Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Karosserie, sonstige Elektrik

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luzivee
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Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Guten Abend allerseits,

hier möchte ich von meinem Versuch berichten meinen Elch soweit herzurichten, dass er die Kriterien einer H-Zulassung erfüllt.

Kurz zur Vorgeschichte des Elchs:
2009 habe ich ihn mit 120000km und einem verzogenen Zylinderkopf für kleines Geld erstanden. Ziel war es, mit geringstmöglichen finanziellen Aufwand ein Gefährt für einen kurzen Besuch am Aralsee zu erstehen. Welches nach einigen Wirren auch geklappt hat.
CIMG9970.JPG
CIMG9970.JPG (1.23 MiB) 8774 mal betrachtet
Die anschließende Reise verlief dann ein wenig anders als geplant aber durchaus sehr positiv. Am Ende ist unser kleiner Ausflug rund 26tkm lang geworden.
Route.JPG
Route.JPG (77.32 KiB) 8774 mal betrachtet
Alles ohne eine nennenswerte größere Panne.
Anschließend musste der Elch für eine gutes Jahr als Evakuierungsmobil für Feldhamster auf deutschen Äckern und Baustellen herhalten, was ihm mehr zugesetzt hat als die Reise um die halbe Welt.
Danach wurde er aus finanziellen Überlegungen stillgelegt (680€/Jahr Steuern und der Verbrauch). Die letzten 7 Jahre fristete er im freien auf einer LPG.
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DSCI0117.JPG (1.14 MiB) 8774 mal betrachtet
Da er dieses Jahr 30 Jahre alt wird, erst 185tkm gelaufen hat und abgesehen von etlichen Blechschäden, technisch sehr gut da steht ist die Idee jetzt ihn wieder fit zu machen und als "technisches Denkmal" zuzulassen.

Da ich mein Studium zu einem großen Teil durch Autoautoreparatueren finanziert habe und immernoch all meine Fahrzeuge komplett selber instandhalte, bilde ich mir ein, eine Idee zu haben was ich mir da für eine Arbeit aufhalse. Allerdings habe ich bislang Autos immer mit dem Fokus auf technische Aspekte repariert und nur selten ein besonderes Augenmerk auf die Optik gelegt. Leider scheint der Gesetzgeber aber dieses besondere Augemerk auf die makellose Optik zu legen, was mich gerade bei den Blecharbeiten vor neue Herausforderungen stellt.
Um nicht das Rad neu erfinden zu müssen habe ich mich ein wenig fortgebildet.
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IMG_1013.JPG (1.31 MiB) 8774 mal betrachtet
Leider konnte mir dieses Buch nicht das Wissen vermitteln welches ich erhoft habe zu finden.
Hilfreicher waren diese Videos, wobei diese auch viele Fragen aufgeworfen haben.

So weit für erste.
Gruß Johannes
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MF
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von MF »

Moin

Das verspricht eine tolle und spannende Aktion zu werden. :super:

Bitte halte uns weitestgehend auf dem Laufenden.

Es macht den Anschein das wir in ein Paar Jahren einiege H Fahrzeuge hier "beherbergen".

Gruß Mario
Galloper 2.5 Exceed
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Beda
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von Beda »

Hallo Johannes,
ich drück die Daumen.
Hier noch etwas Lesestoff:
viewtopic.php?f=34&t=15105
viewtopic.php?f=37&t=13374&p=182489&hil ... de#p182489
Mein Tipp such und finde den Prüfer, der das Ganze abnicken soll vorher, und sprich alles mit ihm durch.
(incl. seinen Karriereplänen. Mir ist schon einmal der Prüfer auf der Karriereleiter entschwunden. Mit entsprechenden Komplikationen.)
So ist die H-Nummer 2021 für den B schon durchgesprochen.

PS: Von wegen Hamster: http://www.zeit.de/2004/18/Hamster_2fri ... ettansicht "Hamsterholger" ist ein guter Bekannter.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Folge des technischen Fortschritts & deiner Sicherheitseinstellungen.
Mit "Rechts anklicken" und "Öffnen in neuem Fenster" oder "Link kopieren" und in neuem Tab öffnen!
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luzivee
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo,

weiter gehts, oder was bisher schon geschah.

Die Wiedererweckung gestaltete sich ein wenig schwerer als gedacht. Der Elch wollte einfach nicht anspringen. Nach ein wenig suchen, und mehrer vermuteter Ursachen, stellte sich die defekte Kraftstoffpumpe als Auslöser heraus. Beim Ausbau derselben zeigte sich das in den 7 Jahren Standzeit der Tank leicht korrodiert war. Da der Tank sowie so schon ausgebaut war, habe ich diesen Innen und Außern eine kleine Rostkur spendiert. (Innen elektrolytisch Entrostet, außen nach Tips aus dem Forum mit Leiölfirnis behandelt). Da der Elch sich aus eigener Kraft nicht bewegen konnte erfolgte der Wiedereinbau des Tanks unter erschwerten Bedingungen.
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IMG_0998.JPG (1.13 MiB) 8759 mal betrachtet
Anschließend konnte ich mit vielen guten Worten und noch mehr Geduld den Motor dazu überreden langsam seinen Betrieb wieder aufzunehmen. Anscheinend waren die Einspritzventile schwergängig oder zugeklebt. Des es dauerte ca 10 min bei Vollgas bis die Drehzahl von anfänglich 200 1/min auf 35001/min gestiegen war. Somit wurde entschieden, dass bei der ersten Tankfüllung ein Kraftstoffreiniger verwendet wird.
Nun stand der "ersten" Fahrt nichts mehr im Weg. Diese führte (semilegal) über mehrere Feldwege in die Wekstatt eines Freundes. Dort angekommen sollte ersteinmal beurteilt werden welche Arbeiten notwendig sind um den Elch in einen TüV-konformen Zustand zuversetzen. Schon bei der ersten Fahrt machte sich die Vorderradaufhängung durch lautstarkes Quitschen deutlich bemerkbar. Schnell war klar dass mehr oder weniger alle Gummielemente ersetzt werden mussten. Die Beschaffung Derselben stellte sich als garnicht so einfach heraus. Weiterhin waren 2 der 4 Reifen auf denen der Elch gestanden hat hinüber. Komischerweise die beiden hinteren, wobei nur die linke Fahrzeugseite der Sonne ausgesetzt gewesen war. Glücklicherweise lag noch ein Satz brauchbarer Räder im Elch, so das diese sofort verwendet werden konnten. Obere Dreieckslenker einbauen, Scheibenwischer erneuern und den Dreck der letzten Jahre abwaschen und schon stand dem TüV nicht mehr im Weg.
Nach erfolgter Zulassung stand die Überführungsfahrt (650km) in meine Halle an. Schon nach den ersten 30km würde der Motor so heiß, das an weiterfahren nicht zu denken war. (Im Seebett des Aralsees waren wir, aus Mangel an Trinkwasser und einem wegen der hohen Lasten ständig überkochendem Motor gezwungen SALZWASSER in den Kühlkreilauf zu schütten. Natürlich wurde bei nächster Gelegenheit der Kühlkreilauf mit Süßwasser gespült und mit Kühlerreiniger gesäubert.) Ob es jetzt an dem Salzwasser lag oder schlicht daran das vor der Stillegung zu wenig Kühlerfrostschutz im System war lässt sich nicht mehr sagen. Zum Glück hatte ich in weiser Vorausahnung eine Flasche Kühlerreiniger im Auto, so dass ich diesen direkt anweden konnte. Mit neuen (kalten) Kühlwasser ließ es sich auch weiter 30 km, vor dem nächsten Hitzeproblem, fahren. Anschließend folgten ca. 10-15 Spülungen des Kühlkreislaufs an einer Tanke in deren Verlauf sich sich die Farbe des Kühlwasssers von schwarzrot Richtung klar änderte. Nun blieb die Nadel der Temperaturanzeige auch brav in der unteren Hälfte der Anzeige. Allerdings war die Fahrt nach weiteren 150km endgültig zuende, das die Batteriespannung zusammengebrochen war. Offensichtlich hatte es den Laderegler, beim wiederfestschweißen einer Mutter an der Vorderachse ohne vorheriges Abklemmen der Batterie, zerstört. Ab da übernahm der ADAC.

