Campingreisen - eine Nagelprobe der Freundschaft - am Beispiel kleine Spreewaldtour
Verfasst: 22.07.2017 - 16:15
Moin allerseits,
in der vergangenen Woche durfte ich, in komprimierter Form viel Neues lernen und längst Vergessenes zurück erinnern.
Mit meinem besten und langjährigen Reisefreund funktioniert dies auch wunderbar über viele tausend Kilometer, wir dürfen nur nie versuchen im gleichen Fahrzeug zu sitzen. Verschiedene Gewohnheiten mögen der Grund sein - nur gut wenn man es weiß und sich daran hält.
Die ultimative Nagelprobe als Hardcoreprüfung durften die Beteiligten nun auf einem kurzen Trip in den Spreewald erleben und ich verrate vorab, der Kauf von Booten wurde besprochen - die Prüfung scheint somit vollauf bestanden.
Es begann mit einer Papparazzisichtung im Garten, welche offensichtlich Freudentänze aufführten, ihre Stative aufgestellt zu haben.
Liebe Freunde aus Frankfurt haben uns besucht, wir hatten einen gemütlichen Abend mit einem Essen vom "lauwarmen" Stein und wollten ursprünglich am nächsten Tag zu einem kurzen Paddelurlaub in den Spreewald aufbrechen.
Da schlimme Unwetter angekündigt waren, verschoben wir die Spreewaldreise um einen Tag und verabschiedeten die Freunde zu einem zwischenzeitlichen Berlinabstecher. Noch ahnten Püppi und ich nichts vom düsteren Geheimnis der "Frankfurter".
Tags darauf fuhren Püppi und ich mit einem nicht einmal voll beladenem Herrn Sushi und erstmals ordentlich funktionierendem Kühlschrank, incl. ca. 80 kleinen Proviantbuletten (noch einmal einen Dank an Anjali für die Hilfe beim Braten) auf Zeltplatzsuche in den Spreewald.
Wir hatten uns im Vorfeld geeinigt, die Reise nicht zu sehr durchzuplanen und hätten "notfalls" auch bei einem Bauern auf der Wiese am Fluss campen können. So fanden Püppi und ich aber einen sehr ordentlichen Campingplatz bei Burg und wir buchten zwei Stellplätze auf der Paddlerwiese, fernab der Hitech-Wohnmobile und ferngesteuerten Wohnanhänger. Dies war soweit romantisch, naturbelassen und direkt am Wasser - prima also. Ein großes Dreier-Paddelboot für die Wohnmobilbesatzung wurde fix noch angemietet und geholt und da trudelten auch schon die lieben Freunde ein.
Wenn Püppi und ich reisen ist ja immer schönes Wetter, und vielleicht sind wir dadurch auch etwas nachlässig geworden. Sie schläft lieber im edlen Oz-Tent als im Auto, so daß auch der Fahrzeugausbau zum erliegen kam und wir nur themenbezogene Kisten einladen und daraus leben.
Da die Wohnmobilbesatzung in Oberthau noch mit Marios Forenspendenhöhenausgleichskeilen die Schlafebene nivellieren musste, habe ich geistesgegenwärtig den schönen geraden Platz auf dem Berg unserer "Zeltstellplätze" für die Autoschläfer gelassen und den Pajero ins Tal gestellt - das hätte funktionieren können.... aber, der Fernreisende weiß: "Lagere nie in ausgetrockeneten Flussbetten und Senken.
Das die Wohnkistenaufstellung aber auch zum Spezialteris über Levell 8 ausartet, ist für den platzverwöhnten Wüstenfahrer doch recht ungewohnt.
Ohne jede Stellplatzverschwendung bekamen wir jedenfalls das Equipment aufgebaut und man kann am folgenden Bild schon erahnen, daß eine Idealkonstellation, auf dem gegeben "Mietplatz" möglich, aber nicht ganz einfach geworden wäre.
Am nächsten Tag brachen wir zu einer angenehmen und nicht zu kurzen Paddeltour über etwa 20 Kilometer in Richtung Leipe auf. Der Andrang auf den Fließen war für die Ferienzeit eher ruhig, einige Schleusen sogar von den einheimischen Jugendlichen unbesetzt.
Das es beim Kaffee trinken am Wendepunkt etwas regnete, war gerade noch auszuhalten und wir warteten bei einem Bier bis es aufhörte. Nach dem nächsten Bier beschlossen wir jedoch, während der Fahrt zu weiter warten das es wieder aufhört, denn wir hatten noch etwa 3 Stunden Paddelei vor uns und wollten auch noch Abendbrot essen.
