Tour Dolomiten - Trentino 11.08.-25.08.2007

Sonne, Strand, Sand und Pisten

Moderatoren: Matthias, Schlappohr

Volker

Beitrag von Volker »

Chris99 hat geschrieben:Hallo Volker!

Bei der Detailplanung bitte entsprechend berücksichtigen:

http://gelaendewagen.at/phpbb2/viewtopic.php?t=7100

LG
Christian
Danke für den Hinweis, ist mir in der Tat neu. Naja, wir werden schon ungeschoren durchkommen, an unserer Route ändere ich nix mehr.

Volker
Volker

Beitrag von Volker »

So, nun starten auch die Letzten. Die nächste Meldung also - hoffentlich - von unterwegs.

Volker
Volker

Samstag 11.08.

Beitrag von Volker »

Wir sind alle gut angekommen. Unser Treffpunkt ist Matrei in Osttirol. Es ist einigermaßen warm, nur nieselt es ab und zu. Mal sehen, was der Wetterbericht für morgen angibt. Da soll es rauf auf den Berg gehen. Wir nutzen den Nachmittag fpr letzte Einkäufe, außerdem muss noch ein vernünftiger Anschluss für eine Kühlbox gebastelt werden.

Eine Berichtigung muss ich noch loslassen. Reinhold fährt einen Landcuiser C und keinen HZJ.

Bis zum nächsten Mal

Volker
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MF
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Beitrag von MF »

Moin

Alle gute für eure weitere Reise wünsche ich.


Dann ist der "neue" Motor allso erfolgreich in die Suzi implantiert!

Grüße an Fam. Meyer!

Bin mal gespannt wie der Hänger sich mit der kurzen Deichsel macht.

Wie machst du nu mit dem Web?

Via Handy oder per PC und Handy als Modem?

Gruß Mario
Galloper 2.5 Exceed
Volker

12.08.2007

Beitrag von Volker »

Heute per Handy, deshalb Stenotext!
Schöne Fahrt über Stallersattel. Verkehrschaos im Pustertal. Rauf zur Markinkele 2530 m. Übernachtung auf Berg gestrichen wegen Gewittergefahr! Grottigen Campingplatz am Misurinasee angesteuert. Vorher noch die Festung
Volker

Beitrag von Volker »

Schöne Grüße aus Italien!

Die Verbindung per Handy ist etwas schwierig, deshalb auch heute nur ein kurzes "Wir leben!". Wir werden aber versuchen, in den nächsten paar Tagen ausführlich aus einem Internet-Café Bericht zu erstatten.
Volker

Freitag, 17. August

Beitrag von Volker »

Leider kommen wir nicht uebers Handy ins Internet. Heute nur eine kurze Meldung von der Campingplatzrezeption. Wir sind unten am Monte Grappa, alles ist gut und nun fahren wir weiter auf die Hochflaeche von Asiaog.

Volker
Volker

Samstag, 18.08.07

Beitrag von Volker »

Wir sind jetzt auf dem Campingplatz "Lago" in Lavarone angekommen. Ich sitze wieder mal am Rechner der Rezeption. Gestern und heute sind wir viele Strecken gefahren. Gestern ging es auf die Hochflaeche von Asiago mit Bergen bis fast 2000 m. Hier fanden viele Kaempfe waehrend des 1. WK statt und ueberall findet man Spuren, Kavernen, Schuetzengraeben, alte Friedhoefe usw. Wir sind tolle Strecken gefahren, teilweise recht schwierig und schmal. Und am Ende sind wir ganz woanders herausgekommen als geplant. Gegen 20 Uhr sind wir am Fort Campolongo angekommen, dort haben wir uebernachtet.

Heute morgen mussten wir dann feststellen, das die Wege dort hinauf endgueltig gesperrt sind. Aerger haben wir aber keinen bekommen. Heute ging es dann rauf auf den Monte Verena und von dort ueber eine sehr schoene Serpentinenstrasse hinunter ins Tal. Natuerlich nur, um auf der anderen Seite wieder ueber Kilomertlange Schotterpisten - teils sehr rauh und ausgewaschen - wieder den Berg hinauf zu kraxeln. Wir haben unterwegs viele Fotos gemacht und schauen uns diese heute schon mal an.

Ich hoffe, dass ich mich noch mal von unterwegs melden kann. Morgen wollen wir den Tremalzo hinauf. Ich hoffe das klappt.

Viele Gruesse in die Heimat

Volker
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hallo Volker.

