unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

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unbemerkt
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

und ein Dankeschön für Eure Beiträge und Tipps. Den vorderen Kardan werde ich erst einmal einbauen und mit dem Thermometer und nach einer weiteren Fettung argwöhnisch überwachen. Einen Kreuzgelenkswechsel werde ich erst durchführen wenn keine Besserung eintritt. Zum Glück kommt ja die Famielienkutsche bei Nutzung fast allabendlich zum Schlafen auf die Grube... :wink:

@ Matti, bitte verzeih, ich habe aus Vergesslichkeit gelogen. Nicht der Zeiger des Drehmomentschlüssels ist abgebrochen, sondern die Skala bzw. Anzeige hat das Aufwerfen diverser Brecheisen über die Jahre im Schrankfach übel genommen. Im Bild ist auch ein neues Blueprint Kreuzgelenk (10,- Euro) sichtbar, bei welchen eine Rolle nur leise knackend läuft. Das wird wohl nicht bei mir bleiben wollen.

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Nun habe ich jedenfalls so ein neues modernes Gedöhnsteil (83,- Euro mit Versandt) gekauft. Wie man sieht ist viel zu viel Plaste dran und zum Drehrichtungswechsel muß man erst den Kopf umstecken. Selbst der Messbereich geht erst bei 20 Nm los, beim antiken Schlüssel beginnt die Anzeige noch mit Null und ging auch bis 150 Nm. Wahrscheinlich ist der Neue auch schon nicht mehr ganz in Ordnung, der knackst manchmal schon komisch, das gab es beim Original auch nicht. Der einziger Vorteil des Neuen dürfte sein, daß der Plasteeinschub die Lagerung unter den Brecheisen einige Jahre aushalten dürfte.

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Den alten Schlüssel hebe ich jedenfalls auf, die Anzeige kann ich ja wieder mit etwas Draht oder einem Kabelbinder antüdeln.

Weil ich ja ablasten will so gut es geht, und alte Stahlrohre und Behälter nicht so gerne rostschütze, habe ich mich zum Umbau des Unterdruckbehälters (alter V20 links im Bild) auf eine leichte Carisma-Version in rostfreiem Plast entschieden. Für 26,- Euro war auch gleich noch ein (sonst teureres) Magnetventil und einige Unterdruckschläuche dabei.

Bild

Weiterhin gab es drei neue Keilriemen von Contitech (insg. 17,- Euro) und einen kleinen Zyklonabscheider für die umzubauende Kurbelwellenentlüftung vom BMW X5 für unverschämte 26,- Euro.

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Dem Konkursanbieter in der Bucht habe ich übrigens 200,- Euronen plus Versandkosten für die kompletten Spezialwerkzeuge von Mitsubishi angeboten. Die Auktion, beginnend bei 229,- Euro bei Abholung in Saarland, lief nämlich ohne Gebot aus, und er sitzt immer noch auf dem ganzen Kram. Weil sich der Anbieter aber noch nicht wieder gemeldet und ich nicht warten wollte, mußte ich mich wieder einmal mit Oberthauer Therapiezentrumswerkzeug an die Arbeit machen.

Wichtig beim Zahnriemenwechsel mit angedachten Wechseln der Simmerringe ist natürlich die Lösung der Schrauben an den Nockenwellen, was nicht ganz nach Handbuch ablaufen kann. Die leichte Lösung der Schrauben sollte mit aufgelegtem Zahnriemen erfolgen um die Kräfte noch halbwegs verteilen zu können. Hier sei auch erwähnt das die Schrauben der Nockenwellen zumeist ähnlich fest angezogen und eingeklebt sind wie die gefürchtete Kurbelwellenschraube, nur sind diese wesentlich kleiner und empfindlicher. Wie im Bild sichtbar habe ich unten die Kurbelwelle über den Gernotschen Stiftungsfesthalter und eine OSB-Platte an Weichholzkeil eingeklemmt. Das rechte Nockenwellenrad kann über einbeschraubte Hilfsschrauben (mit Hülsen würden diese sich nicht verbiegen) und ein Füllkeilchen befestigt werden. Am linken Nockenwellenrad kann man sich leider nur eine Kante für einen Hebel suchen, da das Sensorblech des Nockenwellensensors hinter dem Rad sitzt und nicht verbogen werden will. Alle Spezialwerkzeuge sind im Bild mit rotem Pfeil gekenzeichnet. So vorbereitet und mit dem "kleinen" Rohr vom Hilift über dem Nußkastenfesthebel kann man die Schrauben sogar alleine lösen, speziell wenn der liebe Schrauberkollege schon die erste Frühlingsrunde mit dem Moped macht.

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Hier sieht man nun die böse 16er Schraube, welche mit Unmengen Flüssigkleber (war richtig breitgelaufen) eingeklebt war neben dem Universalschlüssel, welchen ich noch etwas für die längenvariablen Bolzen mit leicht zulaufenden Durchmessern für gute Presspassung verändert habe. Im Bild auch die Kurbelwellenscheibe ohne Gummidämpfer mit den Werkzeugaufnahmelöchern und die 19er 12-Zahnnuß.
@ Uwe, die Vertiefung in der Schraube spricht für die 150 Nm-Version von VW, das Original dürfte 14 mm gehabt haben. Beim 6G72 im Sport habe ich diese Version vorgefunden, was durch die Länge auch etwas mehr Sinn bei der starken Vertiefung der Scheibe macht.

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Wie man auf dem nächsten Bild erkennen kann ist der Ansaugweg nach 235.000 Kilometern ca. einen Millimeter dick mit Ruß belegt. Teilweise blättert dieser schon als harte Blättchen ab. Im Bild auch das hintere Ende des Wasserauslaßrohres mit O-Ring, welches über den Motorblock verläuft. Ich habe dieses mit einem Holzkeil (gegen Verkantung) vorsichtig hebelnd und leicht drehend aus der Aufnahme bekommen, dabei vorher satt silikongeölt.

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Nun sieht der Motor schon ganz schön klein und übersichtlich aus. Im inneren V liegen verdächtig große Mäusekötel, wobei ich die Sonnenblumenkerne auf der Ansaugung schon weg gesaugt hatte. Jetzt brauche ich für den Staubsauger noch einen Ventilkammervorsatz.... :extremlached: Die Ventildeckel sind offensichtlich eingeklebt und bewegen sich bisher keinen Millimeter, ich will aber unbedingt reinschauen und eventuell einmal die Hydrostößel probe-waschen.

Bild

mit Grüßen von Kay, welche schon bald an den Rückbau denken kann
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Jero V6 »

Servus Kay,

nach der Reinigung der Ansaugbrücke sind ganz sicher 1 PS mehr da. :mrgreen:

Was verbessert die höhergelegte Kurbelwellenentlüftung?

So schwer scheint ein Zahnriemenwechsel gar nicht zu sein. :-)

Gruß Justin
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Da ist mir dann die Schraube bei Deinem Link völlig unbekannt. Was mich erstaunt das Dein Kurbelwellenpoulie nicht Gummigelagert ist. Bei mir war das wie später beim Dogde auch. Auch diese praktischen 2 Löcher waren bei mir nicht vorhanden und auch eine Vertiefung wie eben bei Dir zu sehen nicht. Bei mir waren 2 durchgehende Bohrungen knapp ausserhalb des Zentrierstiftes.
Hmm, Unterschiede 6G72 12 Ventiler zum 24 Ventiler :achselzuck:
Schraube ist definitif diesselbe wie bei mir.
Kardangelenk: :umnik: Original haste aber die Schmiernippel im Kreuz oder? Bei mir waren die im Gelenkkreuz drin und darum besitze ich noch Heute eine Minifettpresse mit schmalem Kopf.
Dieser Schmiernippel wiegt ja schon fast 5gr. :rofl:
Ansaug sieht ja soweit gut aus. Kleiner Tip für minimale Strömungsbegünstigung wenn Du die Brücke schon draussen hast. Reinigen und mit Polierrädchen rein. Danach die Kanäle Glasperlstrahlen. Golfballeffekt im Kleinformat.
Viel Spass beim Zusammenbau.
Gruss Uwe
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Ihr Lieben,

@ Justin, na das eine Pferdchen für die gereinigte Ansaugung nehme ich doch gern. Durch die hochgelegte Kurbelgehäuseentlüftung steigt die Abwärme des Motors besser hoch und da ensteht dann ein Kamineffekt und damit Unterdruck unter den Kolben, wodurch natürlich noch ein Pferdchen erscheint.... :rofl:
Jero V6 hat geschrieben:So schwer scheint ein Zahnriemenwechsel gar nicht zu sein.
Ich nehme den Satz einmal ganz ernst - nein ist er nicht, ich finde aber doch.
Will sagen, ich schreibe natürlich hier im wesentlichen um Mut zu machen, solche Sachen auch selbst anzugehen, um Probleme, Hindernisse und Lösungen aufzuzeigen, aber auch um andere Meinungen zu hören, selbst zu lernen und ein klein wenig um Leute, denen das zu "spanisch" vorkommt durchaus abzuschrecken.

