Südafrika 2007

ferne Meere, Länder und Völker

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Joe
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Beitrag von Joe »

Hallo Florian,

freut mich, dass Ihr gesund und munter zurück seit :D

Aber ich finde es echt gemein, uns solche Bilder zu präsentieren, mach die sofort wech ... :motzen: :motzen: :motzen:

Ne, Quatsch :D - super Bilder, gerne mehr davon :super: auch wenn ich davon sofort Fernweh bekomme :wink:

Grüße
Rolf
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Beitrag von Schlappohr »

Servus Ihr

vielen Dank fürs Willkommen - schön wieder hier zu sein! Ich greife dem Reisebericht jetzt sicherlich nicht vor, wenn ich jedem Südafrika nur wärmstens empfehlen kann - für mich ein Traumland.

Nach 6.800 km kann man behaupten doch schon etwas vom Land gesehen zu haben und es war auch nicht gerade mein erster Aufenthalt da unten. Südafrika leidet unter einem ziemlich schlechten Ruf, aber vielleicht bewahrt das auch das Land noch ein wenig vor dem totalen Massentourismus.

Unser Reisebericht ist in der Mache und ist vielleicht für einige von Euch ein kleiner Appetitanreger :wink:

Tja und Bilder habe ich noch einige - vielleicht findet sich ja am Wochenende Zeit noch ein paar hier zu veröffentlichen wenn Ihr das möchtet.

Herzliche Grüße
Florian

@ Ulrike: aber gerne :wink:
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Beitrag von Schlappohr »

So, nachdem ich inzwischen schon wieder kurz weg war, ist jetzt etwas Zeit unsere Reisenotizen zusammenzufassen. Ich möchte betonen, dass es sich hier nicht um einen Extremreisenexpeditionsbericht handelt sondern einfach nur ein paar Eindrücke von Reisen in Südafrika weitergibt. Wer also was von Bergungen von Autos aus Flussdurchfahrten, Suchen nach Ersatzteilen oder Erbeuten und Zubereitung von Nahrung lesen möchte sollte hier hin:

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Ansonsten viel Spaß - ich werde versuchen in den nächsten Tagen noch ein paar Bilder hinzuzufügen.

Gruß
Florian
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 1 - 11.08.2007
Planmaessige Ankunft in Johannesburg mit SAA. Mietauto uebernommen - ein (natuerlich) rechtsgesteuerter Hyundai Tucson. Fahren geht ganz gut, aber ich verwechsle noch staendig die Scheibenwischer- / Blinkerhebel. Naja, wird schon noch. In unserem B&B (Abigails in Parkview) erwartet uns ein "Nancy Seelentroester" - Irgendeine abenteuerliche halbhohe Mischung aus Jagdhund, Ridgeback und Basset und das ganze mit O-Beinen auf die selbst John Wayne neidig gewesen waere. Fenr ist extrem liebesbeduerftig und scheint Dennis und Sandra als neue Betreuer auserkoren zu haben. Unsere Behausung ist ein ehemaliger Pferdestall aus den 20er Jahren und recht gemuetlich. Nur die extrem enge Einfahrt in den winzigen Innenhof macht mir noch etwas Kummer. Erwaehnte ich schon, dass das Mietauto erst 3.000 km drauf hat?

Auf dem Markt in Rosebank kaufen Sandra und Dennis nach laengeren Verhandlungen (von 150 Rand zu je 90 Rand) eine Kette und ein geschnitztes Nilpferd. Spaeter ein Besuch im Markettheatre, ausgedehnte Fahrten durch Johannesburg (Im Vergleich zu meinen früheren Besuchen hat sich die Sicherheitslage unglaublich verbessert) und abschliessend ein wunderbarer Abend im Moyo - ein afrikanisches Restaurant in dem wir auf der Veranda in Ledersesseln sitzen und den Sonnenuntergang ueber einem kleinen See geniessen koennen.

