Portugal offroad

Sonne, Strand, Sand und Pisten

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Spati
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Portugal offroad

Beitrag von Spati »

Hallo zusammen,

hier ein kleiner Portugal Urlaubsbericht.

Da mein Freund und ich uns in diesem Jahr für kein nordafrikanisches Urlaubsland entscheiden konnten und auch der eine oder andere Mitfahrer dafür gefehlt hätte haben wir uns für Portugal entschieden.

Das man in Portugal problemlos offroad fahren kann war uns schon bekannt. Wir wollten es einfach nochmal selbst erfahren.

Als begeisterte Offroadfahrer galt es nur die Wahl des Gefährtes festzulegen.
Unserer 4x4 blieben diesmal Zuhause. Nicht ganz muss man sagen denn ein 4x4Pickup, übrigens eins der meist gebrauchten Fahrzeugtypen in Portugal wurde zum Transport unserer Sonntagscrosser (Suzuki DRZ400E) an die Einsatzorte genutzt.

Nachdem ich vom Flughafen abgeholt wurde und wir uns bei einer internationalen Spedition meine DRZte aus dem Lager geholt hatten ging es mit beiden Motorrädern huckepack zum ersten Einsatzort. Es galt dem Roadbook eines 4x4Clubs aus dem Jahre 2004 zu folgen. Der GPS Track war, wie auch bei den anderen Tagestouren, vorhanden und so galt es eigentlich nur den Track abzufahren. Start und Ende El Cacer do Sal.
Eigentlich ziemlich einfach wenn es nicht so verdammt sandig gewesen wäre und jede Menge neue Zäune und Gatter seitdem aufgerichtet worden wären. Sehr schön war allerdings der kleine Abstecher an den Strand der Atlantikküste.
Abends ging es noch weiter mit den Motorrädern huckepack zum nächsten Einsatzgebiet bei Montemor-o-Novo.
Nach dem Frühstück, geweckt wurde 07:30 durch den Trompeter einer Artellerieschule, gings zum
Startpunkt des Tracks. Nachdem wir den Muskelkater des vorigen Tages abgeschüttelte hatten ging es recht flott und spassig durch riesige Korkeichenwälder. Ab und zu passierten wir Olivenhaine und es ging an Rinderfarmen vorbei. Oft mussten Gatter geöffnet und geschlossen und auch Zäune, die oben und unten eingehängt sind, passiert werden. An einem weiteren Montemor-o-Novo Track hatten wir genauso Spass und durften abends unsere müden Körper am Swimmingpool erfrischen.
Nach einem Standortwecksel in die Algarve fuhren wir vom Ausgangspunkt in der Sierra de Monchique einmal Richtung Atlantiküste und am folgenden Tag nördlich Richtung Odemira.
In dieser Gegend wird viel Holzwirtschaft betrieben und die vorwiegend vorkommende Holzart ist Eukalyptus.
Man fährt viel auf Holzrückewegen oder nutzt die schnurgeraden Brandschneisen. Jedenfalls ziemlich staubig die Gegend und ohne GPS könnte es ziemlich schwierig werden im hellen nach Hause zu kommen.
Ein Track endete wieder an der Atlantikküste die dort sehr steil und schroff ist. Es gibt aber auch einsame Buchten mit Sandstrand. Den Sandstrand konnten wir nicht geniessen da wir schon spät dran waren.

Das war die erste Woche, dazu ein paar Bilder.

Die zweite Woche habe ich wegen der Ubersichtlichkeit und der Bilder weiter ins nächste posting gezogen.

Viele Grüße
Spati
Zuletzt geändert von Spati am 28.09.2007 - 10:10, insgesamt 4-mal geändert.
Volker

Beitrag von Volker »

Hmmm, Portugal, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Hört sich aber gut an und viel Sand ist für einen 4x4 ja genau richtig. Da sollte man mal drüber nachdenken.

Volker
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Spati
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Portugal Teil 2

Beitrag von Spati »

Hallo,

hier geht es mit der zweiten Woche weiter.

