Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Z.B. Steuern, Filter und Plaketten

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Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Morgen zusammen!
Abgas-Skandal nicht nur bei VW
Diagnoseexperten werden immer wieder mit Abgas-„Anomalien“ konfrontiert

06.10.15 | Autor: Steffen Dominsky
Im Zuge eines realistischen Road-Tests verglich FCD das Abgasverhalten aktueller Fahrzeuge untereinander sowie im Gegenzug mit einem älteren Modell.


Seit vielen Jahren untersuchen die Diagnoseexperten von FCD Fahrzeuge, die ihre Besitzer – oder auch Werkstätten – mit besonders hartnäckigen Störungen an den Rand der Verzweiflung bringen. Viele Zehntausend Messungen mithilfe von Speicheroszilloskopen, aber auch mit klassischen Diagnose- sowie Abgastestern hat das Team um Firmenchef Libor Fleischhans bereits durchgeführt und so auch kniffligste Reparaturfälle gelöst. Hierbei, aber auch im Rahmen dezidierter Abgasuntersuchungen, hat FCD immer wieder „Anomalien“ beobachtet. Dinge, die so gar nicht sein dürften. Dinge, die aktuelle Abgasgesetze eigentlich verbieten. Genauer gesagt: Einen zum Teil völlig überzogenen Stickoxidausstoß bei modernen Diesel-Pkw.

„Dieser ist besonders dann sehr hoch, wenn wir sparsam fahren, oder wenn wir die Leistung des Motors fordern“, erklärt Fleischhans. Anders ausgedrückt: „Genau dann, wenn der Motor den eigentlich optimalen Wirkungsgrad erreicht, ist der NOx-Ausstoß am höchsten“, so der Experte. Mit diesem Handicap haben alle Fahrzeughersteller zu kämpfen. Im Prinzip bleibt ihnen nur die Möglichkeit, entweder den Verbrauch zu erhöhen oder die Leistung zu reduzieren. Alternativ müssen sie in ein teures SCR-System mit entsprechend großem Harnstoff-Vorrat („Ad-Blue“) investieren. Denn anders als bei Lkw ist in einem Pkw für einen ausreichend großen Tank kein Platz vorhanden. So müssen die Ad-Blue-Tanks bei Pkw aus Sicht des Autofahrers zu klein ausfallen. Schließlich muss er sich in der Regel selbst um die Betankung zwischen den Serviceintervallen kümmern.
Abgasrückführung über Stunden hinweg deaktiviert

„Da war zum Beispiel jener Ford Mondeo 1,8 TDCi, Baujahr 2010 (Motorcode QUYBA), den wir als einjährigen jungen Gebrauchten untersuchten“, erinnert sich Fleischhans. Das Kölner Modell schaltete „einfach so“ seine Abgasrückführung manchmal über mehrere Stunden hinweg ab. FCD hatte das Fahrzeug mit einem Datenlogger ausgestattet und so über eine ganze Woche relevante Daten im Fahrbetrieb gesammelt.
Bildergalerie

Ein „alter“ Skoda Octavia (Euro-4-Norm) mit mehr als 200.000 Kilometern Laufleistung diente als Vergleichsmuster. Sämtliche neuen Modelle entsprachen der Euro-6-Homologation... ...und wurden unter realistischen Fahrbedingungen geprüft.


Dabei stellten die tschechischen Fachleute fest, dass das AGR-Ventil mal aktiv und mal nicht aktiv war. Der Kommentar des Herstellers: Wenn kein Fehler im Fehlerspeicher abgelegt ist – und das war er auch nicht, dann befindet sich die Motorsteuerung im Sollzustand. Eine Reklamation wurde deshalb abgelehnt. „Eine Abgasrückführung, die als wesentlicher Bestandteil zur Minimierung von Abgasen dient, einfach abschalten? Eine Tatsache, die im Rahmen eines offiziellen Abgastests undenkbar wäre“, kommentiert Fleischhans das Phänomen.

Bild
Ford Mondeo 1,8 TDCi: Die Strecke „B“ zeigt das Abschalten der Abgasrückführung, die auch nach mehreren Zündungen „An“-„Aus“ (1C, 2C) hintereinander fortbestand (A = System aktiv). Es wurde kein Fehler im Speicher abgelegt. Erst nach mehreren Minuten Standzeit war das System wieder aktiv (Foto: FCD)

Oder jener Peugeot 308 mit SCR-Kat, der im Zuge eines Abgastests eine ganz andere „Ad-Blue-Frequenz“ offenbarte als auf der Straße. Mehrmals hatte das FCD-Team den Franzosen auf dem Rollenprüfstand und im Straßenbetrieb getestet. Dabei fiel auf, dass das Fahrzeug die für die Funktion des SCR-Systems notwendige Entlüftung mit absoluter Präzision stets fünfzehn Sekunden nach Motorstart durchführte und sie zudem noch drei Mal wiederholte, sobald es „erkannte“, unter Laborbedingungen zu laufen. Im Straßenbetrieb unter gleichen Außentemperaturen geschah dieses Entlüften erst nach circa 400 Sekunden. Erst dann war das System betriebsbereit. Erst dann konnten die Stickoxide überhaupt bekämpft werden. Die Folge: Der Wagen stößt so deutlich mehr der toxischen Gase auf der Straße aus als auf dem Prüfstand.

Bild
Erkannte die Software des Peugeot einen Prüfstandslauf, so entlüftete sie das SCR-System regelmäßig alle 15 Sekunden vom Start weg (obere Grafik). Im Straßenbetrieb hingegen steuerte sie das System erst nach rund sechs Minuten an (untere Grafik) (Foto: FCD)

Im Rahmen einer internen Untersuchung hat FCD zusammen mit der tschechischen Fachzeitschrift „Svet Motoru“ einen direkten Vergleichstest zwischen verschiedenen Modellen in Sachen Abgas durchgeführt. Dazu nahmen die beiden Partner folgende Fahrzeuge unter die Lupe: einen BMW 216d, einen Nissan X-Trail (Direkteinspritzer Benziner), einen Subaru Forester 4x4 Diesel und einen Citroën DS 5 Diesel. Diese nach Euro 6 homologierten Fahrzeuge überprüfen sie im Vergleich zu einem alten Skoda Octavia (Euro-4-Norm, noch ohne DPF) auf ihren NO-Ausstoß (nicht NOx!) hin.

