Färöer-Inseln, Føroyar (färöisch) Færøerne (dänisch)

Berge, Flüsse, Tundra und Moskitos

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k.isl
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Beitrag von k.isl »

Hi an Alle!

jetzt muß ich mal eine Lanze für die Islandfreunde brechen!

Es mE gerade während der Überfahrt die Vorfreude, das Einstimmen, die Unterhaltung mit anderen Islandreisenden, die auch! den Reiz der Schiffsreise ausmacht.

Auch die Faröer-Inseln haben so manches Schmankerl zu bieten.

In jeder Hinsicht (nur leider wegen des derzeitigen Walfangs nicht!) 1. Wahl!! :wink:

Bis dann

Euer k.iesel (k.isl)
"Die Entdeckung der Gelassenheit!" oder "Ich bremse auch für D??fe" (211Tkm)
dundee

Beitrag von dundee »

k.isl hat geschrieben: Auch die Faröer-Inseln haben so manches Schmankerl zu bieten.
8O

Also da haben wir dann irgendwas falsch gemacht! Außer Regen war dort nix, und Bäume gibts nicht einen einzigen!!!

Für Tipps wär ich dankbar, weil ansonsten gibts ja noch die Anreise über Bergen bzw. Scrabster ohne Zwischenstopp!

lg
Markus
Islandfreunde

Beitrag von Islandfreunde »

Hallo Markus, hi liebe Islandwillige,

da wir schon drei mal via Färöer nach Island gereist sind, hier unsere Tips zu den "Schmankerl", die wir gefunden haben.

Erster Tip :schon auf der Fähre gibt es (in der Regel) Freiexemplare eines kleinen Reiseführers im DinA 5 Format über Färöer.
- Ich finde ja sowieso, der Trick der Fährgesellschaft, die Islandreisenden alle für die Tage in ihrem Heimathafen auszuboten und damit den heimischen Tourismus anzukurbeln, ist die schönste Form der Wirtschaftsförderung.


Nun aber zu meinen ganz persönlichen Highligths unserer Färöerbesuche:
Auf der Hauptinsel -Streymoy- haben mir besonders gefallen

- Saksum , mit einer kleinen weißen Kirche über der Bucht, mit den alten Holzhäusern und mit einem ganz ausgedehnten Spaziergang durch die Bucht bis hinaus ans offene Meer. Dabei sollte man wahrscheinlich auf das Wetter und die Gezeiten achten, wir hatten aber immer Glück und sind dort bei sonnigem Wetter, leicht böigem Wind und Ebbe gewesen. Nach Saksum führt eine über 10 km lange Talstraße, die einem flachen Fluß folgt, der über viele kleine und kleinste Stromschnellen dem Meer zu strebt. Hier begegnet man Gänsefamilien beim Badeausflug und einigen anderen Vögeln, die ich nicht benennen kann, die aber das fantastische Bild vollenden.

-Tjörnuvik, auch ein wirklich lohnendes Ziel! Im nördlichsten Ort von Streymoy, gibt es einen schönen Sandstrand, immer zum Spielen aufgelegte Dorfhund, Ruinen und Gräber aus der Wikinger Zeit, einen fantastischen Blick auf die beiden freistehenden Felsen vor der Nachbarinsel Eysturoy und ein paar schöne Wanderwege um das Dorf herrum, in dem auch ein paar sehenswerte Holzhäuser zum Besuch eines kleinen Cafes und eines Kunsthandwerkers einladen. Auf dem Weg nach Tjörnuvik in Haldarlsvik steht eine achteckige Kirche und am Hang darüber ein Denkmal für die auf See gebliebenen und im Krieg gefallenen. Weiter sollte man die Augen offen halten, den an einigen Häusern stehen geschnitzte Baumstämme, bei denen sich das Anhalten und Anschauen lohnt und man passiert auch einen wirklich sehenswerten Wasserfall.

