Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

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Zapatero

Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Zapatero »

Hallo zusammen,

Nach der letzten Reise mit dem selbstgebauten 4 Runner (http://www.trans-amerika.net) war klar wir brauchen was größeres - aber nichts zu großes. Also kam nur eine Aufbauverlängerung oder Wohnkabine in Frage. Die Reise wird richtung Indien / Südostasien gehen und das Fahrzeug soll containerfahig sein!

Ich möchte mal eine kleine Fotostory von der Wohnkabine vorstellen die ich gerade baue:

Virtuelle Vorschau
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Radlauf in Google Sketchup (Importiert aus Mega CAD - Sketchup dateien sind unbrauchbar zum abwickeln)
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Radlauf frisch von der Lasermaschine und von der Kantbank
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Der Hilfsrahmen
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Die Einzelteile
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Alle Teile Ausgebreitet
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Die Anordnung auf dem Dach wird sich ändern, da noch Dachfenster eingebaut werden
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Das Aufstelldach wird gehalten von 4 Dämpfern und je eine Stütze vorne und hinten die in den Innenraum klappt bei geschlossenem Dach
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Sven
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Sven »

Stefan hat geschrieben:Weiter so - ein spannedes Projekt
welches hoffentlich nicht so wie manch anderes Pickupaufbauprojekt endet

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Das Drehmoment und die Kräfte, die da auf den Rahmen wirken sind meiner Meinung nach leider auch nicht durch eine Rahmenverstärkung o.ä. in den Griff zu bekommen. Deshalb bevorzuge ich einen durchgehenden Aufbau.

Grüße
sven
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Stefan
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Stefan »

Hallo Sven,


alle samt Dokas mit Kabinen, die ein Eigengewicht jenseits von gut und böse haben. Das Schwerpunktlot liegt ja meist schon hinter der Hinterachse...



Gruß Stefan
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Sven
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Sven »

Hallo Stefan,

die obigen Bilder hatte ich gerade zur Hand (aktueller Fred im Wüstenschiff), es gibt auber auch abgebrochene HZJ79 mit "leichter" Kabine. Die Frage ist wann brichts, bei welchen Belastungen, Piste oder Strasse, nach wieviel km, nicht so sehr ob es bricht.

Grüßle
sven
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unbemerkt
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Sven,
und einen Dank für die "schönen" abschreckenden Bilder. :hammerschlag:
Ich gebe Dir völlig Recht, daß speziell in Sachen Wohnkabinen von der Stange in Deutschland übles Schindluder getrieben wird. Wahrscheinlich darf kaum ein Pickup mit einer der am Markt erhältlichen Kabinen, urlaubsfertig bepackt, mit allen aufgefüllten Medien und zwei normalgewichtigen Personen entsprechend der Zulassung überhaupt betrieben werden.

So müssen sich die manche Besitzer nicht wundern, wenn Sie z.B. auf einer Wellblechpiste liegen bleiben. Gerade das sind aber die Gründe, daß einige Pickupbesitzer anfangen selbst zu bauen oder sich mit einer entsprechend "ungewöhnlich" leichtgewichtigen Variante auszustatten.
Die Frage ist wann brichts, bei welchen Belastungen, Piste oder Strasse, nach wieviel km, nicht so sehr ob es bricht.
Deinen o.g. Satz würde ich also, nicht ganz unwidersprochen stehen lassen.

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Bei z.B. diesem Fahrzeug hat der Rahmen, ein übliches Autoleben gehalten und das KFZ wurde wegen nur allgemeinem Rost und Verschleiß gegen eines neues unter die gleiche Kabine geschoben. Speziell zu Ladung und Überladung im Zusammenhang mit Wohnkabinen hat sich das Explorermagazin jedoch so einige Gedanken gemacht.

Auch ich nutze seit einigen Jahren eine 350 kg Kabine und hoffe, daß ich bei überlegte Beladung (schweres Gut kommt tief auf oder vor die Achse) und etwaige Einhaltung der zulässigen Gesamtmasse noch lange Freude am Trägerfahrzeug und dessen Rahmen habe.

Trotzdem, beängstigt es auch mich, wie unverantwortlich viele Besitzer ihre KFZ völlig überladen.
Auch die Hersteller gewisser KFZ tendieren dazu, die Rahmen in letzter Zeit einfach dünner und dafür entsprechend höher ausbilden und Traglasten der Fahrzeuge weiter herab zu setzen.

Ein besonderes Augenmerk ist also im Bereich der "nicht durchgehenden Aufbauten" auf Gewicht und Verteilung dessen, wie Du schon richtig formulierst, zu richten.

