Goodbye to Iceland?

Berge, Flüsse, Tundra und Moskitos

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Matthias
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Goodbye to Iceland?

Beitrag von Matthias »

Liebes Forum,

auch wenn es vielleicht nur am Rande zu den Themen gehört, die hier sonst so beackert werden, aber da beschäftigt mich gerade etwas, das ich doch weitergeben möchte: Islands "wilder Osten" ist erneut in Gefahr! Nachdem die Staudamm-Pläne von Norsk Hydro glücklich abgewendet wurden, ist jetzt Alcoa, weltgrößter Aluverarbeiter (z.B. Coladosen...) aufgetreten und hat es geschafft, mit der isländischen Regierung eine Vereinbarung zu treffen, die einen gigantischen Staudamm (in dem z.B. der Dimmugljufur Canyon versinken würde) und eine Aluminiumschmelze vorsieht. Noch ist die endgültige Entscheidung nicht gefallen, aber es sieht nicht besonders gut aus.
Zur Info zwei Websites aus verschiedenen Blickwinkeln: das Alcoa-Statement und dasjenige des WWF Arctic Programme (wobei WWF nicht für World Wrestling Foundation sondern für Worldwide Fund for Nature steht).
Macht Euch selber ein Bild!

Gruß vom
Matthias

http://www.alcoa.com/global/en/news/new ... =222002099
http://www.ngo.grida.no/wwfap/core/news ... 07/22.html
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k.isl
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Beitrag von k.isl »

Hallo Matthias,

ich finde gut, dass solche Themen auch zur Sprache kommen. So ist auch der Walfang der Norweger für mich in der Vergangenheit immer ein Grund gewesen, dort nicht mehr hinzufahren !

Bis Langenaltheim

k.isl
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

"Der größte US-Aluminiumkonzern Alcoa streicht angesichts der weltweiten Finanzkrise 13.500 Arbeitsplätze. Das entspricht 13 Prozent der Gesamtbelegschaft, wie das Unternehmen in Pittsburgh mitteilte. Die Stellenkürzungen seien Teil eines umfassenden Plans zur Kosteneinsparung, der unter anderem auch einen weltweiten Einstellungsstopp vorsehe. Damit solle Alcoa jährlich etwa 450 Millionen Dollar (333 Millionen Euro) einsparen.

Betroffen seien von diesen und weiteren Sparmaßnahmen auch Beschäftigte in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Zur genauen Zahl der in Europa wegfallenden Arbeitsplätze machte der Konzern zunächst keine detaillierten Angaben.

Die Gehälter für die verbleibenden Mitarbeiter sollen eingefroren werden. Die wirtschaftliche Talfahrt mache schnelle Entscheidungen nötig, begründete der deutsche Alcoa-Konzernchef Klaus Kleinfeld die massiven Einschnitte. Der frühere Siemens-Chef war 2007 zu Alcoa gewechselt und steht seit Mai vergangenen Jahres an der Spitze des US-Konzerns.
Im Sog der Autokrise

Der Plan sieht den Angaben zufolge auch eine Verringerung der Aluminiumproduktion um mehr als 750.000 Tonnen jährlich vor. Damit soll der sinkenden Nachfrage nach Aluminium Rechnung getragen werden. Ferner will Alcoa vier seiner Geschäftsbereiche verkaufen. Alcoa hatte erst im November die Produktion um 15 Prozent zurückgefahren. Grund für die sinkende Nachfrage ist unter anderem die rasante Talfahrt der US-Autoindustrie, die einer der größten Kunden der Branche ist.

Die Aktien des drittgrößten Aluminiumherstellers der Welt brachen nach der Bekanntgabe der Sparmaßnahmen im nachbörslichen Handel um fast vier Prozent ein. Analysten bezweifelten, dass die angekündigten Produktionskürzungen ausreichen, um den Verfall der Aluminiumpreise zu stoppen. Dazu seien auch Produktionskürzungen in größerem Umfang der Konkurrenzunternehmen von Alcoa notwendig."

Quelle: tagesschau.de
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Schlappohr
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Beitrag von Schlappohr »

Matthias hat geschrieben:Wow!

Sechs Jahre zwischen zwei Beiträgen. Was für ein uraltes Forum...

Grüße: Matti
:lol: :lol: :lol:
Gruß
Florian, der denkt, dass Alcoa nur der Anfang ist
"Reisen ist tödlich für Vorurteile" (Mark Twain)
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EX: Pajero 3,2DID, T3 Syncro, Jeep Grand Cherokee, Chevy Trailblazer, Montero 3,5 GDI, Nissan Pathfinder R51
Islandfreunde

Beitrag von Islandfreunde »

:evil:
Der große Staudamm ist fertig, das Land unter Wasser und 2007 war ein viel Kleinerer in arbeit.
Die Aluwerke stehen wie riesige....eben einfach hässlich Klötze in den Küstenlinien von Reydarfjördur oder auch in Hafnafjördur.
Die Alunachfrage fällt, aber die Natur gibt es des wegen nicht zurück, die ist für immer verlohren.

Die Welt spinnt, das hab ich schon lange vermutet. Beweise gibt es immer wieder. Mit der Krise leben wir den Beweis.

Ohne weitere Worte!

Gruß die Islandfreunde

2009 auch wieder im Sommer vor Ort.
RalphCC

Re: Goodbye to Iceland?

Beitrag von RalphCC »

Tja, das Ergebnis durfte ich auch letztes Jahr "bewundern".
Das dünne Rinnsal, welches vor dem Dammprojekt mal ein stolzer Fluß war, kriecht im ehemaligen Flußbett und erinnert stetig an diesen Wahnsinn bzw. Kompromiß zwischen Wirtschaftslobby und Umwelt-/Touristikverbänden.
Besonders bitter wenn man weiß wie es vorher aussah :(

Grüße,
RalphCC
Islandfreunde

Re: Goodbye to Iceland?

Beitrag von Islandfreunde »

Gut auch in diesem Zusammenhang den Beitrag von Beda vom 19-03 / Thema >Island< zu lesen.

Ich denke, Island hat die Chance aus und mit der Natur zu überleben.
Für mich heißt das zwar nicht, dieses schöne Land zu meiden, wenn wieder mal was nicht nach meiner Idee geht. Ich finde, man sollte schon auch immer etwas hinter die Kulissen schauen.

2007 haben wir im Hochland beim Mt. Snaefell nach einer schönen Wanderung den Kirkjufoss gesehen. Der Tip, das nicht zu verpassen , kam von der Hüttenwartin am Mt. Snaefell. Dieser Wasserfall wird nach der Fertigstellung des ( zu dieser Zeit im Bau befindlichen ) zweiten "kleinen" Staudamms fast versiegen. Nun werden wir in diesem Jahr nachsehen, wie es nun aussieht. Ich bin froh, wir haben das orginal noch gesehen, einen starken, schönen und beeindruckenden Wasserfall.

Aber man muß immer offen sein für die Meinungen und Befindlichkeiten der Menschen vor Ort. Die Ohren offen halten und mit den Leuten reden. So erfährt man viel.

Ob Island sich wirklich so sehr verändern wird.....

Islandfreunde
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