Unterwegs hörte es sogar wieder auf zu regnen, so daß wir ohne Regenjacken anlanden konnten und pünktlich zu Beginn des großen Unwetters daheim waren. Der erfahrene Camper schmunzelt hier und geniest die vermeintlich wasserdichten Kisten von Auer deren Deckel jedoch nicht ganz sinnflutdicht sind....
So standen wir dann unter angenehm dichtem Pavillondach mit den Füßen mehr oder weniger im Traufwasser des Rustyvordaches und des Pavillions. Es muß so auch nicht verwundern, daß gewissermaßen alle Camper des Zeltplatzes gleichzeitig das Bedürfnis hatten in die Zeltplatzkneipe einzukehren. Nach einer heißen Dusche fanden wir jedoch sogar in der Kneipe einen Platz und bekamen noch ein warmes Essen im Trockenen.
Ich glaube hier war es auch als wir erfuhren, das es bei den Reisen der Frankfurter immer und wenigstens am ersten Urlaubstag regnet - man lernt nie aus...
Immerhin konnte der Oberthauer Reisewettergott sich am Folgetag doch wieder durchsetzen und wir verbrachten nach wasserscheu durchlittener Nacht einen sonnigen weiteren Paddeltag, welcher uns glücklich und zufrieden stimmte. Ein Dank sei hier auch an die Hersteller des uralten, aber immer noch wasserdichten Oz-Tents und die edlen Spender vom Explorer Magazin gerichtet.
So konnten wir dann an diesem Abend noch einmal den genialen kleinen Esbit-Grill (wird mein nächster) nutzen und die Mädels den prickelnden Sekt dank Florians Wanderstöpsel genießen.
Hoffentlich schafft es die Rustybesatzung den Wanderstöpsel an Mario zu übergeben, daß z. B. der Arno diesen beim nächsten Oberthautreffen wieder mitbringen kann.
In die kurze Liste unserer Lieblingsgemeinsamreisenden sind die Frankfurter jedenfalls mit dem Vermerk, das wir erst am zweiten Tag nachreisen überglücklich aufgenommen.
Habt einen Dank für die schöne gemeinsame Zeit und kommt weiter gut durch die Euch verfolgenden Unwetter. Für ein paar Trocknungs- und Waschtage stehen wir allzeit bereit.
Auch gelernt: Wir werden vorerst noch keine Bordtoilette einführen, da andere Reisende zwar des Lobens der nächtlichen Daheimpieselei nicht genug huldigen können, beim notwendigen Entleeren aber mosern, seltsame Verrenkungen machen und Stirnbänder tragen müssen.
Zusätzlich gelernt: Zwanzig Meter Verlängerungskabel sind im Spreewald genau drei Meter zu wenig, wenn man nicht auf dem Berg campt.
mit Grinsegrüßen von Kay, welcher neuerdings Ölstandskontrolle und einen Campingtisch (war früher immer im Auto) auf die Reiseliste nehmen muß
PS: Da wir zukünftig wieder öfter und mit Hund im gemeinsamen Boot paddeln wollen, wird ein Zweier durch einen offenen Dreisitzer zu ersetzen sein.
PPS: Wer die Mückenplage des Spreewaldes erduldet, ist dann gewiß auch Schweden- und Canada-tauglich. Anti-Brumm Forte hält tatsächlich mehrere Stunden perfekt, wird im tiefen Spreewald aber mit beinahe 100 % Preisaufschlag und scheinbar nur ungern an Fremde abgegeben.
Dialog in einer Apotheke in Burg:
König-Kunde: "Guten Tag, ich hätte gern eine große Packung Anti-Brumm."
Verkäuferin: "Wir hätten da auch Autan"
König-Kunde: "Und ich hätte gern eine große Packung Anti-Brumm"
Verkäuferin: "Hmm, Bitteschön"
König-Kunde: "Dankeschön"
Wir mutmaßen, daß Autan nach dem Quarks-Test zu überlagern droht.
PPPS: Lieber Volker, bitte zürne mir nicht, wenn SMS nicht oder nur sehr verspätet beantwortet werden. Nach einem halben Jahr völliger Handyabstinenz, dank Debitel, wurde ich in den kleinen erlauchten Kreis der ewiggestrigen Entsager aufgenommen und bin zukünftig nur noch "unterwegs" drahtlos erreichbar. Mein Facebookaccount bleibt ungenutzt und ich verweigere überglücklich jegliche WhatsApp oder sonstige Nichtrichtigkommunizierkrücke - selig sind die.....
in der vergangenen Woche durfte ich, in komprimierter Form viel Neues lernen und längst Vergessenes zurück erinnern.
