Beschreibung L300 4x4

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wolf
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Beschreibung L300 4x4

Beitrag von wolf »

Beschreibung ist im Aufbau!!!Mitsubishi L300 4x4


Der L300 4x4 wurde 1982 erstmals als Derivat des Pajero gebaut. Die Erste Generation basiserte daher im wesentlichen auf der Technik des Pajero: Im Gegensatz zur 2 und dritten Generation besitzt die erste Generation einen Leiterrahmen mit aufgeschraubter Karosserie. Fahrzeuge aus dieser Baureihe sind aus dem Straßenbild nahezu vollständig verschwunden und nur sehr selten in den Fahrzeugbörsen zu finden.

Bild

Die zweite Generation wurde in Deutschland 1986 eingeführt. Grundlegender Unterschied zum Vorgänger ist die auf den Kastenrahmen aufgeschweißte selbstragende Karosserie. Wesentliche Antriebskomponenten teilt der L300 nach wie vor mit dem Pajero. Wobei das Getriebe bauartbedingt mit Bodenzügen geschaltet wird und daher vom Pajerogetriebe abweicht. Die Form der Karosse wurde gefälliger und das "Schuhschachteldesign" des Urtyps etwas verrundet. Erstzmals wurde bei dieser Baureihe neben 4 Zylinder Ottomotoren auch der im Pajero verwendete 4D56 Turbodiesel mit 87 PS eingesetzt.

Bild

Bild

Technik
Der L300 4x4 basisert auf der 2WD Variante die sowohl als Minivan als auch als Transporter zu haben ist gepaart mit dem Antriebsstrang des Pajero. Als Motorisierung kam sowohl der bewährte 2.5 TD (4D56) als auch ein 2,0L und ein 2,4 L Ottomotor mit Multipointeinspritzanlage zum Einsatz. Beim Getriebe handelt es sich um das V5M21 und ein Zuschaltverteilergetriebe


Bild

Motordaten

Dieselmotor: 4D56 Leistung 64KW Drehmoment 200NM, Einspritzpumpe KIKIDIESEL (Boschlizenz)
Ottomotoren: 4G64 Leistung 82KW Drehmoment 179Nm, Multipoint Einspritzanlage
Ottomotoren: 4G63 Leistung 66KW Drehmoment 145Nm, Multipoint Einspritzanlage

Antriebsstrang; Getriebe V5M21 mit angeflaschter Kupplungsglocke, Achsübersetzung 1:4.875, Hinterachse Starrachse an Balttfedern, Vorderachse Einzelradaufhängung mit Drehstabfederung
und Querstabilisator, selbstsperrendes Hinterachsdifferntial, Zwischengetriebe Übersetzung H4 1:1, L4 1:1.925,

Scheibenbremsen an der Vorderachs an der Hinterachse sind Trommelbremsen montiert

Tankinhalt 60 Liter seitlich links unterhalb der Schiebetür montiert.

Aufbau, Selbstragende Karosserie mit Kastenrahmen, 2 Schiebetüren, Heckklappe nach oben öffnend

Abmessung, Ausen LxBXH 4375mmx1690x1950
Abmessungen, Innenraum LxBXH 2300mmx1500x1200
(Länge gemessen bis zum Motorraumhöker)

Radstand 2250mm
Spurweite 1445mm

Wendekreis 11,6m

Anhängelast
gebremst 2000Kg

Steigfähigkeit im 1. Gang 35°

Leergewicht
Turbodiesel 1735-1785Kg
Ottomotoren 1700-1750Kg

Bild


Innenaussstattung:
Der L300 4x4 wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit GLX und GLS
Ausstattung ausgeliefert. Hierbei war der GLX als 8 Sitzer und der GLS als 7 Sitzer ausgerüstet.
Die 8 sitzige Version verfügt im Bereich der rechten Schiebetüre über einen Klappsitz um den Zugang zu
Sitzreihe 3 zu ermöglichen. 7 -sitzige Versionen verfügen über aufwändige Drehsitze in der 2 Sizreihe.
Zusätzlich sind diese sogenannten Captainchairs auf einer Länge von 700mm verschiebbar.
Die 8 und 7 sitzigen Varianten ermöglicht einen Durchgang nach hinten. Beide Ausstatungslinien verfügen
optional über Klimaanlagen.


Bild

Fahrleistungen
Höchstgeschwindigkeit nach Herstellerangabe
Turbodiesel 4D56 125Km/h gute Exemplare erreichen echte 140Km/h Achsübersetzung 1:4.875
Ottomotor 4G64 140Km/h
Ottomotor 4G63 140Km/h (nur 2WD)

Verbrauch

Turbodiesel
Im Serienzustand mit Standardbereifung zwischen 8.8Lund 10.5 L/100Km.
Mit AT Bereifung 31x10.5 zwischen 10 L und 12.5 L/100Km

Ottomotor 4G64
Im Serienzustand mit Standardbereifung 13,3L/100Km im 1/3Mix (Hestellerangaben)
Mit AT Bereifung 31x10.5 ???? L/100Km


Bereifung
Serienbereifung 215R15 auf Stahlfelge 6J15 ET+22
Umrüstung auf folgende Größen ist ohne Karosserieänderung bei hochgedrehten Drehstäben möglich:
Serienfelge Pajero V20 7J15 ET10
31x10.5, 30x9.5, 235/75R15,
oder Serienfelge Pajero Sport, L200 7J16 ET10
245/75R16, 255/70R16, (235/85R16 bedingt möglich)