Mittlerweile ist der Elch in meiner Halle angekommen, so dass es endlich los gehen kann.
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IMG_1042.JPG (1.28 MiB) 8759 mal betrachtet
Weiteres in Bälde
Johannes
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4x4tourer
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von 4x4tourer »

Moin Johannes,

das scheint ein spannender Beitrag zu werden! :super:

In zwei Jahren ist meiner dann auch so weit, daß er das H tragen darf. :grin:

Was ist das für ein "Spenderfahrzeug" auf dem ersten Foto?

Gibts von der Aralsee-Reise evtl. auch einen Bericht? In der SuFu hab ich grad nix gefunden.

Erfolgreiches Schrauben dann noch!

verfolgende Grüße Dirk
L300....der bessere Bulli! ;-p
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luzivee
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Rückmeldungen und Links.
Mein langjähriger Prüfer wurde bereits bei der Hauptuntersuchung in meine Pläne eingeweiht. Er hat mir etliche Sachen schon mal gesteckt wie er diese gerne haben würde. Soweit ich das einschätzen kann aber nichts wildes. Da das Fahrzeug im Serienzustand vorgeführt werden soll, hoffe ich dass es nicht allzuviele Diskussionspunkte geben wird. Wir werden sehen.

@Dirk,
Das Spenderfahrzeug auf dem Foto ist ein Mitsubishi Galant BJ87. Welchen ich damals für stattliche 200€ erstanden habe.
Leider habe ich es damals nicht geschafft einen Reisebericht zu verfassen. Ich hatte es zwar immer vor aberhabe leider nie die Zeit gefunden.

Zurück zum Thema:
Die letzten zwei Tage war Bestandsaufnahme und Putzen angesagt.
Vieles war bekannt, es gab aber leider auch einige unangenehme Überraschungen.
Außen:
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IMG_1065.JPG (1.11 MiB) 8714 mal betrachtet
Hier die größte Baustelle auf der rechten Seite muss ein Teil der c-Säule ersetzt werden. Das Ersatzteil ist schon vorhanden. Außerdem muss ich noch entscheiden was ich mit der Schiebetür mache. Ich hoffe das ausbeulen ausreicht. Eine weitere große Baustelle ist die Dachkante, wo sogar einige Teile fehlen. Außerdem gibt es noch die Durchrostung im hinteren Kotflügel. Da bin ich mich auch noch nicht sicher wie ich das Schön hin bekommen. Das Blech scheint mir an der Stelle zu komliziert geformt zu sein als dass ich ein ersatz Dengeln könnte.
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IMG_1067.JPG (1.09 MiB) 8714 mal betrachtet
Bei an der Heckklappe gibt es auch einiges zu tun. Zum einen muss der Scheibenrahmen repariert werden zum anderen gibt es links unten eine Beule die ich auch versuchen werde auszubeulen. Wie weiß ich noch nicht.
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IMG_1068.JPG (914.62 KiB) 8714 mal betrachtet
Die Linke Seite ist die Schokoladenseite. Es gibt eine Durchrostung im hinteren Kotflügel. bei der ich mich nicht sicher wie ich das schön hin bekommen. Das Blech scheint mir an der Stelle zu komliziert geformt zu sein als dass ich ein Ersatz dengeln könnte. Dann weiterhin die Dachleiste und Diverse Beulen im Dach.
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IMG_1069.JPG (1.04 MiB) 8714 mal betrachtet
Die Vorderseite sieht ganz passabel aus, lediglich ein kleiner Riss in der Lippe unten Rechts.

Anschließend habe ich den Unterboden eine Intensivwäsche gegönnt und kiloweise kasachischen Staub abgewaschen.
Dabei habe ich folgende unschöne Entdeckung gemacht:
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IMG_1049-1.jpg (1.11 MiB) 8714 mal betrachtet
IMG_1053-1.jpg
IMG_1053-1.jpg (1.02 MiB) 8714 mal betrachtet
An den beiden markierten Stellen hatte sich obenbeschriebener kasachsischer Staub abgesetzt. Da dieser Staub anscheinend die Feuchtigkeit sehr gut hällt war das ein perfekter Ort zum gammeln.

Es lässt sich jetzt schwer sagen was die wirkliche Ursache war, die Feuchtigkeit von unten oder die teilweise nicht haftende Schwerematte und das durch die Schuhe eingetragene Wasser. Das Ergebniss sieht so aus.
IMG_1081.JPG
IMG_1081.JPG (1.32 MiB) 8714 mal betrachtet
IMG_1056.JPG
IMG_1056.JPG (1.4 MiB) 8714 mal betrachtet
hier schön zu sehen wie sich das Wasser unter der Schwerematte gehalten hat.
IMG_1047.JPG
IMG_1047.JPG (1.11 MiB) 8714 mal betrachtet
Auf der Beifahrerseite habe ich bis jetzt eine Stecknadelkopf große Durchrostung gefunden. Des restliche Rost sieht nur oberflächlich aus.

Noch bin ich mir mit mehreren Punkte unsicher was zu tun ist.

1. Schwerematten koplett entfernen oder die vermeindlich guten Stellen drinne lassen.
2. Welche Behandlung des vorhandenen Rosts im Fußraum? Mit Rostschutzfarbe überstreichen? Leinölkur? ...?
3. Die Filzdämmmatten weiter verwenden oder durch Alternativen (welche?) ersetzten? Meine Erfahrungen mit diesen Matten im Zusammenhang mit Wasser im FZGinnenraum waren bislang sehr arbeitsaufwändig.
4. die Schwerematten ersetzen oder nur entfernen?

Eine weitere Überraschung wartete nach der Demontage des Schiebetüreneinstiege und Gummidichtung auf mich.
IMG_1079.JPG
IMG_1079.JPG (1.23 MiB) 8714 mal betrachtet
Über die Jahre hat sich dort haufenweise Dreck angesammelt das die Feuchtigkeit auch hervorragend hielt. Ergebniss was eine menge Rost in der Ritze. auf der rechten Seite war das äußere Blech noch i.O. und ich hoffe das eine Flutung mit Leinölfirniss ausreicht. Links sah es viel schlimmer aus.

Soweit vorerst.
Gruß Johannes
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luzivee
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hier noch zwei Impressionen der internationalen Haupverkehrsader in Kasachstan von der nominell der Staub stammte. Liebevoll von den Ortsansässigen "Autobahn" genannt.
0174.JPG
0174.JPG (959.17 KiB) 8713 mal betrachtet
0175.JPG
0175.JPG (1.04 MiB) 8713 mal betrachtet
Gruß
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4x4tourer
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von 4x4tourer »

Moinmoin Johannes,

also ich muss sagen, dafür dass er jetzt 7 Jahre einfach nur draussen gestanden hat, sieht der doch noch echt gut aus und laufen tut er ja auch relativ problemlos wie es scheint. Da hätte ich echt schlimmeres erwartet.