Tag 2 - 12.07.2007
Erste Erkenntnis: Nachts wird es hier noch saukalt. Gastherme braucht ein wenig bis heisses Duschwasser da ist - Pech fuer die Erste unter der Dusche... Leichte Orientierungsprobleme beim Fruehstuck und eine reichlich verwirrte und komplizierte Besitzerin die am Abend nach England zu Ihren Kindern fliegt. Wir fahren nach Sterkfontein. Unterwegs müssen wir anhalten und die beiden Rhinos am Strassenrand fotografieren. Als sich Florian ihnen naehert drehen beide ihm den Hintern zu. Warum wohl? In Sterkfontein lernen wir "Little Foot" und "Mrs. Ples" kennen und krabbeln durch beeindruckende Höhlen. "Little Foot" hat ein stolzes Alter von 3,2 Millonen Jahre während "Mrs. Ples" mit 2,6 Millionen Jahren ein richtig junger Hupfer ist. Dafür sind sich die Wissenschaftler nicht mehr ganz sicher ob die Mrs. nicht vielleicht doch ein Mr. ist.

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Anschliessend viel zu üppiges Mittagessen in The Caves und Überlandfahrt. Sehr viele neue Autos der oberen Mittelklasse auf der Strasse und dann auf einmal links am Strassenrand die ersten Slums für Sandra und Dennis. Heute Abend waren wir auf höchst dringlichen Wunsch von Dennis noch mal mit Freunden zu einem Sundowner im Moyo. Morgen geht es dann nach dem Frühstück langsam ins wirkliche Südafrika, denn Johannesburg ist davon sehr weit entfernt. Zum Glück haben wir ja unseren Kartenprofi dabei, der mich hoffentlich vernünftig aus diesem großstädtischen Strassengewirr herausführt, während ich weiter mit Blinker- und Scheibenwischerhebel kämpfe... Auf meine Frage beim Mittagessen, ob er das machen würde kam als Antwort dass wir ja nur die Jan Smuts Strasse runter und dann auf die Autobahn muessen. Ich fuerchte fast dass er damit vollkommen recht hat, wo auch immer diese Jan Smuts Strasse sein mag. :achselzuck:

Tag 3 - 13.08.2007
Wir machen uns auf den Weg nach Graskop. Bis Florian sich an das "verkehrte" Fahren gewöhnt hat, dauerte es ein wenig, aber nachdem wir aus der Stadt draussen waren ging es ganz gut.

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Bis Belfast ging es immer geradeaus, die Landschaft eben und braun. Nach Lydenburg sind wir auf der Panoramaroute über Sabie zu den Mac Mac Falls gefahren.

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Eigentlich bietet die Strasse ein beeindruckendes Panorama, doch leider hat es hier vor 2 Wochen die schlimmsten Buschbrände seit Jahren gegeben. So fuhren wir fast 2 Stunden durch eine völlig unrealistisch wirkende schwarze Landschaft.

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Erwähnen sollten wir noch, dass einmal 3 Paviane plötzlich unseren Weg kreutzten. Langsam wird es doch Afrika und Sandra und Dennis haben heute sicherlich mehr zu verarbeiten als die letzten Tage. Viele Schwarze auf den Strassen und keine Häuser mehr sondern viele Blechhütten. Man spürt die Armut und sieht trotzdem so viele fröhliche und freundliche Gesichter. Einkaufen im Spar Markt fast wie daheim - alles sehr ähnlich und doch ganz anders da es fast keine Produkte mit den selben Namen wie bei uns gibt. Für 15 € alles was das Herz begehrt, denn heute ist Selbstversorgung angesagt. Wir sind in der Mogodi - Lodge in Graskop in einem Chalet eingebucht und der gemauerte Grill vor dem Chalet und der Kamin im Chalet wollen ausprobiert werden. Anmerkung: Heute nur drei Mal Scheibenwischer- und Blinkerhebel vertauscht! Dafür allerdings rund 50 m auf der falschen Strassenseite gefahren. Naja, wird schon noch. Was ich nicht verstehe: warum kann man fast ueberall mit Visa bezahlen nur nicht die Strassenmaut (3,70 ?). Die nehmen ja durchaus Visa dort - aber nur Karten aus Südafrika. Sehr seltsam Tag
Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 08:41, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 4 - 14.07.08 Am Morgen die beruhigende Erkenntnis, dass unser Haus nicht abgebrannt ist - trotzdem wir im Wohnzimmer das Feuer im Kamin haben zu Ende brennen lassen. :lol: Auf dem Weg zum Frühstück "the Swing" begutachtet - Adrenalinkick für Leute, die es Klasse finden sich an einem Haken an einem Seil das über eine Schlucht gespannt ist zu hängen und rüber zu rutschen. Nachdem wir nicht wissen was wir auf der anderen Seite sollen, gehen wir lieber zum Frühstücken. Danach geht es in das Goldgräberstädtchen Pilgrims Rest, das 1873 gegründet wurde und heute weitestgehen noch im Originalzustand bewahrt wurde.