-Vestmannan, liegt ebenfalls in einer Bucht, von hier aus kann man Bootsfahrten zu den Vogelfelsen machen und die ersten Papageientaucher sehen, man soll diese Felsen auch erwandern können. Wir sind oberhalb des Orts zu mehreren Stauseen gefahren und haben uns dort, unter den strengen Blicken der jungen Rinder, die Beine vertreten( wir waren nicht sicher ob es sich nicht doch um Jungbullen gehandelt hat) und noch weiter hinauf fährt man in eine fantastische Ebene, kann mit dem Wagen Serpentinen klettern und muß unter Umständen auch große gefallene Felsbrocken umrunden. Irgendwann ist man weit über Vestmanan und hat einen schönen Blick auf die Bucht und auf die gegenüber liegende Insel Vagar.

Auf der östlichen Nachbarinsel Eysturoy haben wir die folgenden lohnenden Ziele für uns entdeckt:

- Gjogv, das man über eine, durch rauhe und beeindruckende Landschaft führende ,Passstraße von Eidi aus erreicht.
Kurz hinter Eidi, wenn man die ersten Steigungen und Kurven hinter sich gelassen hat, kann man Richtung Norden eine anderen Blickwinkel auf die zwei Felsgiganten vor der Insel im Meer entdecken. Von hier aus wirken die beiden freistehenden Felsen wieder ganz anders als von Tjönuvik aus. Und nocheinmal haben 73m und 75m Höhe einen neun Eindruck hinterlassen. In Gjogv kann man sehr gut Übernachten, es steht ein Campinggelände und ein schönes Gästehaus zur Verfügung. Doch viel mehr hat der Ort zu bieten, er liegt einfach idyllisch da, mit einem fantastischen Naturhafen, hübsch verschachtelt stehenden Häusern. Im Gästehaus kann man sich über die Wanderziele der Umgebung informieren. Auch hier kann ich nur dazu raten einmal mehr die eigene Fortbewegungseinheit zu nutzen und auf Erkundung zu gehen.

- Elduvik, wieder ein Ort in einer Sackgasse, aber mit zwei netten Cafes. Hier kann man kleine Grassodenhäuser, einen interessant angelegten Hafen und nette Menschen finden.

- Nes, und besonders die südlichste Spitze von Eysturoy, sind uns auch noch schön in Erinnerung. Hier kann man bei gutem Wetter am Leuchtfeuer im Moos sitzen, Schiffe, Vögel und das Meer beobachten und sich vom Wind durchpusten lassen. Das hat besonders auch als Vorbereitung / Vorfreude auf die Islandwinde seine Berechtigung.

Ein Übersetzen mit der Fähre nach Klaksvik auf die Insel Norduroyggjar kann ich schon empfehlen, wenn es denn zeitlich in das Programm passt, allein um die Menschen hier einmal mehr zu erleben.
Ich kann aber eigentlich nichts von dieser Insel berichten, da wir bei unserem Besuch gleich nach Klaksvik, in ein Verkehrschaos geraten sind. Mitten im ersten Higlight, einer Strecke mit zwei, direkt aufeinander folgenden, einspurigen Tunnels, kam es im zweiten Tunnel nach Klaksvik zu einem kleinen Mißgeschick. Ein PKW wurde vom Fahrer unsachgemäß in den für dieses Auto zu tiefen, offenen Regenwasserkanal gelenkt und wir alle, - sieben Autos und ein Tanklastwagen, mußten im Tunnel wenden, bzw. rückwärts aus dem Tunnel heraus fahren. Auf der Ausweichbucht zwischen den Tunnels mußten wir warten, weil inzwischen ein Bauelementetransport sich in Zentimeterarbeit durch den Ersten vorwärtsarbeitet, um seine Fracht in Arnafjördur ab zu laden. Und warum ist das so interessant? Nun es war eng hier zwischen den Bauwerken, nur die Sackgasse nach Arnafjördur führte noch von dort weg und die Einheimischen hatten einfach die Ruhe weg. Ich kann nicht sagen wie lange wir dort fest saßen, es blieb jedenfalls nur noch Zeit für unsere Rückreise mit der Fähre nach Leirvik und doch war es gerade deswegen so ein Erlebniß.

