Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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guido
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Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von guido »

Servus zusammen,

es hat meinen 3,5er erwischt. Bei nur knapp 180.000Km hab ich nen Pleuellagerschaden.
Wenn der Motor kalt ist, ist noch Ruhe. Kommt er auf Betriebstemperatur und ich komme in den Teillastbereich klappert es.
Auch bei Drehzahlen über 4000.

Jetzt steht ja eine größere Aktion an. Ohne den Motor auszubauen komm ich ja nicht von unten an die Kurbelwelle ran.
So und nun die große Frage....wenn der einmal raus ist. Dann nur die Ölwanne ab und die defekte Schale tauschen?
Den ganzen Motor machen.....
Mit wieviel Euro muss ich denn ca. rechnen?

Danke für eure Tips.

VG
Guido
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Beda
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Beda »

Hallo Guido,
wenn der Motor "obenherum" unauffällig war, würde ich bei der Laufleistung noch keinen Komplettneuaufbau planen.
Ist die Kurbelwelle unbeschädigt, würde ich sie nur neu lagern.
Eine Erklärung für den Schaden würde ich aber schon suchen.
Eine neue Ölpumpe wäre noch naheliegend.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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unbemerkt
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von unbemerkt »

Moin Guido,

mein Beileid. Du kämst gut von unten ran, ich habe beim kleinen Bruder (6G72) die Lagerschalen geprüft (etwas runter scrollen).

Bild

Aus meiner Sicht sind eher die äußeren Umstände für oder gegen eine Motorentnahme maßgebend (Werkstattplatz, Selbstschrauber etc.). Ich hatte zu keiner Zeit Probleme an den Motor im V20 zu kommen, hatte aber auch Platz auf der Grube und kam so immer oben und unten zeitgleich gut an alle Teile. In Ermangelung eines "Motordrehspießes" stellte sich die Frage kaum. Auch die Bestellzeit für Ersatzteile ist bei der Planung der "Stehzeit" wichtig.

Unbedingt würde ich suchen, bis ich den Grund für den Schaden finde - Ölpumpe vermessen (man erkennt leicht wann verschlissen) und alle Ölleitungen und Kühlflüssigkeitswege kontrollieren. Weiter unten in meinem Beitrag findest Du Gedanken zum Pleullagertausch auch am 6G74 sowie einen Link zu Prüfstreifen welche ich verwenden würde.

Da die ersten Dichtungsringe oft vor dem dritten Zahnriemen undicht werden, würde ich alle Simmeringe und O-Ringe am Motor tauschen. Bei mir war unter anderem der O-Ring an der Ölpumpe hart und undicht.

Bild

Alle Ersatzdichtungen aus dem "normalen" Fachhandel habe ich versucht in meinem Beitrag zu beschreiben. Vermutlich wirst Du einen großen Teil auch am 6G74 verwenden können - die Zeit für Ausbau, Vermessung und Bestellung, wie oben beschrieben, vorausgesetzt.

Ich drücke Dir die Daumen, bin notfalls über Festnetz erreichbar.

@ Beda, wie prüfst Du neben den Lagerschalen auf eine "unbeschädigte" Kurbelwelle?
Die Ölpumpe besteht neben den zwei Stahlrädern (auf Kurbelwelle) nur aus den Gehäusedeckeln. Hast Du Erfahrungen mit Schäden, welche nicht in Schleifspuren sichtbar bzw. messbar wären?

Das Überdruckventil fällt mir gerade noch als Prüfpunkt ein.

mit Grüßen von Kay

PS: @ Guido, hast Du eine Öldruckanzeige an Board und was sagt diese?
Bitte schicke uns Bilder vom offenen System.
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von guido »

Hallo Kay,

sehe ich das richtig, dass Du die Ölwanne ohne Motorausbau oder Ausbau der Vorderachse nach unten abgenommen hast?

Zeit spielt keine so große Rolle. Hab ja noch nen V20 zum fahren.

