Kupplung vorsorglich wechseln?

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Alf
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Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Alf »

Hallo

bin etwas im Clinch. Mein Truck hat noch die erste Kupplung (233'000 km). Anfahren kann ich zwar noch normal, schalten auch, einzig beim Kupplungspedal merke ich, dass der Weg ziemlich lang ist, bis ich einkuppeln kann. (Aber das war eigentlich immer so).

Für eine anstehende Reise würdet ihr die Kupplung deshalb vorsorglich auswechseln?

Ciao,
Alf
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MF
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von MF »

Moin

Nun haben wir ja eine selbstnachstellende Kupplung,
daher kommt dann wohl auch der gleichbleibende Pedalweg.

Wie siehts eigentlich vorne im Kupplungsölbehälter aus?

Da müßte man einen Verschleiß der Kupplung auch erkennen können.

Ansonsten hat das ja schon was religöses. :wink:
Es hat halt mit Glauben zu tun.

Hält sie oder nicht.

Ich würd sie wechseln, da ich mit einem schlechten Gefühl losfahren würde und die Reise
eventuell nicht richtig geniessen würde.

Ich versuche bei sowas immer auf Nummersicher zu gehen.

Gruß Mario
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Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Alf »

MF hat geschrieben:Wie siehts eigentlich vorne im Kupplungsölbehälter aus?
Da müßte man einen Verschleiß der Kupplung auch erkennen können.
Hallo Mario,

Ich weiss nicht so genau was Du damit meinst? Stand des Oels checken?

Uebrigens habe ich da noch eine Frage zu den Getriebeschaltern: müssen oder sollten die alle ausgewechselt werden?

Ciao,
Alf
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Crazy.max
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Crazy.max »

Hallo Alf ,
Alf hat geschrieben:
Uebrigens habe ich da noch eine Frage zu den Getriebeschaltern: müssen oder sollten die alle ausgewechselt werden?

zur Kupplungsfrage würde ich bei 233000 einfach warten bis sich was tut ...wenn ich nur zuhause und zur arbeit fahren würde.Da du aber eine Fernreise planst würde ich nach dieser Laufleistung einen Kupplungsatz bei Ebay oder anderen Internetanbieter ausgucken und kaufen.

Ich hab für meinen 2,8er letztes Frühjahr für das Ferodo Komplettkit ( Scheibe , Automat und Ausrücklager ) 208 Euronen bezahlt. Das ich eine Kupplung brauchte kam von heute auf mogen weil eine Torsionsfeder gebrochen war und sich zwischen KupplungsScheibe und Schwungscheibe setzte , auskuppeln nicht mehr möglich.

Ich würde die Kupplung wechseln da unter normalen Umständen auch nicht mehr viel zu erwarten ist und ein unplanmäßiger Aufenthalt grade mit kleinen Kindern schnell zur geduldsprobe werden kann.

Was die Schalter auf dem Getriebe angeht so schadet es sicher nicht die auszutauschen , ist aber ien Kostenfrage : 48 Euro soll ein Schalter am Getriebe kosten, allerdings ohne Einbau . Und ohne Getriebeausbau kommt man an die Schalter fast garnicht dran ......

Olaf - der meint das es schwierig bleibt die richtige Entscheidung zu treffen
ich bin Olaf und ich mag Umarmungen
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MF
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von MF »

Moin

Oben auf der Servolenkung (das Runde Gehäuse an der Sprizwand) sitzt, jedenfalls beim 4D56 , Fahrerseite ,ein kleiner Ölbehälter.

Obwohl Öl nicht ganz korrekt ist, da dort ja Bremsflüssigkeit drin ist.

Das ist da Hydraulikreservoir für die Kupplung.

Wo meine Kupplung neu war, war das Behältnis fast voll.

Mittlerweile ist es halbvoll.

Ich gehe davon aus, das wie im Bremssystem, bei Verschleiß der Kupplung auch etwas
der Flüssigkeitsstand sinkt.

Gruß Mario
Galloper 2.5 Exceed
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Beda
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

Hallo Alf,
wechseln!
Du würdest sie sowie in naher Zukunft austauschen müssen.
Warum also nicht jetzt?
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Beda

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Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Alf »

Hallo

danke für die Antworten.

Wo kann ich günstig ein guter Kupplungssatz beziehen? Evlt. aus D? Evtl. via Dich, Beda?