Ich habe jedoch das unbedingte Gefühl, das Philipp recht erfahren ist und sich sein Projekt gut überlegt hat. Auch ist sein momentanes Trägerfahrzeug nach meinem Wissen noch eines der Gattung des "dickeren Rahmens" mit einer originalen Nutzlast von knapp unter 1000 kg.

Gruß Kay
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Stefan
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Stefan »

Moin.

Da werfe ich doch gleich mal die Frage an Phillip in den Raum, welches Kabinen-Leergewicht denn der PC ausspuckt.
Sollte doch so ein modernes Programm können ? :super:


Gruß Stefan
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Sven
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Sven »

Hallo,

einfach mal vereinfacht, wie die Kräfte wirken:

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Grüße
sven
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von 4x4tourer »

Moin werte Rahmenbelastungstestgruppe :wink:

hier kommt mal ein augenzwinkernd, konstruktiver Lösungsansatz für die Rahmenproblematik:

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Busfahrende Grüße
Dirk
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Stefan »

Moin.

:super:

Warum? Weil zwei drei Fahrzeuge aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen einen Bruch erlitten haben?

In meinen Augen wird das Thema nur hochgespielt. Sollte man sich halt überlegen, ob man 120% Last auf einen Doka stellt...
Bei 70% Last auf einem single od. extra sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Gibt es da Bilder von div. Haveristen?



Gruß Stefan
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Sven
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Sven »

Stefan hat geschrieben:Moin.

:super:

Warum? Weil zwei drei Fahrzeuge aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen einen Bruch erlitten haben?
Stefan, es gibt fast beliebig viele Berichte zum Thema in anderen Foren (z.B. Buschtaxi, da finden sich auch Beiträge von dir) und auf vielen Reiseseiten.

Bei der Konstruktion wundert es weniger:
Bild
http://www.thermikwolke.de/suedamerikar ... reise.html

Bei dem auch nicht:
Bild
http://www.baikal2007.de/ , leider ist der Reisebericht nicht mehr verfügbar

Markenunabhängigkeit ist garantiert:
Bild
http://ufwiederguegs.ch/?cat=12

Aber selbst solche kleine Kabinen können zum Bruch führen:
Bild
http://www.toms-backup.de/The_Different ... erien.html

Bissl googeln und du bekommst beliebig viele Gruselbilder, so 2-3 pro Minute ...

Grüße
sven
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Zapatero

Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Zapatero »

Hallo,

ich melde mich auch mal wieder zu Wort:

Zum Thema Überladung habe ich mir vorher ausführliche Gedanken gemacht und darauf geachtet, dass alles Schwere direkt AUF oder etwas VOR der Hinterachse sitzt. So ganz funktioniert das natürlich nicht immer. Der Zusatztank wird zwangsläufig hinter der Hinterachse sitzen. Das Ersatzrad ebenfalls. Am Heck der Kabine wird nichts unnötig schweres befestigt werden.

Die Kabine wiegt laut meiner Kalkulation:
Leerkabine: 281 Kg
Fertige Kabine mit Flüssigkeiten: 513 Kg
Reisegepäck schätze ich auf 150Kg



Dann habe ich erst gerade einen Reisebericht gelesen, dem ich diese Bilder entnommen habe - Das ist über was ihr Diskutiert:
Bild
Bild


Und zum Thema Überladung ein paar Impressionen von Fahrzeugen die ich Fotografiert habe als wir in Mittelamerika gefahren sind. Die Straßen eher... nicht vorhanden oder schlecht, die überladung jenseits von Gut und Böse:

Bild

Bild

Bild


Also ich nehme das Problem bei meiner Kabine nicht all zu ernst - wenn er das nicht aushält, dann muss man leider sagen - Kabine auf Pick-Up geht gar nicht.
Denn bei einer Fest installierten Kabine wie meiner ist der Schwerpunkt besser als bei einer Absetzkabine UND das Gewicht noch dazu - wüsste wirklich nicht wie man das noch verbessern sollte ohne an "Wohnkomfort" einzubüßen. Der Alkoven wird übrigens auf dem Führerhaus noch "Abgestützt" - so macht das beispielsweise auch Alpha-Tec

Viele Grüße
Zuletzt geändert von Zapatero am 19.02.2013 - 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
Zapatero

Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Zapatero »

Ein Nachtrag:

Bei einem Single-Cab ist das sicher Ideal, bei einem 1 1/2 Kabiner noch im Rahmen ( ein Wortspiel :lachen: ) und beim Doka reichlich Schlecht.
Also ein Doka kam exakt aus diesem Grund nie in Frage für uns!
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Stefan »

Moin.

