Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Fahrwerk, Antrieb, Lenkung, Bremsen

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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin Ihr Lieben,

so finde ich die Nutzung am Schönsten. :super:
hapaai hat geschrieben:Ich hab jetzt mal 15 Liter bestellet, da ich doch auch noch meinen 61er Oldtimer tränken will.
Ausserdem ist da noch ein Douglasienfreisitz und auch an meiner Terasse mit dem stumpfen Travertin möchte ich mich versuchen.
Denk nur daran daß Du bei Holz und Stein eventuelle noch feuchte Stellen nach dem letzten Auftrag abwischst, daß nichts klebrig bleibt. Mit Stein und Holzöl habe ich noch gar keine Erfahrung, hast Du schon etwas Interessantes erlesen können?

Mein Luca hat diese Woche ein ganz selbstständiges "Lustprojekt" gestartet und eine Nebentür zum Wäschetrockenplatz geschliffen und geölt. Die Metallteile ölen wir, nach grober Entrostung inzwischen auch mit und streichen sie nach einigen Tagen mit Alkydharzfarbe über.

Bild

Ach wie schön ist es einen großen "Jungen" zu haben, welcher selbst Lust am Verschönern und Basteln hat. :super:

mit lieben Grüßen von Kay, welcher auch beim Zündeln immer zahmer wird.... :mrgreen:

PS: Netto und Lidl sind je zwei mal im Jahr eine gute Adresse für preiswertes Baufix, man muß nur eben immer dazu kommen.
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wolfischauer
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von wolfischauer »

Hi,

Das Forum hat nen Doppelnutzen,

es geht hier nicht mehr nur um 4x4 sondern auch schon um Haustüren, Bänke, etc,

jetzt wirds Zeit dass ich mein eigenes Haus in Angriff nehme, mit all diesen Tipps, kanns nur so gut werden wie beim Sporty.

@ Kay du scheinst ja ein Glückspilz zu sein, die meisten jungen Leutln wolln ja lieber am PC spielen, als Türen zu streichen , und Pajeros / L300 konservieren. / Gehör ja mit meinen 25 auch schon zu den Erwachsenen

:huepfen: :huepfen: :huepfen: Grüße vom Wolfi der heute für eine Woche nach Europa in eure Zeitzone vorreist und dann seinen Anhängebock mit 4 Löchern montiert :huepfen: :huepfen: :huepfen:
Auch ein Auto hat Gefühle... Mein Pajero zeigt es jeden Tag aufs neue...
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

im Lidl-Onlineshop gibt es immer noch die Grundessenz im Farbton Kiefer? :mrgreen: für unverschämte 12,99 Euro... :super:

Dank Gernots aufmerksamer Hilfe ist mir noch ein wunderbares "Oldtimerbild" ins Netz, bzw. aus dem Netz gegangen:

Bild

Leider ist der L300 nicht enthalten, aber interessant ist es allemal.

Interessenten am Original melden sich bitte per PN.

mit lieben Grüßen von Kay, welcher über die Erarbeitung einer 9,9 Jahresgarantie nachdenkt.... :rofl: :extremlached:
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

da mein Rostschutztest-Beitrag aus unerfindlichen Gründen gesperrt wurde, (wahrscheinlich wurde es dem lieben Matti zu langweilig) will ich vorerst hier ein wenig weiter zur Unübersichtlichkeit beitragen. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Möglichkeit der Verschiebung.

Neben dem geplanten mehrjährigen vergleichenden Rostschutztest mit verschiedenen Mittelchen an Vergleichskörpern und Hohlräumen habe ich geplant die Rezeptur etwas zu variieren und Möglichkeiten einer Endbeschichtung zu versuchen.

Zu diesem Zweck kam mir ein rostiger Reserveradträger eines L040 gerade recht und wenn alles klappt, soll dieser für einige Jahre an einer Kofferraumklappe eines Pajero Sport im winterlichen Salzsprühnebel sein Testdasein fristen.

Bild

Um die schlechte Erreichbarkeit vieler Stellen unter dem Auto und die nicht zu vermeidende Oberflächlichkeit bei vielen Arbeiten zu simulieren, habe ich mit einfachsten Werkzeugen sowie grob, schludrig und absichtlich fehlerhaft gearbeitet.

Bild

So wurde mit einer alten Drahtbürste (Mascha und ihre neuen Schwestern werden noch gehütet) oberflächlichst entrostet und Problemstellen "vergessen". Eine ölige Stelle blieb ungereinigt.