Im Rahmen des Tests ging es nicht darum, darzulegen, wie groß die Differenzen in Sachen Schadstoffausstoß zwischen Straßen- und Prüfstandsbetrieb ausfallen – was schon mehrfach bewiesen wurde. Vielmehr wollten die Experten zeigen, wie groß die Unterschiede bei den NO-Emissionen zwischen einzelnen Modellen ausfallen und vor allem, wie diese absolut zu bewerten sind – im Hinblick auf den technologischen Fortschritt. Denn der scheint, so das Ergebnis von FCD und Svet Motoru, buchstäblich auf der Strecke geblieben zu sein. Das mehr als ernüchternde Ergebnis des Versuchs: Ein nagelneuer Subaru produziert beinah doppelt so hohe NO-Werte wie ein alter Skoda Octavia mit 227.000 Kilometern auf dem Buckel.

Bild
Deutlich erkennbar: Der Subaru (Euro-6-Norm) hat unter identischen Bedingungen einen deutlich höheren NO-Ausstoß als ein alter Skoda Octavia (Euro-4-Norm) mit 227.000 Kilometern Laufleistung (Foto: FCD)

Prüfstandswerte zu Lasten der Realemissionen um jeden Preis

Diese Beispiele stellen laut FCD nur eine kleine Auswahl dar. Sie stehen stellvertretend dafür, dass die Motorsteuerung neuerer Fahrzeuge im Straßenbetrieb anders arbeitet als man erwarten würde und natürlich anders als auf dem Prüfstand. „Man darf hier nicht gleich Betrug unterstellen, wie es im Fall Volkswagen offensichtlich der Fall war“, fasst Libor Fleischhans die Ergebnisse diverser Tests und Diagnosen zusammen.

Die Hersteller richten ihre Technik gezielt auf die geltenden Zulassungsvorschriften aus. Einer wie man schon lange weiß schlechten und völlig veralteten Prüfmethodik. Im Zuge dieser „spitzen“ Ausrichtung nehmen sie allerdings in Kauf, dass sich die Abgasemissionen außerhalb von Klimakammer und Rollenprüfstand signifikant verschlechtern – also zum Beispiel im täglichen Betrieb auf der Straße.

Das sei nicht wirklich Betrug, wohl aber bewusstes Ignorieren, sagt Fleischhans. Andererseits schränkt er ein: „Wie kann es sich die Software bei besagtem Ford Mondeo erlauben, die Abgasrückführung einfach abzuschalten, ohne einen Fehler zu setzen?“ Ebenso berechtigt ist die Grundsatzfrage, die auch schon andere Fachleute gestellt haben: „Wieso emittiert ein nagelneuer Subaru auf der Straße doppelt so hohe NO-Durchschnittswerte (volumenmäßig), wie ein um zwei Abgasgenerationen älterer Skoda?

Ebenso ein Unding und das seit gut 30 Jahren: Noch heute dürfen Fahrzeughersteller im Zuge des „Bauteileschutz“-Paragraphen die Kat-Regelung bei Volllast kurzerhand außer Kraft setzen. „Da laufen moderne Euro-5- und 6-Modelle bei entsprechender Last mit CO-Werten von 9 und 10 Prozent wie einst ein Käfer mit seiner Sechziger-Jahre-Technik“, legt der FCD-Mann erneut den Finger in die Wunde.


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Matthias
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Matthias »

Danke Beda,

schon mal irgendwo geschrieben: "confusion will be my epitaph ..."

Und wie ist der Dreizylinder in meinem Fabian zu bewerten?

Grüße
Matthias
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Hallo Matthias,
„Dieser ist besonders dann sehr hoch, wenn wir sparsam fahren, oder wenn wir die Leistung des Motors fordern“, erklärt Fleischhans. Anders ausgedrückt: „Genau dann, wenn der Motor den eigentlich optimalen Wirkungsgrad erreicht, ist der NOx-Ausstoß am höchsten“, so der Experte.
Dieser Fahrzustand dürfte bei Dir der Normalfall sein.
Aufgabe: So fahren, daß er deutlich mehr verbraucht, wenig Gas, hohe Drehzahlen, niedrige Gänge. Dann stößt er relativ weniger NOx aus. :achselzuck:
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Beda

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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

der Gründer einer Partei zur "Offenlegung der Fahrzeugsoftwarequellcodes" sollte von uns unterstützt werden.

Zudem sollte sich diese Organisation für die Grünplakettenerlangung der Altfahrzeuge einsetzen, wenn diese sowieso schon die besseren Abgaswerte haben als deren technische Nachfolger.

mit wütenden Grüßen von Kay, welcher den "Oberen" sehr übel nimmt, daß er seinen geliebten L200 wegen des Umweltzonengedöhns nicht mehr wirtschaftlich betreiben konnte.
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Schlappohr »

Guten Morgen
Zehntausende Autos wurden wegen der nicht mehr zeitgemäßen Abgaswerte mit erheblichen Verlusten der Besitzer nach Afrika/Ostblock verramscht oder gleich verschrottet. :kopfgegenmauer:
Es wäre allerhöchste Zeit endlich mal eine Klage gegen die Umweltzonen und ihre Folgen einzureichen
Gruß
Florian,
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Bart »

Grüß euch!


Denk ich mir doch das die Abgasnormen so einfach von neimendn einzuhalten sind wird ja auch am Schreibtisch in Brüssel entschieden und nicht geschaut was technisch machbar ist!

Wie ich schon lang sage heutige Motorentechnologie auf Sparsamkeit getrimmt bringt für die Umwelt sicherlich mehr als alle Filter regelungen etc!

Denn wieso braucht ein aktueller Golf das selbe oder mehr als ein Golf 2...

