Repanleitung Zwischengetriebe-Endlager und Schiebestück

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Borsty
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Repanleitung Zwischengetriebe-Endlager und Schiebestück

Beitrag von Borsty »

So liebe Forumsmitglieder ich schreibe kurz dazu, was man machen muss, wenn es entweder zuviel Spiel bei der Welle hat oder wenn es immer wieder sifft.
Die 4 Schrauben der Kardanwelle am Differential lösen, Schiebestück ausfahren(Vorsicht, bei manchen kommt Getriebeöl mit raus).
Das Schiebestück gut auf Verletzungen kontrollieren. Es kann eingelaufen sein beim Simmerring oder sogar wegen dem Gleitlager über die ganze Fläche. Wenn es i.O ist, das Trompetenförmige Teil demontieren und reinigen, Blechhülse vorsichtig mit Schraubendreher abdrücken und Simmerring mittels Schraubendreher aushebeln und Wellenende mit der „Trompete“ auf Spiel prüfen. Es sollte nur wenig merklich Spiel haben.(0,02-0,05 mm. max.) Wenn es der Fall ist, das es sehr viel Spiel hat mit einer Presse das Gleitlager auspressen. Gleitlager gibt es auch im Handel zu kaufen. Am besten mit dem Muster vorbei. Es gibt von Mitsubishi kein Gleitlager! Sonst selbst eines aus Bronze herstellen und Schmierrillen nicht vergessen. Alles immer nach Muster machen. Die Bohrung des Lagers am besten auf das Endmass machen. Es wird durch das Einpressen ein wenig enger und man kann es nachreiben oder drehen. Bei der Welle die genannten 5 mm im Durchmesser über die gesamte Länge abdrehen und auch eine Büchse herstellen, die aber mittels erwärmen aufgezogen werden muss. Die Welle am besten am Schluß machen und wenn die Büchse aufgezogen ist erst auf das genaue Maß des Gleitlagers machen. Wie gesagt 0,02-0,05 mm Spiel max.
Es ist leider sehr schwierig so etwas zu beschreiben, aber wenn Fragen auftauchen einfach ein Mail an mich. Da kann ich es ergänzen oder Tips abgeben.
Dazu wird benötigt: Bronze für das Gleitlager, zähes Metall für die Schiebestückbüchse, Drehbank, Presse und die Werkzeuge für das demontieren. Es ist 12, 13 Gabelschlüssel oder Ratsche, Schraubenzieher Gr. 4 , neuer Simmerring und natürlich ein Gasbrenner um die Schiebestückbüchse auf zu ziehen.
Am Schluß nicht vergessen den Zwischengetriebeölstand zu kontrollieren.
Arbeitsaufwand für alles mit Selbstanfertigung 5 Std.
Bild
Viel Vergnügen und bei Fragen Mail an mich
BORSTY
Robby

Beitrag von Robby »

Hallo zusammen,

Mal was ganz neues, ich denke hier passt es am besten hin.
Verteilergetriebeausgang nach vorn - es sifft .
Simmering gewechselt- es sifft
nochmal- vielleicht welle eingelaufen-es sifft

nochmal raus, und wie wir so genau schauen ist die Blechabdeckkappe innen trocken
und nur außen verölt und das Kreuzgelenk naß,
wir denken das gibts doch nicht nur außen verölt.

was ist es ?wo kommt das öl her ?

nein , ich will euch nicht länger raten lassen,

Die Hohlwelle die in der Gabel für das Kreuzgelenk verpreßt ist
steht ja von innen voller Öl und ist undicht.
Bremsenreinger eingefüllt , läuft quasi durch.

Wir haben überlegt zuschweißen oder wechseln.
Ginge höchtens von außen zu schweißen, kommt man durch das Gelenk mistig ran.
also werde ich es morgen (Gabel und nat. Gelenk wechseln lassen) 180 €.

Hätte von euch einer ne bessere Idee gehabt ??? Lec wec
Wir wollten innen nichts einbringen was am Ende im Getriebe landen kann.

Grüße von Robby
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Borsty
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Beitrag von Borsty »

Hi Robby
Hoffentlich bist Du nicht schon am wechseln. Nimm die Welle runter, putze die Farbe gut weg und nimm Dichtmasse dafür. Innen kannst Du auch, da ja die Hohlwelle auf der anderen steckt und das Oil nur die Verzahnung hilft zu schmieren. Ein ganz dickes Fett aber sparsam drauf und fertig. Stimmt. Bei mir war das auch noch. Den Deckel, da ich sowieso die Welle zerlegen musste habe ich zugeschweisst. Aber Vorsicht, das Ding darf nicht heiss werden, sonst verzieht es sich. Den Deckel kannst Du eventuell mit Schraubendreher raushebeln und dann machst Du ihn vorher noch ein bisschen Hohl ( etwa so aber natürlich liegend. Er wird schön reinpassen und mit nem Durchschlag machst Du ihn flach. So klemmt er. Aussenrum mit einem spitzen Körner ein wenig einschlagen. Vor dem montieren auch Dichtmasse drauf. Ich kenn das Ding und es ist bei kompletter Welle ein Gefummel aber es geht.
Gruss
BORSTY
Robby

Beitrag von Robby »

Danke Borsty.,
gerade noch rechtzeitig, wir schauen uns das jetzt nochmal an.

Herzlich Robby
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo.

Robby ist ja z.Zt. offline, oder doch nicht? Weiss jemand, ob er die Welle wie oben beschrieben erfolgreich gedichtet hat?