VG Guido
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Beda
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:@ Beda, wie prüfst Du neben den Lagerschalen auf eine "unbeschädigte" Kurbelwelle?
Hay Kay,
einfach optisch.
Ist die Oberfläche makellos, hat bisher das Maß auch immer gestimmt.
Ist die Oberfläche beschädigt, gibt es keine schnelle Lösung.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von unbemerkt »

Hallo,

@Beda, Danke für den Hinweis. Noch Ideen zur Ölpumpe? Diese scheint mir zu simpel um Fehler nicht zu finden...

Bild

@ Guido, die Ölwanne ist zweiteilig und geht dadurch halbwegs raus. Nur die Ansaugung der Pumpe (Filter in der Wanne) muß zwischendurch demontiert werden, was ziemlich krumme Finger und Steckschlüssel benötigt.

Ich hatte beim Pajero den Querträger draußen, die Achse gleichmäßig abgesenkt und etwas tiefer auf Blöcke abgelegt.

Das Ölsieb mit dem Ansaugtrichter befindet sich bei der geteilten Ölwanne unter dem oberen Teil, in welchem auch noch ein Schwallblech den Zugang einschränkt. Man muß also den Trichter mit Sieb oberhalb der Wanne am Motorblock ab- und anschrauben bevor man an die obere Wanne ganz dran kommt. Wann man das Silikon dann anbringt ohne es zu verschmieren.... :kopfgegenmauer:

Wenn Du Deine Ölwanne ab hast, kontrolliere auch die Öffnung hinter dem Ölstabschutzblech, daß dort der Zugang zum Ölreservat frei ist.

Wie man die obere Ölwanne mit Silikon versieht und die Ölansaugung in der angehängten Wanne anschraubt kann ich nicht erklären, eigentlich geschieht aber alles gleichzeitig.
So konnte ich aber den sonst schlecht erreichbaren Motorträger und die untere Ölwanne auch gleich anstreichen.

Bild

Zur Bastelei verwendete ich V20-eigenen und die fahrzeugunabhängigen Motorhandbücher.

mit Grüßen von Kay
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von guido »

Servus,

Ich hab den 3,5 er erst einmal untergestellt.
Ich denke, ich werde in Kuerze mal den Motor ausbauen und zerlegen.
Dann mal weiterschauen....

VG
Guido
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von guido »

Moin zusammen,

in Kürze nehm ich mir den 6G74 mal vor.
Ich habe hier einen Motorenbauer der meinte, bau den Motor aus und mach die Anbauteile soweit ab.
Er würden dann gerne unten aufmachen und dann soll besprochen werden, was zu tun ist.

By the way, hat einer das Werkstattbuch vom 6G74?

Viele Grüße

Guido
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Guido,

gern doch, drückst Du 11a-6g7-bis2001.

Mach bitte Bilder vom Schaden, ich finde das Thema spannend - weil noch nie gesehen.

mit daumendrückenden Grüßen von Kay
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Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Zusammen,

nachdem unsere Autosuche nun seit Sonntag beendet ist, möchte ich in diesem Thread die Arbeiten dokumentieren, die wir am Motor unseres Dickens vornehmen :compufreak: Neben dem Pleuellagerschaden, den er vor etwas mehr als 4 Jahren erlitt, klappern aktuell auch die Hydros in einer kleinen Symphonie. Daneben stehen natürlich einige Arbeiten an, die man in dem Aufwasch sowieso mitmacht, wie Zahnriemen, Keilriemen, Wasserpumpe, Kühler etc..

Ich bin gespannt, wie es läuft. Meine bessere Hälfte ist schon mal davon überzeugt, dass Pech an ihm haftet, nachdem uns auf der Tour nach Hause Sonntag Abends noch ein Reifen am Anhänger geplatzt ist - und weder ADAC noch ACE uns helfen wollten :lol:
Bild

Ich bleibe hingegen wie immer optimistisch - das muss ja zumindest einer von Zweien sein :wink:

Viele Grüße
Nils

PS: Als kleiner Disclaimer an den Leser: Das ist unser erstes Auto aus dem nicht-deutschsprachigen Raum, an dem wir Schrauben. Nehmt dementsprechend alles mit einem Körnchen Salz, was wir hier schreiben, sehr gut möglich, dass wir an einigen Stellen falsch liegen :lol: Im Gegenteil, ich dokumentiere u.a. auch hier, um von euch (hoffentlich) darauf aufmerksam gemacht zu werden, wenn wir allzu großen Unsinn treiben sollten :prost:
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Nils,

die Hydrostößel klappern gern wenn Luft darinnen ist.
Bei Fahrzeugen die lange standen also sowieso zumeist.