Na klar habe ich diese Themen sicherlich schon irgendwie kommentiert als Nutzer einer geländetauglichen Kabine auf einem 1.5 Kabiner.
Solange mein Rahmen hält in meiner Kombination bin ich zufrieden. Was auch immer die anderen angestellt haben.

Nur bei einer Neukonstruktion kann man ja auf einige Details achten. Die orig Pritsche würde ich bei der nächsten Kabine auch wegrationalisieren...




Gruß Stefan
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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kabine

Beitrag von Beda »

Hi,
die Hebel machen den Unterschied.

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Bei dieser Art Beladung gibt es keinen Hebel.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Mein neues Projekt: L200 mit Alu/Sandwich Festaufbau-Kab

Beitrag von Stefan »

Zapatero hat geschrieben:
Dann habe ich erst gerade einen Reisebericht gelesen, dem ich diese Bilder entnommen habe - Das ist über was ihr Diskutiert:
Bild
Bild


:super:


Ja - der Fahrer des L ist ein wenig "Schmerzbefreit", was ich aber im positiven Sinne meine! Die Tanks, die sonst hinter der Hinterachse sind wurden extra abgebaut für die Reise.
Bei meinem vorletzten Wohnkabinentraining haben die ein wenig gestört, beim letzten ging es schon deutlich besser. Allerdings kann man das Wippen zwischen Kabine und Fahrerhaus bei dem Gespann besonders gut beobachten. Hebel halt...


So - nun wurde der Punkt auch durchdiskutiert und ich freue mich auf Bilder, wie es beim Projekt wohl weitergeht :coolman:


Gruß Stefan
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
ich finde diese Diskussion wichtig und habe sie abgetrennt.


Zum Thema:
der große Unterschied ist meines Erachtens, daß es Rahmenkonstruktionen gibt, die für Verwindungen gedacht sind,
und andere, die das nur sehr begrenzt vertragen.

Geländewagen und Pickups gehören typischerweise zu den anderen.

Bild
So kennen wir das. Ein geschlossenes Kastenprofil.
Wenn man solch ein Konstruktion verdreht, wird es über kurz oder lang zu Rissen und noch länger zum Bruch kommen.

Jetzt ein typischer Lkw-rahmen:

Bild
Hier handelt es sich um offene Profile z.B. in U-Form.
Diese sind zwar biegesteif, lassen sich aber leicht verdrehen.
So können bei Verwindungen nie große Spannungen entstehen.
Natürlich darf hier ein starrer Aufbau nie direkt verbunden werden.
Entsprechend aufwändig sind dann die Hilfrahmen aufgebaut.


Hier noch ein wissenschaftlicher Lehrfilm dazu: http://vimeo.com/63172583" onclick="window.open(this.href);return false; ab 2:30min
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von sivas »

das hiesse, dass man den an sich steifen Rahmen z.B. mittels eines am oberen Dachbereich der Kabine waagerecht angebrachten Panhardstabes noch mehr versteifen sollte.
Mit besten Grüßen aus Südhessen
Dieter
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Bart »

Grüß euch!
Das Thema Rahmenbrüche, ein altes Thema. Durch den durchgehenden Aufbau bei Geländewagen ist ja der Rahmen zusätzlich versteift, genau das fehlt bei Pickup's. Deswegen werden sie wohl genau an der höchstbelasteten Stelle brechen. Es gibt aber auch Geländewagen deren Rahmen sich denoch verwinden. Zuerst fällt mir hier der Landrover Defender ein, obwohl dieser ne geschlossene Kastenform hat. Wobei, wie siehts dann z.b. mit nem BJ42 oder nem Ford Explorer aus die ja nen offenen C-Rahmen besitzen?

Zum Lehrvideo: Sogar der kurze Radstand vom Unimog verwindet sich so enorm 8-)
Gruß Florian
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
natürlich verwinden sich unsere Fahrzeuge auch.
Sie vertragen es aber nur in sehr engen Grenzen.
Die Unterschiede sind teilweise sehr überraschend.

Bild
So "geparkt" gehen bei unserem Galloper alle Türen normal auf und zu.
Das linke Vorderrad steht auf einem Baumstumpf.

Bild
Hier konnte man die Heckklappe zwar öffnen, aber schließen ließ sie sich nicht. Sie verklemmt sich schon bei kleinen Verschränkungen.