Danke,
Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von gboelter »

Alf hat geschrieben:Mein Truck hat noch die erste Kupplung (233'000 km).
Hallo Alf,

ich schliesse mich Beda an, denn bei 233TKM ist da jeder weitere Kiliometer mit der Kupplung eigentlich schon 'Russisch Roulette'. Wobei die Fahrleistung durchaus fuer Deine Fahrweise spricht, gratuliere.

Achte aber unbedingt drauf, dass auch das Pilotlager gewechselt wird. Das ist ein 2-EURO-Teil, aber man kann es nur wechseln, wenn die Kupplung raus ist.

Gruss Guenther
Pajero 2800 Intercooler (V46W), Automatik (V4AW3), vermutlich Bj. 1995, vermutlich 240.000 km.

Ich weiss auch nicht woher der Motorschaden kam, aber am Oel kann es nicht gelegen haben, Oel war da kein's drin!
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Sven
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Sven »

Alf hat geschrieben:Für eine anstehende Reise würdet ihr die Kupplung deshalb vorsorglich auswechseln?
Nein.
Rudi I: 33200km, 1. Kupplung, bei Reisen eine Ersatzkupplung im Gepäck, ich kanns ja auch nicht glauben, dass die nicht endlich mal ...
Rudi II: Kupplung bei 335000km gewechselt, allerdings war eigentlich nicht die Kupplung hinüber, sondern das Pilotlager und die Welle.

Aussage meines Mitsuhändlers, da ich vor der Zerntralasienreise vor demselben Problem stand: die halten eigentlich ewig.

Grüße
sven
Ist die Katze gesund,
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gboelter
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von gboelter »

MF hat geschrieben: Ich gehe davon aus, das wie im Bremssystem, bei Verschleiß der Kupplung auch etwas
der Flüssigkeitsstand sinkt.
Moin Mario.

der Fuellstand dort sagt nichts ueber den Zustand der Kupplung aus, sondern eher ueber den Zustand des Dichtrings im Zylinder am anderen Ende der Leitung. Also einfach mal auffuellen und ggf. den Dichtring im Zylinder austauschen. Sollte ein Cent-Artikel sein, wenn nicht bei Mitsubishi, dann in irgendeiner Hydraulikbude.

Gruss Guenther
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

gboelter hat geschrieben:
MF hat geschrieben: Ich gehe davon aus, das wie im Bremssystem, bei Verschleiß der Kupplung auch etwas
der Flüssigkeitsstand sinkt.
Moin Mario.

der Fuellstand dort sagt nichts ueber den Zustand der Kupplung aus, sondern eher ueber den Zustand des Dichtrings im Zylinder am anderen Ende der Leitung. Also einfach mal auffuellen und ggf. den Dichtring im Zylinder austauschen. Sollte ein Cent-Artikel sein, wenn nicht bei Mitsubishi, dann in irgendeiner Hydraulikbude.

Gruss Guenther
Hallo zusammen,
die Idee von Mario ist nicht schlecht.
Allerdings steigt der Pegel mit dem Verschleißzustand.
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Beda

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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Beim L300 ist der Vorratsbehälter derselbe wie von der Bremse.

Ich würde erwägen mit der funktionierenden alten Kupplung zu fahren, aber jedenfalls Ersatz (inkl. Pilotlager) mitnehmen.

Gryße!
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Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Alf »

Ach Leute,

nun weiss ich nicht was :lol:

Ich fahre nun bis Mitte Sommer noch so weiter und entscheide mich dann ein paar Wochen vor der Auslandreise. Oder kaufe den Satz und nehme ihn mit.

Es gibt doch noch folgende Teste: = brauchbar?

zB mit 70 Km/h im 4. oder 5. Gang auskuppeln und dann Motor auf höhere Drehzahl bringen und die Kupplung schletzen lassen oder Handbremse ziehen, auskuppeln, 4. Gang rein und schauen ob Motor abgewürgt wird?

Frage: Pilotlager = Ausrücklager?

+ Dazu käme aber doch noch das Ersetzen der Motorsimmerings, oder?

+ was meint ihr zu den Getriebeschaltern? Ersetzen - nicht ersetzen?

Habt ihr in D Bezugsquellen für eine kompl. Kupplungssatz?