Bild

Im nächsten Arbeitsgang wurde mit einem altem Chinaborstenpinsel einen Monat alte Rostschutzmischung (Baufix Holzschutzöl klar, 25% Eisenglimmer, 10% Testbenzin) grob angestrichen.
Am nächsten Tag wurde erneut mit dem Mittel übertüncht.

Bild

Auf Nasen- und Pfützenbildung wurde Wert gelegt.

Bild

Nach mehrtägiger Trocknung habe ich das Teil halbseitig (rechts im Bild) mit Aldi-Alkydharz-Rostschutzfarbe grob übertünscht. Auf der linken Seite habe ich eine Mischung aus 50% oben genanntem Rostschutzanstrich ohne Testbenzin und 50% der genannten Alkydharzfarbe aufgetragen und den Anstrich nach einigen Tagen ohne Anschleifen wiederholt.

Bild

Man erkennt auf den ersten Blick eine schöne rauhe Oberfläche an der Mischung sowie den glatten Glanz des reinen Lackes.
Dem Luca und mir gefällt auf Anhieb die dunkle Anthrazitansicht unserer Mischung besser, zu gern würde ich der Mixtur noch eine gewisse gesteigerte Flexibilität in Richtung Plasti Dip verleihen, wobei die Mischungsbestandteile Alkydharz und Leinölfirnis keine übermäßige Versprödung erwarten lassen.

Sollte sich die Montage des Trägers nicht zeitnah ergeben, wird er im Hof gelagert und wöchentlich gesalzlaugt. Ich berichte über die Jahre von den Veränderungen.

mit lieben Grüßen von Kay

PS: Für den Langzeitvergleichstest bekomme ich von einem Forenmitglied Fertan, Owatrol und ein Unterbodenwachs, Danke an Pivo. Einen Unterbodenschutz auf Bitumenbasis habe ich da.
Gesucht wird unter anderem noch Seil- und Mike Sanders Fett.

PPS: Nachdem mir vom grauenvollen Gammelgestank von Fluid Film regelrecht übel wird, tendiere ich dazu das Wollfettmittel grundsätzlich abzulehnen. Ein danach "duftendes" Auto würde ich nicht mehr gern fahren wollen und eine damit eingesudelte Werkstatt nur noch ungern betreten. :kopfgegenmauer:

Zusätzlich benötigte ich mit Gernot rund zwei Stunden um meine vorab verliehene und nicht gereinigte Druckbecherpistole komplett zu zerlegen, vom Wachs zu befreien und wieder gangbar zu machen. :nichtgut:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von Hirvi »

unbemerkt hat geschrieben: Nachdem mir vom grauenvollen Gammelgestank von Fluid Film regelrecht übel wird, tendiere ich dazu das Wollfettmittel grundsätzlich abzulehnen. Ein danach "duftendes" Auto würde ich nicht mehr gern fahren wollen und eine damit eingesudelte Werkstatt nur noch ungern betreten.
Hallo Kay!

Das gibt sich mit dem Geruch ganz schnell.

Liebe Grüße von der Ostsee bei 24 Grad und wolkenlosem Himmel,

Volker


P.S. @ Dirk es gibt sie, die sagenumwobenen Lappschnucken. Ich habe Beweise! :super:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von 4x4tourer »

Tschuldigung Kay...aber ich kann grad nicht anders! :roll: :wink: 8-)
Hirvi hat geschrieben:P.S. @ Dirk es gibt sie, die sagenumwobenen Lappschnucken. Ich habe Beweise! :super:
Öhm...bringste dann als Beweis nen Schnuckenlappen zum grillen mit!? :mrgreen: :super:

(Sch)lämmergruß Dirk :hammerschlag:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin Volker und Dirk,

nach der beinahe verzweifelten Reinigungsaktion an der Druckbecherpistole gebe ich dem Wachs kaum mehr eine Chance. Auch gibt es tatsächlich eine Stelle an der Pistole die eigentlich nicht zur Reinigung erreichbar ist, was das Risiko des Totalverlustes erhöht.

Für den vergleichenden Langzeittest ist Fluid Film freilich nicht unwichtig, jedoch habe ich noch nichts davon. :achselzuck:

mit lieben Grüßen von Kay, welcher seine schnuckeligen Werkstattlappen nicht auf den Grill legen würde...