Viel Spaß Euch noch. Der Markinkele war mein erster "Berg" in den Alpen, den ich mit meinem ersten 4x4 bezwungen hatte. Ist aber schon 15 Jahre her...

Gruß Stefan
Toyota Hilux - damit 41 Länder - 3 Kontinente. Tendenz steigend...
Volker

Sonntag, 19.08.07

Beitrag von Volker »

Nun koennen wir uns doch frueher melden als gedacht. Aber dazu gleich mehr.

Heute Morgen sind wir vom Campingplatz in Lavarone Richtung Tremalzo gestartet. Nun sind wir nur noch 3 Fahrzeuge. Familie Meyer legt noch ein paar Familientage im Karwendelgebirge ein und Reinhold ist wiedre nach Hause gefahren.

Gut 2 Stunden brauchen wir bis zum Einstieg zum Tremalzo, eine groesse Strassenetappe und dann noch um die Nordspitze vom Gardasee, also durch das Verkehrschaos von Riva. Weiter bis Limone, dort mussen wir ein wenig suchen um den Einstieg zu finden. Ich bin zwar schon 4 Mal den Tremalzo gefahren, aber immer nur runter.

Zunaechst geht es auf schmaler Asphaltstrasse hinauf zum Notapass. Dort beginnt dann der eingentliche Einstieg den Tremalzo hinauf. Gleich zu Beginn gehen wir auch in die kurze Untersetzung. Der Weg ist sehr rauh und ausgewaschen, es geht teilweise ueber grosse Absaetze und blanken Fels. Die Fahrt macht viel Spass, viel besser als runter. Wir wechseln immer wieder zwischen Gang eins und zwei in der Untersetzung. Allrad ist aber nicht noetig, wie meist in den Bergen. Auch mit den Mountainbikern kommen wir gut klar. Ein wenig Vorausschau und an entsperechender Stelle anhalten und dann gruessen sie sogar und bedanken sich. Ich habe es schon ganz anders erlebt. Unterwegs machen wir viele Fotos.

Oben auf der Passhoehe verabschieden sich dann auch Burkhard und Iris, nun sind wir nur nur 2 Fahrzeuge. Wir versuchen noch eine grosse Runde oberhalb von Storo durch die Berge. Angeblich soll die Strecke nur fuer Forst offen sein. Wir sehen kein Schild, eine schmale einspurige Strasse fuehrt in zahlreichen Kehren und unzaehligen Kurven 11 km den Berg hinauf, Steigungen bis zu 18%. Oben mussete dann am Refugio eigentlich die Abzweigen auf den "Forstweg" kommen, wir landen jedoch auf dem Parkplatz eines Refugios. Wir nehmen die Karte zur Hand und beraten. Da kommt ein junges Maedel und fragt in gutem Deutsch, ob sie uns helfen kann. Wir erklaeren wo wir hin wollen. Sie holt ihren Freund zur Hilfe. Nach einigen Minuten hin und her bekommen wir dann die Info, dass die Weiterfahrt nach Bardolino tatsaechlich gesperrt ist. Also das Ganze wieder runter, was mit meinen nicht ganz zuverlaessigen Bremsen eine ziemliche Nerverei ist, da ich den kleinstmoeglichen Gang waehlen muss, um nicht zu viel zu bremsen.

In Bardolino angekommene finden wir nicht auf Anhieb den Einstieg zur neuen Strasse zum Manivapass hinauf und irren ein wenig durch die schmalen engen Gasse der Altstadt. Macht aber nichts, ist richtig lustig.

Irgendwann kommen wir dann doch oben auf dem Maniva an und fahren gleich nach links bis zu der Stelle, an der der Felsrutsch runter gekommen ist. In dieser Richtung ist seit 3 Jahren kein durchkommen. Nun wird es Zeit einen Uebernachtungsplatz zu finden. Holz hatten wir rechtzeitig gemacht. Ich schlage das alt Rifugio Bonardi vor, das vor ca. 15 Jahren abgebrannt ist. Dort steht man recht geschuetzt. Und als wir nun dort ankommen traue ich meinen Augen nicht. An gleicher Stelle steht nun ein nageneues 3 Sterne-Hotel!

Wir beratschlagen kurz. Eine Hoteluebernachtung mal zwischendurch ist allen nicht ganz abwegig. Also fragen wir nach dem Preis. 45 EUR Halbpension, alles tip top, wir koennen nicht nein sagen, zumal es hier oben recht ungemuetlich ist. Ja, und so sitze ich nun nach dem Essen im Buero der Direktion und tippe diese Zeilen.

Morgen soll es ueber den Gavia und das Stelfser Joch zum Reschensee geht.