Ob das Rückschlüsse auf den L200 zuläßt :achselzuck:
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Sven »

Hallo,

also meine Theorie ist ja: wie auf der Skizze weiter oben zu sehen, kommt es beim Pickup bei jeder Belastung, jedem Schlagloch oder Bodenwelle zu einer Knick-Bewegung des Rahmens.

Nun weis man von Stahl, dass wenn dieser an einer Stelle immer und immer wieder verbogen wird, dieser spröde wird und schließlich bricht. Man kennt das Phänomen normalerweise ehrer von einem Draht, den man, hat man die Zange vergessen, durch hin- und herbiegen versprödet, bis er bricht.

Die Belastung so gering zu halten, dass, wenn man die auftretenden Hebellängen betrachtet (~1m von den Schwerpunkten zum Biegepunkt im Verhältnis zu ~3cm, der halben Höhe des Kastenprofils), dass sich da nichts verbiegt, dürfte bei einem Kabinenaufbau nicht zu realisieren sein. Es ist also nur eine Frage, dess: wann ist der Rahmen versprödet und bricht, nicht des ob er es tut.

Der Versprödung durch Glühen des Rahmens entgegenzuwirken dürfte sich als nichttrivial erweisen :hammerschlag:

Grüße
sven
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Sven »

Hallo,

mal wieder ein Kandidat:
http://wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic ... 2&start=17" onclick="window.open(this.href);return false;

Grüße
sven
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von MF »

Moin

Leider nur für registrierte Nutzer. :(

Gruß Mario
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unbemerkt
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Mario und die Rahmenbrüchler,

da hat sich meine Vermutung bezüglich des Massif doch wieder verfestigt.
Turi, der Eigner bemängelt, daß das KFZ nach vier Jahren "wie 20 Jahre alt" aussieht, die Verarbeitung wäre bescheiden, nur der Motor erwähnenswert. Dann ist das Fahrzeug wohl doch eine weitestgehende Kopie der britischen Eisenbutterlegierungen.

Gut zu sehen auf den Bildern von vor der Reise, ist ein ALU-Hilfsrahmen welcher direkt auf dem Rahmen aufsetzt. Das Zwischenelement scheint nur ein Gummistreifen zu sein????
Die Leerkabine wird mit 480 Kg angegeben und ist sehr hoch, bei sehr kurzem Rahmen.
Das Reisegesamtgewicht wird mit 3700 kg beziffert (Leergewicht ab 2140 kg laut Liste), zum Zeitpunkt des Bruches waren zusätzlich vier Ersatzreifen auf dem Dach gelagert. Zitat des Fahrers: "Selber Schuld, viel zu viel geladen".

Für mich interessant, ist die Tatsache, daß durch massiv geschraubten Hilfsrahmen und zusätzliche Luftfedern auf der Achse, Verwindungs- und Knickpunkte mit Sicherheit nicht mehr an der Stelle waren, wo ein Ingenieur diese evtl. hin geplant hat.
Oder unterstelle ich hier zu viel Arbeit am Reißbrett und Rahmen werden heute einfach gebastelt.

Es wäre aus meiner Sicht sehr aufschlussreich, zu erfahren an welcher Stelle der Rahmen nachgegeben hat, ich vermute jedoch in der Nähe der vorderen Hilfrahmenbefestigung.

Die vorsichtig geschätzte Überladung des Fahrzeuges dürfte so in etwa bei 650 kg gelegen haben, wobei nicht klar hervor geht, ob Flüssigkeiten und Personen eingerechnet wurden.

Letztendlich lehne ich mich wieder entspannt zurück und bleibe bei meiner Bemühung die Fernreisen mit möglichst großer Unterschreitung des zul. Gesamtgewichts und ohne größere Eingriffe ins Fahrwerk zu bewerkstelligen.

Ich kenne bisher keinen, der einen kennt, dem der Rahmen bei vorgeschriebener Nutzung ohne Durchrostung gebrochen wäre.

weiterhin tiefenentspannte, pickupfahrende Grüße von Kay
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Sven »

