unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

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unbemerkt
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

"Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."
Danke, Walter Röhrl und auch hier noch einmal alles Gute zum Siebzigsten. Deine Rallye-Siege mit heckgetriebenen Autos gegen Allradler mögen verblassen, Deine Sprüche werden dies nie tun.

Moin mein lieber Arno,

ich habe mehr als 6 Stunden geschlafen und sitze seit 5.40 Uhr vorm Rechner und langweile mich, darf ich jetzt endlich wieder ein wenig schreiben, ohne Dir das Gefühl zu geben unter Druck zu stehen.... :extremlached:

Moin allerseits,

wenn ich eines Tages einen Mitsubish-Ingenieur gekidnappt habe, und ihn tagelang Kühlmittelablassschrauben am 6G72 und Kupplungsgeberzylinder am L300 wechseln lasse, werde ich mir auch gleich erklären lassen, warum ein Zylinderkopf der 6G72 zwei riesige Löcher braucht, um die Nockenwelle nicht nur einfügen sondern hindurch werfen zu können.

Was der Rostschutzölverteiler (auch Halbmond genannt) am Ventildeckel der 4D65 ist, wird am V6 Benziner durch zwei wunderschön leichte Aludeckel ersetzt, fein groß und nach drei Jahren ebenso undicht wie beim Diesel. Im Bild oben links die Deckel und darunter die O-Ringe, rechts die Dichtringe für das Rohr der Kühlleitung. Die alten Dichtringe können nicht mehr schadensfrei demontiert werden, denn sie sind völlig plastifiziert und viereckig geworden.

Bild

Wie schon erwähnt, scheint neben der Zwangsölschmierung des äußeren Motorblocks, der einzige Grund der Deckel zu sein, daß man die Nockenwelle wahlweise von vorn oder hinten oder aber auch durch den Kopf schieben kann.

Die Nullringe mit 43,7x3,55 mm dürften die schwer erhältlichen Originale mit der Teilenummer MN176208 zu einem günstigeren Preis bestens ersetzen. Auf der Rückseite der Deckel, welche an den Block gepresst wird, füge ich immer noch eine kleine Raupe Silkon bei, um meine Motoren nicht mehr so sehr "rostzuschützen".

Für das dicke Rohr der Kühlleitung wird zumeist mit der Wasserpumpe ein neuer Ring mitgeliefert. Dieser Ring MD030764 wird aber am anderen Ende des Rohres noch einmal benötigt. Auch in der ASA ist die Teilenummer mit Durchmesser 33,4 mm beschriftet, geliefert wird jedoch ein 32 mm Ring (siehe vorstehendes Bild mit Mitsu-beutel) mit annähernd 4 mm Dicke. Ob meine normalen Dichtringe 33,4x3,5 mm passen, darf bezweifelt werden.

Wer bei den Nockenwellen des 6G72 die Wellendichtringe (MD153103, MD372536 oder MD133317) ersetzen möchte, und nach Werkstättenbrachialart einen Dorn einschlägt, wird sein blaues Wunder erleben und den Ring verschwinden sehen, denn er hat nach hinten wirklich keinen Sitz. Die Maße sind 35/50/8 Drehrichtung Urzeigersinn.

Bild

Im nächsten Bild sichtbar, gibt es keinen hinteren Sitz für die Wellendichtringe, so daß die Erwähnung von Spezialwerkzeugen in Form von Distanzscheiben zum Einpressen in den Handbüchern für L040, V20 und Sport nicht ganz grundlos sind.

Bild

Zum Glück gibt es noch weitere Möglichkeiten der Demontage, wobei ich die Methode einen Schraubenzieher in den Gummi zu stecken und seitlich zu hebeln, einmal nicht beschreiben will, denn in der Werkstatt des "kleinen Mannes" werden die alten Dichtringe gern als Einpresshülsen für die neuen Dichtungen verwendet und dazu sollten diese nicht völlig verbogen sein.

Man kann auch Löcher in die Ringe bohren um danach einen kleinen Schraubendreher zu verbiegen, der Tockenbauer nimmt jedoch einfach ein bis drei Blechschrauben, je nach Gusto mit oder ohne Bohrspitze (ohne macht keine Späne). Im nächsten Bild der Nockenwellendichtring mit Bohrschraube, Schraube mit böser Spitze und eingeklopftem Anreißdorn (nicht maulen - ich habe viele davon) . Achtung - die Trockenbauschrauben sind extrem hart und damit blechschraubtauglich, mit einer 0815-Holzschraube geht das nicht.

Bild

Bei den Nockenwellen des 6G72 brauchen wie dies nun aber alles nicht, denn man kann den Dichtring ausnahmsweise und vorsichtig mit der 33 cm-Nockenwellenvonhintenschiebezange nach vorn aushebeln.

Bild

mit Grinsegrüßen von Kay

PS: Einer geht noch:
Walter R. hat geschrieben:"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen."
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Beda,

mein vermutet undichter Wellendichtring an der Kurbelwelle war doch trocken und vielleicht habe ich nur am oberen Ölwannenrand vorn eine kleine Undichtigkeit.

Bild

Gestern ging mir durch den Kopf ob ich nicht die Ölwanne einmalig abnehmen, und den Motor von unten inspizieren sollte. Dazu wollte ich die seitlichen Spiele der Pleuel messen und evtl. vorerst nur den Pleuelfußlagerdeckel der auffälligsten Zylinder (2 und 6) abnehmen um die Lagerschalen zu prüfen. Bei Unauffälligkeit würde ich auf weitere Messungen, wie Lagerspiel mit Messdraht etc. verzichten wollen. So käme ich auch gleich an die Ölpumpe um die Spiele zu kontrollieren.

