2.Tag: Vom Gefühl her begonnen hat der Urlaub eigentlich erst, als wir unser Auto abgeholt und voll getankt hatten.
Vorher gab es noch: Eine goldene Hochzeit und das Aufräumen hinterher. Einen angenehmen Flug, eine Busfahrt von Keflavik nach Reykjavik, einen Fußmarsch mit Gepäck, eine Hotelübernachtung und einen Spaziergang zum Containerhafen. Die Fahrzeugübergabe war völlig problemlos und unbürokratisch. Alle Formalitäten wie Dieselsteuer, Zoll etc. hatte Eimskip schon für uns erledigt.
Bombardier Auto Neige
Der nächste Termin lautete: Treffen mit Klaus in 3 Tagen und in Egilsstadir an der Tankstelle.
Wir verließen Reykjavik in Richtung Norden und Osten und folgten durch grüne Landschaften der Ringstraße Nr.1 Hringvegur.
Am späteren Nachmittag konnten wir uns nicht mehr beherrschen und sind nach Süden ins Landesinnere abgebogen. Der Sonnenschein war mittlerweile vergangen und Nieselregen und kaltem Wind gewichen. Luftlinie 20km von Hveravellir endet dieser Abstecher an einem Fluß namens Blanda, den wir auch mit 4 Wochen Islanderfahrung nicht furten würden.
Am 4. Tag lagen gleich eine Handvoll edelster Touristenattraktionen am Weg: Godafoss, Myvatn, Hverfell, Námaskarð und etwas abseits noch Dettifoss.
Am 5. Tag begann nach dem Treffen mit unserer "Reiseleitung" der gemeinsame Teil des Urlaubs. Der erste gemeinsame Abstecher runter von der Straße ließ dann auch nicht lange auf sich warten.
Am 6. Tag fand das erste Experiment zum Thema "Auto versenken" statt und endete mit einem Rückzug.
Beda hat geschrieben:Hallo zusammen,
zum neuen Avatar und dieser SMS:hier eine kleine Bildergeschichte:Matthias hat geschrieben:Eine Kurzmitteilung erhalten:
"Lieber Matthias Das Islandteam hatte heute den ersten Tag Sommerwetter und ist weit gewandert. Gestern fast ein Auto in der Furt versenkt. Grüsse U B K"
Fortsetzung folgt!
Am 7. Tag haben wir das sonnige Wetter sofort ausgenutzt, um eine Wanderung zur Skaftafellsheidi zu machen.
Am 8.Tag war der 2. Versuch, in ein Flußtal hinein zu fahren, erfolgreich und belohnte uns mit einer herrlichen Wanderung mit leichten Klettereinlagen.
Der 9.Tag brachte mit der "Laki"Spalte ein echtes Highlight.
Am 10.Tag hatten wir wie an vielen Tagen nur fast trockenes Wetter mit sehr niedriger Wolkendecke und scharfem, kaltem Wind. Eher zum Auto fahren, als zum Wandern einladend. Um so gespenstischer wirkt dann natürlich die Landschaft auf einen. Aber einen räumlichen Eindruck des Gesehenen gewinnt man kaum. Von Kirkjubaejarklausturaus ging es auf kleinsten Pisten mit vielen Furten nördlich um den Myrdalsjökull. Das Nachtlager schlugen wir bei Þórsmörk am Fuß der Gletscher auf.
Am 11. Tag waren dann die Abteilungen "Lava bis zum Abwinken" und "Naßkalter Sturm bis zum Umfallen" dran. Er führte uns bis fast auf den Gipfel der Hekla. Am Ende des Tages hatten wir viele Varianten schwarzer Lava gesehen und hatten im strömenden Regen Landmannalaugar erreicht.
Am 12.Tag bei immer noch strömendem Regen haben wir uns fluchtartig aus dieser Region verabschiedet. Etwas verzögert wurde diese Flucht durch die Bergung eines Wohnmobils mit verstörtem und spanischsprechendem Inhalt. Übrigens standen mehr als 50 Personen samt ihrer Arctictrucks untätig herum und keine 30sec. später steckte der erste davon an genau der gleichen Stelle. Das Flußtal mit seinen Kiesbänken und mäandrierenden Wasserläufen hatte sich über Nacht in einen reißenden Strom verwandelt.
Háifoss, Stöng, die Geysire und der Gullfoss waren interessante Wegpunkte an diesem Tag.
Am 13.Tag folgten wir der F35 nach Norden und hofften auf besseres Wetter.
Am 14.Tag morgens in Blönduos hatten wir sowohl den berüchtigten Bankfeiertag, als auch das ärgste an Wetter hinter uns. Am Abend und einige km weiter westlich in Stykkishólmur war das Wetter dann wieder durchschnittlich schlecht.
Der 15. Tag führte uns nach Ólafsvík, wo uns aber Uhrzeit, Wetter und Preise vom Whalewatching abhielten. Hier trennten sich auch unsere Wege für mehrere Tage. An diesem Tag machten wir noch eine Runde auf der Snæfellsnes ab ca. 400m in den Wolken, aber auch mit ein paar Sonnenstrahlen. Am Abend wieder in Stykkisholmur ergatterten wir einen Platz auf der Warteliste der Fähre zu den Westfjorden. Beschlossen haben wir diesen Tag in einem hervoragenden Restaurant.
Gleich morgens am 16. Tag startete die Fähre mit uns an Bord Richtung Norden. Viel zu erzählen gibt es davon nicht aber nette Bilder.
