Moinmoin werte Elchgemeinde,
so, nun hab ich das dann auch mal erlebt!
Fazit in Kürze: Und es geht doch!
Das Getriebe für die Erneuerung der Schalthebelwellensimmeringe auszubauen ist absolut unnötig! Sorry lieber Volker und Willi, aber das hätte wirklich null Nutzen und wäre bei der Aufgabe nur überflüssige Arbeit!
Getriebe Öl raus, Deckel runter, Öl gut abtropfen lassen und zwischendurch mal kleiner nachlaufende Reste nachtupfen reicht. War wirklich keine Tropfsteinhöhle beim friggeln!
Der Kasus Knacktus ist allerdings der Haltestift der hinteren Welle. Diese hat nur einen Vollstift, die vordere hat 2 Federstifte. Dieser Vollstift ist an einem Ende leicht konisch und wird von schräg unten nach schräg oben zur Gehäusewandung hin eingetrieben. Somit läßt der sich definitiv nicht einfach durchschlagen ohne Schaden zu riskieren!
Um den wieder nach unten raustreiben zu können, muß die Schaltwelle entsprechend gedreht werden. Um diese Drehung vollziehen zu können, muß zuerst die vordere Welle mit den 2 Federstiften gelöst werden, dann den darüber befindliche Gleiter, ebenfalls mit einem Federstift gehalten, lösen und nach hinten schieben. Dann die Federringe, die auf den Wellen sitzen, ziehen. Wir wollten die Wellen nach aussen, fahrerseits rausziehen und drehen. Da ist aber die vordere Kardanwelle im Weg. Also die auch raus. Dann können die Wellen so gedreht werden, das die vordere ganz raus kann und die hintere kann so gedreht werden, dass der konische Haltestift schadfrei ausgetrieben werden kann. Dann die hinter Welle ziehen und beide Simmeringe erneuern. Anschliessend in umgekehrter Reiher alles wieder rein und Öl auffüllen. Fertig!
Soviel mal für so spät in Kürze. Hab die ganze Aktion mit der Knipse begleitet und werd den Beitrag noch entsprechend editieren und die Fotos in Folge anhängen und beschreiben.
wieder ganze dichte Grüße Dirk
Nachtrag:
So, nun kommen die versprochenen Bilder.
Hier die Stifte, die alle raus müssen:
Der gemeine Übeltäter. Wäre das Ding nicht konisch und könnte einfach nach oben rausgetrieben werden, könnte man sich den Ausbau der Kardanwelle sparen.
Hier der neue Stift. Das linke Ende ist etwas dünner. Bei den nachfolgenden Bilder, wenn die Welle gedreht ist, kann man sehen wie weit er auf der anderen Seite noch im Konus sitzt und es wird deutlich, dass man ihn nur in eine Richtung austreiben kann.
Hier der schon ausgetrieben Vollstift. Auf dem Bild ist zu sehen, wie platt der Kopf beim Versuch in durchzutreiben geworden ist. Ich hatte mich auf die Aussage von Robert gestützt, dass die "echt sackig" rausgehen. Die Federstifte gingen leicht raus, der muckte sich null und nachdem wir mit nem Spiegel gesehen haben, wie weit der von der anderen Seite noch steckt und den neuen Stift mal genauer und mit dem Messschieber betrachtet hatten, haben wir das lieber nicht weiter probiert und nach einer anderen Lösung gesucht.
Um die Welle nun weit genug drehen zu können, dass der Stift engegen den Konus wieder raus getrieben werden kann, muß das Schiebegleitstück (keine Ahnung wie das Bauteil fachgerecht heißt) gelöst und nach hinten geschoben werden, damit die weiteren Innereien runterkommen können.
Wie man hier nun sieht, läßt sich die Welle aber immer noch nicht weit genug drehen, weil der Schaltarm auf der vorderen Kardanwelle anliegt. Somit muß diese auch raus!
Auf diesem Bild ist die Welle nun gedreht und man sieht, wie tief die noch im Konus sitzt. Wer hier versucht das Teil ernsthaft durchzutreiben, richtet wohl nur Schaden an!
Hier die komplette Situation nach entfernen der Kardanwelle
Nach dem entfernen der Schaltwellen und alten Simmeringe, sitzen nun die neuen an ihrem Platz. Alles wird wieder zusammengebaut. Wir haben dabei ausser den neuen Simmeringen auch die Stifte erneuert, die Kupferringe der Ablass und Einfüllschrauben und Korkdichtung des Gehäusedeckels.
Hier noch mal der Deckel. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wären die Lochabstände gleich. Als ich die neue Dichtung auflegen wollte, dachte ich erst, die haben mir ne falsche bestellt. Man kann das Teil 4x drehen und hat dann 3 Situationen wo die Lochung nicht übereinstimmt. Nur in einer Position paßt´s! Also nicht gleich verzweifeln!
fröhliches Nachbasteln dann mal!