Gruß Florian - erleichtert das er keine 'Dreckschleuder' mehr fährt :coolman:
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Joe »

Moin,

hat den tatsächlich jemand etwas anderes erwartet, als dass jetzt auch weitere Hersteller folgen werden? Allein schon die Tatsache, dass nicht sofort alle Anderen auf VW eingetreten haben, erklärt IMHO doch so einiges. Warum hat denn keiner sofort tolle, große, bunte Anzeigen gestartet, um sich durch sein eigenes Saubermannimage Wettbewerbsvorteile zu verschaffen? Aus Rücksichtnahme bestimmt nicht :mrgreen:

Viel bedenklicher als der Skandal überhaupt wird aber sicherlich die weitere Handhabung in D-Land. Wenn ich schon lese, dass die erst im kommenden Jahr anfangen wollen, die Fahrzeuge in die Werkstätten zu ordern und versuchen wollen, das bis Ende des Jahres abzuarbeiten, frage ich mich tatsächlich (oder auch nicht), wie sie damit durchkommen können. Vorschlag: Betriebserlaubnis entziehen, bis DAS Auto die gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte einhält, denn dies ist mit einer einfachen "Optimierung" der Software ja scheinbar möglich. Wie die Kisten danach fahren und wie viel sie dabei schlucken, wird sicher weder die Umwelt, noch den Großteil der Menschen interessieren, die ansonsten noch monatelang unfreiwillig diesen extremen Emissionen ausgesetzt sind. Also eine Frist von 4 bis 6 Wochen für einen Werkstattbesuch, bevor die Kisten vom KBA stillgelegt werden, halte ich persönlich für mehr als ausreichend. Und genau das hätte dann eine wunderbare Wirkung auf den Konzern, denn dann hätten sie so richtig Druck von Ihren Kunden, damit deren Fahrzeuge wieder vernünftig laufen. Und bekommen sie das nicht hin, würde wohl niemand der Betroffenen jemals wieder eine der Kisten von DAS Auto kaufen :mrgreen:

Aber so wie das im Moment ausschaut, kann ich mir gut vorstellen, dass da letztendlich wohl nicht sehr viel passieren wird. Die werden vermutlich obligatorisch einige Fahrzeuge nachbessern und diese Aktion könnte sich dann, natürlich durch Lieferengpässe einiger Zulieferer :roll: , über einen seeehr langen Zeitraum hinziehen. Immerhin handelt es sich hier nicht um Dacia, ChingChong oder sonst wen, sondern um der deutschen Wirtschafts Lieblingskind. Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, wie mit einer beliebigen (unbeliebten?) Importmarke in einem vergleichbaren Fall umgegangen würde ... :twisted:

Aber auch andere Hersteller sollten mal über ihre Designer-AdBlue-Tänkchen nachdenken und praktikable Lösungen zum selber Nachtanken verbauen. Dann bräuchten sie nämlich auch nicht mehr die Einspritzmengen begrenzen und die Motoren würden selbst bei voller Last weniger Stickoxide ausstoßen :wink:

Aber den schwarzen Peter der Branche hat eindeutig VW gezogen, denn hätten die sich nicht erwischen lassen, hätten sie damit auch keine derartige Welle ausgelöst, in derzeit noch völlig unüberschaubarer Dimensionen und sicher noch folgenden weitereren Skandalen.

Und was die leidigen Unweltzonen betrifft, ist die Abschaffung leider nicht so einfach, da das ganze Thema viel zu eng mit der Eurokratisierung verbunden ist. Auf Länderebene einführen geht, wieder abschaffen aber nicht, da die EU dies nicht zulässt - Beispiel: Hannover, die wollten damals wohl auch wieder abschaffen, durften aber nicht ... :achselzuck:

just my two cents ... :wink:

Gruß Rolf
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von 4x4tourer »

Moinmoin,

auch mich wundert es nicht, dass die anderen da kein Stück besser sind. Wenn VW so trickst, werden die anderen es sicher auch tun, weil sie es eben nicht besser können.

Eine ganz andere Überlegung dazu geht mir aber derzeit auch noch durch den Kopf. Wenn ein Alt-KFZ bessere oder gleiche Werte wie ein ach so sauberes Neu-KFZ hat, aber als Stinker mit roter Plakette und entsprechender Besteuerung bestraft wird, wie sieht es denn dann mit der "zuviel gezahlten" KFZ-Steuer aus!? Als Altwagenfahrer fühl ich mich da doch ebenfalls betrogen. Mit welchem Recht hab ich denn dann die letzten Jahre deutlich mehr KFZ-Steuer bezahlt, als die neuen Gleich- und Mehrstinker!?!? Ich bin mal gespannt, wann da der erste auf den Dreh kommt und eine rückwirkende Nachbesteuerung der neuen Stinker oder aber eine Rückzahlung für entsprechend zuviel bezahlte Steuer einklagt!
Wenn man das dann weiterspinnen würde....wieviele Kleinbetriebe die innerstädtisch arbeiten, haben ihren Fuhrpark wegen der errichteten Umweltzonen austauschen müssen und sind jetzt evtl. trotzdem genauso stinkend unterwegs? Wer kommt für deren geleistete Belastung auf, die durch diese Machenschaften ja eigentlich unsinnig war?

Ich denke dieses ganze Konstrukt der Volks(wagen)verdummung könnte so betrachtet noch ganz andere Aktionen ins Leben rufen. Bin mal echt gespannt ob da auch was in dieser Richtung passiert. Eine erste Klage einer betroffenen Fahrerin scheint ja bereits eingegangen zu sein, mit der Begründung, dass sie sich in ihrem Umweltverhalten betrogen fühlt.

gespannte Stinkergrüße Dirk

Ps: Das die Umweltzonen feinstaubtechnisch null und nix verbessert haben, beweisen mittlerweile auch entsprechende Untersuchungen des Frauenhofer Institutes. Eine schallende Ohrfeige ist es aber doch, dass sowas zwar eingerichtet, aber nicht wieder abgeschafft werden darf, wenn es sich als nichtsnützig herrausstellt. Das ist doch Schildbürgertum auf höchster Ebene! :kopfgegenmauer: :haue:
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Matthias
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Matthias »

Hi,

ich denke, im Moment grübelt da so mancher und ich bin sicher, dass es noch ganz gewaltige steuerliche Umgewichtungen geben wird. Unsere "Stinker"-steuern werden wir sicher nicht zurück bekommen, aber die zu Unrecht zu wenig gezahlt haben, werden bestimmt irgendwann nachbesteuert. Ich kann mir nicht denken, dass sich der Staat das entgehen lässt.

