Hallo zusammen,
nach langen Überlegungen ob es sinnvoll ist den Kühler meines L300 2,5TD zu entkalken habe ich es im letzten Monat mal umgesetzt.
Die Gründe warum ich es gemacht habe waren folgende:
1. Im Kühler (unter dem Wassereinfüllstutzen) zeigten sich deutliche Kalkablagerungen im Bereich der oberen Lammellen
vermutlich weil bei Thermostat oder Wasserpumpenwechsel kein destiliertes/demineralisierte Wasser bei der Neubefüllung
verwendet wurde.
2. Die Wassertemperatur laut Thermostat stieg im Sommer unter Last bis in den mittleren Bereich
3. Der "Orginal" Austauschkühler (Behr-Hella) Netzmasse 600x400x49 (Art. Nr. 8MK 376 707 581) (besondere Dicke) kostet
trotz Rabatt ~320E
4. Um einen Motorschaden und dadurch einen wirtschaftlichen Totalschaden durch Überhitzung zu vermeiden ist ein
Kühlerüberholung/tausch angemessen.
Erster Versuch:
Ich habe zuerst das Kühlwasser abgelassen und das Thermostat ausgebaut, dann zwischen unterem Kühleranschluss und Eingang des Thermostats eine Umwälzpumpe (Brauckmann 3 Bar) und einen Filter eingesezt.
Nach einfüllen des Entkalkungsmittel und des Wasser (50/50) habe ich die Umwälzpumpe zwei Tage laufen lassen.
Auch teilweise mit laufendem Motor um eine höhere Wassertemperatur und damit bessere Entkalkungsergebnisse zu erzielen.
Das Resultat war relativ ernüchternd, eine Entkalkung der Lammellen war nicht zu erkennen.
Weder der Filter zeigte gefilterte Kalkreste noch die Spülflüssigkeit zeigte eine nenneswerte Veränderung.
Analyse des Versuchs: Das Entkalkungsmittel wirkt erst bei hoher Temperatur größer 50° und mit grösseren Kalkbrocken die möglicherweise durch das spülen die Motorkühlkanäle verstopfen können ist nicht zu rechnen weil der Entkalker den Kalk in kleinste kaum filterbare Partikel zerlegt.
Zweiter Versuch:
Zum Entkalken des Kühlers hat sich, denke ich folgende Vorgehensweise als erfolgreich erwiesen.
Nach Entfernen des Thermostates, was übrigens beim L300 auch ohne Wegbau der Servopumpe möglich ist, füllt man das Entkalkungsmittel direkt in den Kühler ohne zusätzliche Umwälzpumpe und ohne zusätzlichen Filter in den Kühler.
Dann fährt man den Motor langsam auf Betreibstemperatur, langsam deswegen weil ja der kleine Kühlkreislauf (Heizungssystem) überbrückt ist d.h. man hat jetzt die volle Kühlleistung kleiner und grosser Kühlkreislauf weil ja das Thermostat fehlt.
Nach einer "entspannten" Servicefahrt (Augen auf der Themperaturanzeige) bietet sich nach Warmfahrt nochmal circa 1-2h Autobahn an. Nachdem das Wasser wieder abgekühlt ist den Kühlerdeckel (trotzdem vorsichtig) entfernen und sich das Resultat an den Kühlerlamellen ansehen
. Falls das Ergebniss nicht so ist wie gewünscht die Protzedur(Ablassen und mit Entkalker auffüllen + warmfahren) nocheinmal wiederholen. Der Kalk der vorher an den Lammellen hing sollte sich mit dem Wasser und dem Entkalker vermischt haben und wird nun beim ablassen mit ausgespült.
Zum Abschluss der Entkalkungsaktion sollte man das gesammte Kühlsystem nochmal mit Frischwasser (Leitungswasser) Spülen, z.b. am Thermostatstutzen rein und am Kühlerausgang(unten raus) damit man auch die Reste des Entkalkungsmittels und mögliche Rückstände mit Druck ausspült.
Der finale Abschluss: Thermostat wieder einbauen, das Kühlsystem mit destilliertem/demineralisiertem Wasser und Frostschutz im Verhältnis 50/50 wieder auffüllen.
Jetzt sehen die Lamellen zumindest einigermassen kalkfrei aus und ich möchte sagen das die Kühlertemperatur auf der Autobahn auf nicht mehr als 1/3 der Anzeige ansteigt.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Spati