Nach einem Ruhetag und der Kontrolle der Motorräder endete unsere Südportugal Woche. Nach einem weiteren Tag Anfahrt in die Mitte Portugals nach Idanha-a-Nova endeten die Vorbereitungen für unser eigentlich angestrebtes Hauptziel die Erfahrung des GR22 Wanderweges.
Mit dem Kürzel Gr22 wird in Portugal ein circa 600km langer Wanderweg bezeichnet und markiert.
GR22 steht für Grand Rota das aldeias historicas red, was soviel bedeute wie große Route der historischen Dörfer.
Wo liegt der Weg ? Man müsste sich einen Kreis um die beiden großen Städte Covilha und Guarda denken dann haut das in etwa hin.
Unseren Pickup ließen wir in einer Pension in Idanha a Nova und fuhren nur mit Motorrädern und sehr leichtem Gepäck (Tankrucksack) den GR22 Track. Dieser stand uns auch als Satelittentrack zur Verfügung.
Eigentlich hatten wir auch ein gebundenes Roadbook inclusiv Routen, Orts und Unterkunftsbeschreibung dabei aber das Trackback mit GPS funktionierte bis zum Schluss problemlos und so schauten wir nur ab und an mal rein.

Erster Tagesendpunkt, der meist zufällig gewählt wurden, war die in der Sierra Estrella gelegene Kleinstadt Piodao. Bis dahin führte der Weg über sehr hüglige mit Kiefern und Farnen bewachsenen Landstriche in bis zu 1000m Höhe. Sehr kleine Ortschaften mit geplasterten Wegen wurden passiert.
Piodao liegt in einer sehr kargen Umgebung am Ende eines Talkessels. Wie uns schien eigentlich auch am Ende zweier Sachgassen da die Hauptbrücke durch Überflutung zerstört wurde. Durch die vor zwei Jahren sehr verheerenden Waldbrände wurden die Kiefernwälder bis an die Ortschaften niedergebrandt, inzwischen grünt es wieder zwischen den zurückgelassenen Baumresten.
Sehr empfehlenswert ist das Hotel Inatel Piodao mit sehr geplegtem fast luxuriöses Ambiente im für die Gegend angepassten Baustil, gutes Essen, Pool.

Zweites Tagesendziel ist die Bezirksverwaltungsstadt Trancosso. Vormittags vorwiegend lange gerade Wanderweg auf Höhenzügen bis 1600m und durch tiefe Taleinschnitte mit breiten Bachbetten, sehr karg.
Wir passieren zwei Talsperren , die Zweite bei N 40°23`10,5" W 7° 37`15,1" nicht für 4x4 passierbar.
Nachmittags geht es wieder weiter runter und es wird grüner und wärmer :), die Felder sind mit Tomaten und Melonen bewirschaftet. In Linhares ein kleiner netter Ort mit, natürlich, Burgruine. In einem gemütlichem Caffee am centralen Platz genießen wir das beste Käse/Räucherschinken Baguette zum Mittag in der Woche.

Drittes Tagesendziel Festungsstadt Almeida nahe der portugiesisch/spanischen Grenze.
Bis dahin viele Kiefernwälder dazwischen in Frucht hängende Weinreben immer wieder enge mit Steinmauern eingefasste Wege viele kleine Ortschaften teilweise gut markierter Wanderweg teilweise ohne Markierung
Sehr gutes Wetter viele einzelne grosse runde Felsen in der Landschaft.
Almeida von Römern, Mauren, Spaniern, Portugiesen immer wieder verbesserte Festung in der Form eines vielzackigen Sterns. Straßen und Tore wie früher für den Verkehr in Benutzung. Ein gutes Hotel in der Innenstadt (Festung)

Viertes Tagesendziel Sortelha, sehr schöne kleine Festung auf einem kleinen Bergrücken. Im Festungsbereich der alte Ortskern mit kleinen gepflasterten Gassen, Kirche, Rathaus umlaufende Festungsmauer. Zusätzlich noch im Festungsbereich einzelstehende Burg mit Burghof und Wehrturm.
Bis dahin auf dem GR22 Track viele Wege mit eingefassten Mauern, blühende und grüne Felder an den Bächen. Auf den Hügeln Felder mit Mandel und Olivenbäumen.
Übernachtung im Festungsortskern in einem sehr alten restaurierten zweigeschossigen Reihenhaus, stilgerechtes Ambiente.

