L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

freak-tom hat geschrieben:Moin Andreas,
Laut manual werden hier 20nm empfohlen, laut seiner Recherche sind 50nm erforderlich.
Man weiß ja nie.
Morgen Thomas,
das müsst ihr unbedingt nachprüfen!
Ich finde:
Zylinderkopf

Bild
Sechskantschrauben in folgenden Stufen anziehen:

30-40 Nm
60-70 Nm
90-100 Nm

Zwölfkantschrauben in folgenden Stufen anziehen:

80 Nm
Vollständig lösen (Einzeln!)
20 Nm
90°
90°

Maximale Schraubenlänge = 120,4 mm
50Nm sind auf jeden Fall viel zu wenig
und könnten der Auslöser des Schadens sein.

Hier noch einmal von Elring:
https://www.autoteilepilotplus.de/Artic ... tArtType=0
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Beda

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freak-tom
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Moin beda.
Kleiner Fehlerteufel. Meiner ist Baujahr 1994 und wir haben die Bolzen mit 55lbs angezogen, da diese 7000km alt waren und damit nicht 80nm (58lbs ) entsprechen konnten.
Ist das Okay?

Desweiteren stelle ich gerade fest, dass die Temperatur doch Recht stark variiert. Normalerweise war der Zeiger wirklich immer 1mm über dem ersten schmalen Strich.
Bei bergauffahren steht der Zeiger nun 3mm über dem ersten schmalen Strich. Also erhöht. Bei langen Abfahrten sinkt dieser signifikant auf den ersten dicken Strich im Instrument. Früher hatte ich solche Schwankungen nie wahrgenommen.

Aussentemperatur beträgt derzeit 30grad.

Danke für eure antworten.
Thomas
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von freak-tom »

Tach auch.
Kurze Rückmeldung zu meiner eigenen Fragestellung.
Ich habe den 6 Monate alten 100€ Viscolüfter nun gegen meinen "wer weiß wie alt" zurückgetauscht. Der läuft deutlich lauter und macht ordentlich Wind. Temperatur steht angenagelt, selbst bei den übelsten Bergfahrten, unterhalb des ersten schnmalen Strichs.
Soviel dazu.
Liebe Grüße aus Utah
Thomas
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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo Tom
Spannende Sache ...

Alles Gute mit dem Motor!

Gryße!
Andreas, der motorang
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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo zusammen
ich lebe noch
und der Bus hoffentlich auch bald wieder. Ich hab in Constantin einen netten Menschen gefunden der mir hilft und LKW-Mechaniker gelernt hat (ich helf ihm dafür bei seinem Motorrad).

Also haben wir heute endlich den Kopf abgebaut.
block_G64B.jpg
block_G64B.jpg (142.17 KiB) 7925 mal betrachtet
Er ging samt Steuergehäuse runter, allerdings waren noch einige Schläuche und Kabel auf der verbauten Rückseite zu lösen woran ich alleine wahrscheinlich verzweifelt wäre. So konnte einer den Zylinderkopf halten und der andere die Verbindungen lösen.

Wie erwartet ist die ZKD zwischen 3 und 4 durch.
ZKD_G64B.jpg
ZKD_G64B.jpg (106.54 KiB) 7925 mal betrachtet
ZKD_3-4_G64B.jpg
ZKD_3-4_G64B.jpg (125.16 KiB) 7925 mal betrachtet
Sowohl am Block als auch am Kopf scheint es keine wilden Schäden zu geben. Hier vor dem Putzen:
kopf_G64B.jpg
kopf_G64B.jpg (88.5 KiB) 7925 mal betrachtet
Mit dem Haarlineal geprüft sind die Flächen plan, nigends geht eine 0,05mm-Lehre drunter. Das entspricht dem Sollmaß laut MMB (Verschleißmaß ist 0,2 mm).
ZKD_Verschleissmasse.jpg
ZKD_Verschleissmasse.jpg (40.01 KiB) 7925 mal betrachtet
Hier noch was Interessantes. Ich hab mich immer gewundert warum der Motor mal 4G64 hieß und dann wieder G64B.
Hier in der Tabelle steht ein markanter Unterschied:
jetventile.jpg
jetventile.jpg (134.51 KiB) 7925 mal betrachtet
4G64 = ohne JET-Ventile
G64B = mit JET-Ventilen (meiner hat die, ist also wohl ein G64B). Außerdem hat er Vielzahn-Zylinderkopfschrauben und Hydrostößel.