Geländewinkel:
Böschungswinkel vorn 29°, Böschungswinkel hinten 27°, Rampenwinkel ?°, Bauchfreiheit mit Serienbereifung ca. 280mm, geringste Bodenfreiheit am VA-Differntial 205mm

Bild



Geländetauglichkeit
Der L300 4x4 kann aufgrund des Antiebsstranges im Gelände nahezu genauso genutzt werden wie dies mit herkömmlichen Geländewagen möglich ist. Der hinterer Böschungswinkel ist hierbei im Serienzustand noch günstiger wie beim langen V20. Der vordere Böschunswinkel ist aufgrund der Frontlenkerbauart nur bei wirklich extremen Steilabfahrten hinderlich. Der Wert kann jedoch nach Wahl einer größeren Bereifung deutlich verbessert werden Durch die hohe Sitzpostion und der Frontlenkerbauweise ist der Wagen Farher herkömmlicher Geländewagen jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Umsteiger vom VW Bully dürften sich sofort heimisch fühlen. Bei Schräglagen verlässt den unerfahrenen Fahrer oder Umsteiger schneller der Mut. Der extrem kurze Radstand von 2250mm verschafft dem L300 nicht nur im Gelände eine ungeheure Wendigkeit die auf Kleinwagenniveau liegt.

Bild

Zubehör
Aufgrund der relativ geringen Verbreitung ist quasi nur Originalzubehör im Handel erhältlich. Glücklicherweise können aufgrund der Verwandschaft zum Pajero zumindest Reifen und Felgen verwendet werden. Im Zubehörhandel sind jedoch bei intensiver Recherche auch Frontbügel, Unterfahrschutz, Sperren etc. erhältlich.

Bild

Ersatzteile
Standardersatzteile (Keilriemem, Filter, Bremsscheiben, Beläge etc. ) können über den Kfz handel beschafft werden. Spezielle Teile wie Getriebe etc . hingegen sind nur neu bzw. über Mitsubsihi erhältlich. Gebrauchte Getriebe für den L300 sind als absolute Raritäten und werden selbst im defekten Zustand selten angeboten. Allerdings können Getriebekomponeten von anderen Mitsubishi 4x4 mit Teilkomponenten des L300 Getriebes kombiniert und umgebaut werden.

Wartung
Ölwechsel alle 7500KM,
Der L300 4x4 TD mit 4D56 Motor ist noch weitgehend elektronikfrei und damit für normal begabte Schrauber auch gut beherschbar. Wartung und Reparartur entspricht im Wesentlichen dem Pajero V20 und L200.

Literatur, Handbücher
Für den L300 gibt es aus dem Bucheliverlag ein recht gutes Werkstatthandbuch.

Reisemobilausbau
Aufgrund der Karroserieform bietet der L300 4x4 sehr gute Voraussetzungen für den Ausbau zum Reisemobil. Die Gesamtlänge des Innenraumes ab Ladekante Heckklappe bis zur ersten Sitzreihe beträgt 2287x 1500mm Innenraumhöhe 1100mm. Zu der Länge kommen noch ca. 300mm für den Motorraumhöcker hinzu. Auf dieser Fläche lassen sich mehrere Ausbauvarianten erstellen.

Ich habe eine Variante mit setlichem Küchenblock gewählt. Sitzreihe 3 wurde dabei entfernt und die Sitzbank gegen eine Schiebebank getauscht. Der Ausbau wird ausschließlich an den Originalkpunkten der Sitze und Haltegriffe befestigt. Diese VAriante bietet den Vorteil das der Laderaum auch für den Transport größerer Teile nach dem Umbau zur Verfügung steht. Soll ein kompletter WOMO-Ausbau wie dargestllt entstehen so ist es jedoch erforderlich die hintere Heizung unter Sitzreihe 2 zu entfernen.
Die Sitzbank aus Reihe 2 läßt sich mit einem Auflageboden ergänzen der dann auf der zurückgeklappten Lehne von Fahrer und Beifahrersitz aufliegt. Es ergibt sich hierbei ein Bett mit den Maßen 1000x2000.
Daneben werden im L300 auch häufig Ausbauten mit Heckküche realisiert.

Bild

Fertige Aufstelldächer gibt es von REIMO und SCA. Alternativ bietet sich die Anschaffung eines Dachzeltes an.

Bild

Unterflur kann zur Unterbringung von Wasser noch ein Tank von ca. 35 Liter im Bereich unter der rechten Schiebetür angebracht werden.

Mögliche Umbauten
Vorderachse: Höherlegung durch Vorspannen der Drehstäbe um maximal 50mm,
Hinterachse : Höherlegung durch Austausch der Schäkel oder der Blattfedern (OME; Ironman)ergibt eine Höherlegung von ca. 60mm
Einbau eines Zusatztanks mit ca. 112L an Stelle Ersatzrades.
Reifenumrüstung siehe oben
Trimmen des vorderen Stoßfängers zur weiteren Verbesserung des vorderen Böschungswinkels.