PS: Nur 24 Grad Celsius wären wirklich einmal angenehm.
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von 4x4tourer »

Moinmoin mien Kay,

sage mal, kannst du die Pistole nicht zerlegen und die Teile einfach in heisses Wasser parken? Das Wachs müßte sich doch dann eigentlich verflüssigen und aufschwimmen! Mit Kerzenwachs geht sowas ja auch.

frische Grüße bei nur noch 16Grad und Nebeldunst
Dirk
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin der Dirk,

der mittlere Teil der Druckbecherpistole (roter Pfeil) ist nahezu unzugänglich und damit recht gefährdet.
Ob kochendes Wasser Erfolg gebracht hätte kann ich nicht sagen, meine Angst Feststoffe noch tiefer in die Gänge zu befördern war nicht klein.

Bild

Wir haben uns mit feinen Drähten, Benzin, Pfeifenreinigern und Druckluft behelfen können.
Zwei Stunden Arbeit für zwei Mann waren aber nicht eben witzig.

mit Grüßen von Kay, welcher nun wieder zur Postkastenelektrifizierung schreiten muß.... :mrgreen:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von 4x4tourer »

Moin mien Kay,

hmm....also bei Wachs würde ich trotzdem instinktiv was mit Wärme versuchen. Statt heisses Wasser, könnte man die ja auch so aufhängen, dass die Öffnung aus dem rot gekennzeichneten Kopf nach unten hängt, sprich der Abfluss gewährleistet ist und dann alternativ mit nem Heißluftfön das Teil langsam auf Temperatur bringen. Wie das da bei deinem Teil genau ausschaut, kann ich von hier aber schlecht sehen.
Bei meinen sonstigen Wachsgeschichten jag ich nach der Verarbeitung erstmal nur Luft durch und anschliessend noch mal etwas Verdünnung zum sauberspülen. Das hat bisher immer gereicht. Hab´s auch immer direkt nach Beenden der Arbeiten gemacht. Angetrocknet ist das sicher nicht so leicht machbar. :roll:

saubere Grüße Dirk
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin der Dirk,

der Hersteller empfiehlt zur Entfernung fettlösende Mittel wie Bremsenreinger. Doch sei es drum, die Pistole geht wieder und wird bestimmt nicht wieder damit eingesudelt. :mrgreen:

mit lieben Grüßen von Kay

PS: Der Campingplatzbriefkasten hat Einbauten bekommen.... Platz für Briefe ist aber noch genug :hammerschlag:
Nun muß ich keine Angst vor Stromteufeln auf der Wetterseite mehr haben.

Bild
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von Joe »

Moin Kay,

täuscht das auf den Bildern, oder verkabelst Du da tatsächlich mit 1,5² :shock:

Ich dachte, Du wolltest Kabelbränden vorbeugen? Mal davon abgesehen, dass man das im Haus schon lange nicht mehr macht (und wenn, dann mit max. 10A absichert), geht das draußen, mit den entsprechend großen Kabellängen, IMHO gar nicht. Aber ich hoffe einfach mal, dass es auf den Bildern einfach nur täuscht ... :wink:

*Klugscheißmodus aus*

und sorry für OT :roll:

Gruß Rolf
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von unbemerkt »

Moin Rolf,

neeeiiiiiin, zum meinem Glücke täuscht es, aber Du hast Recht, auf dem Bild wirkt es nicht wie 5adrig 16 Ampere. Alle Kabel am "bösen" Strom sind nie unter 2,5 mm2 - und es gibt auch keine 4-adrigen Kraftstromer mehr. Ich habe mich extra wegen der altersbedingten Fadenzählerei in fürchterliche Unkosten gestürzt.

Die 32 Ampere Steckdosen gehören da eigentlich trotzdem nicht dran, aber ich habe wegen Dosen- und Steckerschwämme viele Grundstücks-Kleinverbraucher, wie z.B. einen 60 Watt Drehstromlüfter im Nagelbinderdach mit den großen Steckern versehen.

Wegen der kompletten stufenweisen Neuverkabelung des Grundstückes komme ich auch an den ganzen Verteilernebenstellen gern erst einmal mit zu kleinen Sicherungen zur Tür herein und arbeite mich lieber langsam nach oben, wenn notwendig,

Leider gibt es noch viel zu viel Alukabel auf dem Grundstück, wobei die Hauptleitungen zum Glück, wegen der gewerblichen Vornutzung hoffnungslos überdimensioniert sind. :mrgreen:

mit lieben Grüßen von Kay, welcher inzwischen sogar Leitungsstränge beschriftet, daß der Junior später einmal den Überblick über die Basteleien des Alten behält.