Diese Schaden repariert sich durch:
- regelmäßige Nutzung
- Ölwechsel - meine Mitsus melden den erwünschten Ölwechsel sogar das Tickern an
- ein Entlüftungsverfahren wie im Handbuch beschrieben
- jedenfalls erst ganz zuletzt einen Wechsel

Sind die Kurbelwellenlager denn jetzt neu, gemessen oder was ist der Stand?

Gruß von Kay, kam gut mit eingebauten Motor an die Kurbelwelle vom 6G72 und konnte halbwegs vermessen
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Kay,

danke für den Hinweis, dann probieren wir das zuerst - ich bin bei sowas gerne schnell auf dem "direkt alles tauschen"-Tripp, da muss man mich manchmal einfangen :lol:
Guido hat den Pleuellagerschaden rein am Geräusch diagnostiziert, wir haben derweil gestern den Ölfilter auseinander genommen und kleine Metallpartikel vorgefunden. Bild folgt noch. Dementsprechend steht erstmal Öffnen an und dann schauen, wie es aussieht.

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Nils,

alles klar, bzw. wie klingt ein krankes Kurbelwellenlager denn? Und dann unter den Klickern der Hydros hervor....

Schreib nur schön hier, es gibt Leute mit wesentlich mehr Erfahrung als mich.

Gruß von Kay
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von Beda »

Hallo Nils,
weiß Du etwas darüber, warum der Lagerschaden entstehen konnte?

Hay Kay,
ein defekter Hydrostößel macht immer das gleiche Geräusch drehzahlabhängig mit halber Kurbelwellendrehzahl.
Ein Pleuellagerschaden kann sehr unterschiedlich klingen.
Am lautesten meistens bei Teillast und beim Starten. Unter Last ist manchmal nichts auffälliges zu hören.
Ein Geräusch, das auf winzige Gasstöße reagiert bevor sich die Drehzahl ändert. Das ganze mit Kurbelwellendrehzahl.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Beda,

hab einen lieben Dank für Deine Erklärung. Das war bestimmt nicht nur für mich interessant.

Hoffentlich höre ich es ja trotzdem nie.

mit Dank und Gruß von Kay
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Kay, Hallo Beda,

als wir den Wagen bei Guido abgeholt haben, haben wir tatsächlich sowohl bei der Mini-Testfahrt (50 Meter :lol:) als auch beim Aufladen auf den Hänger fast nur die Hydros gehört.
Als wir ihn Dienstag jedoch noch mal angeworfen haben, um ihn in die Garage zu bringen, haben wir den Schaden beim Starten für einen kurzen Moment hören können, wirklich beschreiben kann ich das Geräusch aber nicht.
Der Grund ist (noch) nicht bekannt, wir wollen ihn aber natürlich versuchen zu finden, bevor wir wieder alles zu machen.

Viele Grüße
Nils
Zuletzt geändert von Der Lopper am 20.04.2023 - 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Zusammen,

nun einmal der Bericht, wie weit wir am Dienstag gekommen sind. Wir haben einfach mal kontinuierlich auseinander gebaut, zum Zahnriemen müssen wir ja definitiv, eventuell auch noch zu den Hydros.

Erstmal gabs ne Verschlankungskur für die Front...
Bild

... und ein Tuning des Leistungsgewichtes durch Ablassen von Öl und Kühlflüssigkeit. Schon bei der Besichtigung hatte ich nach dem Blick in den Kühler das unmittelbare Bedürfnis, einmal großzügig im Kühlwasserkreislauf Komponenten zu tauschen. In dem sehe ich mich nun bestätigt. Guido meinte auf Nachfrage auch, dass da wohl jemand schon mal eins der wundervollen Kühlerdichtmittel rein gekippt hat.