Hältst Du diesen Umfang an Prüfungen für zu viel, zu wenig oder würdest Du ebenso verfahren? Nun fiel mir auch noch Dein gestriger Beitrag zu Martins Motor auf die Füße. :shock:
Beda hat geschrieben:genau deshalb würde ich bei einem gebrauchten Motor vor dem Einbau immer die Ölwanne abnehmen und die Lager kontrollieren. Pleuellager sind nicht teuer. Pleuellagerschäden aber sehr.
mit ein ganz klein wenig unsicheren Grüßen von Kay

PS: Die Nocken und Rollen in den Köpfen sehen gut und spurenfrei aus, mir gefällt jedoch nicht, das es einige kleine Ablagerungen an den äußeren Seiten des Gehäuses zu den Ventildeckeln gibt, welche mir für einmal zu viel Hitze zu sprechen scheinen. Auch die O-Ringe der hinteren Deckel und Ventildeckeldichtungen waren steinhart, wie zu heiß geworden. Deshalb möchte ich äußerst wachsam bleiben.... :achselzuck: Immerhin gibt es keinerlei Öl- oder Wasserspuren von den Köpfen zum Block. :super:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

Morgen Kay,
wenn die Ölwanne ohne großen Aufwand demontierbar ist, rate ich dazu.
Aber eigentlich sollst Du doch die Zylinderköpfe abnehmen :duck:
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Mein lieber Beda,

sobald ich dazu die Notwendigkeit sehe, werde ich die Zylinderköpfe "zur Probe" abnehmen und zwei dann schräg abgebrochene Stehbolzen in einer Fachwerkstatt ausbohren lassen. :roll: Die Auspuffkrümmer sehen momentan noch dicht und gerade aus. :grin:

Die ZK-Dichtungen sind nach meinem Gefühl in Ordnung und wenn ich Unrecht behalte, gebe ich Dir bei nächster Gelegenheit furchtbar einen aus oder bestücke Dir ein Differential mit ARB-Sperre. :wink:

Nur Seitenspiel messen und bei zwei Pleuel die Laufbuchsen ansehen ohne weitere Messungen?

mit Grinsegrüßen von Kay

PS: Natürlich macht die Ölwanne Aufwand, aber ich habe in den Dingern bei Mitsus auch schon seltsame Sachen, wie zerbrochene Prallbleche, gefunden und komme dann gut an die Ölpumpe. Danach ist auch endlich Bergfest und es geht an die Montage... :huepfen:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:Mein lieber Beda,
Nur Seitenspiel messen und bei zwei Pleuel die Laufbuchsen ansehen ohne weitere Messungen?

mit Grinsegrüßen von Kay
Hi,
Seitenspiel haben die immer.
Interessant ist radiales Spiel.
Ich würde alle erreichbaren Lager öffnen und optisch prüfen.
Nacheinander! :idee03:

Bild
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Beda,

hab Dank für die Info und die Vorlagebilder, dann will ich mich einmal bemühen.

Klar haben die Pleuel Spiel, aber mein Handbuch auch eine Idee zu den Toleranzen. :mrgreen:

mit nacheinanderen Grüßen von Kay
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moi Ihr Lieben,

zum Wochenende einmal keine Bilder von der Arbeit, aber forengerecht etwas, nach meiner Ansicht wunderschönes, beeindruckendes.

Bild

Dieser winzige Klumpen aus Alu und Stahl kann bis zu 320 Pferdchen (mit Turbo im 3000GT oder Dodge Stealth) auf ca. 60 cm Länge entfesseln.

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An diese eindrucksvollen Ingenieursarbeit kann ich mich kaum satt sehen. Wenn man einmal so tief in der "Materie" gesteckt hat, entwickelt man aber auch völlig neue Blickwinkel zur Pflegebedürftigkeit von z.B. Ölwechseln und Kühlflüssigkeitsversorgung.

Bild

Mein Motörchen ist leider ein gutes Beispiel in Sachen Zusammenspiel der Bauteile und Medien. Fast alle Gummiteile am Motor sind scheinbar durch Hitzeeinwirkung beschädigt oder grenzwertig. Auch die Undichtigkeit vorn an der Ölwanne rührt von einem verhärteten O-ring in der Dichtung der Ölfilterhalterung. Der Kurbelwellensimmering war doch noch dicht, wird aber wie alle Gummiteile getauscht.

Bild

Nun habe ich rundum am Motor vermutlich alle sabbernden Undichtigkeiten gefunden und muß mich hoffentlich zukünftig nur noch um Korrossionsschutz wegen ungenügender Zwangsölung kümmern.... :rofl:

Heute oder morgen (je nach von Püppi auferlegten Einkaufszwängen) werde ich eine zahnriemengesteuerte Zwischenlösung basteln, um an meiner kleinen Wundermaschine ein wenig kurbeln, Pleuellager zu öffnen und Ventilen beim hopsen zusehen zu können.

Das ist dann aber schon wieder fast wie Arbeit und im heutigen Beitrag sollte es ja nur um Schönheit gehen.

mit Grüßen von Kay, welche beginnt völlig neue Gefühle zu seinen KFZ zu entwickeln.

PS: Inbesitznahme durch Bastelei und Vorfreude. Es ist ein wenig wie zu DDR-Zeiten, als man völlig bewusst monatelang gespart hat, um sich irgendwann einen Walkman für einen vollen Monatslohn zu kaufen. Diesem nähte man dann eine Schutztasche mit zusätzlichem Batteriefach und Fach für den Tonkopfeinstellschraubendreher und hing an dem Gerät wie - ach, ich kann das nicht erklären.... :troesten:
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Jero V6
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Jero V6 »

Hallo Kay,

du gibst dir wirklich viel Mühe. :respekt: Ich schick dir dann später meinen 6G72 vorbei... :extremlached:

Wenn du mit der ganzen Arbeit fertig bist, läuf die Maschine die nächsten Jahre sicher unauffällig, abgesehen von den Wartungen.

Ich muss mich in die ganze Thematik noch einlesen. :idee03: Und das macht nichts, wenn die Köpfe so offen liegen? Meine jetzt wegen Schmutz etc.

Gruß Justin
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MF
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von MF »

Moin

Hut ab :super:

Eine schöne Arbeit.

Ich drücke mich gerne vor solchen "Herausforderungen".

Wenn ich sehe wieviel Platz da jetzt im Mottorraum ist,
und du die Kardanwellen eh ab hast,
warum holst du den Motor nicht raus und machst den Rest im freien?

Gruß Mario
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

@Justin,
Jero V6 hat geschrieben: Und das macht nichts, wenn die Köpfe so offen liegen? Meine jetzt wegen Schmutz etc.
Abends kommt natürlich ein weißes Leinentuch darüber, daß der Kleine nicht friert und kein Stäubchen abbekommt. Auch sonst habe ich in der Werkstatt natürlich jetzt weder Platz noch Zeit für Holzschleifereien oder ähnliche Schmutzerzeugung. Zum Rostschutz will ich ihn aber wieder grob geschlossen haben.

@ Mario, vor solchen Herausfordeungen drücke ich mich auch nur allzu gern, aber eigentlich ist ja genau das der Grund, daß ich jetzt so gründlich sein will. Die nächste ganz große Liebkosung würde ich eigentlich gern erst wieder beim übernächsten Zahnriemenwechsel bei 435 TKm machen. Eigentlich bin ich also besonders faul, wenn ich jetzt mehr mache, um Liegenbleiben weitest möglich ausschließen zu können.