Mit Sicherheit kommt auch viel Geschriebenes zu einfach und leicht rüber, dabei geht mir oft genug der Frack, daß ich nicht irgend etwas versaue. Gerade die Gegenhalter für die Nockenwellenräder waren nicht so einfach sicher zu machen. Weitere Beispiele gefällig:

Für den 12-Ventiler steht im "großen" Motorenbuch, daß der linke Nockenwellensimmering nicht gegen Widerstand eingepresst, und nur mit Distanzscheibe auf dem Spezialwerkzeug gearbeitet werden darf. Das dies beim 24 Ventile nicht so ist, bleibt zu hoffen. Ich werde die Abstände der Dichtringe nach vorn lieber vermessen - ohne meine Leserei hätte ich aber gar nichts gewusst.

Das Kurbelwellenzahnrad hängt fest (wahrscheinlich vom vielen verkleckerten Schraubenkleber) und dahinter behindert das labile Sensorblatt eine Hebelei. Hier wird es schwer nach vorn zu pressen um an den Dichtring zu kommen. In Handbüchern liest man da vergeblich.

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An fast allen Schlauchverbindungen des Kühlkreislaufes scheint schon einmal etwas ausgelaufen zu sein, überall sind Rückstände. Stand das System einmal unter zu großem Druck und warum?

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Scheinbar wurde schon mit Kühlerdichtmittel herum hantiert, auf dem Wasserpumpenrad sind dicke Ablagerungen. Was ist, außer gewissenhafter Reinigung des Systems evtl. noch zu tun? Wo darf ich die ehemalig undichte Stelle erwarten? Klar werde ich das System gewissenhaft abdrücken, aber wie lange wird es halten, wenn es schon einmal Probleme gab.

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Du siehst, es ist mitunter eben doch nicht so einfach, aber ich bin mir sicher, daß gerade Du das Zeug dazu hast, denn Du beobachtest aufmerksam und liest womöglich auch reichlich im Hintergrund. Natürlich ist es immer besser beim ersten mal oder allgemein bei aufregenden Geschichten einen Fachmann dabei zu haben, aber wann klappt das schon. Und schließlich gibt es da ja noch dieses wunderbare Forum, mit all den blitzgescheiten und hilfsbereiten Leuten, wenn man nur immer rechtzeitig die richtige Frage stellt.

@ Uwe, ich habe auch langsam den Eindruck, daß jeder Mitsubishi eine andere Kurbelwellenscheibe hat. Der Origanlschmiernippel am Kreuzgelenk (wenn er es denn noch ist) liegt bei meinem V43 auch außen, beim Sport ist er innen wie Du es kennst.
Borsty hat geschrieben:Ansaug sieht ja soweit gut aus.
Wie, bitte, sieht denn bei Dir dann nicht gut aus? Sind dann noch mehr Millimeter Ruß aufgebaut? Also mir ist das genug für einschneidende Maßnahmen in Sachen Ansaugluftbereinigung. Die Glasperlenstrahlerei werde ich aber definitiv lassen, denn ich will zur Aggregateschonung unbedingt unter 200 PS bleiben und mir wachsen die Pferde ja hier wie Unkraut - am Ende muß ich den K&N Luftfilter wieder aus- und Resonanzbehälter in dicht folgenden Ansaug-S-Kurven rückbauen.... tzz, tzz, tzz.

mit Grüßen von Kay, welcher morgen hoffentlich 3 Simmerringe eingebaut hat.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
:rofl: :rofl: :rofl:
Hast Du den Ansaugtrackt eines Diesel mit Jahrelanger Versiffung durch das EGR gesehen? Darum sieht das für mich SUPER aus. Klar, beim Benziner sind Ablagerungen auch da und aus dem gleichen Grunde. Das gehört weg, soviel ist sicher.
Wenn ich wieder soweit bin das ich ein bisschen Schrauben darf und mich an die Düsen mache die bei mir unter dem Ventildeckel liegen, mache ich garantiert Bilder davon. Denn ich kann mir jetzt schon ausmalen wie bei mir die Ansaugspinne und Einlässe am Zylinderkopf aussehen weil das Teil was ich weg hatte zum Stillegen der EGR und zugleich leichter Modifikation des kompletten Teils mittels ausdrehen was nicht da hin gehört(meine Meinung :mrgreen: ) . Der Durchmesser liegt so bei 60mm, davon nahm die Führung des Ventils gut 1/3 des Raumes ein und wieder 1/3 war komplett mit einer schmierigen Russschicht zugesifft. Atmung bei zugedrücktem Hals nenne ich das. Daher schätze ich, da ich nur Schraubenzieherlänge rein kam zum Reinigen in den Ansaugtrackt und dort sich dasselbe wiederholte, dass dort noch viel mehr sein muss. Ich hatte damals bei einem HD-T 4,2 (HDJ78) die Einspritzpumpe machen müssen und dazu ging es leichter Ansaugbrücke usw, runterzunehmen. Die Rechteckigen Einlässe, Grösse eines Zippo Feuerzeuges waren so zugesifft das ich nicht mal mehr mit dem kleinen Finger reinkam. So etwas erwarte ich auch bei mir da die Laufleistung in etwa gleich ist.
Ja, die Teile sind sehr, sehr unterschiedlich bei den Pajeros wie ich auch bei Dir feststellen muss. Die Zwischengetriebe weiss sich ja schon zur genüge das es zig Ausführungen gibt. SuSe und Normalo und die Innereien sind da sehr unterschiedlich. Da gibts welche die Differentialähnliche Teile haben, dann solche Viskokupplungen usw. Wer aber was schlussendlich drin und dran hat merkt man erst wenn man etwas vertiefter am Fahrzeug macht.
WaPu bei Dir sieht in der Tat nach Mixer in Kühlerdichtmittelhaltiger Umgebung aus. Die Schläuche wie Du erwähnst auch an allen Stellen etwas angesifft war bei mir auch. Eigentlich ohne Grund und war auch vor dem Zylinderkopfdichtungsplatzer schon so. Guck Dir dann in diesem Falle mal das hintere Heizungselement bei den Anschlüssen an. Eventuell finden sich auch dort solche Ablagererungen.
Mal sehen was es bei Dir für weitere Bilder mit Überraschungen wegen "Fremdteilen" gibt.
Viel Spass weiterhin.
Gruss Uwe
PS Zahnrad KW mit Heissluftfön bearbeiten. Musste ich auch, danach kam es mit leichten Ruckeln fast von selbst.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

Scheinbar wurde schon mit Kühlerdichtmittel herum hantiert, auf dem Wasserpumpenrad sind dicke Ablagerungen. Was ist, außer gewissenhafter Reinigung des Systems evtl. noch zu tun? Wo darf ich die ehemalig undichte Stelle erwarten? Klar werde ich das System gewissenhaft abdrücken, aber wie lange wird es halten, wenn es schon einmal Probleme gab.

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mit Grüßen von Kay, welcher morgen hoffentlich 3 Simmerringe eingebaut hat.
Morgen Kay,
das würde mir auch Sorgen machen.
Da sind verstopfte Wärmetauscher zu befürchten.
Wenn dann alle Einzelteile geprüft, ersetzt, gereinigt und wieder zusammen sind, die Dichtheitstests nur mit Luft ohne Flüssigkeit und unbedingt mit Druck 1,4bar und Unterdruck durchführen.
Die Wärmetauscher würde ich versuchen, abgetrennt zu prüfen.
Ein Kühler vom Galloperspender (V20 4M40 Automatik) steht noch bei mir im Keller.

Die rostfarbenen Ablagerungen überall deuten auf den Betrieb ohne bzw. ohne qualifizierten Kühlerfrostschutz hin.
Natürlich solltest Du deshalb auch über Bauteile innerhalb des Kühlsystems nachdenken, die aus Stahl sind und rosten können.
Froststopfen kommen da zum Beispiel in Frage.
Weiter könnte sich im Motorblock Rost abgelagert haben. Waren die Ablassöffnungen frei oder durch Ablagerungen verstopft?

Auch die Kopfdichtungen enthalten Stahl.
Wenn eh schon alles auseinander ist, würde ich wahrscheinlich die Köpfe abnehmen.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Beda,

und einen ausgesprochen übergroßen Dank für Deine Rückmeldung. Natürlich habe ich genau darauf gehofft, wenngleich der Inhalt der Nachricht, meine Befürchtungen und Gedanken bestätigt und mich nicht froh stimmt.
Beda hat geschrieben:das würde mir auch Sorgen machen. Da sind verstopfte Wärmetauscher zu befürchten. Wenn dann alle Einzelteile geprüft, ersetzt, gereinigt und wieder zusammen sind, die Dichtheitstests nur mit Luft ohne Flüssigkeit und unbedingt mit Druck 1,4bar und Unterdruck durchführen. Die Wärmetauscher würde ich versuchen, abgetrennt zu prüfen. Ein Kühler vom Galloperspender (V20 4M40 Automatik) steht noch bei mir im Keller.


