Danke, Walter Röhrl und auch hier noch einmal alles Gute zum Siebzigsten. Deine Rallye-Siege mit heckgetriebenen Autos gegen Allradler mögen verblassen, Deine Sprüche werden dies nie tun."Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe."
Moin mein lieber Arno,
ich habe mehr als 6 Stunden geschlafen und sitze seit 5.40 Uhr vorm Rechner und langweile mich, darf ich jetzt endlich wieder ein wenig schreiben, ohne Dir das Gefühl zu geben unter Druck zu stehen....
Moin allerseits,
wenn ich eines Tages einen Mitsubish-Ingenieur gekidnappt habe, und ihn tagelang Kühlmittelablassschrauben am 6G72 und Kupplungsgeberzylinder am L300 wechseln lasse, werde ich mir auch gleich erklären lassen, warum ein Zylinderkopf der 6G72 zwei riesige Löcher braucht, um die Nockenwelle nicht nur einfügen sondern hindurch werfen zu können.
Was der Rostschutzölverteiler (auch Halbmond genannt) am Ventildeckel der 4D65 ist, wird am V6 Benziner durch zwei wunderschön leichte Aludeckel ersetzt, fein groß und nach drei Jahren ebenso undicht wie beim Diesel. Im Bild oben links die Deckel und darunter die O-Ringe, rechts die Dichtringe für das Rohr der Kühlleitung. Die alten Dichtringe können nicht mehr schadensfrei demontiert werden, denn sie sind völlig plastifiziert und viereckig geworden.
Wie schon erwähnt, scheint neben der Zwangsölschmierung des äußeren Motorblocks, der einzige Grund der Deckel zu sein, daß man die Nockenwelle wahlweise von vorn oder hinten oder aber auch durch den Kopf schieben kann.
Die Nullringe mit 43,7x3,55 mm dürften die schwer erhältlichen Originale mit der Teilenummer MN176208 zu einem günstigeren Preis bestens ersetzen. Auf der Rückseite der Deckel, welche an den Block gepresst wird, füge ich immer noch eine kleine Raupe Silkon bei, um meine Motoren nicht mehr so sehr "rostzuschützen".
Für das dicke Rohr der Kühlleitung wird zumeist mit der Wasserpumpe ein neuer Ring mitgeliefert. Dieser Ring MD030764 wird aber am anderen Ende des Rohres noch einmal benötigt. Auch in der ASA ist die Teilenummer mit Durchmesser 33,4 mm beschriftet, geliefert wird jedoch ein 32 mm Ring (siehe vorstehendes Bild mit Mitsu-beutel) mit annähernd 4 mm Dicke. Ob meine normalen Dichtringe 33,4x3,5 mm passen, darf bezweifelt werden.
Wer bei den Nockenwellen des 6G72 die Wellendichtringe (MD153103, MD372536 oder MD133317) ersetzen möchte, und nach Werkstättenbrachialart einen Dorn einschlägt, wird sein blaues Wunder erleben und den Ring verschwinden sehen, denn er hat nach hinten wirklich keinen Sitz. Die Maße sind 35/50/8 Drehrichtung Urzeigersinn.
Im nächsten Bild sichtbar, gibt es keinen hinteren Sitz für die Wellendichtringe, so daß die Erwähnung von Spezialwerkzeugen in Form von Distanzscheiben zum Einpressen in den Handbüchern für L040, V20 und Sport nicht ganz grundlos sind.
Zum Glück gibt es noch weitere Möglichkeiten der Demontage, wobei ich die Methode einen Schraubenzieher in den Gummi zu stecken und seitlich zu hebeln, einmal nicht beschreiben will, denn in der Werkstatt des "kleinen Mannes" werden die alten Dichtringe gern als Einpresshülsen für die neuen Dichtungen verwendet und dazu sollten diese nicht völlig verbogen sein.
Man kann auch Löcher in die Ringe bohren um danach einen kleinen Schraubendreher zu verbiegen, der Tockenbauer nimmt jedoch einfach ein bis drei Blechschrauben, je nach Gusto mit oder ohne Bohrspitze (ohne macht keine Späne). Im nächsten Bild der Nockenwellendichtring mit Bohrschraube, Schraube mit böser Spitze und eingeklopftem Anreißdorn (nicht maulen - ich habe viele davon) . Achtung - die Trockenbauschrauben sind extrem hart und damit blechschraubtauglich, mit einer 0815-Holzschraube geht das nicht.
Bei den Nockenwellen des 6G72 brauchen wie dies nun aber alles nicht, denn man kann den Dichtring ausnahmsweise und vorsichtig mit der 33 cm-Nockenwellenvonhintenschiebezange nach vorn aushebeln.
mit Grinsegrüßen von Kay
PS: Einer geht noch:
Walter R. hat geschrieben:"Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat es aufzuschließen."