Der Ventiltrieb schaut OK aus, die Lagerung der Nockenwelle hat ein paar kleine Riefen aber nichts tragisches.

Die Frage ist jetzt: wie weiter? Brennräume sind alle recht rußig, zu mager lief der Motor schon mal nicht.
Dichtheitsprüfung der Ventile muss ich noch machen.

Dehnschrauben messen. Wenn nicht mehr im Maß: bestellen.
Zahnriemensatz und Keilriemen neu
Nockenwellen-Dichtring neu.
Die untere Zahnriemenabdeckung muss noch runter, dann seh ich ob die Dichtringe da OK sind. Wenn nicht trocken dann neu.
Motordichtsatz Elring komplett mit Ventilschaftdichtungen, Auspuffdichtungen, O-Ringen etc. +1x ZKD in Reserve :D

Was ist wegen der Jetventile zu empfehlen? Ich hab in Erinnerung dass da Gefahr lauert und die Dinger eh kaum was bringen. Stilllegen? Wie? Ventilspiel auf maximal stellen? Kipphebel bearbeiten?

Gryße!
Andreas, der motorang
Zuletzt geändert von motorang am 25.05.2019 - 23:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo nochmal,
um das Forum nicht zu sprengen hier nur ein Link zur Bilddatei der gesamten Dichtung:
Gescannte Zylinderkopfdichtung, 6778x2862 Pixel bei nur 1,5 MB

Hier der relevante Ausschnitt:
ZKD_3-4_scan.jpg
ZKD_3-4_scan.jpg (62.69 KiB) 7924 mal betrachtet
Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo nochmal,
Hier ein Link zur Bilddatei der gesamten Dichtung von der UNTERSEITE her:
Gescannte Zylinderkopfdichtung von unten
Schon auf der Verkleinerung sieht man, dass es auch zwischen Zylinder 2 und 3 bald soweit gewesen wäre:
ZKD_unterseite_scan.jpg
ZKD_unterseite_scan.jpg (57.81 KiB) 7914 mal betrachtet
Fun fact übrigens:
Elring sagt solche Schäden kommen von zu wenig Anpressdruck.
Die Dichtung ist nachgewiesene 30 tkm alt und wurde von einer Fachwerkstatt montiert. Ob mit neuen Schrauben weiß ich leider nicht.
Die Schrauben gaben bei Öffnen den Eindruck, alle mit dem gleichen Drehmoment angezogen zu sein.

MMC gibt ja einen Verschleißwert für die Dehnschrauben an.
Lieber ignorieren und jedenfalls neue Schrauben einbauen?

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von kasimodo »

Lieber ignorieren und jedenfalls neue Schrauben einbauen?
Hallo Andreas,
ich glaube das Thema hatten wir schon.
Und es war wohl auch Beda, der das sehr befürwortet hat.

Die Spezis werden sich bestimmt noch dazu äußern.
Viel Erfolg & Gruß
Gernot

Ps: ich persönlich würde "Neue" nehmen. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis dazu die Arbeit nochmal machen zu müssen bzw. zu eventuellen Folgeschäden.
L300 4WD / 2,5TD / lang+hoch+LSD / OME
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Allradantrieb bedeutet, dass man dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen nicht hinkommt...
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo, es ist Recherche angesagt!
Ersatzteilnummern für meinen P24W ( JMBLNP24WPA500xxx )
  • Dichtsatz Zylinderkopf MD971634
  • Ventilspielausgleicher AKA Hydrostößel MD072177 bzw MD377560
  • Spannrolle, Zahnriemen, Ausgleichswelle MD115976 (kompletter Satz, beide Riemen, Spannrollen)
  • Wellendichtring, Nockenwelle MD153103 bzw. MD133317
  • Wellendichtring, Ausgleichswelle, vorn rechts MD168059
  • Schraube, Zylinderkopf Washer assembled 11x118 MD191472
(danke kasimodo!)