Scheibenrahmen hinten kommt meiner auch langsam auf beiden Seiten...altbekanntes Problem beim L. :kopfgegenmauer:
Für die hinteren Kotflügel gab es in der Bucht mal Einschweißbleche. Ist aber schon eine Weile her, dass ich die da mal gesehen habe.
Unter den Bitumenplatten hatte meiner auch Gammel. Ich hab die komplett rausgehauen. Somit hab ich die Bleche besser unter Kontrolle und kann entsprechend zeitig agieren, wenn sich da wieder was mucken sollte.

Hier wird grad einer geschlachtet:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 1-223-3878
Vielleicht kannst du ja eine bessere Schiebetür bekommen. :idee03:

Die Beule hinten unten in der Heckklappe, scheint ja doch recht großflächig ohne scharfe Kanten bis auf die kleine Beule in der Sicke zu sein. Ich würde die vorsichtig großflächig (mit Innenunterlage wie Brett oder einem Stück Flacheisen rausdrücken, nicht punktuell, das macht dann Dellen in der Delle) und dann den Rest spachteln. Ansonsten sieht die ja bis auf den Scheibenrahmen auch noch recht ok aus.

Hast du den Galantmotor so eins zu eins rübersetzen können oder gab es da viel Umbauerei?
Ich mach mir so langsam Gedanken, mir mal einen Ersatzmotor hinzulegen. In letzter Zeit häufen sich ja die Motorschadensberichte hier doch und man weiß ja nie, wann es einen selbst erwischt.

Vielleicht wäre hier auch mal ein seperater Fred interessant, aus welchen Alternativfahrzeugen welche Teile für den L passen!? :idee03:

erfolgwünschende Grüße Dirk

Nachtrag: grad mal geschaut und wiedergefunden https://www.ebay.de/itm/Radlauf-Hinten- ... SwZfNafnoP
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo Dirk,
danke schon mal für die vielen wertvollen Tips.

Auf der linken Seite sieht der Einstieg noch schlimmer aus. Da komme ich ums schweißen nicht rings rum.
IMG_1105.JPG
IMG_1105.JPG (968.01 KiB) 8690 mal betrachtet
Hat dazufällig schon mal jemand ein Reparaturblech gesehen? (ich habe nichts finden können)

Zum Thema Motor gab es schon mal einen Fred ich gebe zu ich habe diesen damals nicht vorbildlich weiter gepflegt. Ich habe damal auch nur den Kopf transplantiert. Der Block steht bei mir noch im Lager. Man weiß ja nie. Wenn ich ihn das nächste mal besuche, kann ich gerne eine ausgiebige Fotodukumentation vom Block machen. Allerdings bräuchten wir dann auch entsprechende Fotos von einem L300 Block. Woran ich mich noch entsinne war, dass die Ölwanne anders war und ein Anguss der Lima ist auch leicht anders.

Bei den Bitumenmatten bin ich jetzt auch soweit diese komplett zu entfernen. Auch wenn ich als FZG-Akustiker um deren Sinn weiß.

Gruß soweit
Johannes
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unbemerkt
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von unbemerkt »

Moin Johannes,

und einen Dank für Deinen bisher wunderbaren Beitrag. Ich habe ja selbst noch keinen L300 aber mit den anderen Mitsubishiallradern schon ein wenig Erfahrung sammeln dürfen.

Aus meiner Sicht kommt der Rost im Fußbereich der Autos nicht von innen, sondern ausschließlich durch eindringendes Wasser in den Lack von außen und auch dort zu 90 % beginnend an Stellen wo Bleche gefügt worden, weil es nicht trocknen kann. Ich hatte in den Mitsus noch nie eine große Roststelle im Fußbereich obwohl ich zeitlebens nur Filzmatten zusätzlich als "Wassersammelschwämme" verwende.

An den Pajeros sind Problemstellen z.B. Flächen der Bodenplatte mit Verstärkungsblechen für die Aufnahmen der Muttern für Sitze und Sicherheitsgurte. Hier staut sich durch wannenförmige Formung der Bleche das Wasser. Das untere Blech bleibt dabei sogar oft noch ansehnlich, während die Bodenplatte nach oben durchgammelt.

Da ich solche Teile niemals alle zum Anstrich perfekt erreichen kann, tendiere ich grundsätzlich zur wiederholten Flutung mit Leinölfirnis in verschiedenen Mischungen mit Terpentinöl und Eisenglimmer. Die Beiträge dazu im Forum kennst Du sicher schon.

Bleibt man mit dem Holzschutzöl dran und erneuert sobald ein Aufbrauchen sichtbar wird, kann man den Rostzustand scheinbar sehr lange "einfrieren". Fluch und Segen zugleich ist dabei die enorme Kriechfähigkeit in Verbindung mit der Ausdehnung bei Oxydation, da auch einmal eine Benzinleitung anfängt während den Rostschutzarbeiten zu tropfen, von welcher man annahm man könne mit dem Wechsel noch ein Weilchen warten. So wird Blattrost und loser Lack aber auch immer schön abgelöst.... deshalb aber auch immer Rostschutz in mehreren Gängen, ähnlich dem Holz ölen, nass in nass und nach Antrocknen überarbeiten.

Für eventuelle Blechteile lohnt auch immer wieder ein Blick nach England. Du brauchst in der Suchmaschine ja nur die Nummer des betreffenden Teils eingeben, welche Du vorher aus Deinem Teileprogramm gezogen hast.

Die Werkstattbücher zu Karosserie helfen ja auch etwas beim bauen.

mit Grüßen von Kay, welcher Dir die Daumen drückt

PS: Deine elektrolytische Entrostung lässt mich den Hut tief ziehen - der Erfolg scheint überwältigend. Das Thema müssen wir einmal im Gespräch vertiefen. Ich beitanke jetzt Baktofin bei Benzinern und nehme mir zumindest vor, nur noch voll betankte Fahrzeuge zu den zukünftigen Scheunenfunden zu stellen.
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von kasimodo »

Hallo Johannes,

Wasser im Fußraum sind sowohl auf der Fahrer- als auch Beifahrerseite der Klassiker. Unbedingt auf beiden Seiten vorn an der A -Säule die beiden Ecken abnehmen. Die darunter zusammengefügten Bleche sind gleichzeitig der Wasserlauf für das abfließende Wasser von der Frontscheibe. Die dort benutzte Dichtmasse wird mit der Zeit spröde und über diese Stelle gelangt das Wasser in den Innenraum und von daraus in den Fußraum. . Obwohl mein Elch das Baujahr 2001 hat musste dies 2014 schon neu eingedichtet werden. Zum Glück hatte ich da noch keine Folgeschäden. Die obere Befestigungsschraube der Blechecken ist etwas versteckt - unter der unteren Abdeckleiste für die Frontscheibe. Vorsicht bei der Entfernung der Abdeckleisten für die Frontscheibe - die Clips sind sehr empfindlich.

vG Gernot
L300 4WD / 2,5TD / lang+hoch+LSD / OME
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Allradantrieb bedeutet, dass man dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen nicht hinkommt...
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,
danke erstmal für eure Tips und Anmerkungen.

Heute hab ich nicht ganz so viel geschaft wie ich mir vorgenommen habe.

