da hat man Urlaubstage, kann aber nicht in Urlaub fahren. Da bleibt Uda & Belrike nur, die nähere Umgebung zu erkunden.
Zum Erkunden braucht man als erstes ein Ziel, das man noch nicht kennt. Bei mir ist das die Pfalz.
Bedingt durch einen Familienumzug habe ich in Heimatkunde die Pfalz nie und den Hunsrück zweimal durchgenommen.
Als nächstes mußten U&B feststellen, daß das analoge Kartenmaterial eher dürftig ist. Das Wandern im digitalen Tunnel verweigern wir bisher.
Ein paar Expeditionen von West nach Ost:
1) Baumholder
Ohne die US-Truppen und den Truppenübungsplatz würde die Stadt vermutlich aussterben. Ca. 4.000 Einwohner/ bis zu 15.000 Militärs
Der Truppenübungsplatz wurde in den 1930er Jahren entwickelt auf den Flächen von 14 verlassenen und noch nicht verlassenen Ortschaften.
Um von uns (oben rechts auf obiger Karte) dort hin zu kommen, muß man entweder nördlich die Nahe entlang oder südlich über die B420 um den Truppenübungsplatz herum fahren.
Auf der B420 durchquert man Orte wie z.B. Obermoschel, die kleinste Kommune mit Stadtrecht in der Pfalz.
Auf ihr folgen wir dem Glan unter anderem durch Lauterecken. Sowohl gemessen an der Einwohnerzahl als auch an der Gemarkungsfläche zählt Lauterecken zu den kleinsten Städten Deutschlands.
Hat das zufällig mit Kaiserslautern eine Verbindung? Aber sicher! Nahe des Betzenbergs entspringt die (Wald-) Lauter, die in Lauterecken in den Glan mündet.
Würden wir einfach weiter fahren, kämen wir nach Kusel. Mit 5405 Einwohnern ist Kusel die zweitkleinste Kreisstadt Deutschlands.
Schöne und gut markierte Rundwanderungen heißen in dieser Region Traumschleifen. Unser Testkandidat war Nummer 76: der Bärenbachpfad.
U&B, die sich eigentlich ins Hochgebirge wünschen, finden: Einzelne Rundumblicke möglich; verdammt viel Wald.Der Bärenbachpfad bietet einen wunderbaren Rundumblick über die Region bis hin in den Hunsrück und die Pfalz sowie die Stadt Baumholder in ihrer ganzen Vielfalt. Einzigartig, sind vor allem die Einblicke auf den noch aktiven Truppenübungsplatz Baumholder, der teils als Biotop und Rückzugsgebiet fungiert, aber auch militärisch genutzt wird.
Die Stille des Waldes und die Ruhe der Natur laden an vielen Stellen des Weges zum Verweilen und Genießen ein, aber auch Rastmöglichkeiten zum Grillen sind an der Strecke vorhanden.
Der Aufstieg zur Höhle am Wildfrauenloch ist nur mit gutem Schuhwerk möglich und nur für trittsichere Wanderer geeignet!
2) Bärenbach Vitaltour Bärenroute
Da gab es gestern ein kleines Missverständnis zwischen U&B.
Im Naheland heißen die netten Rundwanderungen Vitaltouren.
Der Bärenbach fließt zwischen Kirn und Idar-Oberstein in die Nahe.
Anfang und Ende der Runde liegen im Steilhang über der B41. Toll angelegt; eine Verständigung ist kaum möglich.
Sobald man die Steilwände bezwungen hat, wird es aber leise.
Wenn man gewöhnt ist, daß Rundwanderungen in eine Richtung führen und in einem Bogen zurück, ist es irritierend so im ZickZack geführt zu werden.
Davon abgesehen wirklich gut angelegt, abwechslungsreich und stellenweise herausfordernd. Manche Stelle möchte ich nicht bei feuchter Witterung begehen.
Ansonsten: Siehe oben.
Anmerkung:
Bei 3 auf der Karte verläuft der Weg auf einer Römerstraße. Das kommt öfter vor:
Im, am, auf dem Hunsrück z.B. der Ausonius- und der Sirona-weg:
3) 7 Höfe Tour
https://www.vielpfalz.de/artikel/sonnta ... r-berglandTypisch für das Nordpfälzer Bergland sind die weit verstreuten Höfe. Mal liegen sie direkt am Ortseingang, mal nahezu alleine auf der Höhe. Mit Kühen, Pferden, Schafen, Hühnern – oder auch nur noch den Spuren eines früheren Bauernhofes. Aus diesen teilweise jahrhundertealten Höfen wurden durch Erbteilung über die Zeit oft kleine Dörfer mit restaurierten Sandsteinhäusern und schmucken Bauerngärten, Kunsthandwerk und Direktvermarktern. Bei der 7-Höfe-Wanderung auf dem Bergrücken zwischen Alsenz- und Appelbachtal erlebt man das unterschiedliche Flair. Dazwischen spaziert man durch hügelige Wiesen, Felder und kurze Waldflächen und genießt immer wieder Panoramablicke auf den Donnersberg.
https://www.tourenplaner-rheinland-pfal ... 9794/#dm=1
Ganz anders diese Wanderung. Man wandert meistens im offenen Gelände und die Fernsicht wandert mit. Das bedeutet aber, überwiegend schattenlos. Nichts für den Hochsommer bzw. reichlich Wasser mitnehmen. Man wandert auf mal historischen aber meistens auf aktuellen Wirtschaftswegen.
4) alte Wanderwege z.B. Gutenbacher Hof - Forsthaus Philippenhaus - Schneebergerhof - Gutenbacher Hof
https://goo.gl/maps/iwQrhdVcPyZBbn8t6
Diese stammen aus der Zeit vor der Erfindung des Premiumwanderwegs. Die meisten verlaufen leider auf "Waldautobahnen". Das ist hart für die Füße und frustrierend für den Kopf. Dazu kommt, daß wie im Beispiel in Regionen, wo kein Mensch wandert, die meisten Alternativen mehr oder weniger zugewachsen sind. Da landet man auch mal in einer Sackgasse. Aber wer morsche Holzwegweiser, kleinere Offroadeinlagen und das anschließende Absammeln von Zecken nicht scheut, kann auch tolle Entdeckungen machen.
PS: Hinweis für Menschen aus Bayern und Baden-Württemberg:
Bei uns gibt es Windkraftanlagen und zwar reichlich. Davon darf man sich nicht schrecken lassen.