Fürwahr trennen mich nur noch ca. 9 Schrauben vor Motor raus, aber entgegen dem Sport ist die Schrauberei beim Pajero viel entspannter, da um den Motor viel Platz ist. Vielleicht ist dem auch so, weil es noch so eine Flachtaxe ist, oder ich mich einfach dran gewöhnt habe.
Für das Auto und einen ausgebauten Motor ist meine Werkstatt aber auch im Moment noch zu klein und wir arbeiten ja auch zeitgleich an mehreren Fronten. Beinahe alle Demontagen an Unterboden und Innenraum hat ja der Luca gemacht, während ich stundenweise ein wenig am Motor bastle.

Dazu kommt das ein ausgebauter Motor auch einen guten Drehspieß haben will, um "schön arbeiten" zu können. Durch die Grube, komme ich aber auch prima darunter. Zudem bastele ich ja viel an Anbauteilen am Motor wozu dieser am Platz sein sollte. Nein bisher lohnt der Ausbau doch noch nicht und ich hoffe sehnlichst auf aalglatte Pleuellagerbuchsen.

mit Grinsegrüßen von Kay, welcher sich auf die Zahnriemenauflegeübungen und Zuguggekurbelei freut. :huepfen:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

und noch einen kleinen Nachtrag aus der letzten Woche.
Neben einigen Dosen Branth´s Spezialrostschutzfarben wie Glitzergrau (vom Glitzze-Glimmer), diversen Nullringen vom Gummihändler etc. gab es für meinen Eismaschinemotor den Reiniger (Dank an Beda) und recht preiswerte Ventildeckeldichtungen, welche ich für den Sport gleich mit auf Lager bestellt habe.

Bild

Weil ich meine alte Cherokee-Lederbestuhlung eines XJ auf Bagger und Großflächenmäher so bequem und haltbar finde, habe ich auf einer Kurzreise nach Hessen für einen Hunderter die kompletten Ledersitze eines angeblichen 1997er Grand Cherokee in grau eingekauft, und weil der Preis so gut war noch eine überteuerte Memmorysteuerung für 50,- Euro dazu genommen. Im ZJ Schaltplan des Jahres sieht die Schaltung nicht so kompliziert aus und so wollte ich mir den Spaß machen, da ich nach Lucas Autonutzung immer ewig brauche um meine Einstellung zu finden. Die Jeepsitze können ja noch einige Verstellungen wie Kippen, Hüfteinklemmung und Wirbelsäulenbiegung mehr.
Das Gestühl passt erst einmal größenmäßig ins Fahrzeug nur die Aufnahmen im Bodenblech muß ich natürlich mit Adapter versehen und meinem Tüv-Onkel bei der Ansaugtraktabnahme mit vorzeigen..... :mrgreen: :wink:

Bild

Zu meinem Leidwesen haben die Frontsitze jedoch nur einen zweipoligen Anschlussstecker und ich fand auch Datumsaufkleber von 1998 unter den Sitzen. Wie ich so die Steuerung, welche beim Cherokee in der Fenstersteuerung eingearbeitet ist anschließen soll, weiß ich nun noch nicht, da passt mein Schaltplan nicht mehr dazu.

Der Verkäufer, ein "privater" Ebay-Kleinanzeigenanbieter mit bestimmt 10 Jeeps auf dem Hof und endlosen in Kartons verpackten Fahrzeugresten, zweigte mir an seinem Auto, wie der Sitz bei Bedienung der entsprechenden Fernbedienung zur Zentralverriegelung gleich in die Schlüsselbesitzerposition fährt. Ein wunderbarer Gimmick aus der Abteilung "schön wenn es funktioniert". :respekt:

Hinter der Tankdeckelklappe am Sport habe ich einen Langzeittest mit Fluid-Film begonnen. Die Übermengen sind nur um Verdreckung, Trocknung und eventuelle Abtropfung des Systems zu testen, ich muß da ja nicht dran fassen. Mein Rostschutzsystem kann das nicht werden, da schon der Geruch mich schlichtweg anekelt, aber immerhin hat man so einmal eine halbwegs finanzierbare Spraydose für die kleine Pflege zwischendurch.

Bild

Zum Glück habe ich ja notfalls noch meine Jubiläumspackung diverser Würth-Haftfettsprays, welche meine Nase nicht so quälen.