PS: Sorry für OT zurück

PPS: Ohne OT: Das die legendäre Korrossionschutzpaste für Alukabel nach Wendezeiten weiter produziert wird und WAGO eine Zulassung dafür hat, hatte ich ja schon erwähnt - nur um einmal beim Korrosionsschutz zu bleiben. Ich spritze alle Anschlüsse damit beim Nachziehen der Alukabel aus und verwende das Zeug fast überall.
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisengli

Beitrag von Joe »

Moin Kay,
unbemerkt hat geschrieben:mit lieben Grüßen von Kay, welcher inzwischen sogar Leitungsstränge beschriftet, daß der Junior später einmal den Überblick über die Basteleien des Alten behält.
das habe ich mir vor längerer Zeit auch angewöhnt - und seit ich einen Schwiegersohn aus dem Bereich "Gebäude- und Datentechnik (altdeutsch: Elektriker) habe - setze ich diese Beschriftungen sogar mit deutlichem Abstand zum Kabelende, damit diese nicht mit abisoliert werden :hammerschlag: Als wir das Hinterhaus komplett neu verkabelt haben, hatten wir (bzw. Schwiegersohn) sogar einen richtigen Verlegeplan erstellt, welcher jetzt fein säuberlich im, ebenfalls komplett beschrifteten :shock: , Verteilerkasten gelagert ist. Und ´ne Kopie wurde sogar sauber abgeheftet :mrgreen:

Lieben Gruß vom Rolf, der jetzt endlich Feierabend hat :huepfen:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Matthias »

Gott zum Gruße!

Hat eigentlich schon mal jemand mit ganz gewöhnlichem Rostschutz-Sprühöl gearbeitet bzw. Erfahrungen gemacht? Das gibt es auch in graphitiert.

Grüße
Matti
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Beda »

Hallo Matthias,
weil das lose Öl in der Werkstatt nicht alltagstauglich ist,
verwenden wir seit ca. 2 Jahren das:
Bild
https://www.baufix-online.com/de/Sprayl ... 0010000080
Bei uns hier reicht das, wenn man immer, wenn ein Fahrzeug angehoben ist, die Sprühdose zur Hand hat.
Zum Start reicht ein Durchgang nicht für signifikante Effekte.
Derzeit nur palisanderfarben lieferbar.
Dank der leichten Pigmentierung sieht man am nächsten Tag noch, wo man schon war.
Bei farbloser Version sieht man auch nach mehreren Durchgängen nur eine minimale Verfärbung an rostigen Stellen.
Ein Schicht wird nicht aufgebaut.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Moin Beda,

darf ich also annehmen, daß Du recht positive Erfahrungen auch über etwas längere Zeiträume gesammelt hast?
Wie sind Deine Erfahrungen zur Haltbarkeit im Vergleich zur Anwendung mit dem Eisenoxid?

Ich halte die zusätzliche stärkere Ablösung von Plattenrost bzw. unterwanderten Farbschichten durch die Größenausdehnung bei der oxidative Trocknung inzwischen für einen guten Helfer bei regelmäßiger Anwendung.

Die serienmäßigen Breitstrahldüsen der Spraydosen mit einer Sprührohrverlängerung, wie sie in der Werkstatt gern verwendet wird, umzurüsten ist jedoch eine kleine Herausforderung. Ich rette mich über einen Adapter der Wago Alu-Plus Spritzen.

Da ich für die Anwendung "unter" blätternden Lacken gern wieder eine farblose Variante hätte, habe ich bei Baufix einmal angefragt, ob die Spraydosen wieder angeboten werden sollen.
Baufix-Kundenservice hat geschrieben:Das Teak Pflegeöl farblos als Sprühdose bieten wir aktuell leider nicht in unserem Online-Shop an und es ist auch kein Zeitpunkt absehbar, ab dem dieses Produkt erneut verfügbar sein wird.
Den Preis des Baufix-Sprays können Ballistole und Owatrole jedoch nicht toppen, bzw. fand ich noch nichts Geeigneteres.
Vielleicht hat ja jemand anderes noch einen Tipp bezüglich eines preiswerten Leinölfirnis-Sprays?