Den Drucktest mit Luft anstelle Wasser schlägst Du vor, weil die Luft "kleiner" ist und besser kriechen kann, nehme ich an? Für 1,4 bar hatte ich mich entgegen meiner sonst eher üblichen 1,2 bar und den von Mitsu empfohlenen 1,6 bar, auch entschieden. Den vorderen Wärmetauscher kann ich leicht über die Schläuche abdrücken und reinigen. Der Hintere steht in der Werkstatt und ein neuer Ersatz ist mitsamt rostfreier Kiste vorhanden.

Den Hauptkühler wollte ich sowieso am Wochenende abdrücken. Würdest Du den 4M40 Kühler einmal für mich messen, für mehr Dicke im Rahmen ist freilich Platz. Ich befürchte, er könnte beinahe zu groß werden. Der 6G72 MT Kühler ist der Kleinste mit 43500 kcal/h und der 4M40 der Größte mit 55500 kcal/h im System. Wie alt war der Spenderkühler?

Mit etwas Bastelei könnte ich den Motorblock abdrücken, macht das Sinn?
Beda hat geschrieben:Die rostfarbenen Ablagerungen überall deuten auf den Betrieb ohne bzw. ohne qualifizierten Kühlerfrostschutz hin.
Das sehe ich ganz genau so, und womöglich hat er gar einmal ohne Frostschutz überwintert und die alten Wasserfahnen deuten in diese Richtung. :achselzuck:
Beda hat geschrieben:Natürlich solltest Du deshalb auch über Bauteile innerhalb des Kühlsystems nachdenken, die aus Stahl sind und rosten können.
Froststopfen kommen da zum Beispiel in Frage. Weiter könnte sich im Motorblock Rost abgelagert haben. Waren die Ablassöffnungen frei oder durch Ablagerungen verstopft?
Wie schon erwähnt wirkt das ganze System wie zweigeteilt und unabhängig. Viel Dreck, Schlamm und Schaumiges habe ich nur im großen Kreis, also Hauptkühler, Ausgleichsgefäß und den Schläuchen bis zum Thermostat gefunden. Dahinter sieht alles recht unverdächtig und sauber aus, außer den Ablagerungen an der (immerhin noch drehenden) Wasserpumpe. Aus dem Motorraum kamen beim Ablassen aus den Stopfen (gut jetzt, daß ich einer von den zwei Bekloppten bin, die das überhaupt tun) nur wenig kleine Krümelchen mit, was bei mir noch keine Alarmglocken auslöste. Bisher habe ich auch um, und soweit möglich im Motorblock, noch nichts Alarmierendes an Frostschutzstopfen etc. gesehen, werde aber heute noch einmal nachforschen.
Beda hat geschrieben:Auch die Kopfdichtungen enthalten Stahl. Wenn eh schon alles auseinander ist, würde ich wahrscheinlich die Köpfe abnehmen.
Genau davor gruselt es mir mangels Erfahrung aber noch. Es gab keinerlei Öl im Kühlkreis und ich hoffe immer noch dies verhindern zu können. Klar würde ich mir andererseits (kleinere) Vorwürfe machen, wenn ich noch einmal anfangen müsste, aber prädestiniert mich allein der Besitz eines neuen Drehmomentschlüssels schon dazu und kann deswegen Folgenschweres bei gut überwachtem Motor geschehen? Zu gern würde ich zeitlebens ein Kopfdichtungssorgenfreier bleiben. Auch das Thermostat hat mich in Sachen Rost rückseitig nicht besonders erschreckt.

Bild

mit völlig verunsicherten Grüßen von Kay

PS: @ Uwe, verzeih wenn Du hier zu kurz kamst, Du verstehst sicher. Die Versottungsprobleme der Diesel kenne ich gewiß gut, hatte ja 14 Jahre einen 4d56. Bei einem Freundesintercooler kamen einmal ein viertel Liter Benzin, zum Spülen eingefügt, am anderen Ende nicht mehr an. Der Ruß hatte sich vollgesogen. Ganz allgemein freuten sich Freunde immer wieder über mein "Motortuning", wenn sie nach einer Wartung bei mir (welche die Ansaugreinigung enthielt), plötzlich mehr Leistung beim Beschleunigen verspürten.

Die Warm- Kalt-Behandlung des Kurbelwellenzahnrades habe ich mir für heute aufgehoben, nachdem ich es gestern unter leichter Schraubendreherspannung und Röstlösereinweichung in die Nacht entlassen habe.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

Hay Kay,
bei SAAB hatten wir das früher wie auf Ansage. Kopfdichtung durch Korrosionsschäden in der Dichtung.
Vermutlich wurde im Werk jahrelang ein ungeeigneter Frostschutz verwendet.

Wer so tief und so sorgfältig bohrt, braucht keine Angst vor den Kopfdichtungen zu haben.
Dann könntest Du die Froststopfen von innen betrachten.
Weiter könntest Du dann auch dieses Thema vorsorglich bearbeiten:
https://www.4x4travel.org//phpBB3/viewt ... zen#p30728
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo allerseits,

@ Beda, nach unserem Telefonat, wofür ich Dir noch einmal herzlich danke und einem Gespräch mit einem anderem Meister, welcher meine Fertigkeiten "kleiner" einschätzt und vom Kopfdichtungswechsel ohne Grund ab rät, versuche ich für mich den Kopf erst einmal klar zu bekommen, und weitere Ursachenforschung zu betreiben.

Mit dem Stehbolzenlink hast Du aber nun genau das erreicht, was Du vermutlich nicht wolltest. Natürlich würde mir ein Stehbolzen abbrechen, ich mache ja nicht ohne Grund immer einen weiten Bogen um die Krümmer. An der Stelle wäre dann aber auch Schluss mit meinem Latein, denn ich bin inzwischen froh, daß ich einmal ein abgebrochenes Schräublein aus dem Rahmen bekomme und nachsetzen kann, mehr Kunstfertigkeit an Stahl etc. geht mir aber völlig ab, da schleife ich lieber einen lackierten Holzschrank blank und öle ihn für meine Püppi oder baue fix ein Holzhäuschen... :roll:

Für alle anderen, Mitlesenden sei noch erwähnt, daß ich im Vorfeld noch einmal mit dem vermutlich sehr ehrlichen Besitzer telefoniert habe.
Dieser versichert mir, daß weder er noch (nach seinem Wissen) die Mitsuwerkstatt je Kühlerdicht oder auch klares Wasser an das Kühlsystem gebracht hätten. Zwei Jahre vor völlig intakter Stillegung des Autos hätte es jedoch ohne vorherige Belastung einmal heftig unter dem Fahrzeug gequalmt, vermutlich ist Kühlmittel auf den Auspuff gekommen, und er hätte das Auto sofort abgestellt und in eine Hyundai-Werkstatt schleppen lassen. Der Meister habe ihm erklärt ein "Ventil" habe sich nicht geöffnet, und Kühlmittel sei entwischen. Man habe das Problem behoben und er sei damit dann auch zwei weitere Jahre problemfrei bis zur Einmottung gefahren.

mit Grüßen von Kay, welcher heute wieder tüchtig geschrumpft ist und dringend erst einmal seine Spiralhopser (Schuhe mit Höherlegungsfedern) oder Shorty Möchtegroß Aufblasschuhe braucht, um weiter "schön" zu schrauben.

PS: Seltsam auch. Als gestern bei der erfolgreichen Demontage der ganzen Scheiben und des ersten Ventildeckels ACDC "I got big balls" aus der Anlage dröhnte, ging es mir noch viel besser. Vielleicht sollte ich genau da noch einmal ansetzen....

