alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

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unbemerkt
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alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo allerseits,

nachdem hier im Forum ja schon viele Beiträge zu größeren Problemen der Bremsenentlüftung verfasst worden sind, und ich gestern recht erfolgreich war, will ich mein neues Wissen preisgeben.

Die sicherlich einfache Befüllung mit einem Drucksystem am Behälter des Hauptbremszylinders, wie in der Autowerkstatt, bleibt den meisten von uns ja verschlossen. Ich habe inzwischen zwar eine Handpumpe für Über- und Unterdrücke, aber der Adapterbau für den Deckel war mir im ersten Moment dann doch zu aufregend.

Über ein Vakuum, so dachte ich mir, sollte die Sache doch auch funktionieren.
Das System war komplett auseinander, hatte also reichlich Luft gezogen bzw. kaum noch Flüssigkeit. Der Bremskraftverstärker war offen, ABS-ECU raus (Lagerung mit etwas Dot4 im Inneren reicht offensichtlich zum Funktionserhalt) Bremsleitungen nach hinten neu, Bremse hinten rechts neu.

Den Hauptbremszylinder habe ich natürlich als erstes entlüftet und gestehe hiermit das dies zu zweit geschah. Bremspedal auf Klotz durch treten. Beide Öffnungen am HBZ zuhalten, Bremspedal lösen und wieder treten bis dem vorn am HBZ zuhaltenden Kollegen nur noch klare Bremsflüssigkeit ohne Luft ins Gesicht spritzt. Man kann das Bremspedal auf langsam durchtreten, dann spritzt es nicht so doll, aber dann darf man keine Frau zu Hilfe rufen. :extremlached:

Nun aber zum Entlüften eines fast leeren Systems.

Mit dem herkömmlichen Pumpen und entferntesten Entlüfter öffnen passierte überhaupt nichts, im Sammelbehälter wurde es nicht wirklich weniger. Danach versuchte ich die Sache mit der Vakuumhandpumpe am hintersten Entlüfter und hatte ebenso wenig Erfolg.
Als nächsten wurde gepumpt und Vakuum angelegt - erfolglos und natürlich noch zu zweit.
Das Handbuch vermerkt übrigens , das ABS Fahrzeuge nur mit angeschaltetem Motor entlüftet werden können (Pumpe muß mitlaufen - klingt logisch - hilft aber noch nicht).

Also habe ich das Vakuum mit einer motorbetriebenen Pumpe etwas verstärkt und siehe da, fing das Dot 4 doch an im Behälter zu verschwinden und in meinem Unterdruckbehälter bildete sich lustiger Bremsflüssigkeitsschaum. Zusätzlich habe ich jedoch immer noch über das Pedal gepumpt.

Am hintersten Entlüfternippel hing die Vakuumpumpe mit einem Schlauch, welcher vom Nippel im Bogen nach unten und dann nach oben (über den Rahmen) wieder nach unten in den Vakuumbehälter und dann wieder stark nach oben an die Pumpe geschlossen wurde. So kann keine Luft zurück fließen, da der Schlauch ja nach erstem Erscheinen Selbiger immer mit Bremsflüssigkeit befüllt ist.

Selbstverständlich habe ich zum Schutz eventuelle alter Dichtungen am Hauptbremszylinder einen 4 bis 5 cm dicken Klotz unter dem Bremspedal verkeilt, so das der mögliche Pedalweg auf ca. 2 Drittel zum Bodenblech verkürzt wurde.

Im Einzelnen wurde also der Bremsflüssigkeitsbehälter fast randvoll befüllt, der Motor gestartet. über eine 1,20 Meter Dachlatte von draußen (so kann man alle Behälter im Auge behalten) am Pedal ca. 15 mal gepumpt dann die Latte im Türgummi arretiert um den Druck zu erhalten. Dann Vakuumpumpe anschalten und hintersten Nippel öffnen. Es passierte erst einmal immer noch nichts, bis ich nunmehr mit der Latte so lange (20 mal) am Pedal pumpte bis der Vorratsbehälter auf Min. geleert war.