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Beda »

Hallo Kay,
Rost an Karosserieteilen ist hier bei uns kaum mehr ein Thema.
Bei der werkstattalltäglichen Anwendung geht es in der Hauptsache um Fahrschemel und ab Werk völlig ungeschützte Bauteile wie Verschraubungen, Federbeine, Querlenker etc.
Da stelle ich fest, daß sich der vorhandene Zustand nicht weiter verändert; Nicht mehr und nicht weniger.
Als Baufix nichts liefern konnte, hatten wir mal was von Xyladecor (Vielleicht?): Teuer und unangenehmer Faulgeruch.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Beda »

Matthias hat geschrieben:Gott zum Gruße!

Hat eigentlich schon mal jemand mit ganz gewöhnlichem Rostschutz-Sprühöl gearbeitet bzw. Erfahrungen gemacht? Das gibt es auch in graphitiert.

Grüße
Matti
Hallo Matthias,
meinst Du Caramba, WD40 & Co.?
Alle diese Universalkriechöle dürfen z.B. in einem Türschloß keinesfalls verharzen und tun das auch nicht.
Das bedeutet aber, daß sie von Spritzwasser schnell abgewaschen werden.
Ich verspreche mir davon kaum einen Korrosionsschutz.
Getestet habe ich es aber nicht.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von 4x4tourer »

Moinmoin,

ich hab derzeit einen Probewinkel mit einer Mischung aus Leinöl und Seilfett im Spritzwasserbereich draussen liegen. Werde da beizeiten Ergebnisse berichten. Bisher sieht das ganz gut aus.
Warum diese beiden gemischt? Leinöl allein kriecht gut, hält aber nicht so lange, Seilfett bleibt langfristig sitzen und kriegt eine gewisse Oberflächenfestigkeit bei bleibender Elastizität. Somit ist das Leinöl für mich in der Mischung das Zugmittel und das Seilfett die Öberflächenversiegelung. An einem Testwinkel (ca. 40/40 Schenkellänge) nur auf der Waagerechten mit dem Pinsel aufgetragen, zog die Mischung binnen 24 Std. fast zwei Drittel die Senkrechte hinauf. Nach ein paar Tagen war die Oberfläche grifffest abgetrocknet. Der Winkel liegt jetzt seit ca. einem viertel Jahr draussen und bekommt zusätzlich zum normalen Regen auch noch das vom Dach kommenden Spritzwasser ab. Mal sehen wie sich das weiter entwickelt.

testende Grüße Dirk
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Timo TA93 »

Moin,

in DDR-Zeiten war Graphit (als Fett oder Öl) recht weit verbreitet ...
Grüße
Timo TA93

Der immer für "Oberförster Pudlich" gehalten wird...
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Joe »

Moin Matti,

nachdem unser Galloper im Sommer eine Behandlung mit FluidFilm bekam, bin ich davon echt begeistert. Der Unterboden wird dabei erst einmal vollflächig dünn mit einer Sprühdose eingesprüht. Das löst einerseits den alten U-Bodenschutz an, macht diesen wieder elastisch und dringt schnell tief in alle Ritzen und Risse ein. Hohlräume, Risse und Falze sollten natürlich satter eingesprüht werden. Das Ganze ergibt dann die Basis für die weitere Behandlung. Je nach Bezugsquelle und Menge kosten die Dosen ab ca. 8,00 bis 10,00 €. Losen Rost oder gar abblätternden U-Bodenschutz vorher abbürsten oder abkratzen. Beim Löppel wurden zusätzlich noch der Rahmen und alle Hohlräume mit Fluidfilm behandelt - hier natürlich nicht per Sprühdose sondern mit der Druckbecherpistole und Hohlraumsonden. Wenn man das nicht hat, kann man die Hohlräume aber auch mit der Dose behandeln. Dafür gibt es für kleines Geld eine 60 cm lange Sprühkopfverlängerung mit 3-strahl Rundumdüse. Das wird zwar vermutlich nicht ganz so lange halten, wie eine proffessionelle Anwendung, macht aber nicht soo viel Arbeit, dass man es nicht alle paar Jahre wiederholen könnte :wink:

FluidFilm allein ist natürlich kein Dauerhafter Schutz und muss daher regelmäßig wiederholt werden, oder besser, mit Permafilm geschützt werden. Der Galloper wurde ja direkt von einem Mitarbeiter des Herstellers behandelt. Er meint, die schwarze Version ist deutlich langlebiger und besser, als die transparente. Für eine noch bessere Elastizität und Haltbarkeit mischt er selber immer noch etwas Fluidfilm in den Permafilm mit rein - nach inzwischen 3 Monaten ist das ganze zwar nicht mehr leicht klebrig wie anfangs, aber immer noch extrem weich, elastisch aber widerstandsfähig. Permafilm gibt es allerdings nicht aus der Dose und der Profi wird hierbei sicherlich nicht ohne Grund seine Atemschutzmaske aufgesetzt haben, die er zuvor beim Fluidfilm nicht trug :wink:

Ein weiteres Produkt aus gleichem Hause ist MultiFilm. Diesen werde ich wohl im Frühjahr an der stark rostigen AHK und am Ersatzradhalter testen und dann, wenn gewünscht, von den Ergebnissen berichten. MultiFilm wurde mir bei der Konservierung des Löppels für diesen Zweck empfohlen, da auch hier nur "grob" entrostet werden muss und der Porenrost, ohne weitere Behandlung, dranbleiben kann. Vermutlich ist das Produkt vergleichbar, mit dem von Arno am Terius eingesetzten TimeMax Produkt :wink:

Rostgeschützte Grüße von Rolf
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Matthias »

Danke Rolf und die Anderen!

Mit Sprühöl meinte ich z.B. sowas: http://www.ambratec.de/nass-spruehoel/ Es gibt offenbar x Hersteller. Ob das alles das Gleiche ist?

Die Kombination von Fluidfilm und Permafilm klingt ganz vertrauenerweckend. Werde ich mal mit der Werkstatt besprechen. Dort steht der Noisy gerade noch, nachdem eine ganze Menge Blech besonders in die Radkästen geschweißt wurde. Da ich ihn im Moment nicht brauche, wird er wohl noch ein wenig dort bleiben, zumal unsere Straßen seit Wochen wieder kräftig gesalzen sind.

Schöne Grüße
Matti
Iveco TurboDaily 40.10 4x4 "Dormobil" 1999 219.000 km. Ich glaube ich muss mal meine Signatur ändern ...
ex oriente lux · cedant tenebræ soli
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

Fluidfilm und Permafilm sind gewiß vernünftige Produkte und als Rostschutz prima anwendbar.

Nach meinen eigenen Versuchen mit dem Fluidfilm tendiere ich jedoch dazu das Mittel eher zur schnellen Rostschutzfetterei, z.B. beim Fügen von Blechteilen mit einzuarbeiten. Will sagen, das Material trocknet nicht durch und bleibt fettig bzw. leicht abreibbar. Vor sechs Monaten habe ich den Tankdeckelbereich eingesprüht und bin nun nicht mehr zufrieden. Obwohl der gesamte Bereich noch vollkommen klebrig ist gingen die Roststellen weiter. Mit der versprochenen Kriechfähigkeit bin ich nicht zufrieden .

Bild

Der Vorteil des Leinölfirnis mit zusätzlichen Sikkativen, so angewendet von Beda und mir in Form des Holzöles von Baufix, ist aus meiner Sicht das tiefere Eindringen in Hohlräume und damit Unterwandern von Rost und angelösten Farbschichten sowie die Trocknung durch Oxidation mit elastischer Schichtbildung.

Die Firnis-Sprühdosen verwenden wir nur, weil die große Holzöl-Firnismischung mit dem Eisenglimmer nicht länger haltbar bleibt und die Druckbecherpistole nicht ständig zur Hand sein kann und abends gereinigt werden soll. Sozusagen die schnelle Lösung für Zwischendurch mit lediglich der Einschränkung der Farbpigmente (Nachteil an Übergängen zur Karosse).

@ Beda, hab Dank für Deine Ausführungen. Ich werde auch nicht mehr weiter nach Ersatz zum Baufix-Hartholzölspray suchen. Die Preise sind aber auch wirklich klasse.

@ Dirk, wenn Du mit dem Leinöl natürlich bleiben willst, kannst Du die Aushärtung besser durch Aufkochen erzielen, und Dir Dein Firnis quasi selbst herstellen. Die Kunst an der Leinölerei ist nur den besten Mittelweg zwischen Kriechfähigkeit und Antrocknung zu finden. Beachte auch immer die Preise des Leinöls im Vergleich zum Baufix-Holzöl.

Ein Holzbastlich hat das Thema schön auf den Punkt gebracht:
rolfrost.de hat geschrieben:Im Allgemeinen wird unter dem Begriff "Leinöl-Firnis" ein Leinöl verstanden, dem Sikkative (Trocknungsmittel) zugesetzt worden sind. Diese Trockenmittel sind zumeist Schwermetallsalze oder -Oxide. Sikkative wirken katalytisch beschleunigend auf den Trocknungsprozess von Leinöl, verbessern die Sauerstoffaufnahme und führen dazu, dass sich bereits nach einem Tag eine harte Firnis bildet.