mit besten Wochenanfangsgrüßen von Kay, welcher heute bestimmt wieder ein Stündchen für Dornröschen findet
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Immer was zu tun :mrgreen:
Gestern hatte ich die Ehre beim Kollegen in seiner Garage wegen zwei Motoren meinen Senf dazu zu geben wegen aus zwei mach eins. Dabei handelt es sich um zwei V8 Motoren der Land Rover.
Was mir aufgefallen ist das derjenige der viel mehr Kilometer hatte im innern sauberer ist als der Andere mit relativ wenig Laufleitung. Der Unterschied ist, der mit weniger Kilometern sieht auch bräunlich aus wie deine Innereien. Der Grund war durch die Aussage des "Vorbesitzers" relativ rasch gefunden. Er hatte auch eine Überhitzung des Motors, ohne ZKD Schaden, aber eben mit Folgen das sich diverse Dichtungen verabschiedet haben die Gummi beinhalten. Also Dito wie bei Dir. Er fuhr ihn relativ wenig, aber nach dem Problemchen traten öfters undichte Stellen auf und auch immer wieder das Problem des zu warm werden.
Daher rührt seine Idee den älteren Grundblock leicht zu überholen, dann alle 4 Zylinderköpfe zu zerlegen und diese mal prüfen zu lassen. Auf Risse, Verformungen usw. Danach den Grundmotor mit neuen Lagern, Kolbenringen und ner ganz leichten Honauffrischung wieder zusammenbauen zu lassen.
Ich habe gestern mit Reinigern und schleifend wirkenden Materialen bei den Kurbelwellenböcken einen Versuch gemacht. Die Verfärbung ging nur mit Schleifpapier weg. Alles was wir an Reinigern probiert hatten war machtlos. An den Aluteilen ging es weg damit aber an der Stahlteilen nur mit polieren.
Mich hatte das kurz an meine Ausbildung erinnert als günstiger Korrosionsschutz für Stahlteile. Brünieren. Verfahren gibt es ja Einige wie man die Verfärbung erreicht.
Versuch mal an Einer Stelle(zB. Pleuel wie auf dem Bild) das zu reinigen. Wenn Du es auch nicht hinkriegst wie ich, dann hat sich das Ganze tatsächlich durch eine viel zu hohe Öltemparatur und eben Hitzentwicklung abgelagert. Darum sind auch was Gummiteile sind diese bröselig. Es gibt ein paar Arten des Brünierens. Eine davon ist, da man oft eben Altöl dazu nimmt das man dies bei 150° ein paar Stunden drin lässt. Die Variante 150°warmes Öl und ein Teil das 400°warm ist halte ich für absolut unwahrscheinlich. :rofl:
Aber ich denke das könnte hinhauen wieso es verfärbt ist.
Ich bin auf Deine Lager gespannt. Zum Glück werden die Lager nicht mehr gegossen wie ich es noch bei alten Morrismotoren gelernt habe. Das Metall war eine Blei Alulegierung die bei ca. 250° geschmolzen ist. Heute sind es ja meist Zweistofflager oder Dreistofflager die eingesetzt werden. Da habe ich bei Schäden gesehen das die Lager ausgeflossen sind. Aber eben Schäden, nicht durch normalen Betrieb.
Ne Frage zu den Sitzen bei Dir. Hast Du an den Originalsitzen des Dornröschen keine sogenannte Lordosenstütze? Bei meinem Cabrio war das damals der Fall und beim Kollegen in seine Pajeros auch. Einmal mit Stoffsitzen und einmal Leder. Ist so ein Rad auf der Seite. Halt nicht elektrisch. Ich empfand die Pajerositze immer sehr bequem gegenüber anderen Fahrzeugsitzen und ehrlich gesagt bin ich im Cherokee von Corinne über längere Zeit nicht wohl obwohl auch Stütze, aber irgendwie kein Halt weil obwohl es Seitenführungen hat sich die Sitzfläche kaum eindrücken lässt und somit das Einklemmgefühl abhanden kommt.
Naja, Du willst ja auch wegen des Einstellgimmicks diesen Tausch vornehmen was ich zu gut kenne im Tausch mit Corinne beim Lenkertausch. Beim Toyota ist das auch vorhanden und der Dogde hatte das auch. Diesen Teil möchte ich nicht mehr missen. Die Bestuhlung des Dogdes empfand ich bis jetzt als die Beste die ich je hatte nebst natürlich den Recaros vom E28 M5 wo ich gaaanz früher mal hatte.
Fluid Film riecht sicher besser als den Mist den ich gekriegt hatte beim Innenausbau von mir zum Holzschutz. Lieber Fluid Film als Gammelfischgeschmack :rofl:
Gruss Uwe, gespannt auf Weiteres
BORSTY
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Uwe,

ich bin wieder einmal absolut Deiner Meinung und Danke Dir für Deinen Text.
Mit allergrößte Sicherheit ist der Motor einmal zu heiß gelaufen und ich habe mich inzwischen auch entschieden, alle Gummiteile zu tauschen.
Um die vernünftige Materialien zu verbauen, die Kosten dazu in Grenzen zu halten, und weil ja sowieso immer weniger Zubehör angeboten wird, habe ich z.B. alle Ringe und Aufnahmen vermessen und dem Diehr-Rabenstein noch einmal 25,- Euro gelassen.

Auf der Seite (etwas runter skrollen) wird auch schön erklärt, welche Materialien bei welchen Temperaturen und Medien sinnvoll sind, und so habe ich gleich einen kleinen Berg EPDM und FKM Ringe für die 6G72-Motoren geordert.

Beispielsweise bin ich fest überzeugt, daß die originalen hinteren Ventildeckeldichtringe nur aus NBR und damit zur ewigen Undichtigkeit gezwungen sind. Ob ich mit, zusätzlich geringfügig dickeren FKM Ringen, jetzt eine haltbarere Lösung finde, zweigt sich natürlich nur, wenn ich für die Wissenschaft auf meine zusätzliche Silikonnaht am Deckel verzichte. Doch was tut man nicht alles für die Forschung und beim V43 komme ich ja im Gegensatz zum Sport wenigsten halbwegs an die Deckel heran.

Die Brünierung des Blockes ist nicht zu leugnen, aber gerade das, und natürlich das Wissen um den Reservemotor und Zweitwagen im Hof stachelt mich jetzt an, den Block zu retten. Die Verdichtung ist schließlich wunderbar, die Ventile schließen ordentlich (Öltest bei Kompressionsmessung) und die Gleitflächen der Nockenwellen glänzen prima.

Letztendlich verschafft mir der Motor und seine Problemchen die Gelegenheit, mich einmal tiefer mit der Technik zu beschäftigen und eine Menge zu lernen, dafür bin ich recht dankbar. :coffee:
Freilich schafft dies auch gleich wieder die Gelegenheit entsprechende Helferlein wie Ausgleichsgefäßschwimmerschalter, diverse Temperatur- und Drucksensoren zu überdenken und evtl. einzuplanen. Schließlich soll ja auch dieser Motor, wie sein Vorbild im Sport, im "Magerbetrieb" zu Höchstleistungen in Sachen geringstmöglichem Spritverbrauch durch Leistungszuwachs auflaufen.

Inzwischen suche ich nach Lektüre zu Helmholtz-Resonatoren und Airboxen und freue mich ganz allgemein an einem ständigen Zuwachs an Aha-Effekten-

Bei den Sitzen geht es mir in erster Linie um eine halbwegs haltbare Lederbestuhlung mit Heizung, da ich es Leid bin, Zusatzbezüge auf dem Plüsch an- und abzuwurschteln. Seit dem Sport mit seiner Höhenverstellmöglichkeit und weil der Luca auch etwas kleiner ist, wird dieses Variante auch sehr gern genommen. Wenn man dann wie bei den Jeepsitzen den ganzen Sitz sogar noch neigen kann (sehr angenehm auch auf dem Bagger) wird es prima. Die lustigen Gimmicks kommen erst dann als interessant zum Tragen, da man seine Lieblingseinstellung am Ende noch schwerer findet. Die Lordosenstütze habe ich an dem Pajerogestühl leider nicht bzw. nur im L040-Sitz.
Sicher werde ich die plüschigen Pajerositze erst einmal zu den ersten Fahrproben einbauen, dank meiner Haut- und Rückenprobleme sehe ich aber wenig Chancen für diese, auf meinen gefürchteten 1000-Kilometertouren.

mit Grüßen von Kay

PS: Klar muß Rost- und Holzschutz auch der Nase gefallen, oder was denkst Du, warum ich echtes Terpentinöl verwende.... :extremlached:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

leider ist in letzter Zeit nicht so viel am Dornröschen entstanden, Frühjahrsputz, diverse Haushaltreparaturen an WCs, der Kaffeemaschine etc. warfen das Projekt zurück, und ständig stört noch die ganz normale berufliche Arbeit. Ab übermorgen haben wir nun auch noch eine Baustelle abzuarbeiten.... :hammerschlag:

Jedenfalls konnte ich aber die Ölpumpe vermessen, und alle Wartungsvorgabewerte sind im grünen Bereich.