Danke,
Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Sven »

Alf hat geschrieben:Frage: Pilotlager = Ausrücklager?
No! Forensuche! :duck:
Alf hat geschrieben:+ Dazu käme aber doch noch das Ersetzen der Motorsimmerings, oder?
Si!
Alf hat geschrieben:Habt ihr in D Bezugsquellen für eine kompl. Kupplungssatz?
ebay ...

Grüße
sven
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Günner »

Hallo Alf,

ich habe die Kupplung meines L 040 vor zwei Monaten erst gewechselt (LUK- komplett Satz für 158,- € im Austausch übers Internet). Auf der Bühne in der Mietwerkstatt mit Getriebeheber und Helfer zum Raus- und Reinwuchten des Getriebes kein großer Akt.

Ein Tip noch am Rande: Die beiden Papierdichtungen der Schalthebel am besten gleich mit erneuern (beide für 2,57 € beim Mitsu- Händler) - ich war mal wieder schlauer und hab erst nach den Ölflecken auf dem Pflaster die Dichtungen erneuert.

Gruß

Günter
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motorang
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Mit LUK Kupplungen hab ich an anderen Autos gute Erfahrungen gemacht ...
Ist die Hausmarke meines Teilehändlers.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Alf »

Hallo zusammen,

Sind die Kupplungen von Delphi/Borg & Beck gut? Habe in der Bucht so eine gesehen.

Ciao,
Alf
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

Hallo Alf,
das sind bekannte Marken.
Inwieweit bei ebay mit Fälschungen zu rechnen ist, mußt Du selbst abwägen.
Die Hersteller beliefern sich auch untereinander.
Es kann also vorkommen, daß Du in einer LUK-verpackung Sachs findest o.ä.
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Beda

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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Ich häng mich mal hier dran ...

Vorgeschichte:
L300 4x4 TD (4D56 Maschine) aus erster Hand von einem Energieversorger, der mir (nach Kauf und auf Nachfrage) nachsah und in den Wartungsunterlagen einen routinemäßigen Kupplungstausch alle 80.000 km vermerkt hatte, zuletzt bei 160.000, jetzt hat der Wagen etwa 210.000 drauf also sollte die Kupplung 50.000 draufhaben.

Aktuell:
Auf der Heimfahrt aus dem Urlaub beginnt gestern spätnachmittags in den oberen Gängen die Kupplung rapide zu rutschen - soll heißen dass die Rutscherei auf etwa 20 km immer schlimmer wurde, und die Hoffnung zunichte machte noch aus Italien nach Hause zu kommen mit moderater Fahrweise - bei Gasgeben im vierten oder fünften Gang dreht der Motor hoch, der Wagen bleibt auf 80 km/h - und das auf der Ebene ... da kommen aber noch ein paar Berge ...

Schließlich auf einer geschlossenen Tankstelle ausgerollt und Pedalerie gecheckt etc - Das Flüssigkeitsreservoir ist leer. Beim Versuch nochmal einen Gang einzulegen und den Wagen ein Stück zu bewegen fällt das Pedal komplett bis zum Anschlag durch. Klasse. Was ist nicht mit? Bremsflüssigkeit DOT4. Ich denke mir ich habs verpennt und nicht rechtzeitig nachgefüllt, ergo Luft ins System gepumpt.

Pannenwagen kommt erstaunlich schnell, und in der Werkstatt wird nachgefüllt. Ein paar mal pumpen und wir haben nasse Füße, das Zeug spritzt unten direkt wieder raus.
Der Mechaniker legt nen Gang ein und will den Wagen per Starter rückwärts in die Halle starten (leicht bergauf). Kein Kraftschluss.

Also den Wagen zu viert auf die Bühne geschoben, da offenbart sich das Diseaster nach Entfernen des Staubschutzbalges am Nehmerzylinder - es hatte den Arbeitskolben aus dem Zylinder gedrückt, dabei ist die Kolbendichtung flöten gegangen und die Suppe rinnt neben dem Kolben raus. Der ausgetretene Kolben ist gekippt und hat sich gegen den Zylinder abgestützt, so dass die Kupplung dauerbetätigt ist.

Wie geht denn sowas?

Eigentlich doch nur durch starken Verschleiß der Beläge, so dass der Kupplungshebel so weit nach hinten wandert dass der Kolben schlussendlich zu weit aus dem Zylinder kommt ... ? Bei 50.000 km???