Das Hinzufügen von Sikkativen erfolgte früher dadurch, dass das Leinöl auf etwa 220°C gebracht und mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten wurde. Dadurch wurde es dickflüssiger als natives Leinöl, was beim kalten Verstreichen jedoch dazu führt, dass das Öl weniger gut ins Holz eindringt.

Zum Verbessern des "In-das-Holz-Eindringen" von angedicktem Leinöl, kann dieses mit einem geeignetem Lösungsmittel verdünnt werden, zum Beispiel mit Balsamterpentin oder Testbenzin im Verhältnis 1:1, solche Mischungen werden auch als Halböl bezeichnet.
Hier bleibt nur anzumerken das Testbenzin und Balsamterpentinöl nicht vergleichbar sind, weil Testbenzin bei der Trocknung verdunstet und damit neue "Rosträume" schafft.

mit Grüßen von Kay
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luzivee
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von luzivee »

Hallo,

ich habe diesen Fred interessiert gelesen und habe mich weitestgehend überzeugen lassen.
Einige Fragen will ich aber trotzdem stellen.

Gibt es schon Ergebnisse zu den begonnenen Langzeitversuchen?

Welchen Effekt/Wirkungsweise haben die Eisenmenninge genau? (möglich das ich den entsprechenden Link überlesen habe) Ich habe keine Erklärung gefunden, auch mit Tante Googel nicht. Klar, das Totschlagargument, das wurde schon immer so gemacht, da kann es nicht schlecht sein. :?
Beim Zusetzen von Eisenmennigen geht ja der Vorteil der Transparenz verloren. Oder? Wo genau würdet ihr die unterschiedlichen Einsatzgebiete von "Panzerlack" und Holzöl sehen?
So weit ich das Verstanden habe hält Panzerlack länger als reines Öl, aber eben auch nicht ewig. Der Eifelturm ist, genau wie die Golden Gate Bridge, ja ein Dauersanierungsfall. (Will sagen es wird ständig der Lack ausgebessert). Wielange hält der Lack den Erfahrunge nach?

Was mir jetzt noch wirklich fehlt ist eine leinölbasierte Dichtmasse. Gerade an Falzen tritt ja gerne Rost auf. Oft ist es aber nicht möglich den Rost restlos zu beseitigen, womit ein Versiegeln der Falze mit z.B. Karosseriedichtmasse nur beschränkten Sinn und Haltbarkeit hat. Die Entfernung der Dichtung und anschließendes Behandeln mit einem Leinölprodukt erscheint mir aus Korrosionsschutzsicht sinnvoll, allerdings geht damit einhergehend die Dichtfunktion verloren, was oft entsprechende Nachteile mit sich bringt. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen das Karossierdichtmasse aud leinölbenetzen Oberflächen hält. Habt ihr da evtl schon eine vorgehensweise:

Das wärs fürs erste.
Gruß Johannes (derhoftnichtallzuvieledummefragengestelltzuhaben)

P.S. anbei noch ein Foto zur Verdeutlichung der Kriechfähigkeit von Leinöl.
Das zu sehende Belch wurde von unten mit Leinölfirnes (mittel Saugbecherpistole) benetzt. Das Loch auf dem Bild ist in Realität ca. Stecknadelkopfgroß. Direkt nach der Behandlung war auf der im Bild abgebildeten Seite kein Öl zu sehen. Im verlauf von ca. 1-2 Tagen saugte sich das Öl langsam durch das Loch und in den umgebenden Rost.
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Beda
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Beda »

Morgen Johannes,
allen deinen Überlegungen folge ich.
Aber Antworten habe ich leider keine.
Außer, daß historische Stahlkonstruktionen aus historischen Stählen bestehen, die in der Regel wenig korrosionsanfällig sind.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Johannes,

um Himmels Willen, frag immer weiter. Wie alle lernen nur durch Fragen und Antworten.

Die genaue Wirkweise des Leinölfirnis ist wissenschaftlich noch ebensowenig vollständig erklärt wie die der Bleimenigge bzw. Eisenmennige. Die These der opfernden Metalle funktioniert jedenfalls nicht, das ist klar.

Die Trocknung durch Oxydation hält jedenfalls noch einige Geheimnisse bereit. Ich hatte mich hier schon einmal darin vertieft.