Hallo,

ups, das war mir nicht bewußt, dass das nur für Mitglieder einsehbar ist. Kleiner Ausschnitt, es handelt sich um einen Iveco Massif mit Aufsetzkabine:
Nach nunmehr 2 Monaten unterwegs ein kleiner Zwischenbericht unserer „grossen Reise“.
Die Fahrt Richtung Süden stand unter schlechtem Omen, es war kalt, hat viel geregnet und zu allem Pech hatten wir in Südfrankreich noch einen Chassisbruch am Massif.
Selber Schuld, viel zu viel geladen, also erst mal die Reparatur, die von der französischen Firma perfekt und speditiv erledigt wurde und wir trotz diversen sehr schlechten Pisten keine Problem mehr damit hatten.
Wir haben also Ballast abgelassen bzw. abgeladen.
Die 4 neuen Pneus, die wir auf dem Dach hatten, wurden montiert und die anderen , ganz zu Freuden des in Frankreich arbeitenden Marokkaners in der Werkstatt gelassen.
In Spanien 3 Wochen fast durchgehend Regen, ja nur, Afrika wird kommen, haben wir gedacht!
In Marokko angekommen, zwar nicht mehr soviel Regen aber schweinekalt.
Bild

Grüßle
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von MF »

Moin

Sind das die Östereicher die den Wagen auf der ersten Tour auf
die Seite gelegt haben?

In dem Bericht steht ja auch, überladen.

Ist dann schon mal Problem Nummer Eins.

Macht einem aber schon nachdenklich bei einem
neuem Auto und dann noch mit fester Kabine,
also ohne die Kabine auf Pritsche Nachteile.

Und der Massif sollte ja auch die LR 109
Rahmendimensionen haben. Die sind ja auch nicht knapp bemessen.

Gruß Mario
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von U Corsu »

Moin,

die ganze Diskussion habe ich vor gut 20 Jahren in einem völlig anderen Zusammenhang schon einmal erlebt.

Damals ging es um MTB Rahmen, und die Aussage das Alurahmen grundsätzlich früher brechen als Stahlrahmen.

Die Realität sah dann so aus: ja, wenn Aluminiumrahmen schlecht konstruiert, schlecht verarbeitet oder überlastet wurden dann brachen diese.
Bei Stahl musste man sich mehr neagtive Mühe geben und hatte das gleiche Ergebniss...

Ein Kumpel von mir fährt heute noch sein 1991er Klein Alu MTB, er wiegt inzwischen gute 90Kg und das Rad wurde fünf Jahre lang für Rennen genutzt.

Alles was Menschen bauen bekommt man auch wieder kaputt, das gilt auch für PickUps oder normale Stationwagons.

Eine kleine, leichte und gut gelastete Kabine wird den Rahmen nicht über das, vom Konstrukteur angedachte, Maß belasten.

Dreizimmerwohnung mit Bad und Küche wohl schon...

LG
Stephan

der sich ein wenig wundert das da ja schon fast Religiöser Eifer aufkommt :achselzuck:
VW T3 Syncro, the best Campervan ever made :-)

"Bereit wenn sie es sind..." Hanibal Lector
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von unbemerkt »

Hallo an die Rahmenbrüchler,
Stephan

der sich ein wenig wundert das da ja schon fast Religiöser Eifer aufkommt :achselzuck:
Du sprichst mir aus der Seele.... :achselzuck:

Gruß vom unzerbrochenen Kay
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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Sven »

MF hat geschrieben:Moin

Sind das die Östereicher die den Wagen auf der ersten Tour auf
die Seite gelegt haben?
Hallo Mario,

es sind, glaube ich, Schweizer, aber ansonsten stimmt die Geschichte.

Mit religiösem Eifer hat das nichts zu tun, sondern nur mit einem Verständnis der Tatsachen, aber das scheint manchem nicht gegeben zu sein. :hammerschlag:
U Corsu hat geschrieben:Eine kleine, leichte und gut gelastete Kabine wird den Rahmen nicht über das, vom Konstrukteur angedachte, Maß belasten.
Bild

also offensichtlich haben Pickup-Konstrukteuere Kabinen einfach nicht mit eingerechnet. :rofl:

Grüße
sven
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Surfy

Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Surfy »

Hallo zusammen (ich weiss, eine Vorstellung wäre auch mal gut :oops:, aber ich bin sicher die meisten kennen mich schon aus anderen Foren?)
Sven hat geschrieben:Östereicher die den Wagen auf der ersten Tour aufdie Seite gelegt haben?
Gibts denn dazu auch einen Link oder Bilder? Wäre ja mal spannend zu sehen, ob und wie diese Umbauten nach einem kippen aussehen :shock:

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Re: Warum gibt es Rahmenbrüche bei Pickups mit Wohnkabine?

Beitrag von Sven »

Hallo Surfy,

mußt du mal im Wüschi stöbern, an Bilder von Innen erinnere ich mich jedoch nicht.
Passiert ist das in Algerien.

Grüße
sven

PS:
Bild
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