Die erste Diagnose war halbwegs niederschmetternd. Der nächste Mitsu-Stützpunkt wäre 20 km weg, aber die hätten kaum Teile, mit 3 Tagen Lieferzeit wäre zu rechnen, aber mal schauen, vielleicht kann mans ja richten.

Was soll ich sagen - eine Dichtung aus den alten Fiats (Cinquecento etc, wahrscheinlich vom Bremszylinder) passt. Beim Zusammenbau wird dann ein längeres Druckstangerl von irgendeinem Lancia eingebaut damit der Kolben im Zylinder bleibt. Der Mech meint ich soll bitte vorsichtig fahren und wenig kuppeln, aber es sollte bis "a casa" halten, dannach wäre ein "cambio frizzione" angesagt. Ich hab gerade nur einen 20er als Dankeschön und gebe ihm den freudig (wenn auch nicht ohne Gegenwehr seinerseits) zusätzlich zur normalen Werkstattrechnung - immerhin sind wir gerade einigen Umständen entkommen die ich mir nicht antun möchte, beispielsweise Mietwagensuche am flachen Land, sonntags, und Fahrzeugrückholung per Automobilclub etc.

Und so sind wir in der Nacht noch heimgekommne, besser gesagt heute früh, FIAT und dem Improvisationstalent (und der Grabbelkiste) eines sonntäglich hilfsbereiten Mechanikers sei Dank.

Was aber jetzt?

Klarerweise den Nehmerzylinder mit Dichtsatz instandsetzen. Aber die Ursache? Ist die Kupplung wirklich am Ende? Der Hebel steht recht weit hinten, zum Ende des Gehäuseschlitzes ist nicht mehr viel Platz ... gibt es da einen Messwert?

Getriebe raus, Kupplung checken/tauschen - oder lässt sich da vorher bzw. von außen was prüfen? Hat von Euch schon mal wer sowas gehabt? Eventuell nur der Automat im Eimer (also die Lagerung der Betätigungsgabel (forcella) beispielsweise?

Ratlose Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
mal Dir mal ein Bildchen!
Ich denke es ist genau anders herum.
Je größer der Verschleiß, desto weiter steht die Feder nach außen, desto weiter wird das Ausrücklager zurück geschoben und der Kolben bis er im Zylindergrund aufsetzt.
Rausdrücken kann man meiner Meinung nach nur, wenn die Mechanik oder Hydraulik beim Ausrücken nicht spannungsfrei bzw. drucklos wird.
Z.B:
Falsche Pedaleinstellung, gequollene Schläuche, klemmendes Ausrücklager usw.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Pardauz!

Beda - danke für den Hinweis. Das Spiel müsste sich also bei Verschleiß unten zwischen Hydraulik und Ausrückhebel VERKLEINERN, das Ende des Ausrückhebels nach vorne auf die Hydraulik zu wandern - ergo der Flüssigkeitsspiegel im Vorratsbehälter STEIGEN.

Wenn die Rücklaufbohrung im Geberzylinder zu ist bzw. nicht freigegeben wird (Pedaleinstellung zu knapp) dann wäre der Druckpunkt der Kupplung immer früher, die Hydraulik immer unter Druck, und irgendwann (wenns warm wird) schlupft es. Soweit so logisch. Wahrscheinlich hab ich den Bock sogar selber geschossen, als ich vor ein paar Monaten das Spiel verringerte um das Pedal etwas höher zu stellen so dass meine Frau besser drankommt ...

Das würde mir das Kupplungsrutschen erklären, aber reicht das denn dafür, dass der Kolben komplett aus dem Zylinder wandert? Ich muss mir mal anschauen was für einen Weg der Kolben beim Kuppeln macht.

Andereseits hat der Mechaniker nach dem Zusammenbau (er hat am Pedalspiel nichts verändert) die Kupplung über den Vorratsbehälter befüllt und per Unterdruck entlüftet (unten am Entlüfternippel des Nehmerzylinders) - ergo muss die Nachlaufbohrung da offen gewesen sein.