Momentan tendiere ich dazu die Menge des Glimmers wieder etwas zu reduzieren um "durchsichtiger" und glänzender zu arbeiten. Testbenzine oder andere flüchtige Verdünner versuche ich ganz zu unterbinden und verwende eher mehr Terpentinöl um die Kriechfähigkeit zu unterstützen.

Versuche mit Titandioxid (Weiß) sind geplant um die Arbeitsfläche "Unterboden" heller zu machen und Kontraste zu neu beginnendem Rost hervorzuheben.

Zur Absicherung an Falzen und Blechfügungen tendiere ich momentan dazu nach mehrmaliger Rostschutzbehandlung mit härteren Fetten "Sanders harte Mischung" eine Sicherheit aufzulegen. Dies betrifft neu montierte Teile und Hohlräume an welche ich so schnell nicht wieder heran will.

Um Gummiteile wie Faltenbälge etwas zu schützen, sprühe ich diese vor der Leinölfirnisbehandlung satt mit Silikonöl ein um eine vorherige Sättigung zu erreichen. Das Holzöl legt sich dann zwar darüber, Verschlechterungen an Gummis konnte ich so aber noch nicht ausmachen.

Für Blechfalze mit schon etwas angehobenem Lack wie an Fenstern neben den Gummis, überlege ich mit reinen Fetten eine dauernde Kriechmöglichkeit bei Wasserabschluss, durch vollfüllen der Fuge zu versuchen. Ich befürchte bei einer Leinölfirnisbehandlung ein Abheben des Lackes. Ideen dazu wären aber auch willkommen.

mit Grüßen von Kay
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von ananga »

Hallo Gemeinde -

nachdem ich, wie viele hier seit Jahren immer mal wieder nach einer vernünftigen Rostbahandlung suche, bin ich heute auf das Forum hier gestoßen.
Habe in letzter Zeit viel mit Brantho 3in1 Anstrich gemacht - würd aber gerne großflächiger vorgehen ;-)
heute hab ich in meiner neu angemieteten Werkstatt ein ca 30 Liter Gebinde Leinöl entdeckt - der Vermieter will es "entsorgen" - wobei ich ihm natürlich gerne behilflich bin -
Anfänglich war die Überlegung dieses Leinöl pur als U-Schutz zu verwenden -
Dacht mir dann aber, dass Pigmente das ganze optimieren könnten - bei Recherchen daher auf Schuppenpanzerfarbe gestoßen - daraufhin auf Eisenglimmer, dann auf das Forum hier -
So -
Jetzt zu meiner Frage:
Was spricht dagegen das pure Leinöl mit dem Eisenglimmer zu vermischen und es als U-Schutz mit der DB-Pistole auf den Unterboden auf zu bringen?
habe dafür einen 25Sack eisenglimmer von Nubiola (für 40,- im "Angebot") von dem ich ausgehe, dass das die richtigen Pigmente sind.

Gruss und Danke schon mal für Infos, Manu!
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Manu,

und Willkommen im Forum.
ananga hat geschrieben:Was spricht dagegen das pure Leinöl mit dem Eisenglimmer zu vermischen...
Hast Du Leinöl oder Leinölfirnis? Leinöl wird nicht fest genug und bleibt teilweise über viele Jahre klebrig, dabei aber zu leicht abwaschbar.

Prüfe am besten auf einer Probefläche ob der Anstrich nach wenigen Tagen halbwegs ausgehärtet ist. Du kannst Leinöl zu Firnis kochen, dazu solltest Du Dich aber gut belesen und noch intensivere Versuche starten.

Eventuelle Verdünnung mit möglichst wenig flüchtigen Stoffen, wie Terpentinöl (härtet ebenfalls aus und verdunstet nicht)

Vergiß bitte auch Deine Vorstellung nicht, wir sind hier möglichst wenig virtuell.

mit Grüßen von Kay
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von ananga »

Halo Kay - Danke für die Antwort.
Ich dachte das Eisenglimmer trägt zur Trocknung resp. Oxidation bei - schade.
Die lange abluftzeit fände ich recht gut - krichveehslten / zähe Oberfläche.
Wenn ich an Arbeitsplätzen denke, die zu spät trocken gewischt wurden kann ich mir ein abwaschen nicht wirklich vorstellen. - war das Firnis??
Taugt dieses Eisenglimmer (im Anhang)
Grüsse und sonniges WE
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