Ich habe mir dir vorderen Ecken mal angeschaut. Sieht garnicht mal so schlimm aus.
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IMG_1140.JPG (1.04 MiB) 8622 mal betrachtet
Zwei kleine Roststellen habe ich aber trotzdem gefunden.
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IMG_1142-1.jpg (977.66 KiB) 8622 mal betrachtet
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IMG_1145-1.jpg (851.55 KiB) 8622 mal betrachtet
Jetzt frage ich mich allerdings wie ich dem begegnen soll? Leinöl find ich gut. Allerdings ist mir nicht klar wie ich es danach abdichten kann?

Dann habe ich im Fußraum noch zwei wirklich unschöne Überraschunge erlebt.
IMG_1132.JPG
IMG_1132.JPG (1006.86 KiB) 8622 mal betrachtet
Auf beiden Seiten unterhalb der Scheinwerfer scheint die Pfalz unter der Abdichtung vergammelt zu sein. Um das wahre Ausmaß abschätzen zu können werde ich wohl die Stoßstange abnehmen müssen.

Es gibt aber auch positives zu vermelden:
Der "Fahgastraum" ist komplett Rostfrei.
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IMG_1110.JPG (1.24 MiB) 8622 mal betrachtet
Beide Einstiege sehen noch top aus.
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IMG_1131.JPG (1.16 MiB) 8622 mal betrachtet
Und ich habe mit den ersten "Blecharbeiten" begonnen.
Der "halbe" Spenderelch mustt so zerlegt werden dass das Teil in meinen Elch einfügen kann.
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IMG_1120.JPG (1.06 MiB) 8622 mal betrachtet
IMG_1121.JPG
IMG_1121.JPG (1.14 MiB) 8622 mal betrachtet
So weit für heute.
Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hello again,

was gestern geschah:

Habe die komplette Front abgenommen. Wo bei die rechte "Ecke" äußerst wiederspänstig war. Außerdem sind zwei Schrauben der Stoßstange abgerissen so das diese aus dem Rahmen entfernt werden mussten. Anschließend habe ich den "Rahmen" der Stoßstange gerichtet, die 4 Längsträger mit Leinöl geflutet. Und dabei immer nach der Ursache des Innenraumrost gesucht. So richtig fündig bin ich leider nicht geworden.

Die Pfalz hatte zwar an den Stellen, an denen auch im Innenraum Rost ist, Rost.
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IMG_1153.JPG (962.81 KiB) 8598 mal betrachtet
Allerdings fand ich den Umfang akzeptabel. Mit Öl behandelt hab ich es trotzdem.

Die rechte Ecke war auch in sehr gutem Zustand
IMG_1161.JPG
IMG_1161.JPG (1.09 MiB) 8598 mal betrachtet
Allerdings erklärt das nicht, warum genau auf der Höhe der rechten Ecke im Innenraum Rost zu finden ist.
IMG_1162.JPG
IMG_1162.JPG (886.65 KiB) 8598 mal betrachtet
Gruß Johannes der überlegt das Amaturenbrett rauszunehmen
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von unbemerkt »

Moin Johannes,

ach bist Du fleißig - Hut ab.
Ich habe keine Erfahrung wo am Elch Wasser eintreten und stehenbleiben kann, aber denke dabei besser um alle Ecken.

Bei meinem Pajero rostete immer eine Schraube an der vorderen Fahrersitzbefestigung. Der Unterboden sah aber überall Klasse aus. Als ich einmal die Innenverkleidung (Plasteformstück) der A-Säule ab hatte, begann es bei Regen auf das Lenkrad zu tropfen. Eine winzige Stelle am oberen Fenstergummi der Windschutzscheibe war undicht und das Wasser schaffte es über alle Innenverkleidungen unbemerkt bis unter den Sitz zu gelangen.

Was ich gerade auf den Bildern sah. Ich würde die Scheibenwischerarme demontieren und die Drehlager satt mit Öl fluten und abschließend mit Sprühfett (kriechend und nach Trocknung etwas dichtend) behandeln. Die Drehlager quietschen irgendwann furchtbar und gehen dann bald fest, wenn man sie nicht aller paar Jahre liebkost.

mit Grüßen von Kay
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,

weiter gehts, oder eben auch nicht. Die letzten Tage ist am Elch selber nichts passiert. Dafür habe ich viel investiert, viel probiert und viel lehrgeld bezahlen müssen.

Motiviert von Anleitungen wie dieser. War ich der wirren Idee verfallen meine Schweißarbeiten auch in der Art durch zu führen. "Sollte ja alles mit ein wenig Übung machbar sein". Bei der Rechersche welches Autogenschweißgerät man sich zulegen sollte bin ich immer nur auf Komentare gestoßen, dass selbst Karosserierbaumeister am liebsten die Finger vom Autogenschweißen lassen. Wenn dann solle man es mit Wig versuchen. Nun gut, da ich schon ein wenig Erfahrungen mit WIG schweißen habe dachte ich mir, dann so. Zum Glück war ein WIG Gerät leihweise verfügbar. Es musste nur noch Gas, Elektroden und Füllstoff organisiert werden. Gesagt getan. Da das Leihgerät neu und von Privat war, gab es keinen Flaschenhalter, also musste dieser auch erstmal gebaut werden.
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IMG_1175.JPG (1.22 MiB) 8563 mal betrachtet
Ich weiß er ist nicht sonderlich schon, aber die Flasche fällt so auf keinen Fall mehr um.

Dann sollte es mit dem Schweißen los gehen. Wie in youtube-Tutorials mit MAG heften und dann stückchenweise mit WIG durchschweißen. Alles stumpf versteht sich.
Also erstmal alles üben. Denn diesmal sollte es im Gegensatz zu all den anderen Schweißarbeiten die ich bisher an Autos durchgeführt habe schön werden und nicht nur halten.
Da ich wusste wie schwer es werden wird, beim einsetzten der Bleche alles so zuzuschneiden dass es an den Nahtstellen keine Lücke zwischen den Blechen gibt waren die ersten versuche eben mit dieser Lücke. Wie man sieht waren die Ergebnisse selbst beim MAG heften mehr als bescheiden.
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IMG_1172.JPG (1.52 MiB) 8563 mal betrachtet
Leicht entmutigt versuchte ich mich als nächstes am WIG Schweißen nach ein paar Nähten und ein wenig Eingewöhnungszeit wurden die Nähte auch brauchbarer.
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IMG_1176.JPG (1.34 MiB) 8563 mal betrachtet
Allerdings konnte ich selbst durch das Schweißen von sehr kurzen Nähtenstücken nicht verhindern das das Blech sich verzieht.
Also habe ich auch diesen Plan verworfen.
Blieb die Methode des absetzten und anschließendes Punktverschweißen beider Bleche.
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IMG_1184.JPG (1.2 MiB) 8563 mal betrachtet
Diese Ergebnisse stimmten mich schon nach dem zweiten Probestück zuversichtlicher. Sicheres Schweißen ohne Löcher und ohne verzogenes Blech.
Anschließend versuchte ich mich gleich noch am Verzinnen.
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IMG_1185.JPG (1017.69 KiB) 8563 mal betrachtet
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IMG_1186.JPG (1.03 MiB) 8563 mal betrachtet
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IMG_1188.JPG (1.09 MiB) 8563 mal betrachtet
Das Ergbniss ist zwar noch nicht 100%ig, aber ich find es für das erste mal gut.
Ich denke ich werde noch ein wenig üben aber bin wieder ein wenig zufersichtlich.