Ab hier dreht sich alles um die Jetventile:

In der ASA meines Wagens ist das Wort JET nicht zu finden :nichtgut:
Im Internetz findet sich dennoch was ...
https://partsouq.com/en/catalog/mitsubi ... &group=230
PNC 03430A führt zu MD088380

Hier liegt ein interessantes PDF: http://www.jinford.com.tw/Private/JINFORD%202015_E.pdf
Da steht drin dass es nur ZWEI Jetventile gibt, und dass sich MD009440 und MD088380 eventuell nur in der Länge unterscheiden (um 5 mm) wobei MD009440 die kürzeren sind.
Könnte man also zumindest messen welche drin sind im Motor, eventuell passen die ja. Made in USA!

Suche nach beiden Teilenummern:

https://www.mitsubishipartswarehouse.co ... e-md088380
Description:
All models.
Applications: 2.0L, 2.4L. 1.5L, 1.6L.
Discontinued Part
No Longer Available For Purchase
und
https://www.mitsubishipartswarehouse.co ... e-md009440
Description:
Starion. All models.
Applications: 2.6L. 1.5L, 1.6L. 2.0L, 2.4L. 1.8L, 2.0L, 2.4L.
Sale Price: $59.64
Letzteres sollte eigentlich passen - also MD009440

Für ein Jet Valve MD009440 gibt es beim Amerikaner ein JET VALVE ELIMINATOR KIT - CHRYSLER. Sweet! > Einfach nach diesem Begriff suchen - der Satz kostet mit Versand nach Europa weniger als EIN originales Jetventil ... es handelt sich quasi um Blindschrauben.

Hier sieht man wie die ausschauen: http://www.aamidwest.com/files/file/Ins ... JVE156.pdf

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo,
ich war gerade die ausgebauten Zylinderkopfschrauben messen.
MMC gibt einen Verschleißwert (nominelle Länge) von maximal 120,4 mm an.
Das Neumaß laut ASA ist 118 mm.
Meine Schrauben haben alle exakt 118 mm. Auf dem Kopf ist eingeprägt: OC 98.
zkschraub_verschleissmasse.jpg
zkschraub_verschleissmasse.jpg (60.68 KiB) 7899 mal betrachtet
Ich seh da mal zumindest keine offensichtliche Ursache für das Dichtungsversagen. Die Schrauben waren alle noch im elastischen Bereich.

Ein neuer Zylinderkopfschraubensatz Elring 709.240 kostet aber nur 20 Euro, eh schon egal ...

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Andreas,

ich kann zum Thema leider nichts fachkundig Wissendes beitragen, obwohl ich sehr bemüht war, mich z.B. mit den Jet-Ventilen auseinander zu setzen.

Hab trotzdem einen großen Dank für Deine schreibenden Mühen, mindestens ich verfolge den Beitrag weiter hoch gespannt mit.

mit Daumen drückenden Grüßen von Kay, hofft seinen 400tausender noch über die halbe Million hieven zu können, bräuchte bei jetziger Fahrleistung aber fast 30 Jahre. :extremlached:
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
ich habe mit den Jet-ventilen keine nutzbaren Erfahrungen.
Bei den Schrauben habe ich mich immer an die Vorgaben gehalten.
Beim Prüfen der Dichtfläche halte ich mich an die optische Prüfung mit dem Haarlineal.
Ich halte sie für viel genauer, als Experimente mit der Fühlerlehre.

Eigene Erfahrungen mit Kopfdichtungen bei dieser Motorbaureihe habe ich schon.
Diese liegen im letzten Jahrtausend.
Damals gehörten Zylinderkopfdichtungen noch zum Schrauberalltag und stellten uns vor keine Probleme.
Leider erinnere ich mich an sehr unbefriedigende Ergebnisse bei Motoren wie deinem ohne positiven Ausgang und ohne Erkenntnisse zu vermeidbaren Fehlern.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo zusammen
langsam geht es voran.