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Sandra und Dennis probieren Fruchtkonzentratteig der aufgerollt wurde - eine typisch südafrikanische Süssigkeit die ich mir schon vor 28 Jahren reingestopft habe bis mir schlecht war. Ansonsten ist Pilgrims Rest inzwischen extrem touristisch aufgezogen, aber das ist vermutlich die einzige Möglichkeit so ein Städtchen im ursprünglichen Zustand zu erhalten. Zahle bei der Rückkehr für nichtbestelltes Autoscheibenputzen 2 Rand. Autowaschen hätte 40 Rand gekostet. Auf dem alten Friedhof schliesse ich Frieden mit meinem persönlichen Albtraum, der fast 3 Jahrzehnte lebendig geblieben ist. Meine Eltern haben mich gleich am ersten Tag in Südafrika auf eine Schlangenfarm gebracht. Von da ab hatte ich sehr viel Angst vor Schlangen und auf eben diesem alten Goldgräberfriedhof lag dann plötzlich eine vor mir. Danach war diese Reise ein einziger Schlangenhorror. Naja, die Schlange ist wohl inzwischen gestorben und so ist der Friedhof heute ziemlich unspektakulär. Weiter ging es dann die Panoramaroute. Erschreckender Weise fahren wir erneut noch mal rund 8 km an verbrannten Wäldern und Steppenflächen vorbei. Gods Window, Pot Holes, Blyde River Canyon, Three Rondavels und andere Aussichtspunkte erlauben uns immer wieder unglaubliche Ausblicke von etwa 1500 m Höhe hinab in die Lowfields. Beim Mittagessen beobachten wir eine Herde rotzfrecher und cleverer kleiner Äffchen die über die Essensreste der Touristen herfallen. Die Abfalleimer sind extra so konzipiert, dass diese kleinen Kerlchen nicht an den Inhalt kommen. So essen wir, beobachten die Affen, fotografieren sie und ziehen ab und zu den Kopf ein, wenn eine der Kioskangestellten beim Abräumen wieder eine leere Coladose nach den Restejägern wirft. Nach der Rückkehr in Graskop noch getankt. Der Tucson braucht etwa 8,5 Liter Normalbenzin und wir bezahlen für 46 Liter 340 Rand - ein Traum! Und ich bezahle mal wieder für nichtbestelltes Scheibenputzen 2 Rand... Persönliche Anmerkung : zwei mal Scheibenwischer - 0 Meter auf der falschen Seite! Sandras Erkenntnis des Tages: Afrikaner schlendern. Wann immer man sie unterwegs sieht, sie scheinen es NIE eilig zu haben. Stressbedingte Krankheiten scheinen hier nicht an der Tagesordnung zu sein. 2. Erkenntnis des Tages: hast du eine Warnweste an, bist du wichtig wie auch immer 3. Erkenntnis des Tages: sanitäre Anlagen sind überall sehr gepflegt und immer sauber.

Tag 5 - 15.08.2007
Heute ging es in den Krügerpark. Die Fahrt dahin geht ewig lang über schnurgerade Strassen. Links und rechts davon viele typische Siedlungen der Farbigen. Lauter kleine Häuser mal mit mal ohne Dach, häufig nur Ruinen, entweder noch nicht fertig oder schon wieder zerfallen. Am Strassenrand sieht man immer wieder Frauen mit Kanistern beim Wasserholen. Wir sind hier nicht im ärmsten Afrika und doch macht es uns betroffen wie wenig wir uns manchmal bewusst sind wie gut es uns doch geht. Wir nähern uns dem Krügerpark, haben das Gate noch nicht passiert da stehen rechts neben uns schon die ersten Elefanten! Gross, mjestätisch, beeindruckend. Das Einchecken in den Park verläuft unproblematisch, wir versorgen uns mit Karten und Büchern und sind gespannt was uns jetzt erwartet. Um es gleich vorwegzunehmen: unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen! Bis sich das Auge an die Umgebung gewöhnt hat, dauert es ein wenig aber dann entdecken wir die ersten Impalas. Es dauert nicht lange und wir sehen viele lustige und bunte Vögel z.B. den Rotbrustnektarvogel. Wir sehen die Impalas Immer besser, dann auch Gnus, Zebras, an einem Wasserloch dann auch Hippos und Paviane.

