Öl für niedrige Temperaturen

Motor, Motorelektrik, Gasumbau

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Hannes-Kraisle
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Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Hannes-Kraisle »

Liebe Alle,

Ich hab bereits in den Reiseberichten gesucht und auch die Suche benutzt, aber ich habe nichts zum Thema gefunden.
Kalte Temperaturen, alter Diesel - Welches Öl?
Es gibt da glaube ich sehr viele Meinungen. Wir sprechen in meinem Fall von meinem Renault B110, einem 2.5L TD mit (noch nicht verbauter) Flammstartanlage.
Momentan ist 10W40 im Motor. In einem Reisebericht habe ich mal gelesen unbedingt 0W30/0W40 reinzukippen. Der Teilehändler meines Vertrauens sagte mir, dass das 0W40 bei einem Motor mit diesem Alter "sofort wieder herauslaufen würde".

Was wäre da eure Empfehlung, gibt es da Erfahrungen?
Mario, die Freunde von Dir die so oft ans Nordkap gefahren sind, könntest du die mal fragen?

Viele Grüße und einen guten Rutsch nachher!
Hannes
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MF
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von MF »

Moin

Die einhellige Meinung hier wäre IMHO 5w40.

Meiner Freunde frage ich mal. Sind aber alles Auto's , jünger als 6 jahre, die fahren wahrscheinlich eh 5W40 oder 5W30.

Zudem waren di schon so oft da oben, mich würde es aktuell wundern wenn die Jungs die Auto's speziell präparieren.

Vor zwei Tagen waren sie im Weihnachtsdorf. Da waren es -16 Grad, das kann dir hier auch passieren.

Ab und an hatten die auch mal -25. Das ist jetzt noch nicht die Herausfordeung für die Maschinen.

Gruß Mario
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Beda
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Beda »

Hallo Hannes,
das ist natürlich Unsinn.
Ein 0W40 Motoröl ist ein Öl, daß kalt einem SAE0W und betriebswarm einem SAE40 entspricht. https://de.wikipedia.org/wiki/Motor%C3% ... chs%C3%B6l
Also genau das, was Du brauchst.
Der Ölverbrauch sollte sich wenn dann nur minimal verändern.
Zur Veranschaulichung:
0W40 ist auch deutlich unter 0° noch problemlos ausgießbar.
10W40 schon eher wie Honig.
20W40 wie zähflüssiger Honig. Ohne Anwärmen nicht umfüllbar.

Eine Flammstartanlage habe ich ein einziges Mal gesehen und repariert. Mit mäßigem Erfolg.
Ich würde in deinem Fall auf Startpilot bzw. Bremsenreiniger setzen
und keine zusätzliche potentielle Fehlerquelle in das Kraftstoffsystem einbauen.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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MF
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von MF »

Moin
Hannes-Kraisle hat geschrieben: 31.12.2021 - 18:29
Mario, die Freunde von Dir die so oft ans Nordkap gefahren sind, könntest du die mal fragen?
Die Freunde sind derzeit mit einem Crafter4x4,einem Hilux4x4 und einem L2004x4, sowie einem Citreon Jumper 4x2 unterwegs.
Bis auf den Jumper sind die Auto's nicht älter als 6 Jahre.

Stefan (Hilux) ist aber auch schon mit älteren Auto's hochgefahren.

Kurz vor dem Nordkap hatten sie gestern -23 Grad.

An den Auto's wurde nichts verändert. Einzig das Wischwasser wurde bewusst bis -40 Grad gewählt.
Stefan's Empfehlung. Wo möglich gerne doppelt planen.

Zb wenn es um's Thema Heizung geht.

Bei der Truppe laufen die Kabinenstandheizungen durch, auch wenn sie getrennt vom Fahrerraum mitfahren.

Aktuell verfolge ich auch auf Instagramm eine V46/Jimny Combo auf dem Weg zum Nordkap.
Die haben ihre Reifen gespikt.


Gruß Mario
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Hannes-Kraisle
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Hannes-Kraisle »

Guten Morgen.
Ein frohes neues Jahr euch allen!