Was mir technisch nicht klar ist: War vielleicht das ganze System bisher unrealistisch, d.h. konnten die geforderten Grenzwerte mit den heutigen Motoren überhaupt eingehalten werden?

Grüße
Matti

PS: Milan ist neulich per Mitfahrgelegenheit in einem Tesla Model S mitgefahren und war schwer begeistert. Der Fahrer war von der Schweiz nach Berlin unterwegs ...
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von motorang »

Matthias hat geschrieben: Was mir technisch nicht klar ist: War vielleicht das ganze System bisher unrealistisch, d.h. konnten die geforderten Grenzwerte mit den heutigen Motoren überhaupt eingehalten werden?
Servus,
ich denke es war eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Technisch möglich ist sehr viel - das in der Großserie umsetzen steht auf einem anderen Blatt, und es dem Kunden dann auch noch zu verkaufen ...
Soweit mir bisher klar ist, sind die Vorschriften (bzw Strafen) in der EU deutlich laxer als in USA. Der Motor muss EU-weit auf dem Prüfstand bei einem genormten Prüflauf die vorgegebenen Grenzwerte erreichen, dann wird er zugelassen. Für den Kunden ist damit eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben, aber kein realistischer Verbrauchswert. In den USA muss der Motor innerhalb der ersten 100.000 Meilen seines Lebens immer die von der Gesetzgebung geforderten Grenzwerte erreichen, und es gibt gesetzlich festgelegte Strafen bei Verstößen. So habe ich es zumindest gehört.

Erst "neulich" werden die Testzyklen immer anwendungsgerechter und näher an der tatsächlichen Nutzung (Kaltstart, dynamische Lasten, Stau, Autobahn etc) und es spielt auch eine Rolle in welche Fahrzeuge der Motor eingebaut wird, ob da noch eine Klimaanlage mitgefüttert wird etc pp.

Eine Entwicklung der Motoren auf die geforderten Testzyklen hin war wohl immer schon üblich - und auch erlaubt, solange der Motor dann im täglichen Leben nichts anderes tat als auf dem Prüfstand.

Dieses selektive Verhalten der Motoren - je nachdem ob sie auf einem Prüfstand sind oder nicht (und die autonome Entscheidung des Fahrzeugs dahingehend - und das Ändern (= Verbilligen) von Komponenten im Hinblick auf nicht notwendige Dauerhaltbarkeit, das ist die neue Dimension.

Wenn man beim Motor konstruieren gleich mitberücksichtigt, dass so ein Motor nur für die Dauer eines Prüflaufes seine Abgase in vollem Umfang säubern können muss, dann lässt man vielleicht irgendwann Komponenten weg oder macht Elemente schwächer, die das auch bei Dauervollgas oder 50 km Kurzstreckenbetrieb ermöglichen würden. Siehe angekündigte notwendige Hardwareänderungen bei manchen Modellen ... es ist halt anscheinend nicht nur Software beteiligt.

Der eigentliche Witz ist, dass die Messtechnik erst in den letzten Jahren soweit verbessert wurde, dass Abgasmessungen im fahrenden Fahrzeug (quasi im freifahrenden Auto, ohne Rollenprüfstand) sinnvoll möglich sind. Für gewisse Messungen waren da bislang schrankgroße Anlagen und Filter notwendig ...

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von MF »

Moin

Gestern ging die Meldung rum,
das VW in den USA zig Jetta in Werkstätten holt.

Angeblich könnte ein Mangel an der Nockenwelle
die Bremskraft beeinträchtigen.

Das hätte auch alle nichts mit dem Abgasskandal zu tun. :wink:

Was hat denn die Nockenwelle mit der Bremskraft zu tun?

Unwissende Grüße
Mario
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Deichgraf »

Hallo Mario,

hier findest Du die Antwort:
http://www.auto-motor-und-sport.de/news ... 26617.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Udo
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Schlappohr »

Morning
Keine große Überraschung....

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Gruß,
Florian
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Bart »

Servus 'vetter'

Ja aber angeblich nur für den JDM :wink:

Denke dort sind die Abgasvorschriften strenger als bei uns.

Gruß Florian
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Jero V6 »

Hallo alle zusammen,

es wurde größenteils korrigiert, es sind die Verbrauchswerte bei denen geschummelt wurde. Siehe hier

Anscheinend handelt es sich dabei nur um Kleinstmotoren, hier wäre es also nur der Space Star.

Schade das es auch bei Mitsubishi ist, aber wenigstens nicht schlimmer als das was sich Volkswagen geleistet hat.

Hält mich trotzdem nicht davon ab die alten Geländekönner von Mitsubishi weiterhin zu mögen. :grin:

Gruß, Justin
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Morgen zusammen,
Diesel-Manipulation geht auf Audi-Idee zurück
Audi-Ingenieure befürchteten Probleme mit Emissionsgrenzen

20.04.16 | Autor: Andreas Grimm
Motorentwickler von Audi sollen bereits 1999 über eine Software zur Prüfstandserkennung nachgedacht haben.


Bislang hat der Volkswagenkonzern die Verantwortung für den Diesel-Skandal bei der Kernmarke VW Pkw gebündelt. In der Außendarstellung waren die anderen Marken des Konzerns mehr Opfer, denn Täter. Doch nun legt ein Bericht des „Handelsblatts“ nahe, dass die Software zur Manipulation der Werte bei Audi in Ingolstadt entstand. Hinweise darauf hätten Ermittlungen der Kanzlei Jones Day ergeben, die von der Konzernführung mit der Suche nach Verantwortlichen beauftragt worden war.

Bereits im Jahr 1999 sollen dem Bericht vom Mittwoch zufolge Audi-Ingenieure befürchtet haben, dass ihre Motoren die verschärften Grenzwerte künftig nicht mehr erfüllen könnten. Auslöser soll schon damals die Stickoxid-Emission gewesen sein. Für das Jahr 2001 stand die Begrenzung der NOx-Werte auf 0,5 Gramm pro gefahrenem Kilometer an. Aus den Überlegungen heraus sei eine Software unter dem Decknamen „Accustic mode“ entstanden, die auf dem Prüfstand bestimmte Funktionen abschalten konnte.

