Was war vor dem Navi?

Hilfsmittel mit und ohne Batterien

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Waldmeister
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Beitrag von Waldmeister »

Hallo,

ich bin kein Spezialist, was GPS-Navigation betrifft, das gleich vorweg, möchte aber mal meine kürzlich gemachten Erfahrungen mit der Navigation in Afrika erläutern:

- Wir hatten den kompletten Weg im Detail in ein paar Stunden in Google-Earth als Pfad erstellt und in GPS Geräte übertragen. An Bord Garmin Zumo 550 (prima, aber nur sehr begrenzte Anzahl an Punkten darstellbar), ein Garmin Fahrradcomputer (hat alle Punkte dargestellt und es waren sehr viele), Kartenmaterial und der gute, alte Bw-Kompass.

Ergebnis: Einwandfrei! Man weiß genau wo's lang geht. Selbst in großen Städten kann man sich vorher einen schönen Weg aussuchen und 1:1 abfahren. Ist der Weg versperrt, sucht man sich einen Alternativweg und steuert wieder auf die geplante Route. Schwieriger wirds, wenn der Bereich in Google Earth nur grob aufgelöst ist. Teerstraßen waren aber alle erkennbar und die Abweichung zwischen geplanter und gefahrener Route waren verschwindend gering.

- Für Marokko hatten wir Olafs Topo-Karte an Bord. Olaf auf diesem Weg herzlichen Dank, sie war super! Straßennavigation alla "nächstmögliche links" braucht kein Schwein. Wenn man die geplante Route verlassen will, baut man sich unterwegs schnell einen Pfad in die Topo-Karte auf dem Gerät. Ein grobes Polygon mit Eckpunkten an den Abbiegepunkten reicht dicke aus. Wir haben uns damit nur 1x verfahren, als eine neue Straße gebaut wurde und die alte in der Baustelle nicht mehr klar ersichtlich war, aber anhand des Geländes war die Alte recht schnell wieder zu finden.

- Aus diversen Reiseführern, Internet, etc. bekommt man recht leicht Koordinaten von Campingplätzen. In Verbindung mit der Topokarte haben wir auch in Städten (Fes, Marrakech...) regelmäßig Punktlandungen hingelegt. Oft waren die Plätze schlecht beschildert und da wir meistens im Dunkeln angekommen sind, wurde uns auf diesem Weg unendlich viel Zeit gespart. Speziell, wenn man den ganzen Tag im Auto saß und abends keinen Nerv mehr hat zu suchen, ist das sehr, sehr wertvoll!

- Für Mauretanien und Mali hatten wir nur die WorldMap. Diese ist im Grunde genommen wertlos, da viel zu ungenau. Der vorher markierte Pfad in Google Earth funktioniert tadellos. Wenn man allerdings davon abweicht hilft nur eins. Karte und Lineal raus, Punkte ausmessen, eingeben und abfahren. Geht auch und es ist ja nicht verboten unterwegs mal zu fragen. Im Gegenteil, man trifft viele nette Leute.

- Wir sind über 300km offroad von Mauretanien nach Mali gefahren. Kein Problem, allerdings ist das Gebiet noch etwas besiedelt und es gab viele, auch irreführende, Eselskarrenspuren. Wir haben keine Erfahrungen im tagelangen Queren von großen Wüstengebieten gesammelt.

Fazit: GPS hat den Navigations-Komfort entscheidend erhöht. Mit geeigneter elektronischer Karte wirds nochmal deutlich besser. Gescheite Papierkarten sind unerlässlich, hierbei gabs große Unterschiede. Der Kompass ist fast ein reines Ersatzinstrument, falls einen die elektronischen Helferlein im Stich lassen.

Grüße

Johannes
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