Beispiele
Nachfolgend ein paar Beispiele für Fahrzeugumbauten
Bild

Korrosion
Der L300 hat auch bei älteren Baumustern erstaunlich wenig Rost. Meist beschränken sich die betroffenen
Stellen auf die vorderen Radläufe im Bereich der B-Säule und die Heckklappe direkt unter der Scheibendichtung und um die Schweibenwischerachse. Das unten gezeigte Exemplar blüht wunderbar bestätigt hier aber diese Regel und repräsentiert wohl eher den Zustand den die meisten Fahrzeuge ohne Pflege erst in weiteren 15 Jahren annehmen.

Bild

Nachtrag entsprechend des Berichts von Andreas alias Motorang
Gruß, Florian alias Schlappohr


Für die Alpenregion (Streusalz im Winter!) gillt Aufmerksamkeit bei

1) Radläufe hinten - hier gibts Verschlussstopfen die man nutzen sollte um Hohlraumschutz einzufüllen - original ist nix drin! Es knuspert umso mehr je weiter unten, vor allem die Stehfälze und die freistehenden Bleche sind da kritisch (waren von Hand entnehmbar, werkzeuglos)

2) Radläufe vorne am Anschluss Kotflügel zu Chassis (entlang der Naht, auswärts der Fahrgestellnummer rechts, und spiegelgleich links).

3) Unten hinter der Schiebetür.

4) Wenn der Fußraum nicht immer trocken war, rostet es massiv unter dem Teppich.

5) Alle Schutzbleche unter Tank, Motor, über Auspuff etc

6) die Abdeckbleche der Bremsen (vorne und hinten)
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Beda
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
bis unser Downloadbereich wieder läuft, gewähre ich den Prospekten Asyl bei mir:

Ur-L040 und Ur-L300 in einem Prospekt
Prospekt_L300_4-1987.pdf
L300_Prospekt.pdf
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Bart »

Grüß euch!
Hab mich grad ein wenig durchs Ebay gekämpft, dabei ist mir aufgefallen das es den L300 wohl auch als Automaten gab. Hat da shcon jemand Informationen dazu, vor allem Stabilität etc. Wäre ja wenn stabil ne echte Alternative zum bei uns bekannten Schalter.

Link: http://www.ebay.co.uk/itm/Mitsubishi-De ... 2a1a4d7f2c
http://www.ebay.co.uk/itm/MITSUBISHI-DE ... 4ab489992f

Gruß Florian
Geländewagenfreunde Bay. Wald e.V. Ich bin dabei =D
www.gelaendewagenfreunde.de
Reisen statt Rasen =D
Pajeroteile vom V20 abzugeben! (immer noch ;)
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

Hallo Florian,
das ist nichts neues.
Angeblich gab es irgendwo auch den 4M40 im L300.
Möglicherweise aber alles nur als RHD
Es wird Zeit, daß sich mal jemand damit befasst.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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motorang
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von motorang »

Bart hat geschrieben:Grüß euch!
Hab mich grad ein wenig durchs Ebay gekämpft, dabei ist mir aufgefallen das es den L300 wohl auch als Automaten gab. Hat da shcon jemand Informationen dazu, vor allem Stabilität etc. Wäre ja wenn stabil ne echte Alternative zum bei uns bekannten Schalter.
Servus,
in GB ist das die verbreitete Variante. Dazu findet man recht viel hier:
http://www.mdocuk.co.uk/forums/viewforum.php?f=22

Die Autobox ist aber auch nicht ganz problemfrei ...

Gryße!
Andreas, der motorang
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
Pinoy

Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Pinoy »

auf den Philippinen gibt es den fast nur mit Automatik
ganz selten mit Schaltung oder mit Benzinmotor
sind fast alle direkt aus Japan,also Rechtslenker
da aber Rechtslenker auf den Philippinen nicht zugelassen werden
werden sie umgebaut auf linkslenker
http://www.sulit.com.ph/index.php/class ... shi+Delica
Axel
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Beda
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

wolf hat geschrieben:Beschreibung ist im Aufbau!!!Mitsubishi L300 4x4


Der L300 4x4 wurde 1982 erstmals als Derivat des Pajero gebaut. Die Erste Generation basiserte daher im wesentlichen auf der Technik des Pajero: Im Gegensatz zur 2 und dritten Generation besitzt die erste Generation einen Leiterrahmen mit aufgeschraubter Karosserie.
Weitere Besonderheit die Bereifung mit 195R14 auf 6JJx14".
Fahrzeuge aus dieser Baureihe sind aus dem Straßenbild nahezu vollständig verschwunden und nur sehr selten in den Fahrzeugbörsen zu finden.

Bild

Die zweite Generation wurde in Deutschland 1986 eingeführt. Grundlegender Unterschied zum Vorgänger ist die auf den Kastenrahmen aufgeschweißte selbstragende Karosserie. Wesentliche Antriebskomponenten teilt der L300 nach wie vor mit dem Pajero. Wobei das Getriebe bauartbedingt mit Bodenzügen geschaltet wird und daher vom Pajerogetriebe abweicht. Die Form der Karosse wurde gefälliger und das "Schuhschachteldesign" des Urtyps etwas verrundet. Erstzmals wurde bei dieser Baureihe neben 4 Zylinder Ottomotoren auch der im Pajero verwendete 4D56 Turbodiesel mit 87 PS eingesetzt.