O.K. ich gestehe, ich bin abgeschweift und weder konnte ich von Bäumen berichten noch habe ich ausgewiesene Allradstrecken im Angebot. Ich hoffe aber doch, ein wenig Lust gemacht zu haben auf eine Inselgruppe, die von vielen Islandreisenden leider zu oft als notwendiges Übel erlebt wird. Obwohl man auf Färöer einfach nur der Straße folgen muß um die Schönheiten zu entdecken.

Das einzige was dazu notwendig ist, ein Reiseführer oder eine Karte und -ach ja- ... der Wettergott muß sich an seine Spielregeln halten und dafür sorgen das sich sein Element wirklich alle viertelstunde ändert.
Wenn man, wie wir im dritten Jahr, auf der Insel ankommt und fast zwei Tage im dicken und weniger dicken Nebel herumkriecht ist es wirklich schade um die Zeit auch wenn man nicht auch dieser Situation einfach etwas Gutes abgewinnen kann. : Wer hat auf Färöer schon mal das Glück so beständiges Wetter zu haben?

Und eines noch, das waren nur meine kleinen Tips - zu entdecken gibt es bestimmt noch viel, viel mehr.

Also bloß nicht nach der Ausschiffung einfach nur in Torshavn auf den Campingplatz gehen, weil man vielleicht müde ist.
Darum letzter Tip:
Raus aus der Stadt in Richtung der Insel Sandoy fahren, am Fähranleger kann man Schlaf nachholen und nach einem späten "Frühmie" die friedliche Eroberung dieses Landes gut erholt starten.

Danke für Eure Geduld.
Grüße von den Islandfreunden
Petra
Kría

Beitrag von Kría »

Ich stimme Petras Ausführungen voll zu, insbesondere dem Punkt nicht nur auf dem Campingplatz in Tórshavn zu bleiben. Ich habe es schon sehr oft erlebt das ich wundervolle Tage mit viel Sonne auf den Färöern hatte, und Reisende welche in Tórshavn geblieben waren saßen 3 Tage im Regen.

Aber ein paar Verbesserungen muss ich machen:
- Es heißt Saksun und nicht Saksum. Und dort gibt es neben der schönen Kirche auch ein kleines aber feines Museum.

-Vestmanna, nicht Vestmannan

-Die beiden Felsklippen zwischen Eiði und Gjógv heißen Risin und Kellingin und sind der Sage nach erstarrte Trolle die versucht haben sollen die Färöer-Inseln Richtung Island zu ziehen.

- Nach Klaksvík gibt es mittlerweile einen gebührenpflichtigen Tunnel, die Fähre verkehrt nicht mehr.

Ansonsten wirklich gut beschrieben. Leider sehen viele Norröna-Passagiere den Zwischenstopp als lästig an, die Färöer sind aber wunderschön und lohnen der Entdeckung.
Islandfreunde

Beitrag von Islandfreunde »

@Kria
:lol:

O.K
beim nächsten Versuch nehme ich die Karte zur Hand und nicht nur mein Reisetagebuch.
Aber Danke - ich hoffe, nun finden die anderen auch was mich so beeindruckt.

Und @ Markus alias dundee
Bäume kannst Du in Torshavn im Skulpturenpark Vidarlundin am Kunstmuseum auf jeden Fall finden und das ist auch sehenswert.
dundee

Beitrag von dundee »

Kría hat geschrieben:
- Nach Klaksvík gibt es mittlerweile einen gebührenpflichtigen Tunnel, die Fähre verkehrt nicht mehr.
Genau, und nicht vergessen - 1km vor der Tunneleinfahrt rechts an der Tankstelle ein Mautticket zu kaufen! :wink:

Was wirklich gut war, dass der Treibstoff dort recht günstig ist!!

lg
Markus
Kría

Beitrag von Kría »

Gut das Du es erwähnst. Die Tickets für die Maut können an allen Statoil und Shell Tankstellen gekauft werden. Auch noch nach der Durchfahrt! Das gleiche gilt für den Tunnel nach Vágar.

Ein paar Färöerbilder: http://www.slideart.de/Galerie/SlideArt ... hp?album=6
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Borsty
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Beitrag von Borsty »

Hallo Zusammen
Habe da mal mit den Färöer-Inseln ein neues Thema gemacht der Übersichthalber.
Gruss UWE
BORSTY
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