Nun wurde die Latte wieder arretiert, Entlüfternippel geschlossen, Vakuumbehälter geleert und der Vorratsbehälter wieder aufgefüllt. Dann von vorn, Druckaufbau über Pedal, Vakuumpumpe blieb immer an, Entlüfternippel auf und über das Bremspedal pumpen bis das DOT 4 im Vorratsbehälter auf Min steht usw. usw.

Die Prozedur habe ich Eingedenk all der Berichte im Forum, das manche mehrere aufeinander folgende Tage die Entlüftung mit und ohne zusätzlichen KFZ-Mechaniker und diversen Litern DOT 4 vergeblich versucht haben, mit einem äußerst unguten Gefühl gemacht.

Nach fünfmaligen Auffüllen des Vorratsbehälters und dem Absammeln von etwa 250 ml Bremsflüssigkeitsschaum begann jedoch mein Bremspedal etwas Widerstand aufzubauen.
Ich habe dann noch weiter gemacht bis keine Blubberblasen mehr aus dem Entlüfternippel kamen (weitere 250 ml DOT 4) und die Leitungen damit für ordentlich gespült und entlüftet erklärt.

Das Bremspedal steht wie eine Eins, und ich erwähnte es ja schon an andere Stelle, die ABS_ECU hat die halbtrockenen Monate im ausgebauten Zustand offensichtlich gut überstanden und sprang nach etwas Fahrt wieder an und schaltete die Kontrolleuchte ab, wie es sich gehört.

Vielleicht wäre die Entlüftung auch ohne die Vakuumpumpe erfolgreich gewesen, aber nach einem vorher trockenen System muß man wahrscheinlich 50 mal am Pedal pumpen bevor die ersten Tröpfchen DOT 4 den
Vorratsbehälter verlassen. Mit der Zeit und damit mehr Flüssigkeit im System wird dies jedoch immer besser.

Am Anfang scheint durch die großen Luftmengen im System also so gut wie nichts losgehen zu wollen. Im Verlaufe der Prozedur merkt man jedoch immer mehr, das man am Pedal tatsächlich pumpen kann.

Es geht also auch ganz alleine, und vielleicht auch ohne extra Pumpe.

Wenn jemand noch eine Idee hat, wie man den Hauptbremszylinder ohne Frau entlüften kann .....

Gruß von Kay
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P_J
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von P_J »

Hey,

danke für die Erfahrungsbereitstellung.
Ich hab dir auch ne Antwort auf deine finale Frage :!:

Nimm einen Mann als Helfer. :extremlached: :handy:

Gruß
Pascal
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unbemerkt
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Pascal.

da hast Du natürlich völlig Recht, ich gehe ja auch nicht zum "Bilder auf die Fingernägel basteln" wie mein Töchterchen.

Trotzdem vergaß ich, im Bericht anzumerken, daß mein Ehrgeiz natürlich jetzt geweckt ist und ich mir nunmehr also einen Druckadapter für den Bremsflüssigkeitsbehälter bauen werde. Schließlich kommen in meine "Garage" wenn es irgend geht, nur Diamanten bestückte Allradler und dann lohnt sich der Aufwand offensichtlich. Es muss wirklich schön sein mit einem kühlen Getränk neben seinem Auto zu sitzen und zuzuschauen wie die Bremsflüssigkeit einfließt.

Unter dem Motto: "Jetzt, da ich Brot aus eigenem Sauerteig backen kann, darf ich auch mal einen Kuchen probieren." grüßt der Kay.
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nottl2000
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von nottl2000 »

Hallo,

Druckadapter ist doch schnell gebastelt.
Alten Verschlussdeckel nehmen (oder passenden von Kanister), Loch rein und einen Druckluftnippel durch, fertig. Dauert keine 5 Minuten.
Dann mittels Druckregler Druck drauf (ca 0.5bar) und schon läuft die Suppe. Funktioniert tadellos.