Fünftes Tagesendziel ist wieder die Pension in Idanha-o-novo. Prägend sind auch im südöstlichen Teils der GR22 Olivenhaine und vereinzelt Weinberge. Über die auf einem Bergrücken gelegene Kleinstadt Monsanto, auch hier wieder ein imposanter Burgbau auf der Spitze, geht es wieder zurück zum südlichsten Punkt der Route. Am Ende der 5 Tage und circa 600km offroad sind wir ehrlich gesagt etwas froh unsere Motorräder wieder aufladen zu dürfen :roll:, die zwei Wochen waren mal etwas lapidar gesagt für eine relativ untrainierte Person nicht von Pappe......
Portugal ist wirklich ein sehr schönes Land zumindest was ich bisher gesehen habe und das waren nicht die Strandhotels um Faro. Leider ist es für jemand der mit eigenem Fahrzeug anreist sehr weit weg ~3000 km.
Alternative wäre ein Kurzurlaub mit Leihwagen. Portugal ist, zumindest was die Lebenshaltungskosten betrifft
eins der günstigsten Reiseländer in der Eurozone. Für eine Mittagslunch mit 2 Baguettes + Cola/Wassser +Caffee sind um die 5 Euro fällig. Sehr gutes Abendessen mit Vorspeise, Hauptgang Wein, Desert, Kaffee ~ 30E für 2 Personen. 1/4 Wein im Strassencaffee 50Cent, ***Sterne Hotel Doppelzimmer und top Frühstück 60-90E.

Und hier noch eine Antwort auf die Frage, sind die Tracks im speziellen und die GR22 Route im allgemeinen mit 4x4 fahrbar ?

Wie schon gesagt ist der El Cacer do Sal Track in der ersten Woche nur für erfahrene Sandfahrer
und am besten mit zwei Fahrzeugen zu fahren ! Mein Freund ist den Track 2004 mit dem 4x4Club und am Anfang 40 Fahrzeugen gefahren. Zwei Stunden NACH der geplanten Ankunftszeit sind nur 10 Fahrzeuge in der Zielgasstädte angekommen 10 weitere wesentlich später, der Rest hat aufgegeben.........
Die ersten drei Tagesetappen der GR22 Route sind, bis auf die weiter oben schon genannte Staumauer, für 4x4 geeignet. Die letzten beide Tage der Gr22 sind nur eingeschränkt für 4x4 geeignet. Der sehr alte Weg geht oft zwischen eng eingefassten Mauern entlang. Da Teilstücke nur sehr selten von Fahrzeugen benutzt werden ist der Bewuchs in den Weg sehr stark(Büsche,Bäume) dann sind Felsen in den Weg gerollt.
Bei Castello Mendo mussten wir wegen starken Bewuchs einer Bach/Taldurchfahrt auch einen größeren Umweg in Kauf nehmen.
Portugal ist ein durch Ackerbau und Viehzucht geprägtes Land. Im allgemeinen muss man bei allen Tracks, auch auf dem Wanderweg GR22 und in ganz Portugal mit Gattern und Zäunen rechnen.
Es ist aber nirgends ein Problem große Grundstücke (Weiden), AUF DEN WEGEN, zu passieren. Ausgenommen natürlich das der Zutritt ausdrücklich verboten oder die Gatter mit Ketten/Schlössern verriegelt sind. Es sollte natürlich selbstverständlich sein die Zäune wieder so schließt wie sie waren.


Grüße
Spati
Zuletzt geändert von Spati am 27.12.2007 - 21:20, insgesamt 7-mal geändert.
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gewaltschrauber
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Tracks

Beitrag von gewaltschrauber »

Hallo Spati,

danke für deinen Bericht. Könntest du mir bitte die Tracks im Garmin-Format zukommen lassen.

Danke.
Zuletzt geändert von gewaltschrauber am 28.09.2007 - 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss

Lorenz


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piranha
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Beitrag von piranha »

Hallo Lorenz
nimm doch deine Emailadresse raus, schick sie dem Spati via PN.
Die Adresse wird auch ganz gerne von anderen Individuen verwendet.