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Als wir fast an unserem Camp angekommen sind laufen uns unsere ersten Giraffen über den Weg! Mit soviel Glück am ersten Tag nach nur wenigen Stunden haben wir nicht gerechnet. Als wir dann unser Camp erreichen hat es 40 Grad Aussentemperatur. Wir beziehen unser kleines Rondable und machen uns nochmal auf den Weg nach draussen (im klimatisierten Auto kann man es aushalten). In zwei Stunden treffen wir dann nochmal auf Elefanten, Impalas, Gnus, Paviane und eine Herde von 10 Giraffen!!! Typisches Anfängerglück!

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Wir beobachten einen jungen Elefantenbullen beim Trinken am Fluss und zwei Bullen bei jugendlichen Rangeleien. Im Lager kaufen wir eine Wildcard, die jetzt quitschegrün meinen Geldbeutel schmückt und uns freien Eintritt zum Krügerpark und später zum Addo Elephant Park bietet. Ausserdem kann man damit an waaahnsinnig vielen Plätzen und in noch mehr Geschäften Discount auf Dinge bekommen die man braucht oder auch nicht... Und damit Dennis und Sandra was sehen kaufen wir auch noch ein Fernglas. Vor dem Abendessen in unserem Camp dann die Horrornachricht. Das Ladegerät unseres Laptops ist anscheinend hin. Das heisst - keine Möglichkeit die Fotodateien von den Spreicherkarten auf die externe Festplatte zu überspielen! Mir bleiben derzeit nur noch rund 300 Fotos, dann sind die Speicherkarten voll. Naja, vielleicht kann ich morgen im grössten Camp des Krüger Parks Skukuza eine Lösung finden. (Wenn es in diesem Camp sogar einen Golfplatz gibt, finde ich auch eine Lösung für dieses Problem!) Morgen früh wollen wir um sechs Uhr, wenn das Tor des Camps geöffnet wird losfahren und die Tiere ganz früh beim saufen am Fluss beobachten. Dabei fällt mir was ein: die Flasche Castle Lager Bier kostet nur 8 Rand - ein tolles Land! Anmerkung: einmal Scheibenwischer statt Blinker und einmal Blinker statt Scheibenwischer nach Flussdurchfahrt. 0 m auf der falschen Seite.

Tag 6 - 16.08.2007
Heute nacht haben wir einen Löwen brüllen gehört - selltsames Gefühl! Wir haben es tatsächlich geschafft vor dem Sonnenaufgang aufzustehen und um sechs Uhr bei Toröffnung das Camp zu verlassen. Um es vorwegzunehmen - wir wurden mehr als belohnt! Schon nach ein paar Metern stand schon am Strassenrand eine Elefantenmama mit Baby. Später kamen viele Impalas, Kudus, Zebras unendlich viele Giraffen, bunte Vögel, Riesentrappen, Afrikanische Steinböcke, Büffel und als absoluter Höhepunkt zwei Breitmaulnashörner - das Ganze mit einem wunderschönen Sonnenaufgang gemischt.