Bis die Tage

Volker
Volker

Beitrag von Volker »

MF hat geschrieben:Moin

Alle gute für eure weitere Reise wünsche ich.


Dann ist der "neue" Motor allso erfolgreich in die Suzi implantiert!

Grüße an Fam. Meyer!

Bin mal gespannt wie der Hänger sich mit der kurzen Deichsel macht.

Wie machst du nu mit dem Web?

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Gruß Mario
Jau, der Motor läuft richtig gut! Bergauf konnte ich mit viel besser motorisierten gut mithalten (bin ja auch in den Kurven schneller)

Hänger mit kurzer Deichsel hat gut geklappt. Er läuft nur wenig mehr innen als das Zugfahrzeug. In den engen Kehren war nicht der Hänger das Problem sondern der miserable Wendekreis des 110ers.

Die tägliche Berichterstattung mussten wir leider aufgeben, hat alles nicht so geklappt wie wir uns das gedacht hatten. Über´s Handy wäre es zwar täglich möglich gewesen war uns dann aber doch zu teuer da recht langsam.

vg Volker
Volker

Mittwoch 22.08. - Wieder zurück

Beitrag von Volker »

Hallo zusammen!

Wir sind wieder zurück. Es war eine tolle Tour, wir haben sehr viel gesehen und viel (Fahr-)Spaß gehabt. Leider hat die Berichterstattung von unterwegs nicht so funktioniert wie wir uns das gedacht hatten. Schade. In Kürze werde ich hier von den Strecken berichten, die wir gefahren sind. Die Fotos sind dann hoffentlich am Wochenende verfügbar.

vg Volker
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piranha
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Beitrag von piranha »

@Volker
Welcome back

Gruss P
Volker

Nachlese

Beitrag von Volker »

Ein kleines Fazit zu unserer Tour durch die Dolomiten und durch das Trentino:

Es hat mit der Truppe sehr viel Spaß gemacht, wir haben viel gesehen und erlebt. Leider mussten wir die Wanderungen wegen der vielen Fusskranken ein wenig einschränken. Die Tour ist auch für Kinder geeignet und keinesfalls langweilig. Es ist mit 5 Fahrzeugen möglich, allerdings erfordert es einige Abstriche auf die Gruppenbedürfnisse und freie Übernachtungsplätze sind kaum zu finden. Mit 3 Fahrzeugen ist es durchaus möglich, hier und da in freier Natur zu übernachten, sofern kein Bodenzelt dabei ist und man den Campaufbau auf das nötigste reduziert und bis zur Dämmerung wartet. Von Fahren her eigentlich die ideale Gruppengröße, man ist immer auf der sicheren Seite bei evtl. Schwierigkeiten. Allein unterwegs geht natürlich auch, Stellplätze sind dann fast überall zu finden. Man muss sich halt nur ohne Begleitung auf die Berge rauf trauen.

Nachfolgend eine Beschreibung der gefahrenen Strecken. Ich verrate hier keine Geheimnisse, alles ist so im Internet oder im Denzel nachzulesen, eben nur nicht in dieser komprimierten Form.

Grundsätzlich teile ich der Meinung der meisten hier im Forum, dass zu viele Infos im Internet und zu große Gruppen und zu viele geführte Touren immer mehr Sperrungen hervorrufen. Das trifft auf jeden Fall für Regionen wie den Tagliamento oder die Westalpen zu. Auf unserer ganzen Tour haben wir allerdings keine einzige Gruppe getroffen, und nur wenige Einzelfahrer, von ital. Einheimischen oder Ausflüglern mal abgesehen. Und auch auf Pisten, wo die freie Befahrung zumindest zweifelhaft und zweideutig war gab es keinerlei Probleme, fast alle Anwohner und Almbauern haben freundlich zurück gegrüßt.

Felbertauernstraße: kürzeste und wichtigste Verbindung zwischen dem Salzburger Land und Osttirol. 38 km, Tunnel 5,4 km, Maut 10 EUR pro PKW.