Der Name rührt wohl daher, dass die Audi-Techniker in dieser Zeit vor allem versuchten, die Klopfgeräusche des Diesels zu minimieren, um den Fahrkomfort zu erhöhen. Die geringere Klopfneigung war aber durch höhere NOx-Emissionen erkauft, daher sollte die Anti-Klopf-Funktion auf den Prüfständen ausgeschaltet werden können.
VW-Entwickler griffen die Idee auf

Während die Software letztlich bei Audi nie zum Einsatz gekommen sein soll, wurde die Idee von den Volkswagen-Entwicklern aufgegriffen. Möglicherweise war das Wissen um die Existenz des Programms durch Personalwechsel von Ingolstadt nach Wolfsburg gekommen. Mitte der 2000er Jahre hatte Markenchef Wolfgang Bernhard neues Personal zur Kernmarke geholt, um ab Anfang 2005 eine neue Dieselmotoren-Generation – die EA-189-Baureihe – zu schaffen. Am Jahresende 2005 musste Bernhard gehen.

Die VW-Entwickler hatten jedoch die NOx-Emissionen des EA-189-Motors mit konventionellen Mitteln nicht ausreichend begrenzen können. Ab 2005 sei dann die Manipulationssoftware zur Prüfstandserkennung installiert worden, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die Ergebnisse der internen Ermittlungen. Auch der Begriff „Accustic mode“ sei von Audi übernommen worden.

Auf die Spur des Manipulationsursprungs brachte die Ermittler dem Bericht zufolge eben jener „Accustic mode“. Der Begriff war bereits als Tarnname für die Abschaltfunktion in VW-Modellen bekannt und nun im Zusammenhang mit einem Audi-Motor aufgetaucht. Nachprüfungen hätten für den Motor jedoch keine signifikanten Abweichungen zwischen Straßen- und Testbetrieb ergeben, heißt es.
Abschlussbericht der internen Ermittlung vor Verschiebung

Die immer neuen Erkenntnisse machen die Vorlage eines substanziellen Zwischenberichts zum Abgasskandal nicht leichter. Nach Informationen der „DPA“ soll der Zeitplan verschoben werden, die für die zweite Aprilhälfte fest zugesagten „vorläufigen Ergebnisse“ der Kanzlei Jones Day würden entfallen. Genannt werden zwei Hauptgründe für die Verschiebung. Einerseits könnten die internen Ermittler die Schuldfrage bisher noch nicht befriedigend beantworten, andererseits hänge die Verschiebung auch an der Gemengelage in den USA.

Dort ringt VW noch immer um eine Lösung für 580.000 betroffenen Wagen. US-Untersuchungen zur Schuldfrage sind laut dpa-Informationen ein Hemmschuh für den bis Ende April versprochenen Zwischenbericht. Laut dem „Wall Street Journal“ sollen Ermittler des Justizministeriums und der Bundespolizei FBI die Kanzlei Jones Day „sehr eindringlich“ darauf hingewiesen haben, dass eine Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt problematisch für die eigenen Ermittlungen sei.


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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Abgasskandal: Verbrannte Ehre
Der Untersuchungsbericht „Volkswagen“ soll Fragen beantworten, wirft jedoch zugleich neue auf. Freiwillige Software-Updates sollen aus Dreckschleudern jetzt Saubermänner machen. Und der nächste Abgasskandal steht bereits in den Startlöchern.

09.06.16 | Autor: Steffen Dominsky

Davon haben wir nichts mitbekommen“, hörte man die Generation der Großeltern bezogen auf ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte oft sagen. Doch auch im Hier und Jetzt machen Menschen ähnliche Aussagen. Offenbar wusste keiner vor dem 18. September 2015 etwas von einem der dunkelsten Kapitel deutscher Automobilgeschichte. Doch war dem wirklich so? Hatten allen voran Behörden wirklich keine Ahnung von dem, was Fahrzeughersteller seit einigen Jahren da trieben?

Ziemlich genau ein Jahr zuvor hatte „Der Spiegel“ die Untersuchungsergebnisse des Forschungsinstituts „ICCT“ (siehe S. 26) veröffentlicht. Zwar ging es hier vorrangig darum, dass insbesondere deutsche Autobauer Werte beim Spritverbrauch angeben, die bis zu 50 Prozent unter dem liegen, was die Fahrzeuge tatsächlich schlucken. Doch wiesen die Studienmacher unter der Überschrift „Blackboxes erkennen Laborfahrt“ zugleich damals bereits darauf hin, dass die OEMs dieser Welt bei der Homologation ihrer Modelle systematisch betrügen.

Eine Studie des hauseigenen „Joint Research Centres“ der EU-Kommission kam noch mal ein Jahr zuvor, also bereits 2013, zu dem Ergebnis, dass Fahrzeughersteller sogenannte „Defeat Devices“ (Abschalteinrichtungen) einsetzen, um vorgeschriebene Abgaswerte auf dem Prüfstand zu ermöglichen, die sie auf der Straße nicht einhalten können.

Und auch wenn die Sachverständigenorganisationen, die die VWs, Opels, BMWs und Daimlers dieser Welt auf ihren Prüfständen abnehmen und damit de facto homologieren, keinen Zugriff auf die Quell-Codes der Software der Motorsteuerungen hatten: Deutsche Ingenieure hätten sehr wohl bemerken können, ob ein Reifen statt mit vorschriftsmäßigen Luftdruck betrieben auf über 3,5 bar aufgepumpt ist bzw. ob sich statt Motoröl Diesel in einem Motor befindet.

International Council on Clean Transportation („Internationaler Rat für sauberen Transport“), ICCT, ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, technisch-wissenschaftliche Analysen zu Umweltthemen zu erstellen. Ziel des ICCT ist es, damit die Umweltleistung und Energieeffizienz des Straßen-, Schiffs- und Luftverkehrs zu verbessern. Gemeinsam mit der West Virginia University hat der Rat bei Abgasmessungen eines VW Passat und Jetta Diesel Werte weit über den zulässigen Höchstwerten festgestellt. Seine Hinweise an US-Umweltbehörden führten letztlich zur Aufdeckung des Skandals.