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Zum Glück haben wir ja Bilder, denn sonst würde uns wohl keiner glauben dass wir so viel unverschämtes Glück haben und nach noch nicht mal 24h schon vier der Big Five gesehen haben! Ein besonderes Highlight war, als wir in etwa 50 Meter Entfernung auf der anderen Seite eine Flusses eine Elefantenherde beim Frühstücken beobachten durften. Darunter war auch ein ganz kleines Elefantenkalb, dass zwischen den Beinen seiner Mama die Welt entdeckte. Das Ganze von Hinten mit dem warmen Licht der aufgehenden Sonne beleuchtet. Danach geht es weiter Richtung Skukuza. Wieder sehen wir viele Zebras, Antilopen und Giraffen, sowie Impalas die wir auf Grund ihrer Häufigkeit inzwischen "Werbepause" nennen. Trotzdem lieben wir jedes Einzelne von ihnen - besonders dann wenn sie den hier üblichen RCR's, den Road Crossing Rules, folgend warten bis wir kommen um dann erst die Strasse zu überqueren. Das ganze im bereits früher beschriebenen afrikanischen Still - schlendernd. Das war schon vor dreissig Jahren so und wird wohl auch immer so bleiben. An einem Wasserloch in dem sich unter Beobachtung von Sekretärvögeln und rund 10 - 15 Flusspferden zwei Flusspferde sich zu vermehren versuchen, erzählt uns eine südafrikanische Familie, dass vor 5 Minuten eine Löwin das Ufer entlang gewandert sei ! Jetzt soll die Löwin im Schatten unter dem grünen Busch zwischen den beiden abgestorbenen Bäumen liegen. Wir packen unser neuerworbenes Fernglas und suchen alle Büsche ab. Nach dreissig erfolglosen Minuten fahren wir frustriert weiter und beschliessen anderen Tiersuchern kein Wort mehr zu glauben. Am Nachmittag dann Ankunft in Skukuza. Ich finde dieses grösste Camp im Krüger Park entsetzlich da einfach zu gross. Die gute Nachricht: das Ladegerät ist doch nicht kaputt sondern irgendetwas war in Satara mit der Steckdose. Bilder auf die Festplatte geschaufelt - Papa ist überglücklich und kann weiterknipsen. Anmerkung von Mama und Dennis: immer noch kein Fleissbildchen für Papa, denn kurz vor dem Camp einmal gewischt statt geblinkt ;-)

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Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 7 - 17.07.2007
Heute Morgen starten wir nicht ganz so früh, wir brauchen alle eine kleine Pause. Wir versorgen uns mit Lebensmittel, da unser nächstes Camp eher winzig ist und weder über einen Laden noch über ein Restaurant verfügt. Immer wenn jemand im Auto "Werbepause" ruft stehen Impalas am Strassenrand. Und wir rufen oft "Werbepause". Wir haben ihnen diesen Namen gegeben, weil sie immer und überall sind und wir sie so nett finden wie sie da stehen und nur zu warten scheinen bis jemand vorbeikommt - und natürlich genau dann über die Strasse wandern. Das erste grosse Erlebnis des Tages waren dann die beiden Elefanten, die nicht mal 4 Meter neben uns im Wald standen. Wir konnten sie eine lange Zeit beobachten. Danach kreutzte ein stolzer Hornrabe unsere Weg. Das nächste Erlebnis war dann ein Affe der entdeckt hatte, dass Florian ein Stück Brot auf der Ablage liegen hatte. Also hüpfte er schnellentschlossen auf unsere Windschutzscheibe und versuchte an das Brot zu kommen. Wir mussten alle herzlich lachen.

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Heute hatten wir auch mal längere Zeit Strecken ohne Tiere - nur "Werbung" begleitet uns den ganzen Tag. Als wir nach unserem Mittagsstop auf einer einer Brücke einige Autos stehen sehen wissen wir, dass es hier was zu sehen gibt. Und tatsächlich: in einem Wasserloch badet ein Rhino. Als es fertig ist mit baden nutzen ein paar Warzenschweine ihre Chance auf ein kühles Nass. In einem Seitenweg treffen wir auf Herren Giraffe, der ohne Scheu vor uns über die Strasse wechselt. Einfach beeindruckend. Bevor wir dann unser Camp erreichen entdecken wir eine Elefantenherde. Gerade waren sie an einem Wasserloch und jetzt führt die Leitkuh den Rest der Herde direkt vor uns über die Strasse. Diese Tiere strahlen trotz ihrer Grösse so viel Friedfertigkeit aus, dass wir uns trotz der Nähe zu den Tieren nie bedroht fühlen. Wir sind aber dennoch vorsichtig! Unser Camp ist wirklich klein aber unser Rondable ist riesig.