Gruss P
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gewaltschrauber
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Beitrag von gewaltschrauber »

piranha hat geschrieben:Hallo Lorenz
nimm doch deine Emailadresse raus, schick sie dem Spati via PN.
Die Adresse wird auch ganz gerne von anderen Individuen verwendet.

Gruss P
Hallo Piranha,
ist hiemit geschehen. Sollte eigendlich eine PN werden bin aber wohl an den falschen Knopf gekommen.
Gruss

Lorenz


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gewaltschrauber
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Beitrag von gewaltschrauber »

Wir passieren zwei Talsperren , die Zweite bei N 40°23`10,5" W 7° 37`15,1" nicht für 4x4 passierbar
Hallo Spati,

erst mal danke für die Tracks. Die oben angeführte Stelle ist das die einzige die nicht mit 4x4 befahren werden kann oder gibt es noch mehr.

Durch deinen Bericht bin ich wieder am umdisponieren was wir nächstes Jahr machen. Aber bis dahin ist noch lange Zeit.
Gruss

Lorenz


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lehencountry
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Beitrag von lehencountry »

Hi Spati
schön und informativ. Portugal scheint eine gute (Europa) Alternative zu sein.
Kannst du mir mal den Track senden, danke:
ich wollte eigentlich in die Pyrenäen diesen September, aber leider konnte mir von Vermietern kein Vitara garantiert werden. Bin dann kurzerhand wieder nach Kroatien und die Touren aus dem Offroad-Magazin gefahren.
Servus
Werner
Zuletzt geändert von lehencountry am 05.10.2007 - 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
schöne Grüße
Werner
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gewaltschrauber
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Beitrag von gewaltschrauber »

ich wollte eigentlich in die Pyrenäen diesen September, aber leider konnte mir von Vermietern kein Vitara garantiert werden
Hallo Werner,

Selbst wenn du einen 4x4 mieten kannst, bedeutet das noch lange nicht, dass du auch abseits der Strassen fahren darfst. Bitte vorher das KLEINGEDRUCKTE besonders aufmerksam lesen damit es nicht ein böses Erwachen gibt im Falle eines Schadens.
Gruss

Lorenz


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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Servus Werner

Auch Du solltest Deine Mail-Adresse nur per PN versenden. :wink:
Viele Grüße aus dem Allgäu,
Jürgen
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Sven
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Beitrag von Sven »

Jürgen hat geschrieben:Servus Werner

Auch Du solltest Deine Mail-Adresse nur per PN versenden. :wink:
denn sonst kriegts keinen Tracks, sondern unglaublich viele Angebote für blaue Pillen etc., und das natürlich nicht vom Andreas, sondern aus aller Welt.

Grüße
sven, vonPortugallträum
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freut sich der Mensch!
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lehencountry
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Beitrag von lehencountry »

Danke für die Tipps, da hatte ich mal nicht dran gedacht.
...hatte die ersten Pillen schon vor den Tracks erhalten. ':D'
schöne Grüße
Werner
PeBu
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Re: Portugal offroad

Beitrag von PeBu »

Ich bin ja erst neu hier im Forum und von daher konnte ich erst jetzt diese interessante Reisebeschreibung lesen.
Da ich seit ein paar Jahren hier an der Algarve lebe kann ich sagen, dass Portugal noch immer eine Reise wert ist.
Natürlich hat auch hier das Thema Umweltschutz immer höheren Stellenwert und viele Bereiche sollen nicht mehr offroad befahren werden.
Dennoch gibt es genügend Möglichkeiten.
Und das Land ist wirklich sehenswert. Eigentlich ein Geheimtipp.
Erstaunlich ist auch, dass die Menschen hier sehr viel freundlicher und lockerer sind, als in Deutschland.
In portugiesischen Restaurants kann man noch immer erstklassiges Essen für um die 10 Euro inkl. ein Glas Wein bekommen.
Wer mal richtig abschalten will, der sollte sich mal einen Sonnenuntergang auf einem weit ins Meer ragenden Landzunge, oben auf der Steilküste gönnen.
Einfach traumhaft.

liebe Grüße von der immer schneefreien Algarve
Dateianhänge
_MG_1025.JPG
_MG_1025.JPG (1.15 MiB) 10625 mal betrachtet
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Der Portugiese
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Re: Portugal offroad