Staller Sattel: Ein äußerst lohnenswerter Grenzpass zwischen Italien und Österreich. Die 52 km lange Straße verbindet Olang im Antholzer Tal mit St. Jacob im Defreggental. Die Passhöhe liegt auf 2052 m ü.M. an der Grenze zwischen Österreich und Italien. Die Passstraße ist nur in Sommermonaten von Mitte Mai bis Ende Oktober in der Zeit von 5.30 bis 22.00 Uhr geöffnet. Auf italienischer Seite besteht aufgrund der geringen Straßenbreite eine Einbahnregelung sowie ein Verkehrsverbot für Wohnwagen und Busse. Die Fahrt vom Obersee (Österreich) in Richtung Italien ist jeweils von der 0. bis zur 15. Minute, die Fahrt vom Antholzer See (Italien) in Richtung Österreich von der 30. bis zur 45. Minute der Stunde möglich. Es findet eine Ampelregelung statt. Seitens der Südtiroler Regierung wurde für 2007 die Einführung einer Straßenmaut von voraussichtlich 5 Euro für PKW und Motorräder geplant. Diese Maut wurde jedoch nicht erhoben. Auf beiden Seiten der Passhöhe liegen zwei schöne Seen.

Markinkele – Hochrast: Von Toblach im Pustertal führt eine ehemalige Militärstraße über das Bodeneck hinauf zur Markinkele (2545 m). Von der Markinkele führt dann die eigentliche Grenzkammstraße in östlicher Richtung am Kamm entlang und endet dann am Hochrast (2436 m). Die Auffahrt ist grob geschottert, stellenweise sehr steil und erodiert. Eine Befahrung sollte bei gutem Wetter stattfinden, da der Weg bei Regenfällen als Abflussrinne fungiert. Die Kammstraße von der Markinkele zum Hochrast ließ sich nur ein kurzes Stück befahren, danach Viehgatter (keine Umkehrmöglichkeit) und kurz darauf Verbotsschild (Privatstraße). Eine Übernachtung hier oben wäre sicher möglich, hängt aber stark vom Wetter ab.

Misurinapass: Verbindung zwischen Toblach und Cortina d´Ampezzo. Einstieg zur Drei-Zinnen-Straße und zum Monte Piano. Hier sehr schöne Wanderungen und Klettersteige möglich. Zum Monte Piano zu Fuß oder mit dem Jeep-Taxi möglich. Den Paternkofel hatten wir zuerst mit eingeplant, mussten wir aber wegen zu vieler Fußkranker streichen. Und den Monte Piano haben wir auch bleiben lassen, weil wir viel zu spät dran waren und uns die Schlangen am Taxistand einfach zu groß waren. Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute so in einen Landrover 110er rein passen.

An der Nordrampe Besichtigung der Sperrwerke Landro möglich. Sie sind offiziell zwar nicht betretbar, aber das interessiert nicht wirklich jemanden. Ein lohnendes Ziel.

Passo Tre Croci: Fahrerisch nichts besonderes, oben auf der Passhöhe aber weitere Festungen aus dem 1. WK und 2. WK zu besichtigen. Wenn man sie findet sehr lohnenswert.

Valparolajoch, 2192 m: Festungsmuseum "Tra I Sassi" und Stollen aus dem 1. WK im Hexenstein, ein lohnendes Ziel

Aosta-Hütte und Rif. Dibona: Zwei schöne Abstecher zu den Hütten hinauf, teils Schotter. Oben Übernachtung in den Hütten möglich

Rifugio Cinque Torri, 2137 m: Schöner Abstecher zur Hütte hinauf, dort Übernachtung möglich, evtl. auch auf Parkplatz im Auto, Hüttenwirt fragen.

Falzaregopass, 2105 m: Der als Teil der "erweiterten Sellarunde" bekannte Passo di Falzárego ist der östlichste Hochpunkt der Großen Dolomitenstraße und verbindet die Orte Andraz (SW) und Cortina d’Ampezzo (O). Wenige Meter westlich des Scheitels zweigt die Straße zum Valparolajoch ab. Landschaftlich reizvolle Abfahrt hinunter nach Alleghe. Auf der Passhöhe befinden ein bewirtschaftetes Rifugio und die Talstation der Seilbahn, die auf den Kleinen Lagazuoi (2762 m) hinauf führt. Ein Denkmal für die gefallenen Alpini kündet von den heftigen Kämpfen um den Lagazuoi im Ersten Weltkrieg. Am Valparolapass sehr schöne Aussicht auf Marmolada, Col di Lana und den gesprengten Gipfel des Lagazuoi.

Rollepass : einer der ältesten Straßenpässe in den Dolomiten, verbindet Transacqua mit Predazzo. Die landschaftlich sehr schöne Strecke ist komplett asphaltiert und bietet reichlich Kehren, ist allerdings nicht im besten Zustand. Am Scheitel steht eine kleine Kirche, der Blick wird jedoch unweigerlich von dem spitzen Zacken des Cimon della Pala (3185 m) angezogen.