Bild

Bild

Technik
Der L300 4x4 basisert auf der 2WD Variante die sowohl als Minivan als auch als Transporter zu haben ist gepaart mit dem Antriebsstrang des Pajero. Als Motorisierung kam sowohl der bewährte 2.5 TD (4D56) als auch ein 2,0L und ein 2,4 L Ottomotor mit Multipointeinspritzanlage zum Einsatz. Beim Getriebe handelt es sich um das V5M21 und ein Zuschaltverteilergetriebe


Bild

Motordaten

Dieselmotor: 4D56 Leistung 64KW Drehmoment 200NM, Einspritzpumpe KIKIDIESEL (Boschlizenz)
Ottomotoren: 4G64 Leistung 82KW Drehmoment 179Nm, Multipoint Einspritzanlage
Ottomotoren: 4G63 Leistung 66KW Drehmoment 145Nm, Multipoint Einspritzanlage

Antriebsstrang; Getriebe V5M21 mit angeflaschter Kupplungsglocke, Achsübersetzung 1:4.875, Hinterachse Starrachse an Balttfedern, Vorderachse Einzelradaufhängung mit Drehstabfederung
und Querstabilisator, selbstsperrendes Hinterachsdifferntial, Zwischengetriebe Übersetzung H4 1:1, L4 1:1.925,

Scheibenbremsen an der Vorderachs an der Hinterachse sind Trommelbremsen montiert

Tankinhalt 60 Liter seitlich links unterhalb der Schiebetür montiert.

Aufbau, Selbstragende Karosserie mit Kastenrahmen, 2 Schiebetüren, Heckklappe nach oben öffnend

Abmessung, Ausen LxBXH 4375mmx1690x1950
Abmessungen, Innenraum LxBXH 2300mmx1500x1200
(Länge gemessen bis zum Motorraumhöker)

Radstand 2250mm
Spurweite 1445mm

Wendekreis 11,6m

Anhängelast
gebremst 2000Kg

Steigfähigkeit im 1. Gang 35°

Leergewicht
Turbodiesel 1735-1785Kg
Ottomotoren 1700-1750Kg

Bild


Innenaussstattung:
Der L300 4x4 wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit GLX und GLS
Ausstattung ausgeliefert. Hierbei war der GLX als 8 Sitzer und der GLS als 7 Sitzer ausgerüstet.
Die 8 sitzige Version verfügt im Bereich der rechten Schiebetüre über einen Klappsitz um den Zugang zu
Sitzreihe 3 zu ermöglichen. 7 -sitzige Versionen verfügen über aufwändige Drehsitze in der 2 Sizreihe.
Zusätzlich sind diese sogenannten Captainchairs auf einer Länge von 700mm verschiebbar.
Die 8 und 7 sitzigen Varianten ermöglicht einen Durchgang nach hinten. Beide Ausstatungslinien verfügen
optional über Klimaanlagen.


Bild

Fahrleistungen
Höchstgeschwindigkeit nach Herstellerangabe
Turbodiesel 4D56 125Km/h gute Exemplare erreichen echte 140Km/h Achsübersetzung 1:4.875
Ottomotor 4G64 140Km/h
Ottomotor 4G63 140Km/h (nur 2WD)

Verbrauch

Turbodiesel
Im Serienzustand mit Standardbereifung zwischen 8.8Lund 10.5 L/100Km.
Mit AT Bereifung 31x10.5 zwischen 10 L und 12.5 L/100Km

Ottomotor 4G64
Im Serienzustand mit Standardbereifung 13,3L/100Km im 1/3Mix (Hestellerangaben)
Mit AT Bereifung 31x10.5 ???? L/100Km


Bereifung
Serienbereifung 215R15 auf Stahlfelge 6J15 ET+22 wie auf fast allen Abbildungen zu sehen. Standard war aber 5,5JJx15 ET22
Umrüstung auf folgende Größen ist ohne Karosserieänderung bei hochgedrehten Drehstäben möglich:
Serienfelge Pajero V20 7J15 ET10
31x10.5, 30x9.5, 235/75R15,
oder Serienfelge Pajero Sport, L200 7J16 ET10
245/75R16, 255/70R16, (235/85R16 bedingt möglich)

Geländewinkel:
Böschungswinkel vorn 29°, Böschungswinkel hinten 27°, Rampenwinkel ?°, Bauchfreiheit mit Serienbereifung ca. 280mm, geringste Bodenfreiheit am VA-Differntial 205mm

Bild



Geländetauglichkeit
Der L300 4x4 kann aufgrund des Antiebsstranges im Gelände nahezu genauso genutzt werden wie dies mit herkömmlichen Geländewagen möglich ist. Der hinterer Böschungswinkel ist hierbei im Serienzustand noch günstiger wie beim langen V20. Der vordere Böschunswinkel ist aufgrund der Frontlenkerbauart nur bei wirklich extremen Steilabfahrten hinderlich. Der Wert kann jedoch nach Wahl einer größeren Bereifung deutlich verbessert werden Durch die hohe Sitzpostion und der Frontlenkerbauweise ist der Wagen Farher herkömmlicher Geländewagen jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Umsteiger vom VW Bully dürften sich sofort heimisch fühlen. Bei Schräglagen verlässt den unerfahrenen Fahrer oder Umsteiger schneller der Mut. Der extrem kurze Radstand von 2250mm verschafft dem L300 nicht nur im Gelände eine ungeheure Wendigkeit die auf Kleinwagenniveau liegt.