Nachschau am Kopf ergab, dass die Jetventile vorhanden und dicht sind, aber schon mal jemand die Kipphebel für die Jetventile ausgebaut hat. Problem gelöst :D
Dichtheitsprobe am Kopf ergab dichte Ventile. Auch gut.

Leider ist dann ein Malheur passiert.
Fürs Reinigen der Zylinderkopfdichtfläche (Schleifpapier) wurden die Kanäle vermeintlich zugestopft (Wasser und Öl), dafür haben wir Schaumstoff-Pfropfen genommen.
Blöderweise haben wir dabei nicht bedacht dass die Kanäle nach unten weiter werden.

Fazit: Drei Schaumstoff-Pfropfen sind wohl in den Kühlwassermantel abgerutscht. Wäre natürlich unschön wenn die später einen Kanal verstopfen oder den Thermostat blockieren.

Nach Abbau der Wasserpumpe haben wir die Kühlwasser-Ablassschraube am Motorblock gesucht, leider erfolglos.
Im 4G64-Handbuch des L300 ist keine erwähnt.
Kay (unbemerkt) hatte eine im L200-Handbuch gefunden, aber an der erwähnten Stelle findet sich beim L300 Block leider nix.
Über die Öffnung der Wasserpumpe ist nichts zu finden, auch mit Endoskop nicht. Pressluft förderte nichts zu Tage.

Laut Werkshandbuch und den Ausführungen hier und hier DRÜCKT die Wasserpumpe das Kühlwasser vom Kühler in den Motorblock, von da steigt das Kühlwasser hoch in den Block und weiter übers Thermostat zurück zum Kühler.

Alles zusammenbauen und mit Wasserschlauch über den oberen Heizungsanschluss den Motor in Richtung Wasserpumpe durchspülen wäre jetzt meine Idee gewesen.
Motor ist kalt, also Thermostat zu. Dann sollten die Chancen eigentlich am besten sein dass es da alles rausschwemmt. Gibt es eine bessere Idee?

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
Du schreibst vom Motorblock oder?
Nicht vom Zylinderkopf.
Ich würde es noch einmal mit Gehirnschmalz probieren, bevor ich riskiere, die nagelneue Kopfdichtung wieder zu demontieren.

Bild
Die Öffnungen sind wirklich sehr klein.
Aber ich stelle mir vor, daß man den Wassermantel mit dem Endoskop vollständig einsehen kann.
Ansonsten fallen wir nur 2 Alternativen ein:
Chemisch auflösen und Hitze.
Beides eher abenteuerlich.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Andreas!

Aua, aber was macht man denn mit Schleifpapier an den Dichtflächen und was für eine Körnung hast du verwendet?

Es grüßt Volker, der kurzfristig die Reiseroute nach Portugal, vom Norden in den Süden verlegt hat und jetzt auch über Gibraltar nachdenkt.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hi
ich meinte den Block, sorry.
Von oben sind die Wasserlöcher zu klein fürs Endoskop.
Von vorne kommt man nicht weit genug hinein.
Was sollte der Kopfdichtung dabei passieren? Eigentlich wird der Kopf bei der Aktion ja vom Kopf her durchgespült.

An Chemie hatte ich auch schon gedacht. Aber das wäre richtig scharfes Zeug (Ich nehm mal an Aceton) und würde (wenn was austritt) sicher auch Gummis, Schläuche, Dichtringe unterhalb angreifen.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Morgen Andreas,
dann ist das Endoskop zu groß.
Eine Kopfdichtung ist nach dem Einbau Schrott, sobald sie wieder demontiert wird.
Auch, wenn das nur 1h später ist.

Wie Volker schon schrieb: Schleifpapier hat auf Dichtflächen nichts verloren.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hi,
die Welt ist groß und es gibt abweichende Meinungen, auch in Fachwerkstätten. Ist ja jetzt auch egal, mein Problem ist nicht das Schleifpapier sondern meine blöde Idee die Bohrungen abdichten zu wollen. Normalerweise wird nicht abgedeckt und dafür danach halt gespült/gesaugt.