Doch spätestens seit der Einführung des SCR-Kats, der als Reaktionsflüssigkeit eine Harnstofflösung (Adblue) benötigt, dürfte selbst dem halbwegs interessierten Automobilverkäufer bzw. Servicemitarbeiter klar geworden sein: Da stimmt was nicht! Während Nutzfahrzeuge, bei denen genannte Technik bereits seit etlichen Jahren zum Einsatz kommt, einen technisch bedingten Adblue-Verbrauch von circa fünf Prozent bezogen auf den Dieselverbrauch haben, sollen Pkws plötzlich bezogen auf diesen nur rund 1 bis 1,5 Prozent der Reaktionsflüssigkeit benötigen – seltsam.

Normalerweise würde ein Pkw, der z. B. sieben Liter Diesel konsumiert, bei einer physikalisch notwendigen Dosierung von circa fünf Prozent 3,5 Liter Adblue auf 1.000 Kilometern benötigen. Ergo wäre ein typischer Adblue-Tank von 15 bis 20 Litern Größe nach rund 5.000 Kilometern leergesaugt. Genau dieses Auffüllen von Adblue wollten die OEMs dieser Welt ihren Kunden aber nicht zumuten – das soll die Werkstatt innerhalb der Wartungsintervalle übernehmen. Doch dieser künstlich reduzierte Adblue-Verbrauch dürfte beim Gros der Euro-6-Diesel der Grund dafür sein, dass diese im von KBA und Verkehrsministerium vorgestellten „Bericht Untersuchungskommission Volkswagen“ mit auffällig hohen NOX-Werten außerhalb des NEFZ-Messzyklus glänzten.

Wer sich mit dem Bericht einmal auseinandersetzt, für den bleibt nicht nur manche Frage offen, die 134 Seiten werfen auch viele neue auf. So kommen Minister Dobrindts Mitarbeiter mithilfe externer Unterstützung zu dem Ergebnis, dass außer Volkswagen kein anderer Hersteller verbotene Abschalteinrichtungen einsetzt. Was allerdings eine solche von einer erlaubten unterscheidet, erfährt der Leser des Berichts nicht.

Auch erfährt er nicht, weshalb die 3,0-Liter-V6-Motoren von VW, Audi und Porsche nun doch kein unerlaubtes Defeat Device aufweisen – immerhin liegen die NOX-Werte des Audi A6 (Euro 5) in der Praxis um das Siebenfache über dem Erlaubten, die eines Golf oder Passat mit manipuliertem EA-189-Motor aber nur beim Zwei- bis Dreifachen. Und weshalb übertrifft der Porsche Macan ebenfalls um den Faktor sieben die NOX-Grenze der Betrügermotoren der Wolfsburger, wohingegen die Studie diesem Motor, wenn er bei den Konzernbrüdern Touareg und Audi A6 verbaut ist (alle Euro 6), sogar eine weiße Weste attestiert?

Deckmantel Bauteileschutz

Stattdessen bekommt der Leser der Berliner Abgasposse mitgeteilt, dass auch viele andere Autobauer Abschalteinrichtungen einsetzen. Die seien unter dem Deckmantel des „Bauteileschutzes“ erlaubt, so der Bericht. Gleichzeitig aber kommt das Ministerium bei 22 der untersuchten 53 Modelle zu dem Ergebnis, dass „diese von der Außentemperatur abhängige Abgasminderungsstrategie die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems unter Bedingungen reduziert, die bei normalem Fahrzeugbetrieb zu erwarten sind“. Mit anderen Worten: Sie ist im Prinzip illegal.

Das festzustellen und in Konsequenz einen offiziellen Rückruf anzuordnen, traut sich die Regierung allerdings nicht. Zu wirkungsvoll ist offenbar der Lobbyismus der Hersteller auf Bundesebene. Als Feigenblattlösung haben sich die Verantwortlichen stattdessen mit den OEMs auf „freiwillige Servicemaßnahmen“ verständigt. Mithilfe simpler Software-Updates sollen die Steuergeräte eines Fahrzeugs aus Dreckschleudern im Handumdrehen Saubermänner machen.

Nicht alle Hersteller ziehen mit

Aber nicht alle Hersteller ziehen mit. So sieht z. B. Ford – hier wurde der C-Max beanstandet – „Stand heute keine Notwendigkeit“, sich einer freiwilligen Aktion anzuschließen. Auch Jaguar Land Rover wird trotz massiv überschrittener NOX-Werte beim XE und Range Rover den Haltern dieser Modelle keine Updates von Steuergeräten oder dergleichen offerieren, wenngleich der Importeur eingesteht, die Adblue-Dosierung für die Serie künftig erhöhen zu wollen. Fiat Chrysler – hier fielen der Ducato, der Jeep Cherokee und der Alfa Gulietta negativ auf – verweigert, wie in der Presse vermeldet, vorerst jegliche Zusammenarbeit mit Dobrindts Behörde.
Nur gerügte Modelle werden zum Service gerufen

Doch auch Porsche, Audi und Renault werden Servicemaßnahmen nur für die gerügten Modelle anbieten. Das Argument, dass Motoren mit identischer Abgasnachbehandlungsstrategie auch in anderen Typen verbaut sind, diese ergo eigentlich genauso in den Genuss abgasverbessender Maßnahmen kommen müssten, lassen sie nicht gelten. Hier ist die Rede von „ganz anderen Applikationen“.

Stellt sich für den Fahrzeughalter eines Modells, für das ein solches Update angeboten wird, nur die Frage: „Machen oder bleiben lassen?“. Denn eine Tatsache drängt sich irgendwie auf: Wäre eine bessere Abgasreinigung einfach per Mausklick möglich, hätten die Hersteller sie seinerzeit vor bzw. in der Produktion längst umgesetzt. Es sei denn, diese hätten irgendwelche Nachteile. Im Fall der neueren Euro-6-Modelle, bei denen ein Software-Update die Adblue-Dosierung anhebt, wäre es nur der, dass das Mittel entsprechend häufiger nachgefüllt werden muss – das wäre im Prinzip tragbar.