Bild

Zubehör
Aufgrund der relativ geringen Verbreitung ist quasi nur Originalzubehör im Handel erhältlich. Glücklicherweise können aufgrund der Verwandschaft zum Pajero zumindest Reifen und Felgen verwendet werden. Im Zubehörhandel sind jedoch bei intensiver Recherche auch Frontbügel, Unterfahrschutz, Sperren etc. erhältlich.

Bild

Ersatzteile
Standardersatzteile (Keilriemem, Filter, Bremsscheiben, Beläge etc. ) können über den Kfz handel beschafft werden. Spezielle Teile wie Getriebe etc . hingegen sind nur neu bzw. über Mitsubsihi erhältlich. Gebrauchte Getriebe für den L300 sind als absolute Raritäten und werden selbst im defekten Zustand selten angeboten. Allerdings können Getriebekomponeten von anderen Mitsubishi 4x4 mit Teilkomponenten des L300 Getriebes kombiniert und umgebaut werden.

Wartung
Ölwechsel alle 7500KM,
Der L300 4x4 TD mit 4D56 Motor ist noch weitgehend elektronikfrei und damit für normal begabte Schrauber auch gut beherschbar. Wartung und Reparartur entspricht im Wesentlichen dem Pajero V20 und L200.

Literatur, Handbücher
Für den L300 gibt es aus dem Bucheliverlag ein recht gutes Werkstatthandbuch.

Reisemobilausbau
Aufgrund der Karroserieform bietet der L300 4x4 sehr gute Voraussetzungen für den Ausbau zum Reisemobil. Die Gesamtlänge des Innenraumes ab Ladekante Heckklappe bis zur ersten Sitzreihe beträgt 2287x 1500mm Innenraumhöhe 1100mm. Zu der Länge kommen noch ca. 300mm für den Motorraumhöcker hinzu. Auf dieser Fläche lassen sich mehrere Ausbauvarianten erstellen.

Ich habe eine Variante mit setlichem Küchenblock gewählt. Sitzreihe 3 wurde dabei entfernt und die Sitzbank gegen eine Schiebebank getauscht. Der Ausbau wird ausschließlich an den Originalkpunkten der Sitze und Haltegriffe befestigt. Diese VAriante bietet den Vorteil das der Laderaum auch für den Transport größerer Teile nach dem Umbau zur Verfügung steht. Soll ein kompletter WOMO-Ausbau wie dargestllt entstehen so ist es jedoch erforderlich die hintere Heizung unter Sitzreihe 2 zu entfernen.
Die Sitzbank aus Reihe 2 läßt sich mit einem Auflageboden ergänzen der dann auf der zurückgeklappten Lehne von Fahrer und Beifahrersitz aufliegt. Es ergibt sich hierbei ein Bett mit den Maßen 1000x2000.
Daneben werden im L300 auch häufig Ausbauten mit Heckküche realisiert.

Bild

Fertige Aufstelldächer gibt es von REIMO und SCA. Alternativ bietet sich die Anschaffung eines Dachzeltes an.

Bild

Unterflur kann zur Unterbringung von Wasser noch ein Tank von ca. 35 Liter im Bereich unter der rechten Schiebetür angebracht werden.

Mögliche Umbauten
Vorderachse: Höherlegung durch Vorspannen der Drehstäbe um maximal 50mm,
Hinterachse : Höherlegung durch Austausch der Schäkel oder der Blattfedern (OME; Ironman)ergibt eine Höherlegung von ca. 60mm
Einbau eines Zusatztanks mit ca. 112L an Stelle Ersatzrades.
Reifenumrüstung siehe oben
Trimmen des vorderen Stoßfängers zur weiteren Verbesserung des vorderen Böschungswinkels.


Beispiele
Nachfolgend ein paar Beispiele für Fahrzeugumbauten
Bild

Korrosion
Der L300 hat auch bei älteren Baumustern erstaunlich wenig Rost. Meist beschränken sich die betroffenen
Stellen auf die vorderen Radläufe im Bereich der B-Säule und die Heckklappe direkt unter der Scheibendichtung und um die Schweibenwischerachse. Das unten gezeigte Exemplar blüht wunderbar bestätigt hier aber diese Regel und repräsentiert wohl eher den Zustand den die meisten Fahrzeuge ohne Pflege erst in weiteren 15 Jahren annehmen.

Bild

Nachtrag entsprechend des Berichts von Andreas alias Motorang
Gruß, Florian alias Schlappohr


Für die Alpenregion (Streusalz im Winter!) gillt Aufmerksamkeit bei

1) Radläufe hinten - hier gibts Verschlussstopfen die man nutzen sollte um Hohlraumschutz einzufüllen - original ist nix drin! Es knuspert umso mehr je weiter unten, vor allem die Stehfälze und die freistehenden Bleche sind da kritisch (waren von Hand entnehmbar, werkzeuglos)

2) Radläufe vorne am Anschluss Kotflügel zu Chassis (entlang der Naht, auswärts der Fahrgestellnummer rechts, und spiegelgleich links).

3) Unten hinter der Schiebetür.

4) Wenn der Fußraum nicht immer trocken war, rostet es massiv unter dem Teppich.