Dann hat der Mechanikus auch falschrum gedacht als er ein längeres Druckstangerl einbaute ... oder es war nötig weil beispielsweise der Ausrückhebel verbogen ist? Mir machte es den Anschein, als wäre der Kolben beim Kuppeln abermals rausgeschlüpft, wenn der Mech das alte Stangerl wieder eingebaut hätte - deswegen eine längere Druckstange. Steinschlag? Ausrückhebel falsch eingehängt?

Gibt es für den unteren Einbauzustand irgendwelche Kontrollmaße? Im Buch ist nur der Wert am Fußpedal angegeben.
Aber für unten am Nehmerzylinder: nix. Ich würde gerne feststellen ob mit dem Ausrückhebel alles OK ist.

Am Heimweg war dann alles OK, es kuppelte wie es soll, ohne Schleifen.

Plan:

1) Unters Auto kriechen und schauen ob der Drehpunktzapfen (also das Widerlager des Ausrückhebels) in der Kupplung an seinem Platz ist (ist der eingeschraubt/geklebt oder kann der rausfallen wenn ein Mechaniker den Ausrückhebel entnimmt?). Oder sich übermäßig abnützen?

2) Kolbendichtung, Zylinderdichtbalg und Gummibalg des Ausrückhebels bzw. Dichtsatz bestellen

3) Alles auseinanderbauen, mit neuen Dichtungen zusammenbauen, altes (kurzes) Druckstangl einsetzen, Pedal richtig einstellen.

Gryße!
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von bm »

Hi Andreas

Stell Dir vor:
Die Rohrhülse auf der das Ausrücklager gleitet,sieht arg ramponiert aus,so wie auf dem Bild..

Bild

Das Ausrücklager kann nicht mehr zurückgleiten,die automatische Nachstellung der hydraulischen Betätigung
schiebt den Ausrückkolben aus dem Zylinder und ...der Rest der Geschichte ist bekannt.

Ich würde mal die Ausrückgabel mit der Hand bewegen,dann merkt man schon ob es hackelt.

Die Ausrückgabel hat als Widerlager einen Kugelzapfen im Gehäuse
und Kugelpfanne,mit Federblech als Sicherung,in der Ausrückgabel.
Man könnte die Ausrückgabel Richtung Motor drücken und herausziehen,
nur hat man bei Wiedereinbau jetzt das Problem die Ausrückgabel ,mit raffiniert geformten Haarnadelfedern (klingonisches Patent) ,blind, am Ausrücklager zu positionieren.

Ich sehe Dich aber schon unter dem L300 ,Getriebe auf dem Bauch und "..sacrefixhalluja...!!!"

Gruss Bernd


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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Oha ... schönes Bild. Der Mechanikus hatte die Ausrückgabel schon halb heraußen, weiß nicht ob er die ganz ausgefädelt hatte.
Wenns regnen nachlässt schau ich da mal rein.

Klingonisches Patent gefällt mir :lol:

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Crazy.max »

Hi Andreas,
motorang hat geschrieben:
Soweit so logisch. Wahrscheinlich hab ich den Bock sogar selber geschossen, als ich vor ein paar Monaten das Spiel verringerte um das Pedal etwas höher zu stellen so dass meine Frau besser drankommt ...

Das würde mir das Kupplungsrutschen erklären, aber reicht das denn dafür, dass der Kolben komplett aus dem Zylinder wandert? Ich muss mir mal anschauen was für einen Weg der Kolben beim Kuppeln macht.
Ich denke mal das dein Problem genau hier liegt. Da die Hydraulik bis auf die Rückstellung durch den Federkorb der Kupplung eigenlich nichts mit den Kupplungsbelägen zu tun hat hast du das Pedal nun so hoch gestellt das beim kuppeln bis aufs Bodenblech der Arbeitszylinder soviel Hydraulikvolumen bekommt das er bis fast zum Ende ausfährt.
Nun gibts aber dann keine richtige Führung für die Arbeitsstange mehr und bei der Rückstellung kommt es dann zum verkanten der Stange in der Bohrung. Zuerst nur ab und zu udn später dann ist eine Macke in der Bohrung so das es nur ruckartig geht was aber selber nicht merkt weil das Pedal auch über die Rückholfeder nach oben kommt ( man merkt nur das die Kupplung anfängt zu schleifen ), bis sich ein Grat aufgebaut hat und die Stange in der Bohrung blockiert.
Das es dabei die Dichtung aushebelt oder zerbröselt kann passieren so das die Flüssigkeit rausläuft und man das eigentliche Problem zuerst nicht erkennt.