Als nächstes stellt sich die wichtige Frage des Lackaufbaus.
Fürs Erste interessiert mich die Grundierung. Bisher habe ich immer verwendet was da war. Aber wie schon erwähnt soll es diesmal schön werden und halten.
Ohne wirklich zu wissen warum würde ich zu einer 2K-Grundierung tendieren. Ich denke ich werde in dieser Frage noch einiges recherschieren müssen. Aber vielleicht habt ihr einen Tip.
Gruß so weit
Johannes
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4x4tourer
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von 4x4tourer »

Moin Johannes,

Respekt vor deinen Schweißübungen inkl. Einstellbeschriftungen. :respekt:
Ich hab bisher auch noch nicht mit WIG experementiert, reizen würd es mich aber auch. Bisher hab ich wie du jetzt auch, entweder mit Absetzzange gearbeitet oder die Bleche passgenau mit Minispalt eingesetzt, mit Schweißmagneten fixiert und dann immer an abwechselnden Stellen gepunktet, damit sich nix verzieht. Anschließend die Nähte glatt schleifen und fertig. Das ganze dann mit einem normalen Schutzgasgerät und Argongas in der Flasche.

Beim Lackieren greif ich dann gern auf unseren örtlichen Lackierer zurück und hol mir den Lack dort in der Fachwerkstatt. I.d.R. kriegt man da auch eine gute Beratung welcher Lack wie am besten ist. Laß dir dann auch Anmischbecher oder ein Lacklineal mitgeben, um die Mischung richtig einstellen zu können. Ich hab zum Lack und dem Härter auch noch immer einen passenden Einstellzusatz genommen. Damit kannst du den Lack noch passend für deine Lackierpistole einstellen. Hast du schon mal mit einer Becherpistole gearbeitet? Beim Lackaufbau selbst auf jeden Fall erst eine gute Rostschutzgrundierung drunter. Evtl mit feinem Zwischenschliff. Bei kritischen Stellen (alte Rostnarben o.ä.) kann man auch mit Spritzfüller arbeiten. Das ist sowas wie Sprühspachtel, der dann feine Kratzer o.ä. auffüllt.

Schön, daß du deinem Elch nach so langer Abstinenz jetzt wieder so ordentlich auf die Füße hilfst! :super: Wünschte ich hätte auch mal die Zeit dafür, meinen entsprechend genau zu untersuchen und zu pflegen. Aber immerhin steht er trocken in der Scheune.

freudige Grüße Dirk
L300....der bessere Bulli! ;-p
lieber dangeln als dengeln ;-)
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von MF »

Moin

Danke für das "Mitnehmen" in deine Werkstatt. :super:

Da in der väterlichen Werkstatt eh vorhanden , hab ich nur Erfahrung mit Schutzgas.

Was wäre am MIG denn noch besser?
Nur interessehalber, ich bleibe aus genannten Gründen beim Schutzgas.

Gruß Mario
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luzivee
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,

danke mal wieder für die Tips. Bislang habe ich das mit den "Lacken" auch immer so gemacht, dass ich mir alles vom örtlichen Lackierer geholt habe. Warum ich dieses mal nicht selber auf diese Idee gekommen bin .... :achselzuck:
War aber heute da und habe Rostschutzgrundierung bekommen. :super:

Gestern haber ich noch ein paar Schweißübungen gemacht. Leider ändert sich am Ergebniss nichts.
Auch ist gut zu erkennen, dass der Wärmeeintrag beim Punkten mit MIG am geringsten ist. Zwar klappt WIG auch, allerdings dauert es viel länger und der Wärmeeintrag ist viel höher (siehe Anlauffarben)
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IMG_1195.JPG (1.2 MiB) 8595 mal betrachtet
Dann ging es gestern ans Eingemachte. (Ich habe begonnen den Elch zuzerstören)
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IMG_1201.JPG (1.19 MiB) 8595 mal betrachtet
Dabei ist einiges unschönes zu Tage getreten. Wie bei den Gölfern (VW) ist es scheinbar beim Elch auch so dass sich wunderbar Dreck vor dem Kotflügel sammelt. Wenn dieser dann feucht wird, sind das ideale Bedingungen für Rost.
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IMG_1200-1.jpg (1.41 MiB) 8595 mal betrachtet
Das ganze wird dadurch hervorragend unterstützt, dass der Hohlraum nicht zum Radhaus hin abgedichtet ist.
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IMG_1205.JPG (1.17 MiB) 8595 mal betrachtet
Für die andere Seite werde ich mir noch überlegen müssen, wie ich dort das Problem löse.

Dann habe ich heute begonnen den Kotflügel vor zu bereitet.
So sieht das bisher aus.
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IMG_1203.JPG (1.41 MiB) 8595 mal betrachtet
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IMG_1206.JPG (1.05 MiB) 8595 mal betrachtet
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IMG_1207.JPG (1.17 MiB) 8595 mal betrachtet
Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo mal wieder,
ich will euch mal wieder auf den aktuellen Stand bringen.

Mittlerweile habe ich den Kotflügel eingepasst. Was sich als eine Sysiphusarbeit erwiesen hat, da es schwer war einen Bezugspunkt zu finden von dem aus man vernünftig hat messen können. Am Ende hat es an alles Ecken und Enden gestimmt nur die Türkante (also das presänteste Teil) hatte einen Versatz von 1-2mm :hosenscheisser:

Richtig zeitraubend waren auch alle Vorbereitungsarbeiten wie Blechputzen, Beulenausdengeln, Absetzen und wieder anpassen, Schweißpunkte schleifen und und und.
Hier ein paar Bilder. Leider zeigen diese bei weitem nicht welche Arbeit dahinter steckt.

Schweißstellen blank putzen
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IMG_1216.JPG (1.05 MiB) 8574 mal betrachtet
Einpassen
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IMG_1218.JPG (1.04 MiB) 8574 mal betrachtet
Punkten
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IMG_1220.JPG (867.87 KiB) 8574 mal betrachtet
Schweißpunkte schleifen
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IMG_1222.JPG (1.02 MiB) 8574 mal betrachtet
Vorbereiten fürs verzinnen.
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IMG_1226.JPG (1.12 MiB) 8574 mal betrachtet
Bis auf zwei Übungsstücke 10x20cm habe ich das auch noch nie gemacht. Entsprechend groß war mein Bammel ob das alles ohne Verzug und Beulen machbar ist.

Verzinnt!!!!
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IMG_1227.JPG (1.1 MiB) 8574 mal betrachtet
Und geschliffen. Leider habe ich es nicht so schön hin bekommen das ich mir das Spachteln sparen kann. Obwohl ich ewig herumprobiert habe. Ich denke das geht erst wenn man ausreichend Übung hat ... Dafür ist mir die "verhunzte Kante beim verzinnen ganz gut gelungen (hoffe ich). Genaueres werde ich wohl erst beim Einbau der Tür sehen.
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IMG_1233.JPG (1.23 MiB) 8574 mal betrachtet
Weiter ging es mit allen Arten von Lackiervorbereitungen, natürlich wollte ich noch nicht final Lackieren sonder "nur" 2-K Rostschutzgrundierung auftragen. Leider gib es dazu wenig Fotos, weil man das meiste auch nicht wirklich sehen kann.
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IMG_1245.JPG (1010.47 KiB) 8574 mal betrachtet
Und fertig Grundiert sieht das ganze ungefähr so aus.
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IMG_1247.JPG (1007.77 KiB) 8574 mal betrachtet
Die Grundierung muss jetzt mind. 24 Stunden aushärten. Anschließend hoffe ich spachteln zu können.