5) Alle Schutzbleche unter Tank, Motor, über Auspuff etc

6) die Abdeckbleche der Bremsen (vorne und hinten)
Liebe Elchtreiber,
ich habe jetzt mal 2 überfällige Ergänzungen eingefügt.
Aber eigentlich fühle ich mich für "eure" Kaufberatung nicht zuständig und auch nicht kompetent.
Es sollten sich doch 2 oder 3 Helden finden, die Licht ins Dunkel bringen wollen.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von motorang »

Lieber Beda,
was genau meinst Du mit "Dunkel" ?

Gryße!
Andreas, der motorang
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Dominik82 »

Hey,

tolle Zusammenfassung :super:

es tauchte aber bei mir nun doch eine Frage auf:

Du schreibst von einem selbstsperrenden Hinterachsdifferenzial. Wurde das serienmäßig verbaut? Und wie genau funktioniert es? Wird es nur im 4h/4L-Modus gesperrt oder auch im 2wd?

LG Dominik
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

Hallo Dominik,
es handelt sich dabei um eine Differentialbremse und keine -sperre.
Bei diesem Thema gibt es ein größeres Begriffschaos.
Inwieweit diese bei den Elchen Standardausstattung sind, weiß ich nicht.
Ist sie vorhanden, ist sie immer aktiv.
Mehr dazu z.B. hier:
http://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtop ... &hilit=lsd*" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtop ... 36&t=10637" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtop ... 36&t=10628" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.4x4travel.org/phpBB3/viewtop ... rr*#p17930" onclick="window.open(this.href);return false;
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Dominik82 »

Hi Beda,

danke für die Links! Ich kann das also von außen eher schlecht erkennen, ob eine Diff-Bremse verbaut ist oder nicht, richtig? Ein Hinweis darauf könnte gutes Driftverhalten im Heckbetrieb sein, hab ich das richtig verstanden? Ist eine Diff-Bremse vorhanden, muss man also auch auf das richtige Getriebeöl an der Hinterachse achten... sollte man normales Öl nach- bzw. einfüllen, würde sich die Funktion der Bremse irgendwann einstellen, das Getriebe selbst aber keinen Schaden nehmen, oder hab ich das falsch verstanden?

Den Trick mit der Handbremse bzw. den mit der Fußbremse kenne ich. Die Aufteilung der Handbremse auf zwei Bremshebel für das linke bzw. rechte Hinterrad sollte dann aber im Extremfall (z.B. ein Rad in der Luft) auch wirklich eine gute Wirkung erzielen, oder?

LG Dominik
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

Morgen Dominik,
alles richtig.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Dominik82 »

Cool, danke! :coolman:
Vielleicht bin ich doch nicht so begriffstutzig :hammerschlag:

LG Dominik
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höhle300
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von höhle300 »

Hallole,
das mit der Diff.-Bremse glaube ich so noch nicht. Es hat im Bedarfsfall (Aus dem Stand auf regennasser Straße in eine Kurve einfahren, oder im Sand) wirklich schnell mit einem deutlichen "Klack" reagiert und das durchdrehende Rad hat sofort gegriffen (Baujahr 96) und erst unter volllast sich wieder laaaangsam in Bewegung gesetzt - also vom Gefühl her eher wie eine 70%ige selbsttätige Sperre. Oder reagieren die Bremsen so schnell und mechanisch hörbar?
Dieses Baujahr hat m.W. die Bremse/Sperre in Serie gehabt.
Gruß Renke
Starex 4WD 2,5 CRDi (grüne Plakette), prov. Eigenausbau, Ausstelldach
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Beda
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von Beda »

Morgen Andreas,
ich hatte gehofft, daß Du dich dazu hinreißen ließest, aus den hier vorhandenen und deinen eigenen Bildern und Unterlagen eine einteilige Fahrzeugbeschreibung und Kaufberatung für 4x4travel.org zu kreieren.
Das wünsche ich mir natürlich immer noch.

@all,
im Laufe der Zeit hat Andreas http://www.motorang.com/L300/" onclick="window.open(this.href);return false; auf seiner eigene Homepage sehr viele und zum Teil sehr detaillierte Informationen zum L300 4x4 zusammen getragen.
[url=http://www.motorang.com/L300/]motorang.com/L300[/url]/ hat geschrieben:motorangs MITSUBISHI L300 FAQ
Ein paar Dinge über den L300 4x4 2,5 TD mit 4D56-Motor (64kw/87PS)



Willkommen bei meiner Sammlung von L300 Technikthemen, so zum Nachschlagen. Hier stelle ich auch meine Reparaturberichte ein.

Ursprünglich hatte ich mir die Sachen für meinen persönlichen Gebrauch und meinen L300 zusammengesucht, aber es kann wohl auch der eine oder andere L300 4x4-Pilot was damit anfangen ... also los!
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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motorang
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von motorang »

Tach

Ich fand gerade im UK-Forum ein sehr schönes Bild. Da hat CaptainVeg eine ungefähre Innenansicht eines L300 4x4 gebastelt:

http://www.mdocuk.co.uk/forums/viewtopi ... 063#334063" onclick="window.open(this.href);return false;

Bild

Sogar als Linkslenker! Allerdings eine Version mit drei Sitzen vorne (entweder die Automatiks sind so, oder es ist ein 2WD cockpit).
Als "Unterlage" zum Ausbauten skizzieren jedenfalls sehr nett.

