Enormer Ölverbrauch

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luzivee
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Re: Enormer Ölverbrauch

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,

und Danke Kay für den Denkanstoß. Ich hatte auch schon vorher mich durch das Werkstatthandbuch, mangels Suchfunktion, durchgescrollt. Leider habe ich den von dir Empfohlenen Teil nicht gefunden, bzw. überall anders gesucht.

Hier noch mal für alle eine Skizze vom Aufbau der KGE
KGE.JPG
KGE.JPG (15.68 KiB) 4550 mal betrachtet
Quelle: Mitsubishi
(Sollte das ein Problem mit dem Copyright geben, werde ich das Bild umgehend entfernen)

Hier noch ein paar Bilder des realen Bauteils (vom Ersatz-Schrottkopf)
DSC_2694.JPG
DSC_2694.JPG (1.12 MiB) 4550 mal betrachtet
DSC_2695.JPG
DSC_2695.JPG (1.2 MiB) 4550 mal betrachtet
DSC_2696.JPG
DSC_2696.JPG (1.25 MiB) 4550 mal betrachtet
DSC_2698.JPG
DSC_2698.JPG (1.13 MiB) 4550 mal betrachtet
Ich habe das Ventil wie im Werkstatthandbuch empfohlen geprüft und konnte keine Fehlfunktion feststellen. Leider.
Allerderings ist das auf dem Bild linke Ventil aus dem Motor ausgebaut. Dann hatte ich den Verdacht dass der "Ölabscheider" verstopft sein könnte.
Seit Heute habe ich ein druckfestes Ölauffanggurkenglas verbaut. Wie ich feststellen musste reicht es nicht aus, nur einen Auffangbehälter an der Motorseite anzuschließen. Durch das sogenannte MCA wird immer auch ein Unterdruck benötigt, damit die Gase auch aus dem Kurbelgehäuse "entlassen" werden.

Nach dem ich den Ölstand weiterhin im "Argus" Auge behalten habe, kann ich weitere Details bekannt geben.
Wenn ich "normal" Fahre. Also nur mal kurz 120km/h aber meistens so um die 100km/h (ich fahre derzeit viel Autobahn) ist der Ölverbrauch nicht vorhanden bis sehr gering (<0,5L auf 200km).
Wenn ich aber auf der BAB zwischen 110km/h und 120km/h fahre ist der Ölverbrauch bei rund 1L/200km.
Das "Rasen" scheint dem Elch offensichtlich und reproduzierbar nicht zu gefallen.

Gruß Johannes
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unbemerkt
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Re: Enormer Ölverbrauch

Beitrag von unbemerkt »

Moin Johannes,

hab Dank für Deine Rückmeldung. Ich befürchte es werden sich keine größeren Mengen in den Sammelbehälter ergießen und damit wird wohl der Fehler bei den Ventilschäften oder der Abdichtung zwischen Zylinder und Kopf zu suchen sein.
Bei groben Übersichten findet man ähnliche Aussagen.
luzivee hat geschrieben:Das "Rasen" scheint dem Elch offensichtlich und reproduzierbar nicht zu gefallen.
Klar, der Druck steigt mit der Drehzahl. Ähnliche Probleme haben viele PKW-Heizer um 180 KM/H.

Gut wäre immerhin, das Kolben und Zylinder als die wichtigsten Beteiligten scheinbar noch keinen Schaden genommen haben (siehe Kompressionstest mit und ohne ÖL). Du mußt nur bald an den Fehler, daß dies nicht noch durch punktuelle Überhitzungen oder ähnliches passiert.

weiter Daumen drückend grüßt der Kay

PS: Das Gurkenglas kann ja später Bremsflüssigkeitswechselhelfer im Unterdruckbetrieb werden - wieder was gespart.
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

in Nutzung: Space Gear PA3W,
in Bearbeitung: Pajero V43W,
in Sammlung: Pajero Sport K96W, L200 Triton RHD, Pajero L141G, GFK-Kompressor-Pajero L042G, Explorer-Kabine
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luzivee
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Re: Enormer Ölverbrauch

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,
auch wenn es schon lange her ist, dass ich mich das letzte mal zu diesen Thema geäußert habe, jetzt die (halbe) Auflösung.

Inzwischen bin ich ca. 15tkm mit dem Motor so gefahren. Immer schön alle ~250km einen Liter Öl nachgeschüttet. Insgesamt habe ich meinen Aufzeichnungen zufolge 55 L Öl nachgeschüttet. Bei einem Literpreis von 1,5€ finde ich das verkraftbar. Nicht so angenehm war das ständige nachschütten müssen.

Bei unserem letzten Urlaub im Herbst ist dann allerdings die ZK-Dichtung kaputt gegangen und am Ende vom Urlaub der Motor (später stellte sich heraus, dass es nur der ZK selber war).

Nach dem Tausch der ZK-Dichtung im Stadtzentrum von Florenz hat sich nichts am Ölverbrauch geändert. Allerdings hatte ich keine Lust, zu diesem Zeitpunkt, mich tiefer gehend mit dem Motor zu beschäftigen.
Als dann der Elch kurz vor erreichen der Heimat wieder das Wassersaufen begonnen hat war meine Geduld am Ende. Auch denn mir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, der Motor sollte komplett revidiert werden.

Beim Zerlegen und Befunden habe ich gezielt nach der Ursache des Ölverbauchs gesucht. Allerdings habe ich keinen alleinigen Schuldigen finden können.

Die Ventilschaftdichtungen auslassseitig waren in schlechtem Zustand. Wenn ich mit dem Finger die Dichtung oben verschlossen habe, glitt das Ventil trotzdem nach unten heraus.

Einlassseitig war hingegen alles ok.

Die Jet-Ventile waren komplett verkokt. Ich nehme an, dass dadurch auch keine großen Mengen Öl in den Brennraum gelangt sein können.

Die Kolben- und Ölabstreifringe waren über das Verschleißmaß hinaus verschlissen. Ungefähr 0,3mm Ringspalt über das obere Verschleißmaß hinaus.

Leider hat mein Motorenbauer vergessen, vor dem Bohren der Zylinder die Rundheit der Zylinderlaufbuchsen zu messen. Also könnte da auch eine Ursache gelegen haben.

Bei der Revision wurde so gut wie alles machbare gemacht.
Ein gebrauchter Zylinderkopf komplett neu aufgearbeitet. Mit gasfesten Ventilsitzringen und neuen Ventilführungen. Die Ventilsitze und Ventile wurden neu gefräst.
Es wurden neue Übermaßkolben verbaut und alle Wellen poliert.
Alle Lager wurden ausgetauscht.
Einzig die Ölpumpe wurde so gelassen wie sie war.

Mittlerweile bin ich 2tkm mit dem Motor gefahren. Bis jetzt konnte ich (noch) keinen Ölverbauch feststellen (*klopfaufHolz*)
Insgesamt fühlt sich der Motor ein wenig durchzugsstärker an. Ob das mit dem 4G64 ZK inkl. NW zu tun hat kann ich aber nicht sagen (vorher war ein G64B ZK mit Jet-Ventilen verbaut).

Was jetzt noch aussteht wäre ein Kompressionstest mit dem gleichen Tester. Mal sehen wann ich die Muße dazu finde.

Gruß Johannes
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