Ich dachte eigentlich die Kopfdichtung bleibt dann drauf. Warum sollte die nochmal runter? Zuerst werden wir es eh mal drucklos mit Wasser versuchen, vielleicht schwemmt es das Zeug zur Wasserpumpenöffnung. Daumen gedrückt, Freitag geht es weiter.

Mein Endoskop hat 13 mm samt Beleuchtung, die Kanäle in der Dichtfläche halt nur 8-10 mm schätze ich.

Ich werd berichten was dabei rausgekommen ist.

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Andreas,

ist der Block draußen? Findest Du keine Zeichnungen zu den Kühlmittelwegen?

Ich würde wohl unter Zuhilfenahme von Bedas beschriebenem Hirnschmalz und Pressluft eine ausblasende Reinigung versuchen.

Der Kühlmittelauslasstutzen wäre meine erste Wahl. Vielleicht sollte man immer nur ein Loch mit Schaumstoffrest öffnen und die erfolgreiche Entfernung überprüfen.

Die Zeichnungen im reinen Motorenbuch (PWEG9040-D?) finde ich schon relativ gut für die Übersicht der Kühlmittelwege.

Im Handbuch 14 Motorkühlung am L200 habe ich für den 4G6 noch etwas feines für Dich gefunden....

Tätaratö - die Kühlmittelablasschraube:

Bild

Die Stelle dürfte auf der Beifahrerseite ganz hinten vor der Schwungscheibe zu finden sein, vermutlich ganz gleich dem 4D56 und ja ich weiß - im Handbuch der L300 ist nichts zu finden....

Sagte ich doch, nur Walter und ich benutzen weltweit diese Schrauben und nun bist Du in den kleinen Kreis aufgenommen....

mit Grüßen und gedrückten Daumen von Kay
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Nabend aus Barcelona!
unbemerkt hat geschrieben:Sagte ich doch, nur Walter und ich benutzen weltweit diese Schrauben und nun bist Du in den kleinen Kreis aufgenommen....
Ach Kay, globale Ableitungen aus regionalen Erfahrungen sind doch immer gefährlich. :lol:

Es grüßt Volker, der Mal wieder ganz wo anders gelandet ist als geplant.

Sorry Nachtrag zum eigentlichen Thema!

So wie ich die inneren Bereiche des Blockes im dem Kühlwasser zugänglichen Bereichen erinnere, fand ich diese sehr grob mit vielen Gußgraten und Ecken versehen. Wenn mir dies passiert wäre, würde ich den Kopf entfernen und spülen, spülen, spülen. Die Kleinen Löcher würde ich mit Kork verschließen. Wasserpumpe muss auch runter, den wenn es mit spülen klappt, wird der Schaum wohl am ehesten da erscheinen. Dichtflächen reinige ich mit viel Handarbeit und einer Trapezklinge. Die paar Krümel die eventuell in den Kühlkreislauf fallen stören normalerweise nicht. Mag sein das andere Fachfirmen ( ich bin Hobbyschrauber ) das anders machen.
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo zusammen,
ein Tutorial:
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Hallo zusammen!
So, genug gebüßt.
Nach Anfertigung eines Gegenhalters für die Kurbelwelle (ist kleiner als für den Diesel, anderer Lochkreis) konnten die Riemenscheiben auf der Kurbelwelle sowie Zahnriemen und Wasserpumpe ausgebaut werden. Die Dichtringe schauen erfreulicherweise noch dicht aus:
L300_4G64_Gegenhalter_Kurbelwelle.jpg
L300_4G64_Gegenhalter_Kurbelwelle.jpg (28.29 KiB) 7704 mal betrachtet
Für die Spülerei haben wir einen Adapter Gardena > Benzinschlauch gemacht, mit Absperrhahn. Passt saugend in die Kanäle der Wasserführung:
L300_4G64_Block_spuelen1.jpg
L300_4G64_Block_spuelen1.jpg (115.57 KiB) 7704 mal betrachtet
Außerdem einen Wasserpumpendummy aus Stahlplatte mit Schlauchanschluss, geschweißt und mit Silikon am Block verschraubt. Warten bis das Silikon gebunden hat ...
Dann mit Druckluft nochmal festgestellt welcher Kanal Durchgang zur Wasserpumpe hat weil wir den Zettel von voriger Woche nicht mehr gefunden haben:
L300_4G64_ZKD_Kanaele.jpg
L300_4G64_ZKD_Kanaele.jpg (48.42 KiB) 7704 mal betrachtet
Schließlich jeden Wasserkanal gespült, aber da kam leider nix.
Im Schlauch ein ruhiges Bächlein Kühlwasser, nicht gerade mitreissend. Bei mehr Wasserdruck stieg das Wasser in den übrigen Kanälen, dieser Versuch war ohne Abdeckung des Blocks.