Gryße!
Andreas, der motorang
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
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motorang
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von motorang »

Tach,
nachdem man in den Technikabteilungen naturgemäß oft nur die Problemstellen beleuchtet findet, möchte ich hier schnelle einen kleinen Text reinkopieren den ich auf unserer heurigen Urlaubsfahrt geschrieben habe und der versucht eine etwas ganzheitlichere Sicht der Dinge geben, ein Resümee über die letzten knapp 50.000 km und 5 Jahre.

Der L300 hat uns gerade wieder mal recht problemlos durch ein paar tausend Kilometer Europa getragen. Es ist einer aus der letzten Serie (1996) mit zuschaltbarem Allrad, manuellen Freilaufnaben und 87 PS Turbodiesel mit 2500 ccm.

Wir waren mit voller Beladung unterwegs inklusive Dachzelt Eezi Awn 180 (das maximalgroße), Campingmöbeln, Sperrholzausbau, zu dritt belegt, mit Kühlbox und Kochzeug und allem. Auf der Anhängerkupplung nochmal 50 kg Fahrräder.
Genau dafür wurde der Wagen angeschafft, und genau das tut er recht brav.

Er ist dank dem kurzen Radstand und der Pajero-Basis wendig und schmal genug für ligurische Innenstädte und französische Bergdörfer. Die Motorleistung reicht um auf außermitteleuropäischen Autobahnen mitzuschwimmen und die LKW-Spur öfter mal zu verlassen. Original und neu sollten das 87 PS sein bei 0,8 bar Ladedruck, unserer schafft nur 0,7 bar aber das reicht auf Strecke für dauernde 110 km/h, was ein gutes Reisetempo ist für den Wagen. Spitze in der Ebene so bei 125 km/h laut GPS aber dann dreht der Motor schon elendig hoch.

Dank der groben Reifen und der Dachlast sind die Windgeräusche jenseits der 100 km/h nicht unerheblich, das Radio kann man dann getrost abstellen und eine Unterhaltung mit den werten Mitreisenden bedarf erhobener Stimme. Bei gut 100 km/h rinnen dann etwa 12 Liter Diesel pro 100 km durch die mechanische Einspritzpumpe (bei nacktem Wagen ohne Beladung und Landstraße waren es mal unter 11, noch nie über 13 bei Straßenfahrerei).

Zur Schonung des Overdrives (ein draufgesetzter 5ter Gang der etwas anfällig auf Volllastfahrerei ist) werden Autobahnsteigungen grundsätzlich im direkten vierten Gang gefahren was bei 100 km/h gut geht, Drehmoment hat der Motor ja satt, und so viel Untersetzung bringt der fünfte Gang dann auch nicht mehr.

Da das Getriebe insgesamt sehr kurz ausgelegt ist, kann man ohne weiteres über größere Räder nachdenken was das Drehzahlniveau absenken würde. Die als Nachrüstung üblichen 235/70-15 sind im Umfang leider etwas kleiner als die originale Asphaltschneiderdimension 215-15.

Wenn man die Kühlanlage mal in Ordnung gebracht hat dann bleibt die Temperaturanzeige im unteren Drittel. Der Originalkühler setzt sich im Alter gerne mal zu, Abhilfe schaffte selbst der billige Chinesennachbau mit Kunststoffrahmen, obwohl der nur einreihig ist. Trotzdem behält man als geübter L300-Fahrer die Temperaturanzeige im Auge, auch das Warnlämpchen das nicht immer mit dem Zeiger korreliert. Wenn man nach strammer Bergfahrt für eine kurze (!) Pause anhält sollte man den Motor laufenlassen. Stellt man ihn ab und stoppt damit den Kühlkreislauf dann fängt es im Kühlsystem vernehmlich zu blubbern und zu kochen an, und beim anlassen des Motors ist dann die Temperaturwarnlampe an ...

Die Nähe des Ausgleichsgefäßes zur Batterie (IM Batteriekasten) hat uns bewogen auf eine geschlossene Optima Starterbatterie (rot, und durch die Rundzellentechnologie mit ausreichenden 55Ah) umzusteigen die nicht nur deutlich leichter ist als die originale Bestückung mit 80-100 Ah sondern eben auch nicht unter Flüssigkeitsverlusten zu leiden hat. Zudem wird sie schneller voll, was dann mehr Strom für die nachträglich eingebaute Zusatzbatterie (Kühlbox) übriglässt. Zwei Tage lang kalte Getränke waren auch heuer bei Tagestemperaturen von 35 Grad und sonnigem Stellplatz problemlos möglich (Waeco CF18 Kompressorbox, Banner Running Bull 72 Ah AGM Zusatzbatterie).

Während der Fahrt ist es sommers im Wagen reichlich warm, schließlich sitzt man auf dem Motor. Nicht dass man sich irgenwo die Füße verbrennen würde, aber bei 38° Außentemperatur hatte es im Wagen dann halt 40 oder mehr Grad, man fährt gerne mit offenen Fenstern und wünscht sich eine Klimaanlage (die manche Ausstattungen auch besitzen) oder ein Schiebedach (das manche Ausstattungen auch gesitzen). Die Lüftung tut immerhin was sie soll, und für den Fondpassagier muss ein Zusatzventilator etwas Fahrtwind simulieren. Es ist relativ eng für größere Fahrer, und der linke Haxen klebt gern am Noppenplastik der Türe, bääh ...