Zum Öl:
Generell würde ich da zustimmen und vor allem ist das Öl im Warmen zustand immer dünner als im kalten Zustand, weshalb es quatsch wäre, dass es im kalten Zustand aus dem Motor siffen könnte - so wohl die Erfahrung eins Landmaschinenbesitzers.
Was ich mich nu frage: Egal ob 10W40 oder 0W40 - Das Öl hat bei 100grad eine Viskosität von 40. Nun sind das aber wohl Grenzbereiche, die nicht erreicht werden (?) und vielleicht ist das 0W40 bei 90grad zum Beispiel dann dünner als ein 10W40 und somit würde ein alter Motor siffen?!
Ich habe da ein Test gesehen und da war zum Beispiel ziemlich eindeutig ein 5W20 bei kalten Temperaturen deutlich dünner als ein 5W50. Macht natürlich irgendwie auch Sinn, aber die Frage ist wie unterschiedlich sich Öle verhalten können, fern von den Grenzbereichen.
https://www.youtube.com/watch?v=KhL_g5LscTw&t=1068s
Es ist also doch nicht ganz so einfach wie die Angaben der Hersteller es sagen.

Zur Flammstartanlage:
Ich versuche es relativ simpel zu halten. Die Glühkerze (Brenner) kommt in das dafür vorgesehene Loch an der Luftansaugung, vom Überlauf der ESP ein T-Stück zu einem Magnetventil, vom Magnetventil zur Glühkerze. Über Relais schalte ich per Taster das Magnetventil und die Glühkerze, lasse vorglühen und wenn ich starte (mit gedrücktem Knopf) kommt über den Überlauf der ESP durch das offene Magnetventil der Diesel auf die Kerze und verbrennt. Da hierfür nur 0,2bar benötigt werden, braucht es keine extra Pumpe. Soweit die Theorie.

Startpilot wird natürlich mitgenommen, allerdings hat mir der Vorbesitzer davon dringend abgeraten (warum auch immer).

Viele Grüße
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Beda »

Hannes-Kraisle hat geschrieben: 01.01.2022 - 12:38 Guten Morgen.
Ein frohes neues Jahr euch allen!

Startpilot wird natürlich mitgenommen, allerdings hat mir der Vorbesitzer davon dringend abgeraten (warum auch immer).

Viele Grüße
Hallo Hannes,
damit sollte man schon vorsichtig sein.
Viel hilft viel, ist da grundfalsch.
Sprüht man zu viel, kracht es gewaltig im Gebälk und der Motor dreht kurz hoch.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Beda »

Hi,
in meiner Firma hatten wir viele Jahre ein vollsynthetisches 0W40 und ein teilsynthetisches 5W40 als Standardöle.
Klar erkennbar waren, einmal wasserklar gegen honigfarben, bessere Pumpbarkeit von 0W40 bei gleichen Temperaturen und geringere Alterung von 0W40.
Für einen potentiellen Ölverlust oder -verbrauch halte ich diese Unterschiede für irrelevant.
Der einzige Grund, 0W40 nicht mehr zu bevorraten, war das Aufkommen der Partikelfilter.
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Hannes-Kraisle »

Hallo!
Ergo: für die Reise ist die Empfehlung ein 0w40?

Viele Grüße
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Re: Öl für niedrige Temperaturen

Beitrag von Joe »

Moin,

die Warnung bezüglich undicht und erhöhtem Verbrauch bei alten Motoren und 0er Öl hat vermutlich folgenden Hintergrund: 0W- und 5Wxx Öle sind in der Regel hochwertige vollsynthetische Öle, welche eine sehr gute Reinigungswirkung haben. Bei älteren Motoren werden viele Dichtungen und Simmerringe oft nur noch von Dreck und Verkokungen abgedichtet. Auch Kolbenringe sitzen hier oft in einem Koksbett. Durch die höherwertigen Öle werden diese Ablagerungen dann meist recht schnell und effektiv gelöst, wodurch es dann zu Undichtigkeiten kommen kann. Allerdings ist Dreck IMHO auf Dauer auch nicht ideal, um einen Motor abzudichten und es würde über kurz oder lang sowieso undicht werden :wink:

Gruß Rolf
seit über 22 Jahren Galloper 2,5 TCI, SWB, EZ 06/2001 // Outlander 4x4, Automatik, Diesel, EZ 07/2018
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