Schließlich einen Industriestaubsauger (nass) an den Schlauch angeschlossen, aus dem Wasserpumpenanschluss gesaugt und gleichzeitig gespült über die Wasserkanäle. Hui, da war was los im Schlauch! Durch den Unterdruck im Block konnte auch mehr Wasserdruck verwendet werden.
L300_4G64_Block_spuelen2.jpg
L300_4G64_Block_spuelen2.jpg (78.04 KiB) 7704 mal betrachtet
Und schließlich, friedlich im Spülwasser schwimmend, die Erlösung:
L300_4G64_Block_spuelen3.jpg
L300_4G64_Block_spuelen3.jpg (13.56 KiB) 7704 mal betrachtet
Dienstag beginnt der Zusammenbau.

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Hirvi »

Hallo Andreas!

Sauber, das freut mich zu hören. :super:

Es grüßt Volker
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Moin Andreas,

Glückwunsch zum Erfolg. Endlich wieder gute Nachrichten.

Wenn die Simmeringe mehr als 50.000 Km oder 6 Jahre verbaut sind, würde ich sie mitmachen. Wegen den Dichtungen möchte ich nie einen Zahnriemen ....

mit Grüßen von Kay und weiter Daumen drückend
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motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Lieber Kay,
Du hast recht, und die Dichtringe wurden ohnehin mitbestellt. Wir werden sie auch einbauen.

Gryße!
Andreas, der motorang
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unbemerkt
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Andreas,

dann kann doch fast nichts mehr schief gehen.

Hoffentlich kannst Du bald wieder entspannt zu vielen problemfreien Reisen losdüsen.

Auf den 2.4er mit 130 PS bin ich schon ganz gespannt. Ich vermute, das wird mein nächster Vernunftmotor...

mit Grüßen von Kay
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Beda
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
das nenne ich: Ergebnisorientierte Anwendung von Gehirnschmalz :super:
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

So,
die Dichtringe am Block sind gewechselt. Das Öffnen der Schraube von der Ausgleichsweller-Riemenscheibe war ein Graus. Die im Buch empfohlene Vorgangsweise, die AGW mit einem Schraubenzieher zu blockieren, die in eine dafür vorgesehene Bohrung im Block eingesteckt wird, ist viel zu weich, da federt alles. Wir haben eine 1/8 Zoll Verlängerung vom Ratschensatz verwendet, das war das größte und steifste Trumm das dort möglich ist. Selbst mit dem Impulsschrauber hat es da nur gerattert und gefedert.
Ich empfehle Nachahmern, an dieser Stelle ein Stück Aluminium Vierkantmaterial ordentlicher Stärke vom Riemenrad zur Kurbelwelle einzulegen, damit ging die Schraube kontrolliert auf und mit definiertem Drehmoment auch wieder zu.
Der AGW-Dichtring war der unauffälligste, der Kurbelwellendichtring war glaub ich dicht, aber der Dichtring der Ölpumpenwelle hat definitiv durchgelassen.
Die alten Dichtringe haben wir mit einem 2,5 mm Löchlein versehen, dann eine 70 mm Spaxschraube reingedreht und darüber die Dichtringe rausgehebelt.