PS: @ Justin, frag mich heute bloß nicht nach selbst gemachten Zahnriemenwechseln..... :haue02: :extremlached:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Zu kurz, ne. :mrgreen:
Das mit den Köpfen geisterte mir ehrlich gesagt Heute morgen auch im Kopfe rum, da es bei mir nach erfolgtem Zahnriemenwechsel mit WaPu zum Zylinderkopfdichtungsschaden kam, weil die neue Umlenkrolle sich festfrass und danach gleich die WaPu usw. 7 Zähne Zahn- Riemen gesprungen, beim 8 Zahn wären die Köpfe hin gewesen.
Gerade jetzt wo Du schreibst wegen dem Vorbesitzer und Rauch und Ventil( das es nicht gibt) muss ich Dir ehrlich sagen, nimm die Köpfe runter. Die ganzen Anzeichen die auch Deine Schläuche aufweisen riechen nach hohem Druck durch einen Durchbruch der ZKD in die Wasserkanäle und der Betrieb nur mit Wasser deutet für mich auf ewiges nachfüllen hin wie auch die versiffte Pumpe.
Denn ich habe nach dem erneuten Zahnriemenwechsel bei mir auch erst geschaut ob der ganze Qualm bei dem die hinter mir Fahrende Streife gleich die Feuerwehr aufbot tatsächlich wegen einer Kopfdichtung war oder ob sich das Wasser vorne raus über die Pumpe auf den Auspuff ergoss. Da die Temperaturanzeige nie den angestammten Platz in der Mitte verliess(Luft kann der Sensor nicht mehr messen!!!). Leider war es so das er Wasser brauchte und je wärmer er wurde um so mehr und dann fehlte auch plötzlich der Ausgleichsbehälterdeckel. Am einzigen Ort wo Druck entweichen kann ist dort und zwar über die Doppeldichtungen und Konstruktion auf dem Kühler selber. Das Wasser was dort rausgedrückt wird geht über den Schlauch vorne direkt runter und käme schlecht zum Auspuff. Das lief bei mir vorne beim Kühler und Rahmen runter und auch während der Fahrt lief es so ab. Hatte auch die eine Dichtung des Deckels kaputt und musste in Dänemark von Einer Seite zur Anderen wegen eines neuen Deckels. Der dichtete nicht mehr 100% ab und so kochte das Wasser sehr schnell.
Schlussendlich weil ich nicht sofort hinter den Motor konnte, habe ich auch Kühlerdicht reingeschmissen. Damit ging der Wasserverbrauch zurück. Schlussendlich beidseitig Kopfdichtungen gemacht.
Wenn Du dann rangehst und wie erwähnt wegen der Stehbolzen der Auspuffkrümmer abreissen. Dort sei verdammt vorsichtig dann bei ausgebautem Zustand auszubohren. 3mm zu tief und Du bis in Ölkanälen und ebenso wenn er Dir verläuft. Ich habe mir Anhand der Krümmer eine Bohrschablone aus 12mm Stahl gefertigt, die Bolzenlöcher auf 12mm aufgebohrt und mit gehärteten Büchsen mit 2,5mm Bohrung versehen. Als Führung für das ausbohren. Dazu habe ich am Schluss die äussersten Löcher beim Krümmer von 8,5 auf 10 aufgebohrt da sich bei den Krümmern oft Risse zeigten oder wie bei mir und den 4 äussersten Bolzen zwei einfach weg waren. Ausdehnung der Gusskrümmer und die knappen Originalbohrungen waren da Schuld und nicht meine Kraft. Die Bolzen hielten nur noch durch Rost und Dichtung.
Ehrlich Kay, ich würde die Köpfe entgegen des Meisters Meinung runterbauen. Beda ist derselben Meinung und meine Erfahrung sollten Dir da auch dabei helfen Dich dazu zu überwinden.
Wenn ich das so lese und lange Stillgelegt glaube ich dem Verkäufer nur noch das er nicht mehr gefahren wurde weil er Wasser verbrauchte und man sich scheute wegen der Kosten die Köpfe zu machen. Ich zähle da aus dem ganzen 1 und 1 zusammen und das ergibt bei mir ZKD Schaden.
Lass die Dinger auch planen. Glaube mir, bei mir waren sie 0,3mm verdreht. Kann dann sein das Du die Schraubenlöcher an der Spinne anpassen musst. Die Ansauglöcher sind eh gross genug um es am Kopf auszugleichen.
Viel Spass wünsche ich Dir da nicht. Den es bedeutet ziemliche Mehrarbeit.
Gruss Uwe
PS Ich suche mal nach Bildern auf PC und CDs des damaligen Schadens. Ich hoffe ich finde sie noch und Du wirst Parallelen sehen. Meines war zwar nicht der 24V aber der Aufbau ist derselbe und die Köpfe beim 24V haben auch aus Erfahrung noch weniger Material da sie praktisch gleichgross sind wie die des 12V aber mehr Ventilen Platz bieten. Sprich Bolzen usw.
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Uwe und die noch interessierten Mitleser,

und wieder gebe ich Dir recht.

Doch lass mich die Situation noch einmal zusammen fassen.

Ich habe auf der Positivseite:

- eine sehr gute Verdichtung auf allen Zylindern - das spricht schon einmal gegen ganz große Probleme
- kein Öl in der Kühlflüssigkeit - spricht gegen einen großen Kopfdichtungsschaden
- keine nennenswerten Ablagerungen im Block, den Schläuchen und vermutlich auch den Wärmetauschern des kleinen Kühlkreises
- keine Öl- oder Wasserspuren am Block welche auf Dichtungsschäden des Kopfes hinweisen
- vorerst eine besichtigte, unauffällige Nockenwelle ohne Laufspuren oder ähnliche Hinweise auf Probleme
- bisher keine abgelegten Fehler von der Steuerung
- einen nicht mehr ganz jungen aber ordentlichen Zahnriemen mit sauber einstellten Wellen
- keine Anzeichen von versuchten Basteleien oder Rettungsaktionen am Motor
- einen Mechaniker der in der Vergangenheit immer zufriedenstellend Symptome und Fehler gefunden und behoben hat
- im Hof unter einer Pickupkarosse einen 6G72 mit nur 80.000 Km für Notfälle

Auf der Negativseite schlagen zu Buche:

- Ablagerungen und Schlamm in allen Bauteilen des großen Kühlkreises bis zum Thermostat - evtl. Kühlerdichtmittel
- sichtbare alte Kühlmittelaustrittsstellen an vielen Schlauchstutzen - vermutlich Überdruck bzw. Überhitzung
- graue, feste, aber leicht vereibbare Ablagerungen an der noch arbeitenden Wasserpumpe - wahrscheinlich Kühlerdichtmittel
- einen völlig unbeholfenen, 10-däumig linkshändigen Metallbearbeiter ohne ordentliche Werkzeuge

Unterstelle ich nun, positiv denkend, das der Vorbesitzer vor Dornröschens Schönheitsschlaf, nach einer Kühlmittelüberhitzung ohne "Ölschaden" noch zwei Jahre anstandslos gefahren ist, muß ich nur die komplette Kühlmittelstrecke reinigen und Kleinkram wie die Wasserpumpe, Thermostat und Kühlerdeckel ersetzen. Danach kann ich, wenn auch unter anfänglich verstärkter Kontrolle und Beobachtung einer geruhsamen Liebesbeziehung entgegen sehen.

Unterstelle ich jedoch, das das Fahrzeug mit Problemen vor sechs Jahren abgestellt wurde, kann ich Folgendes feststellen.

Der Kühler war randvoll, das Ausgleichsgefäß jedoch annähernd leer.

- vermutlich also keine versuchten Änderungen durch nachträgliche Auffüllung - sonst wäre eher der Ausgleichbehälter befüllt

Wenn ich dies jedoch unterstelle, folgt auch:

- offensichtlicher Kühlmittelverlust ohne zusätzliche Gasblasenbildung im System, damit keine Undichtigkeit Zylinder zu Kühlsystem
- kein Öleintrag ins Kühlsystem oder umgekehrt, damit keine Undichtigkeit Ölkreis zu Kühlreis
- mindestens die Unterdruckfunktion des Kühlerdeckels ging - keine große offene Undichtigkeit im Kühlsystem
- viel Kühlmittelrückstände an diversen originalen Schlauchverbindungen, spricht für Überdruck im gesamten System bei keiner großen Undichtigkeit an einem Einzelteil, das ist eigentlich wie ein erfolgreicher aber übertriebener Drucktest am System zu werten, wobei...
- das Überdruckventil im Kühlerdeckel hat vermutlich nicht oder zu spät geöffnet
- die Ablagerungen ausschließlich im vorderen großen bzw. Hauptkühlerkreis sprechen für eine ungenügende Öffnung des Thermostats und Durchspülung des Kreises, was wiederum eine Überhitzung des Kühlkreises hervorrufen würde

Auch bei diesem Szenario komme ich, bei versucht emotionsloser Werkstattanalyse bei einer Reinigung des Systemes und Ersatz von Wasserpumpe, Thermostat und Kühlerdeckel, bei anschließender anfänglich verstärkter Kontrolle und Beobachtung des Systems an.

Keine aller angedachten Möglichkeiten, lässt bisher Rückschlüsse auf eine defekte Zylinderkopfdichtung zu, und dies würde sich bestenfalls bei Weißrauchbildung nach einem ersten Motorstart annehmen lassen.

Bitte zürnt mir nicht, meine lieben, fleißigen Mitdenker, aber ich will vorerst noch ein wenig der Zylinderkopfdichtungsunbefleckte bleiben.

mit riesigem Dank für Eure Hilfe und lieben Grüßen von Kay, dessen Ehrgeiz jetzt so richtig angestachelt ist, das Motörchen zu einem besonders Braven zu erziehen.