Beitrag von Der Portugiese »

IMG_20220304_152904_3.jpg
Hallo vom Portugiesen,

nach jetzt 23 Jahren im Alentejo kann ich als Info noch dranhängen, daß, außer an der Algarve praktisch keine Verbote für Offroad bestehen. Brandschneisen, Sandwege etc sind beliebte Strecken für Motocross und die richtig brutale 4x4 Fraktion.
Die Besiedelung ist im Alentejo sehr dünn. Und es werden immer Weniger. Dazu gehört dann auch, wenn was passiert, fressen Dich die Ameisen auf, bevor man Dich findet.
GPS, also Navi ist Pflicht. Habe mich selbst mal verirrt in der Abenddämmerung in einem riesigen Eukawald in der Nähe von Monchique.
War heilfroh, eine Telefonleitung zu sichten und bin der blind gefolgt. Irgendwo müsste die ja hinführen....
Der Algarve ist nichts zum Ackern. Strände und Klippen sind tabu.
Die Westküste hat da schon mehr zu bieten. Mit der Crossmaschine oder dem ATV bis zum Strand geht da recht oft.
Liebe Grüße
Gone today-
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lehencountry
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Re: Portugal offroad

Beitrag von lehencountry »

Danke.
Wie sind denn die Kosten für einen 4x4 ...Steuer, Versicherung, Werkstatt Stundenlohn?
Mich interessiert Portugal schon länger.
Wie geht man am besten vor beim Kauf einer Immobilie - welche Webseiten sind die besseren? Denke ohne einheimische Hilfe und aus der Ferne wird das schwierig.
Freu mich auf Info, gerne auch pn.
schöne Grüße
Werner
Der Portugiese
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Re: Portugal offroad

Beitrag von Der Portugiese »

Hallo Werner,
Steuer f.meinen Mitsu sind 40 Eu. Versicherung knapp 250.
Je älter desto günstiger.
Golf 2 Diesel kostet 12 EU Steuer. Im Jahr!

Häuser.....kommt drauf an wo und welcher Standard.
Hier an der Algarve ein primitives Dorfhaus zum Herrichten so ab 50. Natürlich nicht in Strandnähe.
Hatte mal ein Wunderschönes an der Auffahrt zur Burg in Silves für 89.
Die Haltungskosten sind gering. Heizung braucht es keine.
Strom habe ich hier mit Poolpumpe und Zisternenpumpe um die 80 EU im Monat.
Meine letzte Wasserrechnung waren 12 EU.
Die früheren Eigentümer meines jetzigen Hauses verkaufen ihre Villa auf Jahresende.
Genial ruhig gelegen in einer Sackgasse, riesiger Pool und 10 000 qm Garten. Nicht weit vom Meer.
So um die 700.......
Werkstattkosten, bei den Freien liegen bei 20 EU die Stunde. Es gibt ein paar sehr Gute. Der Rest improvisiert oft und das geht nicht unbedingt gut. Dann lieber selber machen.
Das wirklich Tolle ist, es gibt praktisch keine Rostlauben. Wenn, dann kamen sie aus unseren Breitengraden und haben Salz gesehen....
Wer will, kann ja mal vorbeikommen. Habe öfters Besuch aus dem LC- Forum.....

Liebe Grüße vom Christian, der den Vollmond heute Nacht am Strand genießen wird.
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Re: Portugal offroad

Beitrag von Borsty »