Für heute war dann Schluss, wir sind noch auf der Suche nach Drehmomenten für die Ölpumpenwelle, den Spanner vom kurzen Zahnriemen und der Kurbelwellenschraube. Aber das hat bis Morgen Zeit ...

Außerdem sind die Gewinde für die Zylinderkopfschrauben gereinigt, die Dichtflächen nochmal nachgesäubert, alles nochmal ausgesaugt. Gute Etappe.

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von motorang »

Guten Morgen,
der Motor ist wieder zu, wir arbeiten an der Peripherie. Alle Riemen und Spanner neu etc.
Etwas Seltsames ist passiert.

Ich hatte von Elring einen kompletten Satz Zylinderkopfdichtung bestellt (mit Halbmond, Auspuffdichtung, Ventilschaftdichtungen, Nockenwellendichtring etc).
Und ich hatte von Elring eine EINZELNE Zylinderkopfdichtung bestellt.

Trotz identer Nummer sehen die Dichtungen unterschiedlich aus:
L300_4G64_ZKD_2xElring.jpg
L300_4G64_ZKD_2xElring.jpg (64.79 KiB) 7627 mal betrachtet
Wir haben dann lieber die MIT Nummer verbaut (einzeln bestellt). Die aus dem Komplettsatz hat KEINE Nummer, und hat am hinteren Ende zwei Kühlwasseröffnungen weniger gestanzt. Im obigen Bild die ganz rechten Öffnungen. Auch sind die Zylinderbohrungen rund, bei der "besseren" Dichtung sind Ausnehmungen für die Ventile zu sehen, so wie bei der verbauten. Und sie hat viel weniger Metallverstärkungen.

Hier zum Vergleich die ausgebaute, defekte Dichtung:

Bild

Und hier eine aus diesem Fred, für Galopper von Herth und Buss:

Bild

Und noch eine:

Bild

Die Elring-Verpackungen schauen beide OVP aus, mit Hologrammsiegel und allem.
Hier der verdächtige Satz:
L300_4G64_ZKD_aus Satz_Elring.jpg
L300_4G64_ZKD_aus Satz_Elring.jpg (98.5 KiB) 7627 mal betrachtet
Auch der Dokuzettel ist bis aufs Datum fast ident:
L300_4G64_ZKD_2xElring_Doku vorn.jpg
L300_4G64_ZKD_2xElring_Doku vorn.jpg (80.21 KiB) 7627 mal betrachtet
Die Rückseite allerdings ist bei einem der Zettel auf dem Kopf stehend gedruckt:
L300_4G64_ZKD_2xElring_Doku hinten.jpg
L300_4G64_ZKD_2xElring_Doku hinten.jpg (54.93 KiB) 7627 mal betrachtet
Bestellt habe ich beide bei großen Autoteileversendern, nicht auf Ebay oder Alibaba oder so. Was meint ihr dazu?

Noch was weniger Schönes fand ich:
L300_4G64_AlterZKschaden.jpg
L300_4G64_AlterZKschaden.jpg (132.64 KiB) 7627 mal betrachtet
Da wurde der Zylinderkopf bei Zylinder 3 wohl schon mal geschweißt und nachgearbeitet. Hm.
Dazu passt auch dass der Motor eine andere Nockenwelle hat - von einem Wagen OHNE Jetventile. Der hat nämlich die Kipphebel für die Jetventile nicht ...
Bitte nicht von den inkonsistenten Pfeilmarkierungen auf den ZK-Schrauben irritieren lassen. Ich hab das Foto mitten im Anziehprocedere gemacht (80 Nm, dann öffnen, dann 20 Nm + 2x eine Vierteldrehung).

Gryße!
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Re: L300 mit 2.4 Liter Benzinmotor: Motorschaden

Beitrag von Beda »

Hallo Andreas,
da wäre ich auch stutzig geworden.
Die eine Dichtung wirkt auf mich wie ein Billignachbau.
Tatsächlich handeln die Teilehersteller auch untereinander und kaufen Teile, die sie selbst nicht produzieren, zu.
Das dürfte z.B. bei deinem seltenen Japan-Motor zutreffen.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

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