PS: Ich glaube, es wird Zeit für "The Jack" und "Let Me Put My Love Into You"... :extremlached: :duck:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Der ZKD-Unbefleckte darfst Du auch weiterhin sein. Ich habe es auch erst so wie Du gemacht. Öl im Wasser muss nicht sein. War bei mir auch nicht. Kompression war auch im normalen Rahmen.
Ich habe auch nicht mehr im Ausgleichsbehälter eingefüllt. Vor jeder Fahrt direkt im Kühler kontrolliert und in den Kühler nachgefüllt wenn es sein musste. Hat jedes mal so ca. 200km gehalten da auch so ein komisches Mittelchen drin war das sogar besagte Schäden an Kopfdichtungen ein bisschen reparieren zu können versprach. Wenn ich den Ausgleichsbehälter füllte lief immer beim Abstellen des warmen Motors Wasser raus.
Weisser Rauch, Fehlanzeige. Der morgendliche Dunstnebel bei kälteren Morgenstunden war normal. Der Schaden ging vom Zylinder zum Wasser hin. Wasser verlor er wie es scheinte nur nach dem ausstellen des Motors. Blasen sowie Co Messung beim Ausgleichsbehälter Fehlanzeige. Der Schaden war bei einem der Brennstege zwischen den Zylindern zu einem der Kühlwasserkanälen hin und die Dichtung war nicht unbedingt kaputt, sondern wie noch platter gedrückt. Ach ja. Bei kalten Motor war die Kompression gut, bei heissem Motor genau die zwei nebeneinanderliegenden Zylinder etwas weniger. Aber bei über knappen 200'000km gab ich da erst nicht viel darauf.
Unterstelle ich nun, positiv denkend, das der Vorbesitzer vor Dornröschens Schönheitsschlaf, nach einer Kühlmittelüberhitzung ohne "Ölschaden" noch zwei Jahre anstandslos gefahren ist, muß ich nur die komplette Kühlmittelstrecke reinigen und Kleinkram wie die Wasserpumpe, Thermostat und Kühlerdeckel ersetzen. Danach kann ich, wenn auch unter anfänglich verstärkter Kontrolle und Beobachtung einer geruhsamen Liebesbeziehung entgegen sehen.
Aber ich würde auch so vorgehen wie Du, nur würde ich wie damals keine neuen VDD einsetzen sondern die alten mit Curil Bestreichen. Nicht das es Zweimal kostet.
Schicke Dir nachher mal die Versuchtranche an Bildern :mrgreen:
Gruss Uwe
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Uwe,

ja, aber:
Borsty hat geschrieben:Wenn ich den Ausgleichsbehälter füllte lief immer beim Abstellen des warmen Motors Wasser raus.
Dies wäre bei mir schon ein defektes und reparaturbedürftiges System, alle Alarmleuchten wären nicht mehr abschaltbar.
In meiner Garage ist nur ein Abstellen der KFZ mit gut gefülltem Ausgleichsbehälter und Kaltstarten mit genau auf Strich zurückgegangenem Kühlmittelstand erlaubt und "Kühlerdichte" müssen leider draußen bleiben. Alles andere ist kaputt.
Borsty hat geschrieben:nur würde ich wie damals keine neuen VDD einsetzen
VDD = Ventildeckeldichtungen? Die sind bei mir völlig versteinert und ich habe für je 3,52 Euro neue Elring gekauft. Ob ich Silikon noch dazu nehme, entscheide ich noch nach Bauchgefühl. Die weichen Dichtungen im Sport sind, so glaube ich, ohne Flüssighilfe dicht geworden.
Nur die O-Ringe der hinteren Ventildeckeldichtung wurden durch eine dahinter liegende Silikonraupe verstärkt, bei jedoch nur 50% Erfolgsquote durch annähernde Nichterreichbarkeit der Baustelle. Aber da ist ja im V43 Platz für Koffer und Reisetaschen und ich kann die Fäustlinge anbehalten..... :extremlached:

mit Grinsegrüßen von Kay, welcher jetzt böse Blicke von der Püppi bekommen hat, weil er sich so lebensnebensächlichen Dingen wie einem Nahrungsmitteleinkauf widmen soll. Tzz, tzz, tzz :haue02:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Ja, Ventildeckeldichtung. Na wenn die so günstig sind bei Euch würde ich es auch machen. Erstmal nur ohne zusätzliche Haftmittelchen. Ist ja nachher relativ schnell silikoniert wenn es sein müsste und Dir keine weiteren Arbeiten bevorstehen. Die neuen waren bei mir auch sehr weich und es brauchte keine Silikonierung.
Bei mir ist der Behälter normalerweise auch korrekt befüllt und wird auch immer beachtet. Darum fiel es mir beim LC ja auf.
Kühlerdicht ist eine absolute Notlösung für unterwegs nach meiner Meinung. Bei mir kam das nur zum Einsatz weil ich eh schon eben wusste das die Köppe runter mussten. Systemspülung dann natürlich logisch. Er kriegte ja danach auch einen Kühler mit mehr Schmackes. Da fand ich Super das die noch nach alter Väter Sitte hergestellt wurden und nicht ein Plastik Metall Schrott waren.
Gruss Uwe
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Uwe,

bei dem Preis für die Ventildeckeldichtungen dachte ich das auch. Jetzt brauch ich nur noch, eine Länge kleinen Vierkantmoosgummi für die Abdichtungen der Zahnriemenabdeckungen etc., aber diese werde ich mir wohl besser gleich selbst, aus Bändern schneiden.

Mit der Defekt-orakelei bei nicht ordnungsgemäß befülltem Kühlmittelausgleichsbehälter wollte ich nicht auf den Pudding hauen oder mich sonst irgendwie aufspielen. Ich halte das Teil einfach für mindestens genau so wichtig und aussagekräftig wie die rote Motorwarnlampe.
Autos mit Problemen am Ausgleichsbehälter dürfen bei mir nur noch für Probefahrten auf die Straße, da ich dann von unmittelbar drohendem Motorschaden ausgehe.

Ein Nachbar hat sich einen alten Kühler bei einem Kühlerbauer in der Gegend neu und stärker aufbauen lassen. Der Preis entsprach wohl einem "Neuzeitkühler" in Gedöhnsmaterialien. Dies wäre noch eine Möglichkeit.

@ Beda, wenn Du mir bei Gelegenheit grobe Maße und eventuell ein Foto mit Sicht auf die Befestigungsart und Stellen zukommen lassen könntest, würde ich über den großen Kühler nachdenken, befürchte aber, daß dieser oben und unten befestigt war, wohingegen mein "Kleinteil" in großem Rahmen an seitlich zwei Gewindebolzen (links) und zwei Schrauben (rechts) befestigt ist. Ob ich das umbauen kann bzw. die Aufnahmen bekomme muß ich noch schauen.

mit lieben Grüßen von Kay, welcher heute eigentlich wieder ausreichend "Hobbylust" hat

It's a long way to the top if you wanna rock 'n' roll
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

"Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."
Danke, Walter Röhrl und auch hier noch einmal alles Gute zum Siebzigsten. Deine Rallye-Siege mit heckgetriebenen Autos gegen Allradler mögen verblassen, Deine Sprüche werden dies nie tun.

Moin mein lieber Arno,

ich habe mehr als 6 Stunden geschlafen und sitze seit 5.40 Uhr vorm Rechner und langweile mich, darf ich jetzt endlich wieder ein wenig schreiben, ohne Dir das Gefühl zu geben unter Druck zu stehen.... :extremlached:

Moin allerseits,

wenn ich eines Tages einen Mitsubish-Ingenieur gekidnappt habe, und ihn tagelang Kühlmittelablassschrauben am 6G72 und Kupplungsgeberzylinder am L300 wechseln lasse, werde ich mir auch gleich erklären lassen, warum ein Zylinderkopf der 6G72 zwei riesige Löcher braucht, um die Nockenwelle nicht nur einfügen sondern hindurch werfen zu können.

Was der Rostschutzölverteiler (auch Halbmond genannt) am Ventildeckel der 4D65 ist, wird am V6 Benziner durch zwei wunderschön leichte Aludeckel ersetzt, fein groß und nach drei Jahren ebenso undicht wie beim Diesel. Im Bild oben links die Deckel und darunter die O-Ringe, rechts die Dichtringe für das Rohr der Kühlleitung. Die alten Dichtringe können nicht mehr schadensfrei demontiert werden, denn sie sind völlig plastifiziert und viereckig geworden.

Bild

Wie schon erwähnt, scheint neben der Zwangsölschmierung des äußeren Motorblocks, der einzige Grund der Deckel zu sein, daß man die Nockenwelle wahlweise von vorn oder hinten oder aber auch durch den Kopf schieben kann.

Die Nullringe mit 43,7x3,55 mm dürften die schwer erhältlichen Originale mit der Teilenummer MN176208 zu einem günstigeren Preis bestens ersetzen. Auf der Rückseite der Deckel, welche an den Block gepresst wird, füge ich immer noch eine kleine Raupe Silkon bei, um meine Motoren nicht mehr so sehr "rostzuschützen".

Für das dicke Rohr der Kühlleitung wird zumeist mit der Wasserpumpe ein neuer Ring mitgeliefert. Dieser Ring MD030764 wird aber am anderen Ende des Rohres noch einmal benötigt. Auch in der ASA ist die Teilenummer mit Durchmesser 33,4 mm beschriftet, geliefert wird jedoch ein 32 mm Ring (siehe vorstehendes Bild mit Mitsu-beutel) mit annähernd 4 mm Dicke. Ob meine normalen Dichtringe 33,4x3,5 mm passen, darf bezweifelt werden.

Wer bei den Nockenwellen des 6G72 die Wellendichtringe (MD153103, MD372536 oder MD133317) ersetzen möchte, und nach Werkstättenbrachialart einen Dorn einschlägt, wird sein blaues Wunder erleben und den Ring verschwinden sehen, denn er hat nach hinten wirklich keinen Sitz. Die Maße sind 35/50/8 Drehrichtung Urzeigersinn.