Schöne Grüße,
Gernot
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unbemerkt
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo allerseits,

da mich das Thema ja wie oben angedeutet, weiter beschäftigt hat und Dank Bedas Schubs in die richtige Richtung kam es gestern dann zur Einweihung des Prototypen der Einmann-Bremsenentlüftung für diverse Fahrzeuge.

Schnell war erkannt, daß sich ja leider doch nicht alle Fremdmarken an der Werkstattür abweisen lassen und damit ein Universaldeckel zur Befüllung von Bremsanlagen her muß.
Leider sind jedoch viele Bremsflüssigkeitsbehälter nur in Nullringe gesteckt und nicht weiter befestigt, so daß früher oder später so ein Ding sicher durch den Überdruck durch die Werkstatt geflogen wäre.
Also wurde ein großer Universaldeckel mit relativ weicher Abdichtung und Schlauchanschluss gebaut und wird mit Holzbauwerkzeug vorsichtig zentriert auf dem Behälter angesetzt.

Bild

Eine Vorratsbehälter für einen Liter Dot 4 wurde gebastelt und mit 2 Bar getestet. Unser Dank gebührt der DDR-Industrie, welche noch Graphitlösung in Aluflaschen lieferte.
Ein kurzes Rohr zum Lufteintritt und ein langes Rohr zum Flüssigkeitsaustritt wurden in Kunstharz im Deckel eingegossen.

Bild

Den Rest erledigt die gute alte Vakuumpumpe mit Druckminderer, hier natürlich im Überdruckprinzip. Der Befülldruck variiert zwischen 0,5 bar für ganz gemütliche und 1 bar für gemütliche Befüllung bzw. Spülung der Bremsleitungen.

Bild

In Unkenntnis der genauen Füllmengen haben wir zuerst an der kürzesten Entlüftungsöffnung einen halben Liter, und dann hin zu immer entfernteren Entlüftern, und eingedenk der Bremsleitungslänge insgesamt knapp einen Liter Bremsflüssigkeit verpresst.

Bei zu erwartendem Dreck in der Bremsleitung sollte man die Entlüfternippel, wegen dem winzigen Durchlass, natürlich entfernen, da sonst nicht ordentlich gespült werden kann.

Eine Auffangflasche mit dichter Schlauchverbindung schafft Sauberkeit in der Werkstatt und ermöglicht bei entsprechender Schlauchverlegung das Zuschrauben der Entlüfter nach Abschalten der Pumpe, also ganz in Ruhe und mit einer Person.

Mit einem Kontrastmittel könnte man die zu ersetzende Menge der Bremsflüssigkeit noch genauer definieren, da forschen wir aber noch dran, und sicher schickt gleich jemand einen Link zur Kaufversion.

Das System wird nunmehr in die Reihe der gut funktionierenden Werkzeuge eingeordnet und wahrscheinlich erst bei auftretenden Problemen wieder weiter verfeinert werden. Alle guten "Erfindungen" bleiben ja bekanntlich Testversionen.... :achselzuck:

Gruß von Kay, welcher wieder einmal für die Inspiration aus dem Forum dankt.

PS: Das Bremspedal hatte natürlich bei dieser Version arbeitsfrei.

PPS: Sollte ich noch erwähnen, daß bei einem dichten System der Füllstand im Bremsflüssigkeitsbehälter während der ganzen Aktion immer auf annähernd dem gleichen Niveau bleibt? Nö, näh?
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pcasterix
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von pcasterix »

Hi zusammen,

eine Gloria Spritze bringt alle Voraussetzungen für einen Druckentüfter mit..