Passo Brocon, Val Cismon: Eine wenig befahrene Strecke, sehr kurvenreich, ausgeglichene Steigungen, hat viel Spaß gemacht. Von der Passhöhe geht es auch auf der alten Strecke hinunter nach S. Donato. Schotter, teilweise ausgewaschen, sehr enge Kehren, eine wunderschöne Strecke. Entgegen anders lautender Infos (noch?) nicht gesperrt. Über relativ unbekannte aber reizvolle schmale Sträßchen ging es im Zickzack-Kurs hinauf zum Col Perer und von dort zur ital. Festung Cima di Campo. Direkt vor der Festung Nachtlager mit 3 Fahrzeugen. Die anderen haben den Campingplatz am Stausee bei Arsie vorgezogen. Wer hier oben übernachten will sollte äußerst zurückhaltend mit dem Lagerbau sein und warten, bis alle Tagesausflügler weg sind. Diese Selbstbeschränkung entschädigt dann aber – bei entsprechendem Wetter - mit einem tollen Abend unter freiem Himmel.

Monte Grappa, 1742 m: Er liegt als vorgeschobenes Gebirgsmassiv zwischen den Flüssen Brenta und Piave. Auf dem Gipfel errichteten die Faschisten in den 1930er Jahren unübersehbar ein monumentales Denkmal und Ossarium für die dort im Ersten Weltkrieg Gefallenen. In den drei Piaveschlachten kamen auf dem Monte Grappa und den umliegenden Bergen tausende Soldaten ums Leben. Auf dem Monte Grappa ruhen 12.615 italienische und 10.295 österreichische Soldaten. Auf der Westseite befuhren wir noch eine sehr interessante Strecke entlang der Steilwand, offiziell nur für Anlieger frei.

Das Cismontal (it.: Val di Cismon) spielte während des Ersten Weltkrieges eine wichtige Rolle. Das Tal ermöglichte den italienischen Truppen den Zugang auf die hart umkämpften Hochebenen. Der Fluss Cismon drängelt sich im Tal mit seinen Fluten durch eine enge Schlucht. Die Straße von Cismon del Grappa über Rocca nach Arsiè klebt stellenweise förmlich an der Steilwand. Eingeklemmt zwischen dem rauschenden Fluss und den überhängenden Felswänden wird die Fahrt zum Lago del Corlo (260 m) durch die wildromantische Cismonschlucht zu einem prickelnden Abenteuer. Achtung: Durchfahrtshöhe offiziell auf 2,20 m begrenzt, 2,33 m Dachzelthöhe waren aber noch kein Problem.

Ab jetzt sind wir nur noch mit 3 Fahrzeugen unterwegs.

Fort Lisser: Eine einspurige Schotterpiste führt zum Gipfel des Monte Lisser und zur gleichnamigen Festung (1634 m). Die Piste zur Festung wurde im Ersten Weltkrieg für den Transport schwerer Artilleriegeschütze und den militärischen Nachschub angelegt und ist dementsprechend stabil gebaut. Der Zustand der Piste ist mit Ausnahme des oberen Bereichs auch heute noch gut, allerdings recht rau. Die Steigung übersteigt 10 % nicht. Eine Schranke mit Hinweis "Privatstraße" dient als Viehgatter und ist nach dem Passieren unbedingt wieder zu schließen. Wir fragten den Almbauern vorsichtshalber um Befahrungserlaubnis.

Weiter ging es durch eine wunderschöne Almgegend in Richtung Monte Lozze auf die Hochfläche von Asiago. Viele Schotterpisten durchziehen diese Gegend. Mit guten Wanderkarten lässt sich hier der eine oder andere anspruchsvolle Weg finden.

Die Cima di Campolongo (1720 m) und die gleichnamige Festung erreicht man am schnellsten über eine ruppige, aber recht kurze Schotterpiste. Der Einstieg zur nördlichen Zufahrt befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen der Bocchetta di Campolongo (1536 m) und der Casare di Camplolongo (1546 m). Die Piste ist zwar durchgehend sehr holprig und stufig, der Untergrund ist aber stets fest. Die Gipfelstraße wurde als stabile Armierungsstraße angelegt und diente als Zufahrt zum Forte di Campolongo. Sie endet unmittelbar vor dem Haupteingang der Festung. Eine weitere Strecke führt aus dem Assatal von Roana herauf. So weit die Theorie. In der Praxis ist neuerdings die lange Südauffahrt aus dem Assatal nur noch für Anlieger passierbar und die Nordauffahrt ist zwar – wegen der Bauarbeiten im Fort – neu geschottert aber eine Befahrung lt. Landesgesetz verboten. Das war´s dann wohl mit diesem sehr lohnenden Ziel.