Bild

Im nächsten Bild sichtbar, gibt es keinen hinteren Sitz für die Wellendichtringe, so daß die Erwähnung von Spezialwerkzeugen in Form von Distanzscheiben zum Einpressen in den Handbüchern für L040, V20 und Sport nicht ganz grundlos sind.

Bild

Zum Glück gibt es noch weitere Möglichkeiten der Demontage, wobei ich die Methode einen Schraubenzieher in den Gummi zu stecken und seitlich zu hebeln, einmal nicht beschreiben will, denn in der Werkstatt des "kleinen Mannes" werden die alten Dichtringe gern als Einpresshülsen für die neuen Dichtungen verwendet und dazu sollten diese nicht völlig verbogen sein.

Man kann auch Löcher in die Ringe bohren um danach einen kleinen Schraubendreher zu verbiegen, der Tockenbauer nimmt jedoch einfach ein bis drei Blechschrauben, je nach Gusto mit oder ohne Bohrspitze (ohne macht keine Späne). Im nächsten Bild der Nockenwellendichtring mit Bohrschraube, Schraube mit böser Spitze und eingeklopftem Anreißdorn (nicht maulen - ich habe viele davon) . Achtung - die Trockenbauschrauben sind extrem hart und damit blechschraubtauglich, mit einer 0815-Holzschraube geht das nicht.

Bild

Bei den Nockenwellen des 6G72 brauchen wie dies nun aber alles nicht, denn man kann den Dichtring ausnahmsweise und vorsichtig mit der 33 cm-Nockenwellenvonhintenschiebezange nach vorn aushebeln.

Bild

mit Grinsegrüßen von Kay

PS: Einer geht noch:
Walter R. hat geschrieben:"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen."
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Beda,

mein vermutet undichter Wellendichtring an der Kurbelwelle war doch trocken und vielleicht habe ich nur am oberen Ölwannenrand vorn eine kleine Undichtigkeit.

Bild

Gestern ging mir durch den Kopf ob ich nicht die Ölwanne einmalig abnehmen, und den Motor von unten inspizieren sollte. Dazu wollte ich die seitlichen Spiele der Pleuel messen und evtl. vorerst nur den Pleuelfußlagerdeckel der auffälligsten Zylinder (2 und 6) abnehmen um die Lagerschalen zu prüfen. Bei Unauffälligkeit würde ich auf weitere Messungen, wie Lagerspiel mit Messdraht etc. verzichten wollen. So käme ich auch gleich an die Ölpumpe um die Spiele zu kontrollieren.

Hältst Du diesen Umfang an Prüfungen für zu viel, zu wenig oder würdest Du ebenso verfahren? Nun fiel mir auch noch Dein gestriger Beitrag zu Martins Motor auf die Füße. :shock:
Beda hat geschrieben:genau deshalb würde ich bei einem gebrauchten Motor vor dem Einbau immer die Ölwanne abnehmen und die Lager kontrollieren. Pleuellager sind nicht teuer. Pleuellagerschäden aber sehr.
mit ein ganz klein wenig unsicheren Grüßen von Kay

PS: Die Nocken und Rollen in den Köpfen sehen gut und spurenfrei aus, mir gefällt jedoch nicht, das es einige kleine Ablagerungen an den äußeren Seiten des Gehäuses zu den Ventildeckeln gibt, welche mir für einmal zu viel Hitze zu sprechen scheinen. Auch die O-Ringe der hinteren Deckel und Ventildeckeldichtungen waren steinhart, wie zu heiß geworden. Deshalb möchte ich äußerst wachsam bleiben.... :achselzuck: Immerhin gibt es keinerlei Öl- oder Wasserspuren von den Köpfen zum Block. :super:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

Morgen Kay,
wenn die Ölwanne ohne großen Aufwand demontierbar ist, rate ich dazu.
Aber eigentlich sollst Du doch die Zylinderköpfe abnehmen :duck:
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Mein lieber Beda,

sobald ich dazu die Notwendigkeit sehe, werde ich die Zylinderköpfe "zur Probe" abnehmen und zwei dann schräg abgebrochene Stehbolzen in einer Fachwerkstatt ausbohren lassen. :roll: Die Auspuffkrümmer sehen momentan noch dicht und gerade aus. :grin:

Die ZK-Dichtungen sind nach meinem Gefühl in Ordnung und wenn ich Unrecht behalte, gebe ich Dir bei nächster Gelegenheit furchtbar einen aus oder bestücke Dir ein Differential mit ARB-Sperre. :wink:

Nur Seitenspiel messen und bei zwei Pleuel die Laufbuchsen ansehen ohne weitere Messungen?

mit Grinsegrüßen von Kay

PS: Natürlich macht die Ölwanne Aufwand, aber ich habe in den Dingern bei Mitsus auch schon seltsame Sachen, wie zerbrochene Prallbleche, gefunden und komme dann gut an die Ölpumpe. Danach ist auch endlich Bergfest und es geht an die Montage... :huepfen:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:Mein lieber Beda,
Nur Seitenspiel messen und bei zwei Pleuel die Laufbuchsen ansehen ohne weitere Messungen?

mit Grinsegrüßen von Kay
Hi,
Seitenspiel haben die immer.
Interessant ist radiales Spiel.
Ich würde alle erreichbaren Lager öffnen und optisch prüfen.
Nacheinander! :idee03:

Bild
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Beda,

hab Dank für die Info und die Vorlagebilder, dann will ich mich einmal bemühen.

Klar haben die Pleuel Spiel, aber mein Handbuch auch eine Idee zu den Toleranzen. :mrgreen:

mit nacheinanderen Grüßen von Kay
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moi Ihr Lieben,

zum Wochenende einmal keine Bilder von der Arbeit, aber forengerecht etwas, nach meiner Ansicht wunderschönes, beeindruckendes.

Bild

Dieser winzige Klumpen aus Alu und Stahl kann bis zu 320 Pferdchen (mit Turbo im 3000GT oder Dodge Stealth) auf ca. 60 cm Länge entfesseln.

Bild

An diese eindrucksvollen Ingenieursarbeit kann ich mich kaum satt sehen. Wenn man einmal so tief in der "Materie" gesteckt hat, entwickelt man aber auch völlig neue Blickwinkel zur Pflegebedürftigkeit von z.B. Ölwechseln und Kühlflüssigkeitsversorgung.

Bild

Mein Motörchen ist leider ein gutes Beispiel in Sachen Zusammenspiel der Bauteile und Medien. Fast alle Gummiteile am Motor sind scheinbar durch Hitzeeinwirkung beschädigt oder grenzwertig. Auch die Undichtigkeit vorn an der Ölwanne rührt von einem verhärteten O-ring in der Dichtung der Ölfilterhalterung. Der Kurbelwellensimmering war doch noch dicht, wird aber wie alle Gummiteile getauscht.

Bild

Nun habe ich rundum am Motor vermutlich alle sabbernden Undichtigkeiten gefunden und muß mich hoffentlich zukünftig nur noch um Korrossionsschutz wegen ungenügender Zwangsölung kümmern.... :rofl:

Heute oder morgen (je nach von Püppi auferlegten Einkaufszwängen) werde ich eine zahnriemengesteuerte Zwischenlösung basteln, um an meiner kleinen Wundermaschine ein wenig kurbeln, Pleuellager zu öffnen und Ventilen beim hopsen zusehen zu können.

Das ist dann aber schon wieder fast wie Arbeit und im heutigen Beitrag sollte es ja nur um Schönheit gehen.

mit Grüßen von Kay, welche beginnt völlig neue Gefühle zu seinen KFZ zu entwickeln.

PS: Inbesitznahme durch Bastelei und Vorfreude. Es ist ein wenig wie zu DDR-Zeiten, als man völlig bewusst monatelang gespart hat, um sich irgendwann einen Walkman für einen vollen Monatslohn zu kaufen. Diesem nähte man dann eine Schutztasche mit zusätzlichem Batteriefach und Fach für den Tonkopfeinstellschraubendreher und hing an dem Gerät wie - ach, ich kann das nicht erklären.... :troesten:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Jero V6 »

Hallo Kay,

du gibst dir wirklich viel Mühe. :respekt: Ich schick dir dann später meinen 6G72 vorbei... :extremlached:

Wenn du mit der ganzen Arbeit fertig bist, läuf die Maschine die nächsten Jahre sicher unauffällig, abgesehen von den Wartungen.

Ich muss mich in die ganze Thematik noch einlesen. :idee03: Und das macht nichts, wenn die Köpfe so offen liegen? Meine jetzt wegen Schmutz etc.

Gruß Justin
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von MF »

Moin

Hut ab :super:

Eine schöne Arbeit.

Ich drücke mich gerne vor solchen "Herausforderungen".

Wenn ich sehe wieviel Platz da jetzt im Mottorraum ist,
und du die Kardanwellen eh ab hast,
warum holst du den Motor nicht raus und machst den Rest im freien?