Gruß soweit
Johannes
Timo TA93
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von Timo TA93 »

Hallo Johannes,

sieht doch gar nicht übel aus. Mit deinem "learning by doing" haste ganz gute Arbeit gemacht. Mir hat mal ein Maurer gesagt: "Der Putz ist nicht doof!", nach dem lackieren wirst sicher nicht mal selbst meckern.
Grüße
Timo TA93

Der immer für "Oberförster Pudlich" gehalten wird...
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Hirvi
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von Hirvi »

Hallo Johannes!

Ich lese hier immer gefesselt mit und als erstes würde ich Dir gerne sagen: "Du hast meinen ganzen Respekt!"
Wie du das angehst, mache ich mir null Sorgen um die H-Prüfung. :super: Deine Schweißarbeiten finde ich mehr als sehr ordentlich und die Nacharbeiten erst recht. Zwischendurch war ich zugegeben etwas verwundert, dass Du WIG als Weg wählen wolltest und ich hatte schon Sorgen, dass da ein Hobby-Schrauber fehlende Erfahrung durch edles Material ersetzen wollte. Dieser Sorge hast du mich aber gänzlich enthoben. Ich bleibe weiter hin gespannter Leser deiner Beiträge zur Rettung und Veredelung eines Elches. :huepfen:


Es grüßt Volker, der selber keine Ahnung vom Schweißen hat, aber trotzdem schweißt.
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Guten Morgen in die Runde,

es gab mal wieder einige Punkte die bearbeitet wurden.
Da die rechte Seiten von den Spenglerabreiten so weit fertig war, habe ich mich an die nächste "große" Baustelle heran gewagt.
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IMG_1248.JPG (1.19 MiB) 8529 mal betrachtet
Auf den ersten Blick sah alles machbar aus. Blech raus, Ebaykotflügel zuschneiden und einschweißen.
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IMG_1249.JPG (1.16 MiB) 8529 mal betrachtet
Aber so einfach wollte es mir mein Elch nicht machen.
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IMG_1254-1.jpg (1.21 MiB) 8529 mal betrachtet
Denn der Innenkotflügel war weggerostet und nicht nur durchgerostet wie ich es auf den ersten Blick vermutet hatte. :motzen:

An dieser Stelle eine Frage an die Experten unter uns. Die mit dem roten Pfeil bezeichnete "Sicke", ist diese als Abfluss gedacht? In meinem Fall war diese mit Karosseriedichtmittel verschlossen und im "Schweller" befand sich ca. 4cm hoch der schon bekannte Wüstenstaub. Diese wird weiter unten noch mal eine entscheidende Rolle spielen. Aber dazu später.
Aber wenn wir schon bei Karossereiedichtung sind: Nach dem heraustrennen der Seitenwand zeigte sich mir dieses Bild.
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IMG_1253.JPG (1.38 MiB) 8529 mal betrachtet
Jetzt stelle ich mir die Frage, ob die fehlende Dichtmasse für den Rost verantwortlich ist? Da hieße dann ja, dass der Kotflügel nur von Innen durchgerostet ist.
So viel ersteinmal zum vorgeplänkel.

Nach ettlichen Stunden gedengel, Papierschablonen geschneide, schweißen, flexen, feilen usw. Hatte ich eine veritable "neue" Innenkotflügelecke gebaut.
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IMG_1262.JPG (1.41 MiB) 8529 mal betrachtet
Nach dem Einschweißen und Verzinnen sah das Ganze schon garnicht mehr so schlimm aus.
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IMG_1270.JPG (1.16 MiB) 8529 mal betrachtet
Nun noch schnell mal den Kotflügel einpassen.
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IMG_1279.JPG (966.23 KiB) 8529 mal betrachtet
Beim genauen betrachten musste ich feststellen das dieser garnicht so gut passte wie anfänglich gedacht. Zum Beispiel hörte die Sicke an der Radhauskante einfach irgendwo auf. Das hieß wieder dengeln. Auch passte die Breite der abgekanteten Verbindung zum Innenkotflügel nicht.
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IMG_1277.JPG (949.91 KiB) 8529 mal betrachtet
Nach dem alle Fehler entdeckt und behoben waren, ging es mit den bekannten Arbeiten weiter.
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IMG_1290.JPG (1.03 MiB) 8529 mal betrachtet
IMG_1291.JPG
IMG_1291.JPG (977.36 KiB) 8529 mal betrachtet
Zum Schluss stand, wie immer, das Grundieren an. Da ich unter dem Schweller zwei Stecknadelkopfgroße Rostpünktchen entdeckte war schnell klar, dass ich diese mit ausschleifen und anschließend Grundieren würde. Leider wurden dies Pünktchen immer größer so dass sich am Ede folgendes Bild bot.
IMG_1297.JPG
IMG_1297.JPG (1.2 MiB) 8524 mal betrachtet
Ich bin mir ziemlich sicher dass dies das Ergebniss des sich im Schweller angesammelten Wüstenstaubs in Verbindung mit Wasser ist.

Wie es weitergeht seht ihr beim nächsten mal.

leicht frustrierten Gruß
Johannes
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unbemerkt
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von unbemerkt »

Moin Johannes,

alle vermuteten Öffnungen die Du am unteren Abschluss von A-, B- usw. Säulen findest, solltest Du dringend offen halten und mitunter sogar aufweiten, denn sie sind fast immer als aktive Wasserabläufe konzipiert.

Das geht so weit daß wir bei schlechter "werksmäßiger" Vorbereitung bei L200, Pajero, Galloper usw. sogar einmal Bohrungen setzen um dem Wüstensand wieder in die Freiheit zu lassen.

mit Grüßen von Kay
Ich brauche keine Uhr. Ich habe Zeit. (ein Berber, als ich ihm meine Uhr feilbot)

in Nutzung: Space Gear PA3W,
in Bearbeitung: Pajero V43W,
in Sammlung: Pajero Sport K96W, L200 Triton RHD, Pajero L141G, GFK-Kompressor-Pajero L042G, Explorer-Kabine
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Mahlzeit,

mittlerweile ist wieder einiges passiert. Aber es bleibt ein ständiges Auf und Ab der Gefühle.
Das Loch im Schweller habe ich mittlerweile wieder verschlossen.
Hier ein paar Bilder.
Zuerst Blech anfertigen, biegen und einpassen. Anschließend einschweißen. Kennt ihr ja mittlerweile schon alles.
IMG_1306.JPG
IMG_1306.JPG (915.61 KiB) 8459 mal betrachtet
Anschließendes verzinnen. Ist auch bekannt. Mittlerweile werden die Ergebnisse aber besser. Ist trotzdem immernoch ein großer zeitlicher Aufwand.
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IMG_1310.JPG (1.06 MiB) 8459 mal betrachtet
Das Ergebnis
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IMG_1313.JPG (965.05 KiB) 8459 mal betrachtet
Grundieren.
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IMG_1316.JPG (1.37 MiB) 8459 mal betrachtet
Die Oberfläche bei diesem Teil sieht schon Welten besser aus als auf der anderen Seite. Gespachtelt werden muss trotzdem noch.