Der westliche Teil der Hochebene der Sieben Gemeinden (it.: Altopiano dei Sette Comuni) war im Ersten Weltkrieg Schauplatz blutiger Kämpfe. Die Ebene ist daher mit einem Netz ehemaliger Kriegsstraßen durchzogen, die u.a. der Versorgung der zahlreichen Befestigungsanlagen dienten. Das verzweigte Wegenetz der Region ist schmal und leider zunehmend asphaltiert. Höchste Erhebung ist der Monte Verena. Es führen mehrere Zufahrten hinauf, die sich in der oberen Hälfte vereinen. Der kürzeste, aber auch schwierigste Weg auf den Monte Verena (2015 m) führt von der Casara Campovecchio zum Gipfel. Diese Auffahrt ist sehr grob und tief geschottert. Tiefe Furchen, Stufen und Absätze erschweren die Fahrt. Erst ab dem Croce del Civello wird die Piste deutlich einfacher.

Die dominierende Lage inspirierte das italienische Militär nicht nur dazu, eine Straße auf den Gipfel zu legen, sondern auch eine Festung und ein ganzes System von Stellungen zu bauen. Das Forte Verena eröffnete 1915 den Krieg gegen Österreich-Ungarn. Sie wurde zwar stark beschossen, kann aber noch relativ gefahrlos besichtigt werden. Es bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Hochebene.

Hinter Arsiero führt eine ca. 18 km lange Strecke hinauf zum Valbonasattel, zunächst einspurig asphaltiert, später dann Schotter in unterschiedlichem Erhaltungszustand. Es bieten sich immer wieder schöne Aussichten hinunter ins Tal. Auf der Passhöhe ist ein Abstecher zum ehem. Militärgebiet auf dem Mt. Toraro möglich. Dazu müssten ein paar aufgeschüttete Hindernisse umfahren werden, was wir aber angesichts der Gegenwart zahlreicher PKWs am Einstieg nicht gemacht haben. Unbedingt auffallen muss ja nicht sein.

Wenige hundert Meter westlich des Passo Coe führt eine Schotterpiste in nordwestlicher Richtung hinauf zum etwa 200 m entfernten Rifugio Camini. Die Weiterfahrt vom Rifugio über das Rifugio Stella d'Italia zum Forte Sommo Alto (1613 m) und weiter zum Passo del Sommo (1343 m) ist frei befahrbar. Soweit die Theorie. Da aber Sonntag war wurde die Durchfahrt mit einer mobilen Sperre mit Verbotsschild versehen. Schade. Diese Strecke wären wir gerne gefahren.

Tremalzo – del Spina: Der 1665 m hohe Passo di Tremalzo ist "der" Kultpass in der Region. Von Vésio westlich des Gardasees führt die Ostauffahrt in unzähligen Kurven hinauf zum Pass. Dabei überschreitet die geschotterte Passstrecke in phantastischen Kurven so ganz nebenbei auch noch den Passo Nota (1208 m) und den Passo dei Gaton (1637 m). Nach etwa weiteren 8 km erreicht man dann den Passo di Tremalzo. Diesmal waren hier auch keine PKWs unterwegs (was eigentlich auch überhaupt nicht machbar ist) und auch mit den zahlreichen Mountainbikern kamen wir gut klar.

Die Piste von Anfo am Idrosee hinauf zum Passo del Marè (1418 m), weiter über den Passo della Spina (1521 m) und den Passo del Dosso Alto (1725 m) zum Giogo del Maniva (1664 m) gehört zu den spannendsten und abwechselungsreichsten Strecken, die man unters Profil nehmen kann. Eine atemberaubende Piste schraubt sich hinauf in die Berge. Die Piste ist durchschnittlich 2,5 m breit. Gelegentlich sind Ausweichstellen vorhanden. Der Fahrbahnbelag wechselt von mäßigem Asphalt zu schwerem Schotter und wieder zurück. Die Hangseite ist stellenweise lausig oder überhaupt nicht gesichert. Mit Steinschlag ist jederzeit zu rechnen und drei unbeleuchtete Tunnel sind am Passo della Spina zu passieren. Die Piste verläuft stellenweise sehr ausgesetzt. Eine vorsichtige Fahrweise ist daher angeraten. Das wären wir gerne gefahren. Leider versperrt ein Erdrutsch unterhalb des Manivapasses seit 2003 die Strecke. Allerdings führt seit kurzem auch eine schmale asphaltierte Straße von Bagolino hinauf zum Manivapass. Zwar kein Vergleich, aber man kommt wenigstens rauf. Oben ein Skigebiet und einige Hütten mit Unterkunftsmöglichkeit. Oben auf dem Kamm diverse lohnende Aussichtspunkte, darunter auch eine verlassene Radaranlage. Die weitere Strecke zum Passo di Croce Domini ist teilweise asphaltiert, teilweise geschottert. Ausgesetzte Stellen sind gut gesichert. Die gesamte Strecke wird regelmäßig instand gesetzt.