Gruß Mario
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

@Justin,
Jero V6 hat geschrieben: Und das macht nichts, wenn die Köpfe so offen liegen? Meine jetzt wegen Schmutz etc.
Abends kommt natürlich ein weißes Leinentuch darüber, daß der Kleine nicht friert und kein Stäubchen abbekommt. Auch sonst habe ich in der Werkstatt natürlich jetzt weder Platz noch Zeit für Holzschleifereien oder ähnliche Schmutzerzeugung. Zum Rostschutz will ich ihn aber wieder grob geschlossen haben.

@ Mario, vor solchen Herausfordeungen drücke ich mich auch nur allzu gern, aber eigentlich ist ja genau das der Grund, daß ich jetzt so gründlich sein will. Die nächste ganz große Liebkosung würde ich eigentlich gern erst wieder beim übernächsten Zahnriemenwechsel bei 435 TKm machen. Eigentlich bin ich also besonders faul, wenn ich jetzt mehr mache, um Liegenbleiben weitest möglich ausschließen zu können.

Fürwahr trennen mich nur noch ca. 9 Schrauben vor Motor raus, aber entgegen dem Sport ist die Schrauberei beim Pajero viel entspannter, da um den Motor viel Platz ist. Vielleicht ist dem auch so, weil es noch so eine Flachtaxe ist, oder ich mich einfach dran gewöhnt habe.
Für das Auto und einen ausgebauten Motor ist meine Werkstatt aber auch im Moment noch zu klein und wir arbeiten ja auch zeitgleich an mehreren Fronten. Beinahe alle Demontagen an Unterboden und Innenraum hat ja der Luca gemacht, während ich stundenweise ein wenig am Motor bastle.

Dazu kommt das ein ausgebauter Motor auch einen guten Drehspieß haben will, um "schön arbeiten" zu können. Durch die Grube, komme ich aber auch prima darunter. Zudem bastele ich ja viel an Anbauteilen am Motor wozu dieser am Platz sein sollte. Nein bisher lohnt der Ausbau doch noch nicht und ich hoffe sehnlichst auf aalglatte Pleuellagerbuchsen.

mit Grinsegrüßen von Kay, welcher sich auf die Zahnriemenauflegeübungen und Zuguggekurbelei freut. :huepfen:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

und noch einen kleinen Nachtrag aus der letzten Woche.
Neben einigen Dosen Branth´s Spezialrostschutzfarben wie Glitzergrau (vom Glitzze-Glimmer), diversen Nullringen vom Gummihändler etc. gab es für meinen Eismaschinemotor den Reiniger (Dank an Beda) und recht preiswerte Ventildeckeldichtungen, welche ich für den Sport gleich mit auf Lager bestellt habe.

Bild

Weil ich meine alte Cherokee-Lederbestuhlung eines XJ auf Bagger und Großflächenmäher so bequem und haltbar finde, habe ich auf einer Kurzreise nach Hessen für einen Hunderter die kompletten Ledersitze eines angeblichen 1997er Grand Cherokee in grau eingekauft, und weil der Preis so gut war noch eine überteuerte Memmorysteuerung für 50,- Euro dazu genommen. Im ZJ Schaltplan des Jahres sieht die Schaltung nicht so kompliziert aus und so wollte ich mir den Spaß machen, da ich nach Lucas Autonutzung immer ewig brauche um meine Einstellung zu finden. Die Jeepsitze können ja noch einige Verstellungen wie Kippen, Hüfteinklemmung und Wirbelsäulenbiegung mehr.
Das Gestühl passt erst einmal größenmäßig ins Fahrzeug nur die Aufnahmen im Bodenblech muß ich natürlich mit Adapter versehen und meinem Tüv-Onkel bei der Ansaugtraktabnahme mit vorzeigen..... :mrgreen: :wink:

Bild

Zu meinem Leidwesen haben die Frontsitze jedoch nur einen zweipoligen Anschlussstecker und ich fand auch Datumsaufkleber von 1998 unter den Sitzen. Wie ich so die Steuerung, welche beim Cherokee in der Fenstersteuerung eingearbeitet ist anschließen soll, weiß ich nun noch nicht, da passt mein Schaltplan nicht mehr dazu.

Der Verkäufer, ein "privater" Ebay-Kleinanzeigenanbieter mit bestimmt 10 Jeeps auf dem Hof und endlosen in Kartons verpackten Fahrzeugresten, zweigte mir an seinem Auto, wie der Sitz bei Bedienung der entsprechenden Fernbedienung zur Zentralverriegelung gleich in die Schlüsselbesitzerposition fährt. Ein wunderbarer Gimmick aus der Abteilung "schön wenn es funktioniert". :respekt:

Hinter der Tankdeckelklappe am Sport habe ich einen Langzeittest mit Fluid-Film begonnen. Die Übermengen sind nur um Verdreckung, Trocknung und eventuelle Abtropfung des Systems zu testen, ich muß da ja nicht dran fassen. Mein Rostschutzsystem kann das nicht werden, da schon der Geruch mich schlichtweg anekelt, aber immerhin hat man so einmal eine halbwegs finanzierbare Spraydose für die kleine Pflege zwischendurch.

Bild

Zum Glück habe ich ja notfalls noch meine Jubiläumspackung diverser Würth-Haftfettsprays, welche meine Nase nicht so quälen.

mit besten Wochenanfangsgrüßen von Kay, welcher heute bestimmt wieder ein Stündchen für Dornröschen findet
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

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Borsty
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Borsty »

Hi Kay
Immer was zu tun :mrgreen:
Gestern hatte ich die Ehre beim Kollegen in seiner Garage wegen zwei Motoren meinen Senf dazu zu geben wegen aus zwei mach eins. Dabei handelt es sich um zwei V8 Motoren der Land Rover.
Was mir aufgefallen ist das derjenige der viel mehr Kilometer hatte im innern sauberer ist als der Andere mit relativ wenig Laufleitung. Der Unterschied ist, der mit weniger Kilometern sieht auch bräunlich aus wie deine Innereien. Der Grund war durch die Aussage des "Vorbesitzers" relativ rasch gefunden. Er hatte auch eine Überhitzung des Motors, ohne ZKD Schaden, aber eben mit Folgen das sich diverse Dichtungen verabschiedet haben die Gummi beinhalten. Also Dito wie bei Dir. Er fuhr ihn relativ wenig, aber nach dem Problemchen traten öfters undichte Stellen auf und auch immer wieder das Problem des zu warm werden.
Daher rührt seine Idee den älteren Grundblock leicht zu überholen, dann alle 4 Zylinderköpfe zu zerlegen und diese mal prüfen zu lassen. Auf Risse, Verformungen usw. Danach den Grundmotor mit neuen Lagern, Kolbenringen und ner ganz leichten Honauffrischung wieder zusammenbauen zu lassen.
Ich habe gestern mit Reinigern und schleifend wirkenden Materialen bei den Kurbelwellenböcken einen Versuch gemacht. Die Verfärbung ging nur mit Schleifpapier weg. Alles was wir an Reinigern probiert hatten war machtlos. An den Aluteilen ging es weg damit aber an der Stahlteilen nur mit polieren.
Mich hatte das kurz an meine Ausbildung erinnert als günstiger Korrosionsschutz für Stahlteile. Brünieren. Verfahren gibt es ja Einige wie man die Verfärbung erreicht.
Versuch mal an Einer Stelle(zB. Pleuel wie auf dem Bild) das zu reinigen. Wenn Du es auch nicht hinkriegst wie ich, dann hat sich das Ganze tatsächlich durch eine viel zu hohe Öltemparatur und eben Hitzentwicklung abgelagert. Darum sind auch was Gummiteile sind diese bröselig. Es gibt ein paar Arten des Brünierens. Eine davon ist, da man oft eben Altöl dazu nimmt das man dies bei 150° ein paar Stunden drin lässt. Die Variante 150°warmes Öl und ein Teil das 400°warm ist halte ich für absolut unwahrscheinlich. :rofl:
Aber ich denke das könnte hinhauen wieso es verfärbt ist.
Ich bin auf Deine Lager gespannt. Zum Glück werden die Lager nicht mehr gegossen wie ich es noch bei alten Morrismotoren gelernt habe. Das Metall war eine Blei Alulegierung die bei ca. 250° geschmolzen ist. Heute sind es ja meist Zweistofflager oder Dreistofflager die eingesetzt werden. Da habe ich bei Schäden gesehen das die Lager ausgeflossen sind. Aber eben Schäden, nicht durch normalen Betrieb.
Ne Frage zu den Sitzen bei Dir. Hast Du an den Originalsitzen des Dornröschen keine sogenannte Lordosenstütze? Bei meinem Cabrio war das damals der Fall und beim Kollegen in seine Pajeros auch. Einmal mit Stoffsitzen und einmal Leder. Ist so ein Rad auf der Seite. Halt nicht elektrisch. Ich empfand die Pajerositze immer sehr bequem gegenüber anderen Fahrzeugsitzen und ehrlich gesagt bin ich im Cherokee von Corinne über längere Zeit nicht wohl obwohl auch Stütze, aber irgendwie kein Halt weil obwohl es Seitenführungen hat sich die Sitzfläche kaum eindrücken lässt und somit das Einklemmgefühl abhanden kommt.
Naja, Du willst ja auch wegen des Einstellgimmicks diesen Tausch vornehmen was ich zu gut kenne im Tausch mit Corinne beim Lenkertausch. Beim Toyota ist das auch vorhanden und der Dogde hatte das auch. Diesen Teil möchte ich nicht mehr missen. Die Bestuhlung des Dogdes empfand ich bis jetzt als die Beste die ich je hatte nebst natürlich den Recaros vom E28 M5 wo ich gaaanz früher mal hatte.
Fluid Film riecht sicher besser als den Mist den ich gekriegt hatte beim Innenausbau von mir zum Holzschutz. Lieber Fluid Film als Gammelfischgeschmack :rofl:
Gruss Uwe, gespannt auf Weiteres
BORSTY
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin Uwe,