Am Nachmittag des 17.Tages haben wir eine Strecke der etwas anspruchsvolleren Art gewählt:
Die Servicepiste entlang der Stromleitung vom Wasserkarftwerk am Borgarfjörður in Richtung Süden und über die Pingmannaheidi.
Das Nachlager wurde dann auf der Skalmarnes aufgeschlagen.
Den 18.Tag verbrachten wir fast komplett auf der Straße. Der Wunsch nach einer warmen Dusche führte zu deutlich mehr gefahrenen Kilometern, als wir uns gewünscht hätten, und nach Dalvik.
Der 19. Tag begann mit schönem Wetter und Wäschetrocknen, Einkaufen etc. und führte uns dann doch noch nach Süden bis Laugafell
Der 20. Tag brachte wieder mal normal bis sehr schlechtes Wetter. Wir fuhren weiter zur Askja und ein Stück weiter auf einen Campingplatz am Fuß des Herðubreið. Aufenthalte außerhalb des Autos blieben auf ein absolutes Minimum beschränkt.
Morgens am 21. Tag konnte man bei normal schlechtem Wetter tatsächlich den Gipfel des Herdubreid sehen. Diese Gelegenheit nutzten wir zu einem Ausflug auf die Askja. und in Richtung Kverkfjöll.
Nach 3 ziemlich zivilis- und veget-ationsfreien Tagen gönnten wir uns eine Luxushotelübernachtung im Gästehaus bei Egilsstadir direkt am Lagarfljot.
Am nächsten dem 22. Morgen waren wir mit Klaus verabredet und haben bei Bilderbuchwetter einen gemeinsamen Ausflug gestartet. Am Snæfell hatten wir aber leider schon wieder "normales" Wetter.
Am späten Nachmittag landeten wir dann mitten in der gigantischen Baustelle des isländischen Staudammprojektes Karahnjukar. Die Suche nach einem geeigneten Nachtplatz wurde durch ratloses Kopfschütteln über diesen ökologischen Sündenfall nicht einfacher. Fündig wurden wir erst nahe Klaustursel.
Der 23. Tag. Erstmal zum Tanken und Einkaufen nach Egilsstadir und dann wieder ein Stück zurück um das letzte gemeinsame Abenteuer anzugehen. Auf der Karte gut erkennbar, benötigten wir trotzdem mehr als 2 Std. um den richtigen Einstieg auf die Piste über die Hvannarheidi zu finden. Nahe Egilsstadir -dem winzigen Ort nicht der Stadt- trennten sich unsere Wege endgültig und wir fuhren im dichten Nebel weiter um in Vopnafjördur auf dem Campingplatz zu übernachten.
Strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen am nächsten dem 24. Morgen. Gut gelaunt ging es Richtung Norden immer am Meer entlang. Ein schöner Tag endete auf dem Campingplatz bei Ásbyrgi.
Am 25. Tag hatte das Auto Pause. Auch die Gattin gönnte sich eine Ruhepause. Der Gatte gönnte sich eine Tageswanderung entlang der Jökulsa a Fjöllum ,bei der ihm ganze 3 Menschen begegneten.
Am 26. Tag: Küstennebel! Trotzdem sind wir früh aufgebrochen, um in Husavik einen 2. Versuch im Whalewatching zu wagen. Er fand aber wegen Nebels nicht statt. "Dann testen wir halt das Wetter im Landesinneren!" Ab 150m Höhe hatten wir strahlenden Sonnenschein. Auf ziemlich unübersichtlichen, sehr staubigen und teilweise sehr scharfkantigen Wegen fuhren wir zur Krafla. Zu Ende ging dieser Tag am Godafoss.
27. Tag. Das Wetter ließ keine Wünsche offen. Also wagten wir noch eine Tour durch die Mitte, statt gemütlich nach Reykjavik zu fahren. Einfach immer Richtung Süden. Erst am Fjordungsvatn verließen wir die "große" Straße, um einer Piste am Fuß des Hofsjökull zu folgen. Am späten Nachmittag lockte uns dann wieder mal eine Servicepiste entlang einer Stromleitung. Sie beginnt mit einer spektakulären Furt kurz oberhalb des Haifoss. Es sollten noch einige folgen . Bei der 6. oder 7. Furt war dann Schluß. Die einzige erfolgversprechende Spur endete mitten im Fluß an einer Stufe, die unser Galloper einfach nicht schaffte. Rückwärts wieder den Fluß zu verlassen, war aber auch nicht ganz einfach. Außerdem war es sowieso Zeit ein Nachlager zu errichten.
Am 28. Tag folgten wir dann den einzigen in geeigneter Richtung abbiegenden Spuren. Sie führten uns auf eine Piste, einen Weg, ein Sträßchen, eine größere Straße, die Ringstraße Nr.1 und 4-spurig nach Reykjavik hinein. Es war etwas mühsam ein Hotelzimmer in der Innenstadt zu finden. Aber die Stadt, die Leute, das Wetter, die Restaurants waren die Mühe wert. Zwischendurch hatten wir auch unser Auto wieder abgegeben.
Am 29. Tag war dann wieder fast "normales" Wetter. Noch ein Spaziergang im waagerechten Nieselregen, Shuttlebus, Airportbus, Flieger und plumps in Frankfurt.
PS: Hier noch 2 lebenswichtige Verkehrschilder.
PSPS: Noch mal die Hauptdarsteller und ein Link: Island2004 und eine Suchmaschine mit Landkarte