Topline-Automo ... ctupt=true
Ich kann mir nciht erklären warum überall Bedas ZKD angeboten wird, diese aber bei uns angeblich nciht passt (war damals nicht dabei).
Danke
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Tom,
das soll die Wärmeabfuhr möglichst gleichmäßig machen.
So, daß kein Zylinder bzw. oberhalb der Dichtung kein Brennraum schlechter oder stärker abgekühlt wird als der Rest.
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Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Moin,
Danke Beda, verständlich.

Ich muss nun dringend die richtige Dichtung bestellen - bitte also um Eure eindeutige Empfehlung - warum angeblich die überall angebotene MD068823
https://www.pkwteile.de/elring/987398 nicht bei mir passt bzw. warum fehlen dort immer wieder dieses kleinen Löcher in der ZKD.

Diese hier ist die Marke Topline und hat diese Löcher. Sie wurde bei mir verbaut. Angeblich passt nur sie! Warum nicht die anderen? Der 4G64 Block sollte doch immer baugleich sein. Die hier angebotene Dichtung ist unbekanntem Herstellerdatum - kann soetwas auch an Qualität verlieren?
https://www.ebay.com/itm/Head-Gasket-Se ... SwuAVWy11B

Könnt ihr mir bitte genau sagen, welche ZKD die richtige ist, da ich ungern auf Zoll und Lieferung 2 Wochen warten möchte und dann ist es die falsche??? :help

Vielen Dank nochmals
Thomas
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Thomas,
bei mir tauchen folgende ET-Nummern auf
HYUNDAI: 22311-32600 22311-32650
MITSUBISHI: MD068823 MD190393 MD199175
Mazda taucht bei mir nie auf.
Ich kann kaum glauben, daß eine Kopfdichtung für einen 2l-Motor von Mazda identisch sein soll mit einer für deinen. :achselzuck:
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von kasimodo »

Hallo Tom,

mal eine etwas laienhafte Frage :
Sind im Zylinderkopf die gleichen Löcher(Bohrungen) vorhanden wie im Rumpf?

vg Gernot
L300 4WD / 2,5TD / lang+hoch+LSD / OME
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Allradantrieb bedeutet, dass man dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen nicht hinkommt...
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