ich bin wieder einmal absolut Deiner Meinung und Danke Dir für Deinen Text.
Mit allergrößte Sicherheit ist der Motor einmal zu heiß gelaufen und ich habe mich inzwischen auch entschieden, alle Gummiteile zu tauschen.
Um die vernünftige Materialien zu verbauen, die Kosten dazu in Grenzen zu halten, und weil ja sowieso immer weniger Zubehör angeboten wird, habe ich z.B. alle Ringe und Aufnahmen vermessen und dem Diehr-Rabenstein noch einmal 25,- Euro gelassen.

Auf der Seite (etwas runter skrollen) wird auch schön erklärt, welche Materialien bei welchen Temperaturen und Medien sinnvoll sind, und so habe ich gleich einen kleinen Berg EPDM und FKM Ringe für die 6G72-Motoren geordert.

Beispielsweise bin ich fest überzeugt, daß die originalen hinteren Ventildeckeldichtringe nur aus NBR und damit zur ewigen Undichtigkeit gezwungen sind. Ob ich mit, zusätzlich geringfügig dickeren FKM Ringen, jetzt eine haltbarere Lösung finde, zweigt sich natürlich nur, wenn ich für die Wissenschaft auf meine zusätzliche Silikonnaht am Deckel verzichte. Doch was tut man nicht alles für die Forschung und beim V43 komme ich ja im Gegensatz zum Sport wenigsten halbwegs an die Deckel heran.

Die Brünierung des Blockes ist nicht zu leugnen, aber gerade das, und natürlich das Wissen um den Reservemotor und Zweitwagen im Hof stachelt mich jetzt an, den Block zu retten. Die Verdichtung ist schließlich wunderbar, die Ventile schließen ordentlich (Öltest bei Kompressionsmessung) und die Gleitflächen der Nockenwellen glänzen prima.

Letztendlich verschafft mir der Motor und seine Problemchen die Gelegenheit, mich einmal tiefer mit der Technik zu beschäftigen und eine Menge zu lernen, dafür bin ich recht dankbar. :coffee:
Freilich schafft dies auch gleich wieder die Gelegenheit entsprechende Helferlein wie Ausgleichsgefäßschwimmerschalter, diverse Temperatur- und Drucksensoren zu überdenken und evtl. einzuplanen. Schließlich soll ja auch dieser Motor, wie sein Vorbild im Sport, im "Magerbetrieb" zu Höchstleistungen in Sachen geringstmöglichem Spritverbrauch durch Leistungszuwachs auflaufen.

Inzwischen suche ich nach Lektüre zu Helmholtz-Resonatoren und Airboxen und freue mich ganz allgemein an einem ständigen Zuwachs an Aha-Effekten-

Bei den Sitzen geht es mir in erster Linie um eine halbwegs haltbare Lederbestuhlung mit Heizung, da ich es Leid bin, Zusatzbezüge auf dem Plüsch an- und abzuwurschteln. Seit dem Sport mit seiner Höhenverstellmöglichkeit und weil der Luca auch etwas kleiner ist, wird dieses Variante auch sehr gern genommen. Wenn man dann wie bei den Jeepsitzen den ganzen Sitz sogar noch neigen kann (sehr angenehm auch auf dem Bagger) wird es prima. Die lustigen Gimmicks kommen erst dann als interessant zum Tragen, da man seine Lieblingseinstellung am Ende noch schwerer findet. Die Lordosenstütze habe ich an dem Pajerogestühl leider nicht bzw. nur im L040-Sitz.
Sicher werde ich die plüschigen Pajerositze erst einmal zu den ersten Fahrproben einbauen, dank meiner Haut- und Rückenprobleme sehe ich aber wenig Chancen für diese, auf meinen gefürchteten 1000-Kilometertouren.

mit Grüßen von Kay

PS: Klar muß Rost- und Holzschutz auch der Nase gefallen, oder was denkst Du, warum ich echtes Terpentinöl verwende.... :extremlached:
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

leider ist in letzter Zeit nicht so viel am Dornröschen entstanden, Frühjahrsputz, diverse Haushaltreparaturen an WCs, der Kaffeemaschine etc. warfen das Projekt zurück, und ständig stört noch die ganz normale berufliche Arbeit. Ab übermorgen haben wir nun auch noch eine Baustelle abzuarbeiten.... :hammerschlag:

Jedenfalls konnte ich aber die Ölpumpe vermessen, und alle Wartungsvorgabewerte sind im grünen Bereich.

Bild

Zur weiteren Kontrolle der Pleuellager musste der Motor wieder vorübergehend teilmontiert werden, da ich die Kurbelwelle ja nur im Gleichklang mit den Nockenwellen drehen kann. Im Bild sichtbar der Kolbenstellungskontrollaufbau mit Altzahnriemen, Neuwasserpumpe und grob angebauter Ölpumpe.

Bild

So konnte ich die Kolben wieder sausen lassen, um die jeweils passende Stellung für die Vermessung der Spiele und Demontage der Lagerbuchsen zur Ansichtskontrolle und eventuellen Vermessung, zu finden.

Bild

Nach Handbuchanleitung werden nun die Pleuel im Lager einzeln geöffnet und geprüft. Ich bin noch nicht ganz fertig, aber bisher sind alle Werte im sehr grünen Bereich.

Bild

Alle Kleinteile werden gereinigt und zum Teil rostgeschützt oder neu lackiert. Schrauben, Muttern und Kleinstkram wird je eine Nacht aus dem Setzkastenfach in die Rostschutzmischung verbannt und danach wieder abgetrocknet. Ein leichter Überzug der Gewinde mit der Rostschutzlösung hat sich als gute und leichte Schraubensicherung bei Rostfreihaltung im angebauten Zustand bewährt. Zusätzlich werden alle Gewindeteile vor Montage leicht in Keramikpaste getunkt.

Bild

Falls Interesse besteht, werde ich zur Ölpumpenbastelei und Pleuelvermessung in einem extra Beitrag noch Konkretes niederschreiben.

Mein Entschluss den Motor nach Montage nur kurz mit der ersten Öl- und Kühlflüssigkeitsfüllung zu betreiben, ist nach einiger Lektüre und Gesprächen mit diversen Motorerfahrenen weiter gereift.

Ob und welches Reinigungsadditiv ich im Motoröl verwende, bevor ich wieder wechsle, ist noch nicht ganz klar, über Mitteilungen zu Euren Erfahrungen bezüglich Spülölen wäre ich jedoch wie immer sehr dankbar.

mit Grüßen vom hoffnungsvollen von Kay

PS: Die O-Ringe der ewig untauglichen hinteren Nockenwellenabdichtung habe ich mit 43x4,00 mm FKM-Ringen (ca. 0,4 mm Mehrdicke) vom Fachhändler ersetzt. Meine These ist hier, das Mitsubishi früher nur NBR-Ringe mit zudem etwas zu wenig Durchmesser verwendete. Ob es länger dichtet wird die Zeit zeigen. Auf mein zusätzliches Silikon verzichte ich ausnahmsweise für die Erlangung neuen Wissens. :wink:

Bild
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Re: unbemerktes "Dornröschen" V43 - Jungbrunnen für Zwanzigjährige

Beitrag von Beda »

unbemerkt hat geschrieben:Moin allerseits,
Mein Entschluss den Motor nach Montage nur kurz mit der ersten Öl- und Kühlflüssigkeitsfüllung zu betreiben, ist nach einiger Lektüre und Gesprächen mit diversen Motorerfahrenen weiter gereift.
Ob und welches Reinigungsadditiv ich im Motoröl verwende, bevor ich wieder wechsle, ist noch nicht ganz klar, über Mitteilungen zu Euren Erfahrungen bezüglich Spülölen wäre ich jedoch wie immer sehr dankbar.

mit Grüßen vom hoffnungsvollen von Kay
Hallo Kay,
ich sehe da nichts, was durch Spülen besser würde.
Ansonsten bevorzuge ich die harte Tour.
Bei warmem Motor 0,5 -1l Liter Diesel zum Motoröl;
0,5-1h im Leerlauf laufen lassen;
Ölwechsel.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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