Moin
Hatten uns auf dem Portugaltrip ein bisschen darüber informiert wie und was wegen Land und Häuser usw.. Im Grossen und Ganzen ist es ja relativ einfach vorausgesetzt man hat Jemand der das dann abwickeln kann und ein Anwalt an der Seite. Vorwiegend hatten wir uns über sogenannte Predio Rustico informiert da der eigentliche Wohnsitz ja eh Mobil ist. Aber Portugal entwickelt sich auch weiter und das wird wohl nach und nach auch schwieriger weil ja eher geduldet da nicht reglementiert
Wir waren gut 60% nur Offroad unterwegs. Das Problem damals war die Treibstoffversorgung. An Touristen wurden maximal 20 Liter in der ersten Urlaubshälfte verkauft, danach hielten sich dann nicht mehr alle Tankstellen daran. Einmal musste der LC halt Nahrungsmittel verbrennen, allerdings gemischt mit Diesel weil ich nicht unbedingt wegen Sprit dauernd Richtung Küste wollte und im Inland Offroad gibts halt nicht viel Tankmöglichkeiten.
Weisst Du eventuell was das für Büsche sind, die wie ölig, klebrig usw sind? Entweder hatten wir eben Eukalyptus von ganz klein bis gross, Brandflächen oder eben diese Büsche die ihr Zeuchs am Fahrzeug hinterliessen und wunderbar dann den Staub Schichtweise anhaften liessen. Tarnen war da nicht mehr nötig :lol:
Am Besten hat uns der Norte, Centro und Alentejo gefallen. Algarve nur in quasi Vorbeifahrt genommen. Hatte mir da viel Zuviel weiss lackiertes.Portugal wird auch wieder ein Ziel werden, allerdings dann eher mal im Frühling oder so.
Gruss Uwe
BORSTY
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Re: Portugal offroad

Beitrag von lehencountry »

Danke Christian
Erstaunlich günstig manches.
Bei den Immobilien gehen die Preise rasant nach oben, laut TV reportagen. Sogar viele Amerikaner wandern in letzter Zeit ein.
War vor 25 Jahren mal in deiner Gegend und hab das Hinterland erkundet. Meine Frau war ein paar mal unten und fand die kühlen Monate ziemlich ungemütlich im Haus, weil keine Heizung, kalt und feucht, Wäsche trocknet nicht, Schimmelbildung in Räumen.
Vorerst besten Dank
Servus
Werner

Grüße dich Uwe
schöne Grüße
Werner
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Re: Portugal offroad

Beitrag von Der Portugiese »

Hallo,
Sprit gibt es jetzt im Überfluss. Zurzeit ca.1,50.
Die Büsche heissen Cistus Incanus. Im Volksmund Matto oder Mato. Sehr feuergefährlich wie auch der Euka.
Predio rustico gibt es genügend und noch recht günstig.
Habe selbst in der Nähe von São Marcos da Serra seit 2001 8,15 Ha mit Haus und 4 Ruinen die man wieder aufbauen darf.
War mal ein eigenständiges Dorf. Einfach genial, weil nienand interessiert sich dafür was Du machst. Nicht einmal das Bauamt. Und der nächste Nachbar zwei Kilometer weg.
Ist alles noch recht locker. Wer weiss wie lange...
Bin am Überlegen ob ich mein Paradies verkaufe.
Braucht mal wieder eine Veränderung....

Zu den feuchten Häusern:
Ist die alte Bauart schuld.
Geheizt wird mit offenem Kamin oder mit Heizeinsatz. Vieles ist rustikaler und wie auf alte Art.
Aber das ist ja der Clou. Bisschen romantisch und einfach ein leichteres Leben.
Wenn man nach unserem Standard renoviert gibt es danach kein feuchtes Haus.

Ich bin im tiefsten Schwarzwald aufgewachsen und habe die Nase voll von dieser nassen Kälte, Winterkleidung, Winterreifen und rostenden Autos etc.
Und die Politik gleich noch dazu, dann ist das Mass voll.
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Re: Portugal offroad

Beitrag von Borsty »

Morgen Christian
Danke Dir für die Info zum Busch. Ja, kann ich mir denken das der auch ein Brandbeschleuniger darstellt. Der ist ja auch überall und auch dort wo eigentlich Brandschneisen sind wo man eben langfahren kann. Die interessantesten Strecken haben wir meist da entlang gefunden und auch wunderschöne Plätze.
Ja so Ansatzweise denke ich wäre es das Einzige was als Wohnsitz nebst der Schweiz in Frage käme um den nassen, kalten feuchten Monaten zu entfliehen. Bis aber was umgesetzt werden kann dauerts noch ein Moment und bis dahin kann sich ja eben wieder Einiges ändern.
@Werner. Dann sind wir wohl Zwei die an so ner Idee rumhängen :lol:
BORSTY
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