Anders ist die Situation bei älteren Euro-5-Modellen: Hier könnte eine höhere Abgasrückführrate oder ein häufigeres Abbrennen des Partikelfilters zu Problemen führen – von ebenfalls höheren Kosten für Betriebsstoffe ganz abgesehen. Wie bekannt verkokt ein Zuviel an Abgasen den Ansaugtrakt. Genau um das zu vermeiden, nutzen viele Hersteller das sogenannte Thermofenster: Sie reduzieren besagte Rückführrate gerade bei niedrigen Temperaturen drastisch. Auch birgt ein häufigeres Abbrennen „gefüllter“ Partikelfilter das Risiko einer (stärkeren) Motorölverdünnung. So verwundert auch die diesbezügliche Position des ADAC nicht: „Uns liegen bislang keinerlei Erfahrungs- bzw. Messwerte vor, die sich aus diesen Servicemaßnahmen ergeben. Wir werden diese daher mit besonderem Augenmerk beobachten und prüfen, ob Probleme zu erwarten sind“, erklärt Markus Sippl, Leiter ADAC-Fahrzeugtechnik.

Nicht verschwiegen werden sollte in diesem Zusammenhang: VW ist an einer nachträglichen technischen Lösung des Problems bei Fahrzeugen ohne SCR-System gescheitert – wenn auch gemessen an den strengeren US-Grenzwerten. Genau diese Tatsache löste den ganze Skandal letztendlich aus! Dass mittlerweile nach VW auch aktuell Opel und Fiat in Sachen Abgaswerte bei Dieselmotoren – höflich formuliert – ein Problem haben, ist bekannt. Weitere werden mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen.

Apropos Wahrscheinlichkeit: Eine Frage stellt sich bei Katastrophen und Skandalen meist generell – nämlich wann die oder der das nächste Mal ins Haus steht. So braucht man auch beim Thema Auto über keine großen hellseherischen Fähigkeiten zu verfügen, um zu prognostizieren, dass nach dem Diesel dem modernen Benzindirekteinspritzer sein abgastechnisches Waterloo kurz bevorsteht. Das zu erkennen, schafft im Prinzip jeder „kleine Mechaniker“. Es reicht ein Blick in das Endrohr eines solchen Benziners. Denn während sich das moderner Dieselautos in der Regel blitzblank zeigt, ist das der Direkteinspritzer oft pechschwarz (siehe Bild links). Und das heißt? Genau: Diese Fremdzünder haben ein massives Problem mit Partikelemissionen – die nächste Feinstaubdiskussion lässt grüßen! Oder nehmen Sie doch einfach mal ein solches Fahrzeug und hängen es an ein Opazimeter. Sie werden staunen, was man da sehen kann!

Und das Skandälchen im Skandal: Die On-Board-Diagnose, die extra für die Überwachung der abgasrelevanten Systeme erfunden und verpflichtend eingeführt wurde, ist offensichtlich das Geld nicht wert, das jeder Neuwagenkäufer dafür auf den Tisch des jeweiligen Herstellers legt. Oder haben Sie je etwas davon gehört, dass bei Fahrzeugen, die deutsche oder internationale Behörden in dieser Thematik untersucht und mit auffällig hohen Abgaswerten beanstandet haben, die Motorkontrolllampe (MIL) geleuchtet hat?


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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Hallo,
jetzt verschlägt es auch mir die Sprache.
Ohne Worte:
Seat stoppt Ateca-Modell wegen Dieselproblemen
Ingenieure wollten offenbar ohne SCR-Kat auskommen

22.09.16 | Autor: jr/gr
Seat hat eine Volumen-Variante des
Ateca lange nach dem Bestellstart wieder
aus dem Programm genommen. Der
Hersteller kann den neuen SUV mit dem
150 PS starken 2,0-Liter-Diesel und
reinem Frontantrieb nicht wie vorgesehen
produzieren, weil das Fahrzeug offenbar
die Abgasgrenzwerte reißt. Wie der
Importeur am Donnerstag mitteilte, habe
der Hersteller entschieden, „alle Ateca
mit 2.0l TDI Motor mit SCR-System in
den Markt zu bringen“.
Für die gestoppte Variante war bisher
lediglich ein kostengünstigerer NOx-
Speicherkat vorgesehen. Daher müsse
der Produktionsstart des Ateca 2,0 TDI
mit 150 PS und Frontantrieb verschoben
werden. Zu den Gründen der späten Entscheidung für das SCR-System mit
Harnstoffeinspritzung („Adblue“) äußerte sich der Importeur zunächst nicht. Die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte allerdings zuvor von „gravierenden“
Grenzwertüberschreitungen der Stickoxid- und CO2-Werte berichtet. Den Ingenieuren
sei erst kurz vor Produktionsstart aufgefallen, dass die nach Euro 6 geltenden
Abgasgrenzwerte nicht einhalten würden.
Seat Deutschland verweist zu Fragen der Emission nach Spanien: „Die
Typgenehmigung wurde beim spanischen Industrieministerium, das die zuständige
Behörde für die Homologation ist, noch nicht angefragt, da die Produktion bislang noch
nicht angelaufen ist.“
Im Handel weiß man über die Hintergründe des Bestellstopps scheinbar nichts. Zwar
wurde bereits in der zweiten Septemberwoche über einen Bestellstopp informiert, nicht
aber über Abgasprobleme. Zugleich war den Händlern die Option angeboten worden,
Kunden, die das Modell bereits geordert hatten, auf ein Alternativmodell umzubuchen.
So können die Käufer insbesondere auf das Ateca-Allradmodell mit gleicher
Motorisierung zu einem reduzierten Aufpreis umsteigen (1.000 Euro statt 2.200 Euro).
Die Lieferzeiten des stark nachgefragten
Ateca sind sowieso schon jenseits von Gut
und Böse – der größere Diesel ist derzeit
gar nicht mehr bestellbar.