Dann ging es heute weiter mit der "letzten" großen Baustelle.
IMG_1350.JPG
IMG_1350.JPG (1.1 MiB) 8459 mal betrachtet
Der Plan war, dass Blech heraus zu trennen, auf der Werkbank zu reparieren und anschließend wieder einzuschweißen.
Nach dem heraustrennen ergab sich folgendes Bild.
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IMG_1351.JPG (1.34 MiB) 8459 mal betrachtet
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IMG_1353.JPG (1 MiB) 8459 mal betrachtet
Also auch noch dieses rostige Blech entfernen.
Am (vorläufigen) Ende sah es so aus.
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IMG_1356.JPG (1.22 MiB) 8459 mal betrachtet
Aufgrund des miserabelen Zustands beider Bleche scheidet eine Reparatur aus.
Mal sehen wie es weiter geht. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Guten morgen in die Runde,

da die letzten anderthalb Wochen gefühlt nur mäßig erfolgreich waren, war auch meine Motivation was zu schreiben sehr gering.
Aber ich war nicht untätig.
Da die zwei Lagen Bleche für den Einstieg nicht mehr zu retten war, sah ich zwei Möglichkeiten.
1. Die Bleche nachfertigen, in vereinfachter Form
2. Bleche aus einem Spender-Elch besorgen (wo ein solcher Elch stand wusste ich ja noch)

Der Nachbau der Bleche schien mir vom Zeitaufwand gesehen der schlauere Weg zu sein, da der Spende-Elch 550km eine Richtung weit weg stand.
Schnell war die Idee gefasst eine Blechbiegemaschine zu bauen. Da sich die Halle in den Gebäuden eines alten Stahlhandels befindet, liegt dort in jeder Ecke noch Stahl rum. Schnell war das Rohmaterial gefunden. Auch die benötigten Scharniere waren schnell gekauft.
Anschließend, war etliches an Gehirnschmalz, Flexarbeiten und Schweißen angesagt. Das erste Ergebniss sah dann auch vielversprechend aus. Die ersten Testbleche ließen sich auch wunderbar biegen. Anschließend stand die Ausarbeitung eines Biegeplans, inkl. Maßnehmen der original Bleche an.
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IMG_1365.JPG (1.26 MiB) 8385 mal betrachtet
Doch schnell musste ich feststellen, dass meine Konstruktion nicht dafür geeignet war, die benötigten kurzen Absätze des Formblechs zu biegen. Vorerst behalf ich mir mit einem Hammer, die Ergebnisse konnten sich auch sehe lassen. Doch schnell wurde die Zuversicht zerstört, als ich das erste Blech in der benötigten Breite beigen wollte. Das Biegen mittels Hammer war trotz guter Einspannung des Blechs nicht mehr vernünftig durchführbar. Nach dem ich ein wenig gegrübelt hatte, kam die Idee für eine Lösung. Die bewegliche Seite der Abkantbank müsste viel, viel schmaler sein um die Kurzen Segmente des Blechs biegen zu können. Schnell war die Idee umgesetzt. Doch schon beim ersten Biegeversuch auf voller Breite musste ich erkennen, dass die "Backe" durch bog. Das änderte sich auch nicht deutlich, nach dem ich ettliche Versteifungen vorgenommen hatte. Alles in allem arbeitet die Maschiene gut, allerdings war sie für meine Zwecke nicht nutzbar.
Frustration.....
Die nächste Idee war, sich in Town einen Schlosserei/Spenglerei zu suchen die mit die gewünschten Bleche anfertigen konnten. Leider hatten ausnahmslos alle besuchten Betriebe das gleiche Problem mit den kurzen Abschnitten. So dass ich wieder mit leeren Händen da stand.

Nun blieb nur noch eine Lösung. Dem Schlachtelch musste zu Leibe gerückt werden. Also ab ins Auto und Kilometer fressen.
Zum Glück war der Verwerte einer der Besten und freute sich über das unverhofte wiedersehen und stellte ohne zu Fragen einen elektrischen Fuchsschwanz zur verfügung.
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IMG_1366.JPG (1.15 MiB) 8385 mal betrachtet
Offensichtlich hatte mich meine Erinnerung im Stich gelassen, denn ich hatte im Kopf, dass die Einstiegsbleche beim Schlachtelch rostfrei waren. Waren sie natürlich nicht. Zu Sicherheit habe ich direkt die Bleche von beiden Seiten ausgebaut, im Zweifel könnte ich so aus zwei Blechen ein Gutes zusammenstückeln. Nach dem ich anschließend noch ein zwei Kleinigkeiten ausgebaut hatte, und in der Nähe zu Abend gespeißt hatte hieß es wieder KM fressen.

Am nächsten Tag folgte dann die Bestandsaufnahme.
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IMG_1374.JPG (1.27 MiB) 8385 mal betrachtet
Die Einstiege beider Seiten waren ordentlich rostig aber in deutlich besserem Zustand als der Einstieg von meinem Bus.
Das änderte sich mit dem "Zerlegen" auch nicht.
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IMG_1376.JPG (1.28 MiB) 8383 mal betrachtet
Da ich keine Möglichkeit habe Sand zu strahlen, habe ich erneut mich für die elektrolytische Entrostung der Teile entschieden.
IMG_1381.JPG
IMG_1381.JPG (1.27 MiB) 8385 mal betrachtet
Dauert etwas länger und man muss die Drahtbürste ein wenig schwingen aber das Ergebniss kann sich sehen lassen, finde ich.
IMG_1384.JPG
IMG_1384.JPG (1.21 MiB) 8385 mal betrachtet
IMG_1390.JPG
IMG_1390.JPG (1.14 MiB) 8385 mal betrachtet
Die Bilder vom Einpassen, verschweißen, verzinnen und grundieren erspare ich euch diesmal. Das Ergebniss sieht mittlerweile so aus.
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IMG_1402.JPG (1021.12 KiB) 8385 mal betrachtet
Allerdings sind ettliche Fragen bei diesen Arbeiten aufgetreten.
Wie sorgt man für verlässliche Rostvorsorge, wenn man zwei Bleche aufeinander Schweiße? Ich habe zwar das innere Blech gundiert, aber an den Stellen wo die Schweißpunkte sitzen verbrennt die Grundierung ja wieder.
Dichtet man die Pfalz, an der mehrere Bleche enden z.B. mit Karosseriedichtmasse ab oder reicht es wenn diese Grundiert und lackiert sind?

Zwischenzeitlich habe ich noch mit diversen Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt, dazu aber später mehr.

Freu mich über eure Anmerkungen.
Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo ich noch mal,

einer dieser Nebenkriegsschauplätze ist eine nicht funktionierende Instrumentenbeleuchtung. Sprich wenn ich das Licht einschalte, geht das Licht (außen) auch, aber die Instrumente bleiben dunkel.
Als erstes habe ich alle Sicherungen die ich im Fahrerfußraum finden konnte durchgemessen. Ohne etwas auffälliges gefunden zu haben. Anschließend habe ich den Tacho ausgebaut und geschaut ob nicht zufällig die Birnchen durchgebrannt sind. Auch das ist nicht der Fall.
Hatte jemand diese Phänomen schon mal oder hat eine Idee wo ich am besten als erstes schauen kann?

Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von kasimodo »

Hallo Johannes,

geht nur nicht die Beleuchtung der Instrumententafel oder geht auch nicht die Beleuchtung der Schalter / Aschenbecher / ect. ??
Es gibt dafür noch eine "Spezielle Sicherung" im Beifahrer Fußraum links/unten am Kabelbaum. Diese ist sehr versteckt! Das ist so ein "frei fliegener" Sicherungshalter in einem Gummigehäuse.

vG Gernot

ps: im Schaltplan auf Seite 4-42 (kapitel 14) zu sehen. Lage der Sicherung ist auf Seiet 3-11 im Bild "C" zu sehen.
Die L300 Verdrahtungsanleitung hast du ja.
L300 4WD / 2,5TD / lang+hoch+LSD / OME
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Allradantrieb bedeutet, dass man dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen nicht hinkommt...
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von 4x4tourer »

Moinmoin,

öhm....oneway 550km macht hin und zurück nach Adam und dem Riesen schlappe 1100km für zwei gebrauchte Schwellerbleche.... :hosenscheisser2: Also ich liebe meinen Elch auch über alles und bin sicherlich auch ein wenig crazy ab und an...aber soweit wäre meine Liebe da sicher nicht gegangen. Ich ziehe tief den Hut vor dir für das, was du dir da an Mühen machst! Deine bisher ausgeführten Arbeiten kann ich auch nur bewundern! Ich hoffe der Elche wird dir dafür den Rest deines Lebens immer treue Dienste leisten..ansonsten wäre er ein undankbares Blechstück! :super:

respektvolle Grüße Dirk
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Hallo zusammen,

@ Gernot, danke für den Tip, da werde ich morgen direkt mal suchen. Und ja es geht all das was du aufgezählt hast nicht. Ich habe auch schon einen Blick in die Verdrahtungsanleitung geworfen, allerdings habe ich die Lage der Sicherung nicht finden können. Ich werde mir die genannten Bilder/Kapitel noch mal inruhe anschauen.

@ Dirk,
das Ganze wird ein wenig verständlicher, wenn man die Randbedingungen sieht. Der Elch stand mit offenem Schweller da. Und er muss nächste Woche wieder fit sein, da ich dann aus der Halle raus muss. Es gab keine Möglichkeit H-Kennzeichen kompatiebel das Loch zu schließen. Und es waren ja nicht nur die Schwellerbleche sonder auch noch so Kleinigkeiten wie ein sehr guter Kühler und
das hier:
IMG_1370.JPG
IMG_1370.JPG (1.14 MiB) 8338 mal betrachtet
was ich mitgenommen habe.

Und wenn ich ehrlich bin, waren die 1100 km noch nicht mal viel wenn ich so vergleiche was ich an manchem Wochenende so fahre.

Gruß Johannes
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Re: Projekt H ("Oldtimer-"zulassung für den L300)

Beitrag von luzivee »

Abend in die Runde.

Die Sicherung im Beifahrerfußraum habe ich gefunden. Warum um alles in der Welt die Ingenieure die Sicherung nicht mit in den Hauptsicherungskasten gelegt haben. :dreifragen:

Auf jeden Fall war die Sicherung durchgebrannt. Doch auch nach dem Austausch der Sicherung blieben die Beleuchtungen aus. Nach kurzer Überprüfung, ob an der Sicherung überhaupt Spannung anliegt, was der Fall war, war klar dass das Problem größer ist.
Also habe ich das Amaturenbrett ausgebaut. Schon beim ersten Hinsehen traf mich der Schlag.
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IMG_1437.JPG (1.18 MiB) 8289 mal betrachtet
Nett umschrieben würde ich sagen, das es kleine Abweichungen zu den Schaltbilder gab. Vulgärer würde ich es groben Pfusch nennen.
Aber zuerst wollte ich herausfinden. warum die Amatuenbeleuchtung nicht ging. Schnell war eine Ursache gefunden.
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IMG_1433.JPG (1.05 MiB) 8289 mal betrachtet
Das grün/weiße Kabel war durchgebrannt!!!! Da ich sehen wollte wo die Ursache liegt, habe ich angefangen den Kabelbaum auf zu dröseln. Egal wie weit ich in Richtung Sicherung ging das Isolierung des Kabels war weggeschmolzen. Auch bis zum Tacho war die Isolierung komplett zerstört.
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IMG_1435.JPG (1.05 MiB) 8289 mal betrachtet
Zu allem Überfluss war vom einem der Vorbesitzer genau in diesem Schaltkreis rumgepfuscht worden. Ein rotes Kabel ging auf das Kabel der Tachobeleuchtung. Zu erst konnte ich nicht nachvollziehen woher das kabel kam und was es sollte. Bei der Menge an offensichtlich nachträglich in den Kabelbaum gepfuschten Kabeln kam leichte Panik auf.
Als diese wieder abgeflaut war, habe ich mich daran gemacht, den vorgefundenen Zustand zu dokumentieren. Da es auf Fotos schwer zu erkennen ist hier mal der "Kabellaufplan"
IMG_1441.JPG
IMG_1441.JPG (1.16 MiB) 8289 mal betrachtet
Je mehr ich gezeichnet hatte um so klarer wurde mir was vorgefallen war. Scheinbar war beim einem der Vorbesitzer aus noch ungeklärter Ursache das grün/weiße Kabel durchgebrannt. Anstatt den Schaltplan beizubehalten wurde vom Hauptsicherungskasten von der Sicherung der Rückleuchte(n) mittels Kabeldieb ein "Bypass" gelegt.
Aber warum die Tachobeleuchtung trotzdem nicht funktionierte war mir immer noch unklar. Nach kurzen Suchen fand ich diese Verbindung um Stecker des Tachos.
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Der "Bypass" war nicht mal mit einem Kabeldieb mit der ursprünglichen Leitung verbunden worden. Das Kabel war einfach von hinten in den Stecker geschoben. Offensichtlich hatte sich das Kabel so weit gelöst dass kein Kontakt mehr vorhanden war. Nach dem ich die "Verbindung" getrennt und einen ordentlichen Anschluss gelegt hatte ging bei einem test auch die Tachobeleuchtung wieder.
Trotzdem war weder klar warum das Kabel abgebrannt war, noch eine saubere Lösung vorhanden. Die erste Herausforderung bestand darin, am Sonntag ein entsprechendes grün/weißes Kabel auftreiben. Zum Glück steht auf dem Hof ein zu verschrottender 4er Golf. Und nach ein wenig Suchen fand ich auch im Kabelbaum des Golfs ein ausreichend langes Stück grün/weißen Draht.
Als Erstes habe ich das Kabel paralell zum originalen Kabel auf der Außenseite des Kabelbaums verlegt. Die Anschlüsse und Verzweigungen in einer fachgerechten Art und Weise ausgeführt. Und den originalen Kabelbaum wieder gewickelt. Ab dem Stecker A46 zeigte sich das gleiche Bild des verschmorten Kabels. Also habe ich in bewährter Art den Kabelbaumaufgewickelt und einen Plan vom vorgefundenen Zustand gemacht.
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So richtig konnte ich keine Ursache erkennen, da alle Kabel nach der zweiten 3er Verzweigung in Ordnung waren.
Auf jeden Fall werde ich mir nochmal die verkabelung des Radios vornehmen.

Asl das Armaturenbrett draußen war, ist mir außerdem noch aufgefallen, dass der Buss mal einen Frontschaden gehabt haben muss. Denn das Blech und die entsprechenden Querträger unter der Windschutzscheibe scheinen schon mal ausgetauscht worden zu sein.
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Insgesamt scheint diese Arbeit ordentlich durchgeführt worden zu sein. Ich habe das nur dadurch erkannt, dass die Schweißpunkte mit einem MIG Gerät gesetzt wurden sind und nicht wie eigentlich mit einer Schweißzange. Trotzdem hat es mir nicht gefallen wie und wieviele Schweißpunkte an dem Querträger gesetzt wurden sind. Also habe ich den Querträger noch mal nachgescheißt.
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Anschließend habe ich nochmal alles mit Leinöl behandelt. Sicher ist sicher.
Ich hoffe, dass ich keine Fehler bei meiner schaltplanentsprechenden Verkabelung gemacht habe und morgen wieder mit dem Elch fahen kann.

Gruß Johannes
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