Grüsse - kp, mit Ölaustritt aus Verteilergetriebe Ausgang VA
Hendrik

Beitrag von Hendrik »

"Hier Jemand",

AFAIK ist es gewechselt worden das Teil, weil die anderen
Abdichtmassnahmen nicht gereicht haben, um das Ding dicht zu bekommen.

Gruß

Hendrik
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Borsty
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Beitrag von Borsty »

Hi Zusammen
Wie im Prinzip von Wolf und auch Hendrik beschrieben, hat es mich auch wieder erwischt mit der Blechkappe. Scheint einfach ein Problem zu sein.
Daher, wenn die Möglichkeit besteht, am besten das Schiebestück demontieren, d.h. auspressen des Kreuzgelenkes einseitig und dann mittels Silberlot oder eventuell sogar WIG-Schweissen den Deckel abdichten. Es hat bei mir mit Kitt ca. 2 Jahre gehalten und letztes Mal hat man den Simmering getauscht. War aber eben nicht der Simmering, sondern der Deckel, der je nach Stellung der Kardan das Öl rausliess.
Ich denke am Besten ist wirklich verschweissen. Die Bohrung ist nur zur Fertigung durchgehend und sonst für nichts da. Ausser man muss das Schiebestück bearbeiten, dann brauchts die Bohrung um das Ganze auf einer Drehbank zwischen die Spitzen zu nehmen. Also, denkt auch an den Blechdeckel
Gruss UWE
BORSTY
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Beitrag von Borsty »

Hi Zusammen
Die Welle ist jetzt dicht. Die Erfahrung hat jetzt noch gezeigt, das man im Prinzip nur mit Silberlot(leider sehr teuer) oder mit schweissen den Deckel dicht kriegt. Mit Hartlot oder auch weichlot besteht die Gefahr, das sich die Gabel wegen der Hitze öffnet und man daher die Gabel erst wieder richten muss, bevor man die Kreuzgelenke einpresst. Einfachste Lösung ist schweissen. Es wird am wenigsten Hitze in die Umgebung abgegeben.
Gruss UWE
BORSTY
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flo
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spiel im Ausgang

Beitrag von flo »

Lieber Borsty,

Du schreibst in Deiner lobenswerten Reparaturanleitung, dass die neue Büchse bei zu viel Spiel fällig ist. Wie erkenne ich das denn?

Freundlichen Gruß aus dem sonnigen Isartal,

flo
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Beitrag von Borsty »

Hallo Flo
Es zeichnet sich mit Vibrationen um die 100-120 km/h ab die man mit auswuchten nicht wegkriegt. Man spürt auch an der Welle das man sie locker auf und ab und links und rechts drücken kann. Weiter kann man den Simmering fast wöchentlich austauschen. Es hat einige Anzeichen dafür. Am besten ist es aber die Welle kurz zu demontieren und zu schauen ob es Einlaufspuren an der Welle hat. Wenn ja, ist an der Büchse die weichere Lagerschucht schon weg. Die Büchsen sind irgendwie beschichtet und man kriegt dieses Teil so oder so eben nicht einzeln. Würde heissen ganze Trompete ersetzen oder eben was ich beschrieben habe.
Ich denke Du wirst es gut merken.
Gruss UWE
BORSTY
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flo
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Dröhnen bei Spiel

Beitrag von flo »

Lieber Borsty,

nochmal vielen Dank. Die von Dir beschriebenen Symptome treten nicht auf. Es hat lediglich ein drehzahl- und drehmomentabhängiges, relativ unangenehmes Dröhnen bei etwa 1500 bis 2000 Touren, das nur bei warmem Getriebe (und ab halbgas) auftritt. Das war schon immer so, seit wir den Wagen mit 150000 Kilometern gekauft haben. Heute hat er 230000 Kilometer drauf, mit unveränderter Symptomatik. Die Welle lässt sich zwar bewegen, Öl tritt aber keins aus. Es ist übrigens nicht mein ebenfalls aber anders dröhnender 2800er, sondern ein L040 Diesel, aber schon der mit dem modernen Getriebe.

Ich darf also von Zahnradspiel in Verbindung mit einem starren Schwungrad (also ohne Zweimassenschwungrad) ausgehen?

Dröhnende Grüße,

flo
freaky930
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Re: Repanleitung Zwischengetriebe-Endlager und Schiebestück

Beitrag von freaky930 »

Hi!

Noch zwei kurze Fragen; was für ein "zähes" Metall hast Du verwendet? Wäre eine "harte" Oberfläche nicht sinnvoll oder würde das dann nicht mehr mit dem aufziehen klappen?
Und was sind das für "Schmierrillen" in der Buchse? Einfach radiale Vertiefungen in die Buchsen drehen? Wie viele und wie tief sollten die denn dann sein?

Viele Grüße

Willi
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Re: Repanleitung Zwischengetriebe-Endlager und Schiebestück

Beitrag von Borsty »

Hallo Willi
Sorry, habs erst jetzt gelesen. Hartes Metall ist eigentlich nicht nötig da die Buchse in der Trompete Bronze ist.
Die Schmiernut habe ich ca. 10mm am Ende der Buchse radial eingedreht. ca. 0,3mm tief und zugleich mit dem Luftschleifer und kleinstem Fräskopf ca. 5mm Durchmesser zwei schräg/quer verlaufende Nuten auch ca. 0,3mm tief zu der Rille hin. So kann Öl über die Nuten bis zur Radialnut vordringen.
Die Nuten sollten sich nicht kreuzen. Die Eine ist quasi rechtsdrehend und die andere Linksdrehend. So kann durch die Drehbewegung das Öl rein und auch wieder raus. Also denke ich mal. :mrgreen: Original war da eine Spirale komplett durch die Buchse. :hammerschlag:
Gruss Uwe
BORSTY
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