Einer der landschaftlich reizvollsten Passstraßen in der Lombardei führt von Bormio über den Gaviapass (2621 m) nach Ponte di Legno. Die Landschaft verändert sich mit zunehmender Höhe deutlich. Vom üppigen Bewuchs im Tal bis zur kargen Flora hochalpiner Regionen wird alles geboten. Von der Passhöhe hat man einen einmaligen Blick auf die Westseite der Ortlergruppe. Die Straße über den Gaviapass ist inzwischen durchgehend asphaltiert. Schlüsselstelle war früher eine schmale, geschotterte und stark ausgesetzte Passage auf der Südrampe. Hier stürzte 1954 ein voll besetzter Militärlastwagen in die Tiefe. 18 Alpinis fanden den Tod. Später wurde die Stelle mit einem Tunnel entschärft. Die alte Trasse ist noch vorhanden. Die Südrampe ist aber aufgrund der vielen Engstellen weiterhin recht anspruchsvoll und erfordert volle Konzentration.

Das Stilfser Joch markierte bis 1918 die Grenze zwischen Österreich und Italien sowie die Grenze zwischen dem deutschen und dem italienischen Sprachraum. Als höchster Übergang in den Ostalpen und zweithöchster Alpenpass überhaupt (2757 m) übt der Pass eine ungeheure Anziehungskraft auf alles, was fahren kann. Es ist also sowohl mit Wohnmobilen als auch mit Fahrradfahrern zu rechnen. In unzähligen, engen Serpentinen windet sich die zweispurige, mäßig gut asphaltierte Straße hinauf zum Pass. Aufgrund des teilweise starken Verkehrs können die Kurven meistens nicht flüssig durchfahren werden. Die etwa 50 km lange Straße über den Pass wurde 1826 vom österreichischen Kaiserreich fertig gestellt, um die Lombardei, die zum Kaiserreich Österreich gehörte, schnellstmöglich mit den anderen Reichsteilen zu verbinden. Die Trassenführung wurde seitdem kaum verändert. Noch heute besteht die kurvenreiche Nordost-Rampe von Trafoi aus 48 nummerierten Kehren. Wir durften das ganze im Nebel mit Sichtweiten von teilweise nur 30 – 50 Metern fahren. Auch ein Erlebnis.

Rund um den Reschensee gibt es einige interessante anfahrbare Ziele wie den Plamord, die Reschner Alm, Rojen und die Stichstraßen ins Langtauferer Tal und zum Gravelat.

Von der kleinen Ortschaft Arlund am Ostufer des Reschensees führt eine geschotterte Piste hinauf zum Plamort (2025 m). Die gesamte Strecke führt mit sofort einsetzenden aber dann relativ konstanten 12 % bergauf. Leider ist der Gipfel nur noch zu Fuß zu erreichen. Ca. 200 Höhenmeter vorher ist nun die Weiterfahrt per Schranke und Landesgesetz untersagt. Wie so oft in den italienischen Alpen diente auch diese Piste ehemals militärischen Zwecken. Die vom faschistischen Italien in den 30er Jahren gebauten Stellungen, Bunker und Hindernisse dienten einstmals der Sicherung des Reschenpasses. Die Sicht auf den Pass, den Reschensee, das österreichische Nauders und die südlich gelegene Ortlergruppe ist einmalig.

Zur Reschner Alm und zu den ehem. Militärunterkünften von Gravelat führt eine gute aber schmale Schotterpiste hinauf. An der Alm vor der Weiterfahrt nach Gravelat bitte unbedingt die Befahrungsmöglichkeit wegen der Weidenutzung erkunden.

Bekannt als Freihandelszone reizt das Samnauntal zusätzlich mit einer sowohl fahrerisch als auch landschaftlich spannenden Zufahrt. Die schmale und kurvige Straße von Vinadi nach Samnaun (2113 m, 15%) führt durch zahlreiche enge, feuchte und unbeleuchtete Tunnel, die teilweise als Kehrentunnel angelegt sind. Interessant ist auch die über die Höhen führende Straße über Spiss zur Kajetansbrücke.