Bild

Zur weiteren Kontrolle der Pleuellager musste der Motor wieder vorübergehend teilmontiert werden, da ich die Kurbelwelle ja nur im Gleichklang mit den Nockenwellen drehen kann. Im Bild sichtbar der Kolbenstellungskontrollaufbau mit Altzahnriemen, Neuwasserpumpe und grob angebauter Ölpumpe.

Bild

So konnte ich die Kolben wieder sausen lassen, um die jeweils passende Stellung für die Vermessung der Spiele und Demontage der Lagerbuchsen zur Ansichtskontrolle und eventuellen Vermessung, zu finden.

Bild

Nach Handbuchanleitung werden nun die Pleuel im Lager einzeln geöffnet und geprüft. Ich bin noch nicht ganz fertig, aber bisher sind alle Werte im sehr grünen Bereich.

Bild

Alle Kleinteile werden gereinigt und zum Teil rostgeschützt oder neu lackiert. Schrauben, Muttern und Kleinstkram wird je eine Nacht aus dem Setzkastenfach in die Rostschutzmischung verbannt und danach wieder abgetrocknet. Ein leichter Überzug der Gewinde mit der Rostschutzlösung hat sich als gute und leichte Schraubensicherung bei Rostfreihaltung im angebauten Zustand bewährt. Zusätzlich werden alle Gewindeteile vor Montage leicht in Keramikpaste getunkt.

Bild

Falls Interesse besteht, werde ich zur Ölpumpenbastelei und Pleuelvermessung in einem extra Beitrag noch Konkretes niederschreiben.

Mein Entschluss den Motor nach Montage nur kurz mit der ersten Öl- und Kühlflüssigkeitsfüllung zu betreiben, ist nach einiger Lektüre und Gesprächen mit diversen Motorerfahrenen weiter gereift.

Ob und welches Reinigungsadditiv ich im Motoröl verwende, bevor ich wieder wechsle, ist noch nicht ganz klar, über Mitteilungen zu Euren Erfahrungen bezüglich Spülölen wäre ich jedoch wie immer sehr dankbar.

mit Grüßen vom hoffnungsvollen von Kay

PS: Die O-Ringe der ewig untauglichen hinteren Nockenwellenabdichtung habe ich mit 43x4,00 mm FKM-Ringen (ca. 0,4 mm Mehrdicke) vom Fachhändler ersetzt. Meine These ist hier, das Mitsubishi früher nur NBR-Ringe mit zudem etwas zu wenig Durchmesser verwendete. Ob es länger dichtet wird die Zeit zeigen. Auf mein zusätzliches Silikon verzichte ich ausnahmsweise für die Erlangung neuen Wissens. :wink:

Bild
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Beda
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:Moin allerseits,
Mein Entschluss den Motor nach Montage nur kurz mit der ersten Öl- und Kühlflüssigkeitsfüllung zu betreiben, ist nach einiger Lektüre und Gesprächen mit diversen Motorerfahrenen weiter gereift.
Ob und welches Reinigungsadditiv ich im Motoröl verwende, bevor ich wieder wechsle, ist noch nicht ganz klar, über Mitteilungen zu Euren Erfahrungen bezüglich Spülölen wäre ich jedoch wie immer sehr dankbar.

mit Grüßen vom hoffnungsvollen von Kay
Hallo Kay,
ich sehe da nichts, was durch Spülen besser würde.
Ansonsten bevorzuge ich die harte Tour.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Sieht ja gar nicht schlecht aus die Lagerschale. Wenn Alle so aussehen gibts ja nichts daran auszusetzen. Spülen würde ich mir sparen, ansonsten so wie Beda schreibt habe ich auch schon vollzogen.
Je nach Motoröl wird es eh Ablagerungen lösen. Ich würde höchstens den ersten Wechsel vorziehen wie Du es eh schon planst. Sind die Lagerdeckel eigentlich schon gekennzeichnet ab Werk damit Verwechslungen untereinander nicht möglich sind? Selber hatte ich schon einige Motörchen offen wo es nicht so war. Da bin ich gespannt auf den geplanten Bericht über näheres zu den Lagern.
Gruss Uwe
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Ihr Lieben,

und verzeiht mir bitte, daß ich mich noch nicht gemeldet habe. Gemeiner Weise habe ich doch tatsächlich momentan noch lauter andere Sachen zu tun, welche mein Vorankommen behindern.

Nach einem Telefonat mit einem sehr Motorweisen (einer der auch schon Kurbelgehäusetüren durchschritten hat), bin ich wieder etwas verunsichert, denn dieser meinte ich könne die weiteren Pleuel in Ruhe lassen, wenn ich denn eines gesehen und für gut befunden hätte.
Vielleicht besucht mich der "Vollprofi" aber in den nächsten Tagen und ich kann noch solange drum herum bauen, wenn ich denn überhaupt zu etwas komme.
Beda hat geschrieben:ich sehe da nichts, was durch Spülen besser würde. Ansonsten bevorzuge ich die harte Tour.
Das ist sicher auch ein wenig meine Schuld, das ich noch nicht die "besten" Bilder ausgewählt habe, aber an den nächsten Stellen zu den Auspuffkrümmern sind schon auch zum Teil dickere Ablagerungen in den Zylinderköpfen bei den Nockenwellen.

Hier noch einmal das Bild von der Nockenwellenabteilung - unten erkennt man, neben den allgemeinen braunen Färbungen auch die stärkeren Ablagerungen (der Pfeil zum reingerutschten Dichtring gilt hier einmal nicht)

Bild

Solche Ablagerungen gibt es auch z.T. an den Ölwannenwänden und den Blockwänden zur Auspuffanlage.

Ich habe viel zu den Reinigungsmitteln gelesen und glaube gern, das die wohl überlegte Dieselzusatzmethode funktioniert, tendiere aber ein wenig zu teureren Liqui-Moly-Version.

Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob eine länger wirkende Liqui Moly Öl-Schlamm-Spülung (200 Km vor dem Ölwechsel) oder die Schnellmethode von Liqui Moly Pro-Line Motorspülung (10 Minuten im Standgas vor dem Ölwechsel) vorziehen sollte.
Gefühlt hat die erste Methode mehr Zeit alles zu erreichen und entsprechend zu wirken. Wahrscheinlich bin ich aber schon langer wieder in der Rubrik fadenzählender Altherrenübervorsichtigkeitspaniker angelangt. :hammerschlag:

mit Grinsegrüßen von Kay, welcher wieder an die "normale" Arbeit muß.