Bild
Bild

Danach machten wir uns weiter daran, Komponenten abzubauen:
Bild
Was befindet sich in dieser gelben Dose, eine Art Unterdruckventil o.ä.? Sie hängt an der Ansaugbrücke und klappert verdächtig :lol:

Ansaugung und Kühler raus...
Bild

... um dann auf einen allem Anschein nach angeschlagenen Riemenspanner zu stoßen. Beim Entspannen des Keilriemens hat er ohne nennenswerten Kraftaufwand einen wundervollen Abgang hingelegt :roll: Ich rufe heute mal den Metallbauer an, ob er mir das schweißen kann. Das Teil dürfte ja Aluguss sein, oder?
Bild

Dann die Ansaugbrücke raus:
Bild

Nun trauten wir uns auch, mal einen Blick in den Ölfilter zu werfen. Während das abgelassene Öl noch unauffällig aussah, sieht man im Filter doch eindeutige Splitter. Zum Glück aber weder in großer Masse, noch in großem Ausmaß. Ich bin also einfach mal vorsichtig optimistisch, dass wir das hinbekommen :prost:
Bild
Bild

Dann noch die restlichen Keilriemen und den Viskolüfter raus, dann war erst einmal Feierabend:
Bild

Nachdem unser ursprünglicher Plan war, den Motor für die Pleuellager raus zu heben, favorisieren wir aktuell doch wieder die Option, von unten aus der Grube an die Sache heran zu gehen. Final ist die Entscheidung noch nicht gefallen.

Bis dahin
Nils
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Re: Pleuellagerschaden und Hydroklappern 6G74 (Pajero V20)

Beitrag von guido »

Moin Nils,

freut mich zu lesen, dass es mit meinem 3,5 er schon so losgeht.

Die Beschreibung von Beda zum Thema Pleuellager stimmt soweit.

Gruß Guido
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Beda »

Hallo Nils,
ich habe die beiden Themen zusammengeführt.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Guido,

schön dass du mitliest!

Hallo Beda,

Gute Idee, so ists übersichtlicher!

Mein Metallbauer hätte gerne die genaue Legierung des Motors, um die Schweißnaht möglichst stabil zu machen. Die Info hat nicht zufällig einer von euch rumliegen, oder? :lol:

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Zusammen,

nachdem die Grube noch belegt ist, haben wir uns erst einmal dem Innenraum gewidmet und ausgeräumt:
Bild

Leider haben sich die Schalldämmmatten am linken Radhaus bereits verdächtigt gewölbt. Nach etwas Überzeugungsarbeit mit dem Schraubendreher war direkt ein neues Beschleunigungsloch geschaffen. Die Roststellen am Boden haben dem zum Glück etwas besser stand gehalten:
Bild

Da wir leider kein Schweißgerät vor Ort haben, muss er vor dem weiteren Innenausbau also erst einmal zum Karosseriebauer. Nur muss dafür natürlich erst einmal der Motor laufen. Da wären wir also wieder am Anfang :lachen:
Reperaturbleche für das Radhaus scheint es ja sowieso auch nicht wirklich zu geben, oder? Zwar bin ich bei Recherchen auf die Nummer MB945397 gestoßen, Anbieter findet man jedoch kaum :achselzuck:

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von MF »

Moin

Ja Rep-Bleche findet man bestenfalls für die Kotflügel,
den Rest muß man selbst anfertigen.

Gruß Mario
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Zusammen,

nachdem letzte Woche endlich das familiäre Nebenprojekt fertig und die Grube frei geworden ist, haben wir den Paji direkt drauf gerollt. Leider gabs nebenher aber noch bei 3 Autos Reifen zu wechseln und bei 2 die Bremsflüssigkeit zu tauschen, ganz durchstarten konnten wir also noch nicht.