Ich würde nun das Kupplungspedal erst mal zurückstellen und die Lauffläche des Arbeitszylinder auf Grate oder Macken prüfen. den Zylinder ggf reinigen und alles zusammenbauen und dann das System entlüften. Das Kupplungspedal dann so einstellen das es ca 0,5 -1cm vor dem Bodenblech kompett ausgekuppelt ist und nicht mehr so hoch geht beim einkuppeln.

Dann noch wie du schon sagtest den weg des Arbeitszylinders überprüfen um festzustellen wie weit er denn wirklich ausfährt. ich denke das 1/3 der Gesamtlänge im gehäuse verbleiben sollte um eine ausreichende Führung zu haben.

Olaf - hat damals das Kupplungspedal auch schon verflucht da nach jedem Getriebeumbau der Druckpunkt woanders war.
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

Hi
ich glaube das Problem ist nicht in erster Linie hydraulisch. Ich hatte damals den Fehler gleich durch eine rutschende Kupplung bemerkt und innerhalb von 20 km behoben. Und die Bremse ließ sich jetzt in der Werkstatt ganz normal entlüften (was bei zu wenig Pedalspiel auch nicht möglich wäre da Nachlaufbohrung verschlossen).

Ich war heute brav:

Bild

Bei den mitgegebenen Teilen förderte ich dieses zu Tage:

Bild

und der Ausrückhebel fluchtet nicht mit dem Hydraulikzylinder:

Bild

ergo steht die Stange schief, wird dadurch zu kurz, der Kolben wandert weiter raus als er das normal tut, klemmt, es läuft Hydraulikflüssigkeit nach, und nach 3x kuppeln pumpt man den Kolben aus dem Zylinder ...

Der Hund scheint in der Lagerung des Ausrückhebels begründet, wo eine aufgenietete Blechlasche flöten ging, die man hier ansatzweise sieht:

Bild

Diese Lasche scheint das "Auswandern" des Hebels zu verhindern (wenn sie vorhanden ist). Und das ist es nicht, soweit ich das sehe und ertaste, nur der Niet ist noch da. Und der Blechrest passt da auch dazu ...

Hat eventuell jemand ein gutes Bild wie das bei einem intakten Ausrückhebel aussehen muss?? 4D56 halt, kann auch ei Pajero oder L200 sein. Oder hat gar noch wer so ein Hebelchen rumfliegen das er nicht braucht und von dem er sich trennen würde?

Ich glaub das Getriebe muss raus und ich muss in die Kupplungsinnereien ...

Gryße!
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
die Klammern (2) sollten das Rausrutschen eigentlich verhindern.

Bild

Aber so oder so muß das Getriebe raus.
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Crazy.max
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Crazy.max »

Hi Andreas ,
motorang hat geschrieben: Hat eventuell jemand ein gutes Bild wie das bei einem intakten Ausrückhebel aussehen muss?? 4D56 halt, kann auch ei Pajero oder L200 sein. Oder hat gar noch wer so ein Hebelchen rumfliegen das er nicht braucht und von dem er sich trennen würde?
..ich denk das ich das Ding noch im Keller habe. ich schau heute Abend gleich mal nach.

Olaf - hat das Ding auch schon so 4-9 mal in der Hand gehabt.
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motorang
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von motorang »

@Crazy.Max: Olaf, ich würde mich sehr freuen!

@Beda: Danke für die klasse Zeichnung!! Schaut sehr nach Fulcrumverlust (6) aus ... dadurch gibts keinen definierten Drehpunkt mehr und der Hebel sitzt weiter hinten und außen, dadurch die ganze Kalamität. Die Federn verhindern das rausziehen, ja. Hab ich schon probiert (klingonischer Versuch weils eh schon wurscht ist).

Gryße!
Andreas, der motorang
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Crazy.max
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Re: Kupplung vorsorglich wechseln?

Beitrag von Crazy.max »

Hi Andreas,

komm grade aus dem Keller und hab schlechte Nachrichten:

Nichts mehr da ausser dem Gummibalg der den Hebel mit der Kupplungsglocke abdichtet.

Tut mir leid :achselzuck:

Vielleicht hat noch jemand anders einen solchen Hebel ?

Olaf - drückt dem Andreas die Daumen :super:
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