Bild

Passenden Behälterdeckel dran und los geht´s :wink:

Grüße
Peter
Pajero V60 Classic Bj. 05 auf 285/75R 16 im Erstbesitz ; Samurai Cabrio ( Allradkermit ) auf 235/75R 15 Bj. 87 mit H Kennzeichen ; Geländewohnwagen Eriba Offroadpuck auf 215/75R 15 Bj. 87 ( Umbau 2012 )
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Peter,

ich habe die Glorias schon zu einer Menge Sachen, bis hin zum Fassade spritzen, zweckentfremdet, da sie ja doch schöne einfache Airless-Geräte sind.

Allein das zurück gießen von Restmengen und das Reinigen macht bei den Dingern jedoch wenig Spaß, abgesehen davon, daß der Pumpenkörper auf Dauer nicht richtig dichtet und die Dichtungen nur sehr begrenzt und bei wenigen Flüssigkeiten länger haltbar sind.
pcasterix hat geschrieben:Passenden Behälterdeckel dran und los geht´s :wink:
Mein Schwergewicht lag eher auf der Konstruktion eines Universaldeckels für diverse Automarken unter Berücksichtigung das viele Bremsflüssigkeitsbehälter nur mit Nullring ohne weitere Befestigung aufgesteckt sind und bei Überdruck zum Abheben tendieren. Zudem bedarf es wie bei Mitsubishi einer Dichtung ohne Entlüftungsausparung, wenn man denn einen Originaldeckel verwenden will.

Da fand ich die Stahlplatte mit Dichtgummi und Schlauchadapter an einer Zwinge, welche gleichzeitig den Behälter fixiert, ganz witzig.

Tut mir Leid, wenn Dich mein Beitrag nicht interessieren konnte. Ich übe weiter. :wink:

Gruß von Kay
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motorang
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von motorang »

Hallo Kay,
danke Dir, sehr schöne Beschreibung!
Woher stammt die Vakuumpumpe ursprünglich?

Statt der Aluflasche ginge wohl auch eine PET-Flasche (Cola etc) für jene die keinen Zugriff auf so ein edles Teil haben und dennoch was halbwegs druckfestes mit dem Bonus der optischen Pegelkontrolle haben möchten.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Moin Andreas,

an Deine Forenarbeitszeiten komme ja noch nicht einmal ich ran... :respekt:
Danke für die Blumen. :oops:
Woher die Pumpe stammt müsste ich glatt erst ermitteln. Als eingefleischte "Jäger und Sammler" sind wir in einem großen Freundeskreis bekannt und bekommen alte und defekte Maschinen inzwischen schon nachgetragen.

Wir nutzen die Pumpe gern und viel zum Formen entlüften, speziell für Silikon- und PUR-Formen. Witzig an dem kleinen Teil ist die zweistufige Arbeitskraft der beiden Pumpen. Man kann somit die kleine Pumpe, die große Pumpe oder beide hintereinander verwenden und sie sind nicht Kühlluftabhängig also bestens Vakuumgeeignet. Leider reicht das Gerät natürlich nicht zum Gasflaschen befüllen, wie die Taucherpumpen, sonst könnte ich mein Geheimhobby - die Zeppelinbastelei vervollkommnen und das Helium nach bzw. beim Fliegen wieder in die Flasche schicken. Wenn es Dich interessiert kann ich aber mal den Hersteller ergründen.

Mit den PET-Flaschen hast Du natürlich völlig Recht, wobei bekanntermaßen die Eindichtung der Anschlußrohre nicht so einfach ist und natürlich aufgrund der Trichterfunktion der PET-Flaschen immer ein großer Mangel an diesen in der Werkstatt herrscht. Zum Glück müssen wir ja auch kaum mehr als ein Liter Bremsflüssigkeit verpressen, LKWs lasse ich nun wirklich nicht in meine kleine Werkstatt, so daß die Menge immer reichen dürfte.