Mit meiner Püppi klappt das ja seit vielen Jahren unangestrengt, speziell seit ich eine Packliste verwende und wir nicht mehr versuchen "zur Zeit" aufzubrechen.Mark Twain hat geschrieben:Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen.
Mit meinem besten und langjährigen Reisefreund funktioniert dies auch wunderbar über viele tausend Kilometer, wir dürfen nur nie versuchen im gleichen Fahrzeug zu sitzen. Verschiedene Gewohnheiten mögen der Grund sein - nur gut wenn man es weiß und sich daran hält.
Die ultimative Nagelprobe als Hardcoreprüfung durften die Beteiligten nun auf einem kurzen Trip in den Spreewald erleben und ich verrate vorab, der Kauf von Booten wurde besprochen - die Prüfung scheint somit vollauf bestanden.
Es begann mit einer Papparazzisichtung im Garten, welche offensichtlich Freudentänze aufführten, ihre Stative aufgestellt zu haben.
Liebe Freunde aus Frankfurt haben uns besucht, wir hatten einen gemütlichen Abend mit einem Essen vom "lauwarmen" Stein und wollten ursprünglich am nächsten Tag zu einem kurzen Paddelurlaub in den Spreewald aufbrechen.
Da schlimme Unwetter angekündigt waren, verschoben wir die Spreewaldreise um einen Tag und verabschiedeten die Freunde zu einem zwischenzeitlichen Berlinabstecher. Noch ahnten Püppi und ich nichts vom düsteren Geheimnis der "Frankfurter".
Tags darauf fuhren Püppi und ich mit einem nicht einmal voll beladenem Herrn Sushi und erstmals ordentlich funktionierendem Kühlschrank, incl. ca. 80 kleinen Proviantbuletten (noch einmal einen Dank an Anjali für die Hilfe beim Braten) auf Zeltplatzsuche in den Spreewald.
Wir hatten uns im Vorfeld geeinigt, die Reise nicht zu sehr durchzuplanen und hätten "notfalls" auch bei einem Bauern auf der Wiese am Fluss campen können. So fanden Püppi und ich aber einen sehr ordentlichen Campingplatz bei Burg und wir buchten zwei Stellplätze auf der Paddlerwiese, fernab der Hitech-Wohnmobile und ferngesteuerten Wohnanhänger. Dies war soweit romantisch, naturbelassen und direkt am Wasser - prima also. Ein großes Dreier-Paddelboot für die Wohnmobilbesatzung wurde fix noch angemietet und geholt und da trudelten auch schon die lieben Freunde ein.
Wenn Püppi und ich reisen ist ja immer schönes Wetter, und vielleicht sind wir dadurch auch etwas nachlässig geworden. Sie schläft lieber im edlen Oz-Tent als im Auto, so daß auch der Fahrzeugausbau zum erliegen kam und wir nur themenbezogene Kisten einladen und daraus leben.
Da die Wohnmobilbesatzung in Oberthau noch mit Marios Forenspendenhöhenausgleichskeilen die Schlafebene nivellieren musste, habe ich geistesgegenwärtig den schönen geraden Platz auf dem Berg unserer "Zeltstellplätze" für die Autoschläfer gelassen und den Pajero ins Tal gestellt - das hätte funktionieren können.... aber, der Fernreisende weiß: "Lagere nie in ausgetrockeneten Flussbetten und Senken.
Das die Wohnkistenaufstellung aber auch zum Spezialteris über Levell 8 ausartet, ist für den platzverwöhnten Wüstenfahrer doch recht ungewohnt.
Ohne jede Stellplatzverschwendung bekamen wir jedenfalls das Equipment aufgebaut und man kann am folgenden Bild schon erahnen, daß eine Idealkonstellation, auf dem gegeben "Mietplatz" möglich, aber nicht ganz einfach geworden wäre.
Am nächsten Tag brachen wir zu einer angenehmen und nicht zu kurzen Paddeltour über etwa 20 Kilometer in Richtung Leipe auf. Der Andrang auf den Fließen war für die Ferienzeit eher ruhig, einige Schleusen sogar von den einheimischen Jugendlichen unbesetzt.
Das es beim Kaffee trinken am Wendepunkt etwas regnete, war gerade noch auszuhalten und wir warteten bei einem Bier bis es aufhörte. Nach dem nächsten Bier beschlossen wir jedoch, während der Fahrt zu weiter warten das es wieder aufhört, denn wir hatten noch etwa 3 Stunden Paddelei vor uns und wollten auch noch Abendbrot essen.