PS: Heute kommt der bisher fehlende Stecker zum 4in1 Motor-wohlfühl-kontrollgerät, dann muß ich nur noch Sensoren platzieren und habe zukünftig die volle Überwachung, hoffentlich sogar ohne nötige Ansichtskontrolle.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Hirvi »

Hallo Kay!

Das pro-line basiert zu 99,8% auf Petroleum. Das kannst Du problemlos auch durch Diesel ersetzen, wie vom Beda empfohlen. Das andere kenne ich jetzt nicht aus eigener Erfahrung, aber pro-line habe ich nach Bedas Info erfolgreich gegen Diesel getauscht.
Ich persönlich würde wenn schon denn schon alle Pleuellager betrachten aber ich bin auch Laie. Bei meinem neuen alten Motor habe ich aber ausser Zahnriehmen und Wapu alles unkontrolliert gelassen, weil er gut lief. Im Moment fehlt mir aber auch die Zeit zum spielen. :kopfgegenmauer:

Es grüßt

Volker
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von MF »

Hallo

Beda hat geschrieben:Ansonsten bevorzuge ich die harte Tour.
Bei warmem Motor 0,5 -1l Liter Diesel zum Motoröl;
0,5-1h im Leerlauf laufen lassen;
Ölwechsel.
Ist bei dieser Methode vorher noch ein Liter Öl abzulassen?
Oder stört der Liter mehr nicht?

Gruß Mario
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Mario,

Bedas Meinung interessiert mich dazu auch.

Die Moly-Spezies meinen, daß bei ihrem Mittelchen eine kleinere Überfüllung (ca. 300 ml) kein Problem darstellt, da der Motor ja nur im Standgas läuft (10 bis 15 Minuten) und es durch Wellenplanscherei auch nicht zur Schaumbildung kommen kann. Was drüber ist, empfehlen die Leute abzulassen. Wahrscheinlich ist etwas Überfüllung für die Reinigung sogar gut, denke ich.

mit Grüßen von Kay
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

Hay Kay,
ein Problem durch viel zu hohen Ölstand habe ich ein einziges Mal erlebt.
Bei einem Golf Diesel mit 2 kompletten Ölfüllungen im Motor und kurz vor der Abregeldrehzahl.
Aber auch dieser hat es überlebt.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Ich kann mich der Meinung nicht ganz anschliessen was die Pleuellager betrifft. Auf dem neuen Bild sind ganz klar verbrannte Partikel zu sehen. Also was ist wenn sie sich bei einer Ölbohrung wo vielleicht die Lagerschale etwas schlechter auf der Grundbohrung liegt und nicht die volle Ölbohrung offen liess. Genau da würden sich auch Partikel festsetzen und bei Gelegenheit in die Lagerschale kommen. Der Aufwand mit Messung muss so wie das erste aussieht ja nicht wirklich passieren. Ansonsten wenn man 100% sicher sein will, dann muss der Pleuel raus, mit Lagerschalen zusammen gebaut werden und mittels Innenmessuhr ausgemessen werden und die Pleuelzapfen an der KW mit Mikrometer gemessen werden. Seitwärtsspiel ist nicht so massgebend wie die beschriebene Vorgehensweise. Die Innenmessuhr würde auf das genaue Mass eingestellt wie der Hersteller vorgibt, danach eben die Pleuelbohrungen. Da siehst Du dann effektive wieviel Abrieb oder eben nicht statt gefunden hat. Nach mir sieht diese Schale aber gut aus da wirklich keine nennenswerte Glanzstellen vorhanden sind. Für mich sieht es relativ matt aus bis eben auf feine Kratzer die aber eigentlich normal sind nach der Laufzeit.
Die krustigen Sachen kriegst Du erstmal soweit es geht mit eben Werkzeugen weg und ausspülen mit einer Spritzpistole. Danach wieder zusammenbauen und eben mit Diesel oder Mittelchen spülen.
Das einzige Mittel das ich mal verwendet habe war auch für im Standgas bevor man das Öl ablässt oder eben mit Diesel. Bis 2liter Überfüllung im Standgas ist kein Problem, mehr könnte den Dichtungen Schaden, muss aber nicht wie Bedas Beispiel es zeigt.
Ich würde mit einem Liter Diesel im Öl, diesen langsam einfüllen während er vorher schön warm gefahren wurde und im Standgas läuft starten. Da Du so oder so ein neues Motoröl einfüllen musst um überhaupt anzufangen, suche nach einem Motoröl das nicht zu teuer ist und die Eigenschaften zum Ablagerungen lösen hervorhebt. Nennen sich Detergent und Schwebehalter Dispersant. Dazu musst Du aber eben die Rezeptur kennen. Ich weiss das synthetische Öle diese Additive meist mit 1% oder darüber mit drin haben und diese Ablagerungen helfen zu lösen. Ich kenne nur Eines von früher, aber das finde ich Sauteuer für eine Spülung Shell Helix Ultra 5W30. Das weiss ich aus Erfahrung das es wirklich hilft. Ich habe dies am 8 Jahre gestandenen Harley benutzt und was da nach 1000km an Dreck rauskam war erstaunlich. Klar, der Motor ist ja absolut ungeeignet für solches Öl da er danach fast aus jeder Ecke siffte, aber ich denke es hatte gut getan da später nach dem Abdichten überall und dem neuen SAE 50 Alles wieder im Lot war und der nächste Wechsel kaum mehr Ablagerungen zum Vorschein brachte.
Ich denke bei Dir sind die meisten Ablagerungen im unteren Teil des Motors, daher kann eine Handentfernung und eben Spülung mit Spritzpistole und Druck schon viel helfen bevor Du die Wanne wieder anbaust. Diese kleinen Ölkohlestücke kannst Du ja ein bisschen Untersuchen ob Du sie zwischen den Finger zerreiben kannst. Geht das, dann kriegst Du es mit Spülen locker raus. Hast Du ein sandiges Gefühl zwischen den Fingern, dann musst Du erst eben mechanisch Reinigen.
Wünsche Dir nicht zu ölige Finger und das es sauberer wird.
Gruss Uwe
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

Morgen Kay,
es braucht etwas Seelenfrieden, aber ich würde alle erreichbaren Lager optisch prüfen.
Eins nach dem anderen.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Ihr Lieben,

und einen herzlichen Dank, daß Ihr mir weiter so beisteht.
Beda hat geschrieben:es braucht etwas Seelenfrieden, aber ich würde alle erreichbaren Lager optisch prüfen.
Ein Satz, den ich mehrmals lesen und verdauen musste, ich komme später noch auf meine Interpretation.