Trotzdem muß deutlich herausgestellt werden, daß PET-Flaschen einen großen Nutzen in der Hobbywerkstatt haben, wenngleich manche kleine Gartenspritze durch Druckanzeige und Überdruckventil noch viel "anwenderfreundlicher" und vielseitiger sind.... :hammerschlag:

Gruß von Kay

PS: Nachteil der PET-Flaschen ist natürlich die fehlende Berstdruckangabe der Getränkelieferanten. Gibt es dazu einschlägige Erfahrungen im Forum? :extremlached:

PPS: Das volkseigene Mineralölwerk Lützkendorf (ADDINOL) hatte diese Angabe, auf der von uns verwendeten Flasche, jedoch auch versäumt... :achselzuck:

PPPS: Sind unproblematische Färbemittel für Bremsflüssigkeit beim Austausch bekannt?
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von Schlappohr »

Moin
unbemerkt hat geschrieben: PS: Nachteil der PET-Flaschen ist natürlich die fehlende Berstdruckangabe der Getränkelieferanten. Gibt es dazu einschlägige Erfahrungen im Forum? :extremlached:
Die dickwandigen Pfand-PET-Flaschen (Coke etc.) ohne Bedenken 16 bar - bei ca 20 bar rummst es.
Gruß
Florian
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von motorang »

Hallo

oha, würd ich mich nicht trauen. Ich habe eine Werkstattspraydose die man mit Druckluft als Treibgas füllt, da ist mir schon bei den angegebenen 5 bar mulmig. Aber um so hohe Drücke geht es hier bei uns eh nicht.

Im Modellbau werden die kleineren 0,5 Liter Einwegflaschen wohl gern eingesetzt:
http://www.rc-network.de/forum/showthre ... 216083bff6" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei Pfandflaschen kann es durch die Vornutzung eventuell Vorschädigungen geben ...

Gryße!
Andreas, der motorang
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berny
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von berny »

Hallo zusammen,
Schlappohr hat geschrieben:Die dickwandigen Pfand-PET-Flaschen (Coke etc.) ohne Bedenken 16 bar - bei ca 20 bar rummst es.
Das erscheint mir ein wenig zu optimistisch zu sein. Der normale Füllprozess (zumindestens bei einem meschanisch gesteuertem Füller in der Erfrischungsgetränkeindustrie) läuft so, dass die Flaschen zuerst mit ca. 6 bar CO2 vorgespannt werden, erst dann öffnet sich das Füllventil und das einströmende Getränk verdrängt das CO2 bis die korrekte Füllhöhe erreicht ist. Schon das Vorspannen mit 6 bar überlebten nur unbeschädigte Flaschen, einmal, als der Systemdruck wegen eines fehlerhaften Ventils im Sirupraum auf 8 bar anstieg, rummste es in Serie. Gut, das waren Flaschen, die schon ein paar Umläufe hinter sich hatten, aber das sind ja auch meist die, die man in der Werkstatt stehen hat. Erfahrungen, was ganz neue Flaschen aushalten, habe ich nicht.


Das Bremsenentlüften mache ich übrigens wie Gernot, wobei ich aufgrund dessen, was Kay schrieb, nicht mehr als 0,3 bar verwende. Das ist dann zwar eine gemütliche Angelegenheit, aber immer noch besser als mit dem Pedal pumpen.

Gruß
Ingo
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo allerseits,

und einen Dank für Eure vielfältigen Erfahrungen.

Merke also: Für die Werkstatt sind nur neue Coke zu kaufen, denn diese sind wahrscheinlich mit 6 bar "vorgespannt". :coolman:

Meine befüllbare Werkstattspraydose war, glaube ich, mit 8 bar angegeben. Diese nutze ich auch oftmals so aus. :super:

Gruß von Kay
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von Schlappohr »

Mahlzeit,
meine Info stammt aus dem Testlabor eines Geschäftspartners in Apeldoorn welche die Rohlinge für die Flaschen herstellen :wink:
Gruß
Florian
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von berny »

Hallo Florian,

dort werden bestimmt die frisch aufgeblasenen Flaschen untersucht. Wenn sie ein paar Mal in der Reinigungsmaschine waren schaut es wieder anders aus.
Allerdings: Schätzungsweise sind 2 Flaschen pro Stunde bei 6 bar geplatzt, bei 30 000 Flaschen pro Stunde ist die Wahrscheinlichkeit damit äußerst gering, dass man ausgerechnet eine von denen, die beim nächsten Füllen platzen würden, in der Hand hält.