Eine Alternativstrecke zum Fernpass führt über das Hahntennjoch, 1894 m. Die kurvenreiche, enge Straße weist Steigungen bis zu 19% auf und ist zwischen November und April gesperrt. Auch nach Unwettern muss damit gerechnet werden, dass die Straße durch Vermurung nicht passierbar ist.

Zum Abschluss noch ein paar Bemerkungen und Hinweise zu den genutzten Übernachtungsmöglichkeiten. Die Kosten auf den Campingplätzen lagen umgelegt zwischen 7,50 und 12 EUR pro Person und Nacht.

Matrei i. Osttirol, Camping "Edengarten"
Ein schöner Platz mit guter Ausstattung und ideal als Treffpunkt für den Einstieg in die Berge.

Camping "Alla Baita" am Misurinasee
Einen schlimmeren Platz habe ich lange nicht gesehen. Die alleinige Lage am Fuß der Drei Zinnen wird schamlos ausgenutzt. Die Sanitäranlagen sind minimalst und nicht gerade sauber. Der Platz eine abschüssige schottrige Wiese, ansonsten lediglich noch das Kassenhäuschen. Einzige Alternative sind die weiter unten gelegenen Plätze bei Toblach.

Camping "Eden" in Falcade
Unscheinbar in einem Taleinschnitt gelegen, auf dem ersten Blick recht einfach, aber alles nötige vorhanden und in einem sehr gepflegten Zustand. Sehr gastfreundlich und günstig.

Camping "Al Lago" bei Arsie
Etwas beengte Parzellen, aber alles nötige vorhanden. Recht warm wegen Einfluss vom Mittelmeer direkt am Ende des Brentatales. Günstig, schönes Lokal dabei mit umfangreicher Speisekarte.

Camping "Lago di Lavarone"
Ein schöner Platz, gut gelegen am Ortsrand von Lavarone mit allen Versorgungsmöglichkeiten. Aufpassen bei der Abrechnung. Gerne wird für jedes Fahrzeug eine separate Parzelle berechnet.

Hotel Bonardi am Manivapass
An Stelle des alten Rifugios neu errichtet, 3 Sterne, eine angenehme Ausweichmöglichkeit bei schlechtem Wetter mit einer tollen Lage. Preis 35 EUR für ÜF akzeptabel.

Camping Mals im gleichnamigen Ort unterhalb des Reschensees
Alles bestens, auch der Preis, ideal für die Durchreise. Der Nachbarort Glurns ist sehr sehenswert.

Campingplatz in Steinach (Pfronten) im Allgäu
Sehr angenehm, günstig gelegen für die letzte Zwischenübernachtung, zivile Preise. Im Ort lässt es sich gut bürgerlich speisen.


vg Volker

PS: An Fotos wird gearbeitet
Volker

Beitrag von Volker »

Eine kleine Auswahl an Bildern zur Tour findet ihr hier

Volker
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Servus Volker

Ihr habt bestimmt viel Spaß auf Eurer Tour gehabt.

Dein Bericht und die Bilder sind klasse. :super:

Da ich die meisten von Euch gefahrenen Strecken kenne,sind wieder viele schöne Erinnerungen hoch gekommen. :wink:
Viele Grüße aus dem Allgäu,
Jürgen
Volker

Beitrag von Volker »

Na wenn ich vorher gewusst hätte das da noch ein Mitglied im Allgäu wohnt... Unsere letzte Nacht haben wir auf dem Campingplatz in Steinach bei Pfronten verbracht.

vg Volker
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piranha
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Beitrag von piranha »

Hi Volker
Bild 3 + 4, wo ist das ?

Gruss P
Volker

Beitrag von Volker »

@ piranha:

Bild 3 ist eine der beiden oberen Festungen von Fort Landro (2. WK), Bild 4 ist eines der Werke der Sperrgruppe am Passo Tre Croci, Bild 5 stammt aus dem Inneren desselbigen. Die kann man beide besichtigen (was offiziell wegen Gefahren natürlich verboten ist).

vg Volker
Volker

Beitrag von Volker »

So, nun ist auch das Tagebuch (fast) fertig. Den Rest schreibe ich morgen, Korrekturlesung fehlt auch noch. Für heute ist´s genug. Wer schon mal nachlesen möchte, guckst du hier

Volker
texaner

Beitrag von texaner »

Moin zusammen,

danke für das tolle Tagebuch und die schönen Bilder. Es war bestimmt eine schöne Tour, die ihr da gefahren seit. :D
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