Ein Telefonat mit Volker, welcher gerade einen (selbst in Betrieb gehörten) Ersatzmotor aus dem Regal genommen, und weitestgehend ohne Prüfungen in den Rusty eingebaut hat, lässt mich in diesem Zusammenhang ebenfalls überlegen.

Erst im Laufe meiner Basteleien am Dornröschen wurde mir deutlich bewusster, daß ich hier ein Hobby im wahrsten Sinn des Wortes betreibe.
Wikipedia hat geschrieben:Ein Hobby ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt.
Seelenfrieden - Vergnügen - Entspannung - Identität

Will sagen: Auch wenn mein Luca (noch) mehr an dem Ergebnis unseres gemeinsamen Hobbys Interesse hat, ist für mich der Weg zum Ziel von immer größerer Bedeutung. Ich will aus der Sache möglichst viel lernen und ein bestmögliches Ziel bei vertretbaren Aufwand erreichen.

Ich habe nicht die Not wie der arme Martin mit seinem Wohnmobil, welches endlich zur Reise fertig werden soll, oder Volker welcher den geplanten Urlaub im Hinterkopf behalten muß.

Ich hasse auch wenig mehr, als die Urlaubsplanungen meiner Jugendclique, welche mit Altfahrzeugen einfach losfuhr um im Urlaub die notwendigen Ausfallreparaturen zu bewerkstelligen und so mehr schraubte als fuhr.

Auch fürchte ich nichts mehr, als plötzlich auftretende Probleme. Das kann ich beruflich nicht brauchen und schon gar nicht bei den seltenen Reisen und Langstreckenfahrten.

Dazu kommt, daß mich Dinge, welche ich nicht verstehe, ganz kirre machen und ich mich schon deshalb damit beschäftigen muß, um meinen Seelenfrieden wieder zu finden und damit schließt sich der Kreis.

Ja, mein lieber Beda, auch wenn ich große Angst (oder Respekt) davor habe, bei meiner Schrauberei etwas kaputt zu bekommen, werde ich die Lagerschalen noch öffnen und kontrollieren bis sich in meinem Kopf der kleine Frieden einstellt. Hab Dank für den wohlüberlegten Satz.

@ Uwe, das Bild ist übrigens alt (vom Nockenwellendichtringwechsel ohne Gegenlager) aber ändert an der Tatsache der Ablagerungen nichts. Zu meinem Trost sind die, ich nenne sie einmal "dicken verbrannten Ablagerungen" nur an den Außenseiten der Gehäuse, vorzugsweise in Auspuffnähe. Weiter beruhigt mich, daß (egal was mir zur Nutzung versichert wurde) das letzte Motoröl nicht das Verbrannte gewesen sein kann, so etwas rieche ich. Der Motor muß nach dem "Kleinbrannt", vermutlich sogar mit mehreren Ölwechseln, noch gelaufen sein.

Ich habe selbst in den letzten Jahren einige "verbrannte" Motoren gesehen und konnte etwas mit eingelaufenen Nockenwellenschalen, Ölresten etc. experimentieren, dahingehend bleibe ich bei meinem "Brandenburger" noch recht beruhigt.

Die Ablagerungen mechanisch zu entfernen ist jedoch nur bei einer Komplettzerlegung wirklich effektiv und so weit bin ich mit meinem Hobby noch nicht. Denk nur an die vielen kleinen Ecken und Kanten an den Nockenwellen. Allein die Ablagerungen am Sitz der Nockenwellendichtungen auf der Welle weg zu putzen hat mich etwa eine halbe Stunde gekostet.

Im folgenden Bild (sehr schwer mit der Knipse einzufangen) sieht man das obere Pleuellagergleitstück mit der kleinen Ölbohrung (am Pfeil) aber auch die große Bohrung in der Welle bei angehobenen Kolben. Die Welle spiegelt vor Glätte sogar das Gewinde der Schraube. Links unten im Bild sind keine dicken Ölablagerungen sondern nur Verfärbungen auf rauhem Untergrund zu interpretieren.

Bild

Das man beim Anheben der Kolben, bei aufgetrennten Pleuellager wieder vorsichtig sein muß ist klar, denn oben steht jetzt garantiert ein Ventildeckel in den Brennraum. :haue02: Da das Pleuel schon etwas über UT steht, um an die Schrauben zu kommen, und oben ein Ventil einragt bleiben bei Weitem keine 76 mm üblicher Hub beim 6G72 mehr. (OT - der 6G74 hat bei gleicher Verdichtung nur 1,9 mm mehr Bohrung, aber 9,8 mm mehr Hub und damit Platz zum Basteln :mrgreen: )
Mein bisher ohne Kurbelwellenverbindung bewegter Kolben Nr. 5 lief jedoch leicht, satt, wackelfrei und sehr angenehm im Gefühl. :super:

Für die grobe Messung der Pleuellager habe ich einen 0,05 mm Messdraht von der Rolle verwendet, welcher klemmen bleiben wollte.
Das Sollspiel von 0,02 bis 0,05 mm (Grenzwert nach Spezial-Motoren-HB Seite 11A-14-4 ist 0,1 mm) ist also erreicht.
Für zukünftige Messungen würde ich mir aber für z.B. ca. 27 Euro Messstreifen für Gleitlager zulegen, mit welchen die Ovalität der Welle oder auch Unebenheiten in Zylinderdichtungen oder Flanschen ermittelbar sind.

Natürlich putze, reinige, schabe, kratze und poliere ich den ganzen Kram soweit er erreichbar ist, die Erfolge sind aber eher deprimierend. Im nachfolgenden Bild ein Ventildeckel nach ewig gewissenhafter Zahnbürstenreinigung mit Motorreiniger, Benzin und Bremsenreiniger (in Reihenfolge). Nach Entfettung wird eine garstige kaum entfernbare braune Schicht deutlich, welche einmal nichts mit Rost zu tun hat sondern eine deutliche Ablagerung auf intaktem Lack darstellt.

Bild

Erträglich werden diese Bilder erst wenn man den Kram wieder einölt und damit alles unsichtbar macht. Im nächsten Bild ist der Ventildeckel noch dreckig und der Pfeil weist auf die wenig sichtbare aber deutliche fühlbare Stelle der dicksten Verkrustung hin.
Links im Bild alles ölig und Ablagerungen damit unsichtbar....