Unterwegs hörte es sogar wieder auf zu regnen, so daß wir ohne Regenjacken anlanden konnten und pünktlich zu Beginn des großen Unwetters daheim waren. Der erfahrene Camper schmunzelt hier und geniest die vermeintlich wasserdichten Kisten von Auer deren Deckel jedoch nicht ganz sinnflutdicht sind....
So standen wir dann unter angenehm dichtem Pavillondach mit den Füßen mehr oder weniger im Traufwasser des Rustyvordaches und des Pavillions. Es muß so auch nicht verwundern, daß gewissermaßen alle Camper des Zeltplatzes gleichzeitig das Bedürfnis hatten in die Zeltplatzkneipe einzukehren. Nach einer heißen Dusche fanden wir jedoch sogar in der Kneipe einen Platz und bekamen noch ein warmes Essen im Trockenen.
Ich glaube hier war es auch als wir erfuhren, das es bei den Reisen der Frankfurter immer und wenigstens am ersten Urlaubstag regnet - man lernt nie aus...
Immerhin konnte der Oberthauer Reisewettergott sich am Folgetag doch wieder durchsetzen und wir verbrachten nach wasserscheu durchlittener Nacht einen sonnigen weiteren Paddeltag, welcher uns glücklich und zufrieden stimmte. Ein Dank sei hier auch an die Hersteller des uralten, aber immer noch wasserdichten Oz-Tents und die edlen Spender vom Explorer Magazin gerichtet.
So konnten wir dann an diesem Abend noch einmal den genialen kleinen Esbit-Grill (wird mein nächster) nutzen und die Mädels den prickelnden Sekt dank Florians Wanderstöpsel genießen.
Hoffentlich schafft es die Rustybesatzung den Wanderstöpsel an Mario zu übergeben, daß z. B. der Arno diesen beim nächsten Oberthautreffen wieder mitbringen kann.
In die kurze Liste unserer Lieblingsgemeinsamreisenden sind die Frankfurter jedenfalls mit dem Vermerk, das wir erst am zweiten Tag nachreisen überglücklich aufgenommen.
Habt einen Dank für die schöne gemeinsame Zeit und kommt weiter gut durch die Euch verfolgenden Unwetter. Für ein paar Trocknungs- und Waschtage stehen wir allzeit bereit.
Auch gelernt: Wir werden vorerst noch keine Bordtoilette einführen, da andere Reisende zwar des Lobens der nächtlichen Daheimpieselei nicht genug huldigen können, beim notwendigen Entleeren aber mosern, seltsame Verrenkungen machen und Stirnbänder tragen müssen.
Zusätzlich gelernt: Zwanzig Meter Verlängerungskabel sind im Spreewald genau drei Meter zu wenig, wenn man nicht auf dem Berg campt.
mit Grinsegrüßen von Kay, welcher neuerdings Ölstandskontrolle und einen Campingtisch (war früher immer im Auto) auf die Reiseliste nehmen muß
PS: Da wir zukünftig wieder öfter und mit Hund im gemeinsamen Boot paddeln wollen, wird ein Zweier durch einen offenen Dreisitzer zu ersetzen sein.
PPS: Wer die Mückenplage des Spreewaldes erduldet, ist dann gewiß auch Schweden- und Canada-tauglich. Anti-Brumm Forte hält tatsächlich mehrere Stunden perfekt, wird im tiefen Spreewald aber mit beinahe 100 % Preisaufschlag und scheinbar nur ungern an Fremde abgegeben.
Dialog in einer Apotheke in Burg:
König-Kunde: "Guten Tag, ich hätte gern eine große Packung Anti-Brumm."
Verkäuferin: "Wir hätten da auch Autan"
König-Kunde: "Und ich hätte gern eine große Packung Anti-Brumm"
Verkäuferin: "Hmm, Bitteschön"
König-Kunde: "Dankeschön"
Wir mutmaßen, daß Autan nach dem Quarks-Test zu überlagern droht.
PPPS: Lieber Volker, bitte zürne mir nicht, wenn SMS nicht oder nur sehr verspätet beantwortet werden. Nach einem halben Jahr völliger Handyabstinenz, dank Debitel, wurde ich in den kleinen erlauchten Kreis der ewiggestrigen Entsager aufgenommen und bin zukünftig nur noch "unterwegs" drahtlos erreichbar. Mein Facebookaccount bleibt ungenutzt und ich verweigere überglücklich jegliche WhatsApp oder sonstige Nichtrichtigkommunizierkrücke - selig sind die.....