Auf kleineren und kurvigen Straßen spielt der Wagen dann seine Stärken schon eher aus. Auch wenn es mal steil wird oder man in eine Einfahrt oder Lücke will wo andere aus Furcht aufzusitzen nicht mehr reinfahren, der L300 krabbelt rein und auch wieder raus. Das allermeiste an losen und steilen Stücken geht mit der vom Fahrersitz aus einzulegenden 50% Untersetzung, nur selten muss ich mal raus und tatsächlich außen an den Vorderrädern die Naben sperren so dass 4WD wirksam ist, um aus einem sandigen Loch rauszukommen oder wenn die Verschränkung nicht ausreicht um beide Hinterräder am Boden zu haben - serienmäßig hat der L300 nämlich keine Sperren und kein Mitteldifferential. Der Allrad kommt nur rein wenn nötig, weil dann ein gewisser Schlupf nötig ist um Schäden an den Differentialen zu vermeiden.

Was unterwegs auffällt ist der Sympathiewert den der knuffige Wagen hat. Man wird öfter mal fotografiert, ausgefragt, kommt leicht mit Leuten ins Gespräch.

Die Zuladung ist nominell nicht sehr hoch, allerdings kann man den Wagen (mit original Stahlfelgen und entsprechend tragfähigen Reifen) relativ gnadenlos überladen, es gibt anscheinend eine Mitsubishifreigabe für eine Auflastung auf 2,8 Tonnen unter genau diesen Voraussetzungen, wobei das angebliche Leergewicht bei 1730 und das höchstzulässige Gesamtgewicht bei 2350 liegt (Werte aus dem Gedächtnis).

Was klar dagegen spricht ist allerdings die nicht sehr leistungsfähige Bremsanlage. Auf die muss man immer ein wenig schauen. Es neigen die vorderen Bremskolben und Klötze zum Klemmen und heißwerden, und hinten die Handbremsumlenkhebel. Frische Bremsflüssigkeit und zumindest zweijährliches Bremsenservice halten die Anlage auf einem akzeptablen Stand - und das ist deutlich weniger aufwändig und teuer als überhitzt gewesene Bremsscheiben vorne zu tauschen! Der geübte L300-Fahrer hat für Notfälle übrigens eine Schraubzwinge im Auto um einen klemmenden Bremskolben zurückzustellen ... Eine ordentlich gewartete Hinterradbremse (Trommel) hält den Wagen zuverlässig am Hang und auf Niveauausgleichskeilen (wegen des Dachzelts), sicherheitshalber ist dann trotzdem die Untersetzung und ein kleiner Gang eingelegt.

Der Wagen ist original recht hart (um nicht zu sagen bockig) gefedert. Nicht sehr komfortabel beim Fahren, aber zum schlafen im Dachzelt gerade recht.
Dachzeltschläfer von neueren Pajeros müssen sich da anscheinend schon eher mit Wagenhebern behelfen.

Unter der nach oben öffnenden Heckklappe steht man lange trocken, die kann bei Regen offen bleiben wenn es nicht stürmt. Bei den übrigen Türen regnet es dann naturgemäß rein, trotz Regenrinne. Im Campingfall empfiehlt es sich bei Regen eine Plane übers Dach zu spannen um nicht über die Zeit einen nassen Innenraum zu bekommen.


Was ich mir wünschen würde:

Einen Tank der weniger rostanfällig ist - mein Dieseltank war nach 15 Jahren durchgerostet. Noch gibt es Ersatz, mal schauen wie lange der hält.
Eine etwas leistungsfähigere Motorkühlanlage und bessere Bremsen (beides halt mit etwas mehr Reserven)
An wenigen Tagen im Jahr eine Klimaanlage.

Abgesehen von den üblichen Wehwehchen alter Autos funktioniert der L300 richtig gut für unsere Zwecke - und hoffentlich noch lange. Erlegen wird ihn wohl der Rost, die Radläufe sind teilweise zum zweiten Mal eingeschweißt und um die Scheibenrahmen knuspert es auch.

Lichtmaschine wurde einmal überholt.
Bremsleitungen sind inzwischen rundum neu. Und so halt.

Es ist für mich sicher kein Auto um täglich in die Arbeit zu fahren, oder um jede Kleinigkeit von der Mitsubishiwerkstatt erledigen zu lassen. Und auch die Teilepreise sind japantypisch fallweise utopisch. Eine Türdichtung um jenseits der 100 Euro? Aber noch gibt es Gebrauchtteile und Nachfertigungen ... (leider nicht von allen relevanten Teilen).

Der Wagen ist recht frei von elektronischen Kinkerlitzchen, hat Fensterkurbeln und keine Wegfahrsperre, kein AGR-System, keinen Russfilter, keinen Okxikat. Ideal für unterwegs und für ein (technisch) langes Leben, immer schwieriger für europäische Innenstädte. Das ist Szenario 2 der Außerbetriebsetzung. Bevor ich irgendwann das Grundstück nicht mehr verlassen darf wird der Wagen auf eine mehrjährige Weltreise gehen müssen ...

Gryße!
Andreas, der motorang
L300 4WD Technik-FAQ unter motorang.com/L300
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Re: Beschreibung L300 4x4

Beitrag von freaky930 »

Hallo zusammen,

Nachdem ich jetzt schon länger gesucht habe, fehlen mir die Daten zum L300 4x4 mit langem Radstand;
Böschungswinkel vorne und hinten, Rampenwinkel und Wendekreis, hat das jemand parat?

Viele Grüße

Willi
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