Bild

Gerade bemerke ich, die Bilder sind sogar vertauscht, das Zweite ist der "saubere" Zustand. Um so deutlicher wird aber die relative Nutzlosigkeit der Aktion. :kopfgegenmauer:
Ein sandiges Gefühl habe ich nie zwischen den Fingern da einfach kaum etwas ab geht.

Doch egal, mein Hobby ist schön, befriedigt mich und ich wollte es nicht anders. Manchmal habe ich aber auch gern frei davon.

mit eigentlich tapferen und kampflustigen Grüßen von Kay, welcher heute wohl trotzdem kein Hobby mehr betreibt.

PS:
Wikipedia hat geschrieben:Das Betreiben eines Hobbys hat oft entspannende oder sonstige nützliche therapeutische Nebenwirkungen. In einigen Fällen allerdings können die Grenzen zwischen Beruf, Hobby und Sucht zu verschwimmen beginnen.
:idee03:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Doch schön zu hören das es trotzdem Spass macht auch wenn man dauernd dreckige Finger dabei kriegt. Wenn die Lagerdeckellager gut aussehen, dann sieht auch der andere Teil zu 99,9% genau gleich aus. Die Belastungen der Lagerschalen sind eher von oben und unten und nicht seitwärts der KW Zapfen.
Ne Komplettzerlegung wie Du andeutest wäre aus meiner Sicht auch übertrieben und wenn Du schreibst die Ablagerungen nichts sandiges aufweisen, dann ist auch nichts drin das die weichen Lagerschalen schädigen könnte. Ich finde die Plastigage Streifen ein wunderbares Werkzeug um eben genauso wie Du jetzt am arbeiten bist das Spiel zu ermitteln. Bei Komplettzerlegungen wird eben das von mir beschriebene Prozedere angewandt. Diese Art kam ja von den Amis da man bei praktisch jedem V8 super von unten an Alles kommt ohne den ganzen Motor zu demontieren. Ich habe auch schon Honarbeiten von unten beobachten können, Allerdings lässt mich die Art etwas zweifeln das die Bohrung dann wirklich rund und zylindrisch wird. Aber kurz zum Aufrauhen für neue Kolbenringe das Beste.
Jedenfalls ist 100% sicher das er eindeutig mal zu warm lief. Du hast ja noch einen anderen Motor, da kannste Dich dann komplett austoben :mrgreen: mit einer Komplettzerlegung.
Sobald ich irgendwie wieder etwas schrauben kann und darf, habe ich auch etliches zu kontrollieren. Mir fielen da ab und zu so leise Poltergeräusche von der Vorderachse her auf und habe festgestellt das ich bei den Stossdämpferaugen Gummiteile abreissen kann. Also die unteren Gummiblöcke durch schöne orange 2-teilige Gummibüchsen ersetzen. Habe keinen Bock die Stossdämpfer oben zu lösen und auszubauen da dann eine Entlüftung des kompletten Fahrwerks anstehen würde.
Viel Spass weiterhin
Gruss Uwe
BORSTY
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Matthias »

Tachchen Kay!

Was macht eigentlich Euer Korndöschen so? Ist es wieder in den hundertjährigen Schlaf gefallen und Luca hat sich längst einen Golf zugelegt? Oder sehe ich in meiner Glaskugel richtig, dass Ihr gerade dabei seid, die Räder anzuschrauben und alles für die Jungfernfahrt fertig zu machen?

Schöne Grüße
Matti
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von terriblue »

Mensch Matti,

der Kay litt doch an der schlimmsten aller Krankheiten, der Männergrippe, da dauert die
Genesung wohl noch etwas ... .
@Kay, lass dich nicht hetzen, wenn wir zum Forentreffen alle mal 'ne Runde mitfahren dürfen,
reicht das schon ...

Gruß Arno
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

nein, mein lieber Matti, Deine Glaskugel schwindelt oder Du musst noch üben und der Arno wird wohl keine Proberunde fahren können.

Fürwahr, die Prinzessin schläft und verstopft mir dabei noch die Werkstatt, ein ziemlicher Nachteil unserer gewählten Lebensart tritt zu Tage - es gibt keine geregelte Arbeitszeit mit anschließend planbaren Freistunden.

Wir können uns nicht schön aussuchen, wann wir was machen und momentan stehen auf der Dringlichkeitsliste viele andere Arbeiten vor der Schrauberei. Eine Woche Mäh- und Gartenarbeit auf zwei Grundstücken nebst Mähwerksreparatur, Schreibkrams für eine Lohnsteuerprüfung, die Gießerei von Gipsteilen und Plasteplattenbauerei sind vordringlich und werden die nächste Zeit anfüllen.

Der Luca hat keinen Golf aber eine größere Kawasaki genommen, da ihm die 125er Suzi DR nicht mehr genügte. Ich kann es ihm nicht verdenken, befürchte aber, daß die wunderbare Suzi das Oldtimeralter nicht mehr bei uns erlangen und er selbst über die Schönwetterzeit ein etwas geringeres Autointeresse haben wird.

Doch, ich habe mich jahrelang vor dem "Luxus" eines V20, dem Zweitwagenbesitz als solches, sowie dem dazugehörigen Aufwand gedrückt und konnte mir den Ausflug nun durch den Werkstattaufbau und meine "Fortbildungsmaßnahmen" annähernd leisten, das macht mich schon recht glücklich. Zu einem guten Teil ist nun auch der Weg das Ziel.

mit Grüßen von Kay, welcher auch fleißig arbeiten muß, daß es eines Tages zum Bau der großen Werkstatt mit erhofften drei Stellplätzen reicht.... :mrgreen:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von MF »

Moin

@Kay: In der Ruhe liegt die Kraft.
Du machst das schon.

Und falls die Grundfläche der neuen Halle nicht reicht,
wir kennen ja jemanden der die Auto's elegat für dich stapeln würde. :wink:

Ich, und ganz sicher alle anderen auch, kann dich sehr gut verstehen.

Gruß Mario
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Mario,

und einen Dank für Deinen Zuspruch.

Das Gute an der neuen Halle ist ja, daß ich in der Planungsphase einfach noch etwas dran basteln kann. Bestenfalls bilden übliche Holzmaße kleinere Beschränkungen bei meinem ersten größeren Holzständerbau.

Mit der Autosammelei will ich es jedoch nicht so übertreiben, daß ich irgendwann Regale brauche, und so viele Mitsu-allradler gibt es ja auch nicht, daß bei ca. drei Stück pro Modell .... :mrgreen:

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