Gruß
Ingo
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Hallo an die Entlüfteten,

einen kleinen Nachtrag zum Einmannentlüften von Bremsen möchte ich noch machen.
Nachdem ich ja nunmehr ein fast langweiliges System zum Bremsflüssigkeitswechsel mit Universaldeckel für die meisten PKW, jedoch noch immer keine Idee zur einfachen Mengenkontrolle der Altflüssigkeit habe, wurde nunmehr ein letzter Versuch gestartet.

Ich habe an einem L200 mit ABS das System komplett leer geblasen und nur etwa 400 ml aus der gesamten Anlage pressen können.

Die Druckflasche wurde mit 600 ml befüllt und beim Entlüften rund 200 ml "verschwendet".

Seit die alte Bremsflüssigkeit in einer Spitzflasche mit der Beschriftung "Zünd" neben dem Kamin steht, ist von Verschwendung jedoch auch kaum mehr zu sprechen. Ein paar kleine Spritzer auf der Zeitung unter dem Anzündholz machen die Anfeuerung des Ofens selbst für "Neubaukinder" sehr einfach.

Übrigens habe ich das Einmannentlüften der Bremsen regelrecht zur Einhandentlüftung verfeinern können.

Bild

In unserer Werkstatt machen mehrere fernbedienbare Steckdosen aus einem preiswerten 4-fach Bundle von Aldi brav Ihre Arbeit. So hängt an Schalter eins der Zentralstaubsauger und an zwei der Kompressor im Nachbarraum. Mein Luca bekommt bei Lärm schnell Kompfschmerzen, so das die Krachmaschinen einfach ausgelagert wurden.
Mit der Vakuumpumpe an einem solche Stecker, wird die Arbeit nunmehr richtig langweilig und sehr sauber und kontrolliert. Wir wollen ja auch kein wertvolles Zündmittel mehr verschwenden. :super:

So grüße ich mit tiefenentspannten entlüfteten Grüßen und wünsche einen schönen Restsonntag
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

da ich die Vakuumpumpe im diversen Werkstatteinsatz bis hin zur Kühlleitungsprüfung und Airbrushkompressor für eine wunderbare Eierlegwollmilchsau halte und so mancher mich schon darauf angesprochen hat, hier einmal ein Link zu einer, wie ich meine preiswerten, in der Bucht befindlichen baugleichen Pumpe eines Beatmungsgerätes. Sicher werde ich bald bereuen, daß ich das Gerät mit praktischer Kühlung der Förderluft nicht gekauft habe, aber noch klappt die Selbstbeatmung. :extremlached:

mit lieben Grüßen von Kay und einem Augenzwinkern Richtung Andreas :wink:
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Re: alleine Bremsen entlüften "halbwegs" einfach gemacht

Beitrag von unbemerkt »

Moin noch einmal,

nicht ganz zu Unrecht schrieb mich der Werner gestern an, daß ich die Pumpe beim Bremsen entlüften bei ordentlich dichtem System auch "drückend" verwenden kann und nicht saugen muß.

Genau so hat das System natürlich auch immer funktioniert und ich "schriebte" auch:
unbemerkt hat geschrieben:Ich habe an einem L200 mit ABS das System komplett leer geblasen und nur etwa 400 ml aus der gesamten Anlage pressen können.
Den Begriff der Vakuumpumpe habe ich jedoch immer falsch verwendet und muß einmal eindeutig klar stellen, daß es sich, z.B. bei den Thomas-Pumpen um Zweiwegepumpen handelt, auf welchen man die "Arbeitsschläuche" gewissermaßen auf den Eingang oder Ausgang stecken kann.

mit lieben Grüßen und Dank an Werner von Kay
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