Für die Allrad-Variante des 150-PS-Diesel-Aggregats war ein SCR-Kat von Anfang an
vorgesehen.
Wann das gestoppte Ateca-Modell lieferbar sein wird, kann der Importeur noch nicht
sagen („So bald wie möglich“). Neben dem SCR-Kat müssen nun auch ein zusätzlicher
Adblue-Tank in das Modell eingebaut sowie entsprechende Leitungen verlegt werden.
Alle anderen Diesel-Modelle des Ateca (1,6 TDI mit 115 PS, 2,0 TDI mit 150 PS und
Allrad und 2,0 TDI mit 190 PS und Allrad.) sind von dem aktuellen Produktions-Stopp
nicht betroffen. Ebenso wenig die Benziner-Varianten.
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Beda »

Hi,
wirklich wahr? Nobelpreis für VW?
2016

Fortpflanzung: Ahmed Shafik (†) für die Erforschung der Wirkungen des Tragens von Polyester-, Baumwoll- und Wollhosen aufg das Liebesleben von Ratten und das Leiten ähnlicher Tests mit Männern.
Wirtschaft: Mark Avis, Sarah Forbes und Shelagh Ferguson für die Beurteilung der gefühlten Persönlichkeit von Gestein aus Verkaufs- und Marketingperspektive.
Physik: Gábor Horváth, Miklós Blahó, György Kriska, Ramón Hegedüs, Balázs Gerics, Róbert Farkas, Susanne Åkesson, Péter Malik und Hansruedi Wildermuth für die Entdeckung warum weißhaarige Pferde die am bremsenbeständigsten Pferde sind und für die Entdeckung warum Libellen verhängnisvoll von schwarzen Grabsteinen angezogen werden.
Chemie: Volkswagen für die Lösung des Problems überhöhten Schadstoffausstoßes von Autos durch automatische, elektromechanische Erzeugung von geringeren Emissionen, wenn die Fahrzeuge getestet werden.
Medizin: Christoph Helmchen, Carina Palzer, Thomas Münte, Silke Anders und Andreas Sprenger für die Entdeckung, dass bei einem Juckreiz auf der linken Seite des Körpers, diesem abgeholfen werden kann durch Betrachtung in einem Spiegel und Kratzen der rechten Seite des Körpers (und andersherum).
Psychologie: Evelyne Debey, Maarten De Schryver, Gordon Logan, Kristina Suchotzki und Bruno Verschuere für die Befragung von 1000 Lügnern nach der Häufigkeit ihres Lügens und die Entscheidung darüber, ihren Antworten zu glauben.
Frieden: Gordon Pennycook, James Allan Cheyne, Nathaniel Barr, Derek Koehler und Jonathan Fugelsang für ihre wissenschaftliche Untersuchung „Empfang und Aufdeckung von pseudo-fundiertem Quatsch“.
Biologie: An zwei Personen verliehen: Charles Foster für sein Leben in der Wildnis als, zu verschiedenen Zeiten, Dachs, Otter, Wild, Fuchs und Vogel sowie Thomas Thwaites für die Erstellung prothesischer Verlängerung seiner Gliedmaßen, die es ihm erlaubten, sich zu bewegen wie Ziegen und auf Hügeln mit diesen herumzuwandern.
Literatur: Fredrik Sjöberg für seine dreibändige autobiographische Arbeit über das Vergnügen beim Sammeln von toten Fliegen und von solchen, die noch nicht tot sind.
Perzeption: Atsuki Higashiyama und Kohei Adachi für die Erforschung ob Dinge anders aussehen, wenn man sich vorbeugt und diese durch die eigenen Beine beobachtet.
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Beda

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Sven
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Sven »

Nicht jeder Nobelpreis ist auch nobel.

:rofl: http://www.spiegel.de/video/ig-nobelpre ... 06934.html" onclick="window.open(this.href);return false; :rofl:

Grüße
sven, der sich auf die Bekanntgabe der "echten" Nobelpreisträger die Tage freut
Ist die Katze gesund,
freut sich der Mensch!
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Re: Überraschung? Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Beitrag von Schlappohr »

Morgen miteinander,
ich könnte mich gerade wirklich beinahe eventuell vielleicht aufregen...
VW-Chef kritisiert Betroffene des Dieselskandals

Volkswagen-Chef Matthias Müller sieht nicht ein, vom Dieselskandal betroffenen VW-Kunden in Europa ähnliche Entschädigungen zu zahlen wie in Amerika. „Man kann das nicht über einen Kamm scheren, denn die Ausgangssituation ist völlig unterschiedlich“, sagte Müller in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

„Den Kunden in Europa entsteht ja kein Nachteil, weder beim Verbrauch noch bei den Fahreigenschaften. Und wenn ich das anfügen darf“, so Müller weiter: „Auf der einen Seite kritisieren viele die amerikanische Gesetzgebung in anderen Zusammenhängen, siehe TTIP. Wenn es aber darum geht, selbst Vorteile daraus zu ziehen, scheint das amerikanische Recht auf einmal der richtige Weg zu sein.“

Mit harschen Worten wehrt der Manager sich auch gegen Vorwürfe, die deutsche Autoindustrie habe die Elektromobilität verschlafen: „Am Angebot mangelt es nicht, sondern an der Nachfrage: Auf der einen Seite denken und handeln viele Deutsche im Alltag grün, wenn es aber um E-Mobilität geht, haben wir als Verbraucher spitze Finger.“ So ganz habe er dieses „paradoxe Phänomen“ noch nicht verstanden.

In dem F.A.S.-Interview verteidigt der VW-Chef zudem die angekündigte Streichung von 30.000 Stellen. „Der Volkswagen Konzern, insbesondere die Marke VW, hat Fett angesetzt in den Erfolgsjahren“, sagte Matthias Müller. Deshalb brauche es „eine Schlankheitskur, die nehmen wir jetzt in Angriff – und zwar sozialverträglich“. Auch das habe Volkswagen immer ausgemacht.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/v ... 35298.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Es bleibt erstaunlich welche Überheblichkeit sich manche Topmanager immer noch leisten können...
Gruß
Florian
"Reisen ist tödlich für Vorurteile" (Mark Twain)
Pajero V20 3500 V6
EX: Pajero 3,2DID, T3 Syncro, Jeep Grand Cherokee, Chevy Trailblazer, Montero 3,5 GDI, Nissan Pathfinder R51
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