Naja, die untere Ölwanne war schnell ab ...
Bild

... dann war uns leider das Auspuffrohr des linken Krümmers im Weg. Dieses war jedoch bereits festgeschweißt, also half nur noch die Flex:
Bild

Schnell war dann auch das Diff abgesenkt. Dann haben wir die obere Ölwanne abgedrückt und gesehen, was Kay oben schon angesprochen hat: Ohne die Ansaugung zu demontieren bekommt man die Wanne ohne weiteres nicht runter. Ist die Ansaugung aber einmal ab, schaut es nach einem ziemlichen Glücksspiel aus, diese wieder an Ort und Stelle zu bekommen.
Bild
Nachdem wir etwas über dieses Problem meditiert haben, haben wir uns entschieden, das Glücksspiel erst einmal nicht einzugehen. Unser aktueller Plan ist stattdessen, den Motor mit dem Motorkran oder der Brücke leicht anzuheben, denn viel fehlt tatsächlich nicht (auch wenn es auf dem Bild noch anders aussieht). Wir hoffen, dann genug Platz zu haben, ohne die Ansaugung zu demontieren. Ob der Plan aufgeht, muss sich zeigen :coffee:

Als Ablenkungstherapie haben wir parallel noch den Zahnriemen freigelegt:
Bild

... Updates folgen :)

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von MF »

Moin

Ihr seit ja auch eine "Schrauberfamilie" wie bei mir.

Bei uns läuft das ähnlich.

Reifenwechsel hab ich auch schon durch,
aber es rollen noch genug Familienfahrzeuge die mal auf die Bühne müßen,
und dann noch die Hobbygeräte. :grin:

Ihr habt ja dennoch gut geschafft. :super:

Gruß Mario
Galloper 2.5 Exceed
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Gude Mario,

Ja, das hat schon früh begonnen. Es gibt genügend Bilder von meinem Bruder und mir, wie wir im Kindergarten-Alter bereits an diversen Stellen mit Werkzeug hantieren. Das hat geprägt :grin:

Cool zu hören, dass es bei euch ähnlich ist :super:
... wobei bei uns die Bühne noch fehlt. Aber da laufen bereits schon länger die Überlegungen, demnächst wird es dann hoffentlich auch bei uns was :grin:

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Gude,

in der Zwischenzeit ging es dann auch wieder weiter bei uns, da gabs ja noch die unsägliche, obere Ölwanne fertig zu demontieren. Da wir mit dem Motorkran an der Grube nicht vernünftigen arbeiten können und uns die richtigen Anschlagpunkte für die Motorbrücke gefehlt haben, probieren wir es also doch erst einmal wieder ohne Anheben des Motors.
Begonnen beim halb demontierten Stand vom letzten mal, haben wir nun also doch noch die Ansaugung demontiert, auch der Anlasser musste weichen.
Bild
... und wir haben es endlich geschafft, das Führungsrohr vom Ölmessstab zu entfernen. Das Ding hat sich wirklich gewehrt wie sonst nix :lol: Damit kam aber auch die Ernüchterung, nach unten bzw. hinten war die Ölwanne trotzdem nicht zu entfernen, die Kupplungsglocke versperrt den Weg.
Also die Flucht nach Vorne. Dazu mussten erstmal die Servoleitungen raus:
Bild
Gepasst hats trotzdem wieder nicht, dieses mal scheiterts am Diff :roll:
Bild
Also das Diff, was wir bisher nur teilweise abgesenkt haben, komplett aus den Halterungen lösen. Und dann, endlich, ist sie draußen:
Bild
Bild
Nun war die Neugier natürlich größer als die eigentlich nicht mehr vorhandene Zeit, ergo noch das erste Pleuel geöffnet.
Bild
Bild
Die Lagerschalen sehen (in unseren Augen :lol:) soweit in Ordnung aus, bei den Lagern an sich ist aber bereits ordentlich Abnutzung zu sehen. Beim unteren:
Bild
... noch mal deutlich weniger als beim oberen, wo bereits das Kupfer durch scheint:
Bild
War also definitiv schon mal die richtige Entscheidung, die Lager zu tauschen. Spannend wird es nun noch an den anderen 5, natürlich in der stetigen Hoffnung, dass die Kurbelwelle überall in Ordnung ist...
Ich halte euch auf dem Laufenden :compufreak:

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Hallo Zusammen,

ich bin mit dem Berichten etwas hinterher, hätte aber eine Zwischenfrage an euch: Der linke Kopf des Motors (in Fahrtrichtung gesehen) ist deutlich "verschlammter" als die rechte Seite. Habt ihr eine Idee, was die Ursache sein könnte? :idee03:

Viele Grüße
Nils
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

So,

jetzt komme ich mal zum Berichten, was die letzten 2 Wochen so passiert ist. Viel Dank geht dabei raus an meinen Bruder und Vater, die auch während meines Urlaubes einiges erledigt haben :super:

Manch Pleuellager hat sich als durchaus übel heraus gestellt...
Bild
... manch andere haben es noch übertroffen:
Bild
Zum Glück sieht die Kurbelwelle bisher in Ordnung aus:
Bild
Wo alte Lager gehen, müssen auch neue Lager wieder rein:
Bild

... so viel zum Fortschritt unten, dem Fortschritt oben widme ich mal den nächsten Post :super:

Viele Grüße
Nils
Zuletzt geändert von Der Lopper am 06.06.2023 - 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Lopper
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Der Lopper »

Nun zum Fortschritt oben.

Erst weitere, allgemeine Demonatage:
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Ebenso die Wasserpumpe, die wir logischerweise mit tauschen. Auch hier sind die Ablagerungen zu sehen, der gröbste Mist ist zum Glück aber nicht bis in den Block vorgedrungen. Ordentlich spülen werden wir dennoch müssen:
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Leider hat sich das eine Gewinde etwas zimperlich gezeigt und hat einen Abgang hingelegt :nichtgut: Aber wir sind optimistisch, die Pumpe dennoch dicht zu bekommen:
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Dann die Zündkerzen raus, manche hatten sich ernsthaft fest gefressen:
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Beim Freilegen der Nockenwellen springt der von oben erwähnte Unterschied ins Auge: Die linke Bank (erstes Bild) weißt deutlich mehr "Schmodder" auf als die rechte (zweites Bild):
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Irgendjemand eine Idee, woran das liegen könnte? :achselzuck:

Da wir, basierend auf Kays Erfahrungen, ebenso die Simmerringe der Nockenwellen tauschen wollen, mussten die Zahnräder derselben erst einmal runter. Das hat unterwartet viel Hebel benötigt:
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... aber irgendwann war es geschafft.
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Fürs vorsichtige Entfernen der Simmerringe haben wir auf teures Spezialwerkzeug gesetzt :wink:
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Was zwischendurch noch an übriger Zeit war, ist in die Elektronik geflossen. Ziel ist es, vorne ein modernes Radio inklusive Rückfahrkamera sowie einem vernünftigem Handyhalter, der nicht an irgendwelchen Lüftungsschlitzen hängt, zu realisieren. Zusätzlich haben wir schon mal Kabel für eine potentielle Umfeld-Beleuchtung verlegt, wobei die noch ordentlich gemacht werden müssen:
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Damit wären wir beim aktuellen Stand angelangt. Bald haben wir hoffentlich den Punkt erreicht, wo die Demontage vorbei ist und wir mit der erneuten Montage beginnen können :super: Aktuell stehen glaube ich nur noch ein Blick auf die Ölpumpe sowie der Tausch des vorderen Kurbelwellensimmerings auf dem Plan.

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden!

Viele Grüße
Nils
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Beda
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Re: Pleuellagerschaden 6G74 - 3,5

Beitrag von Beda »

Hallo Nils,
das sieht für mich alles nach grober Vernachlässigung aus.
Wenn ein Lager so lädiert ist, haut da jede Menge Öl durch ab und damit der Öldruck in den Keller.
Durchgebrochen habt ihr das oder?
Der Lagerschaden liegt, wenn ich das richtig verstehe, schon sehr lange vor.
Ohne korrekten Öldruck fände ich eine asymmetrische Ölverteilung plausibel.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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