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Im Camp leisten uns einige Affen Gesellschaft. Wir schmeissen den Grill an und noch bevor wir fertig sind mit Essen geht das Licht aus. Kein Strom mehr und der Rest des Abends geschieht im Dunkeln :wink:

Tag 8 - 18.08.2007
Heute sind wir wieder früh unterwegs. als erstes begrüsst uns eine Elefantebherde die links und rechts am Strassenrand frühstückt. Unseren Frühstücksstop könnte man auch umschreiben mit "die Vögel" . An den Picknickplätzen wimmelt es nur so von Gelbschnabeltokos, die nur darauf warten, bis sie etwas abbekommen. Dabei sind sie unverschämt frech und belagern die Tische. Nachdem Sandra erst schonmal von einer frechen Harlekinwachtel in den Zeh gepickt wurde, stürzt sich einer dieser Gesellen auf sie, als sie gerde dabei ist sich eine Pommes in den Mund zu schieben. Er erwischt nur den Daumen und die Pommes landet im Kaffee. Wir beschliessen, dass wir die Tokos ab sofort nicht mehr so nett finden. Es ist Wochenende und der Park ist voll. Auf den Hauptstrassen sind weit mehr Autos unterwegs als an den anderen Tagen. Wir empfinden das fast schon als unangenehm und das obwohl es sich für deutsche Verhältnisse immer noch nicht um Verkehr handelt.

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Ausser den üblichen Verdächtigen entdecken wir heute noch ein riesiges Krokodil, dass sich auf einer kleinen Landzunge mitten im Fluss sonnt und eine dick rausgefressene Hyäne die in einem Flussbett wohl ihren Verdauungsschlaf hällt. Der Nachmittag ist geprägt von Tieren mit runden Hinterteilen. Viele Hippos und dann ein riesiger Elefantenbulle. Der lässt keinen Zweifel daran, wer hier der Chef ist und wir sind sehr darauf bedacht genügend Abstand zu halten. Dieser riesige Bulle flösst uns allen eine Menge Respekt ein und er beobachtet unser Auto immer sehr genau.

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Unser Camp ist diesmal das Talamati Bushfeld Camp. Es liegt direkt an einer Wasserstelle und unser Begrüssungskommando ist diesmal ein aussergewöhnliches: ein Rhino steht am Wasserloch! Nur zwei Meter neben dem Camptor und so nahe, dass man es toll beobachten kann.

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Diesmal haben wir ein grosses Guesthouse und das Camp hat eigene Beobachtungsstellen. Vielleicht mal noch einige grundsätzliche Infos : hier wird es um halb sieben schlagartig dunkel und zwar sehr dunkel. Daher schliessen die Camps alle zu dieser Jahreszeit um 6 Uhr die Tore. Bei einer Wegstrecke von 240 km sind wir tatsächlich 11 Stunden unterwegs! Aber es macht riesigen Spass. Am Abend nach dem Essen gehen wir in der Dunkelheit noch zur Beobachtungsstelle ans Wasserloch. Und wir können mehrere Elefantenherden beim Tränken beobachten. Es sind viele kleine Elefanten dabei und die Kühe sind sehr auf deren Sicherheit bedacht. Langsam verziehen sich die Elefanten wieder in den Busch und wir uns ins Bett.

Tag 9 - 19.8.2007
Heute mal wieder vor dem Aufwachen aufgestanden. Dennis war sofort fit und das Auto recht schnell beladen. Der lösliche Capuccino, den wir heute das erste Mal ausprobiert haben, war das beste Kaffeeähnliche Getränk seit München. Sind wir hier die Einzigen, die von gutem Kaffee träumen? Vielleicht eine Geschäftsidee? AfriCoffee...

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Nachdem am Campnahen Wasserloch nichts los ist geht es gleich weiter - heute über Tshokwane, Lower Sabie zu unserem heutigen Camp Crocodile Bridge in dem wir am späten Mittag unseren Rondable - Schlüssel in Empfang nehmen, kalte Cola kaufen und das Auto auftanken. Inzwischen sind wir schon weit über 700 km durch den Krüger Park gekreuzt! Nach dem Tanken geht es gleich wieder auf unsere Nachmittagsrunde bis ca. 17:00 Uhr. Auch heute sehen wir wieder wunderschöne Antilopen, Büffel, Zebras, "Werbepausen" einen Reiher im Fluss, mehrere Fischadler, eine Krokodil, unsere geliebten Elefanten und Giraffen und an der Ntandanyathi Beobachtungsstelle eine Herde Hippos, die größtenteils Mittagsschlaf gehalten haben.

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Und weil alles so wunderbar ist möchte ich an dieser Stelle mal endlich die ganzen Beschwerden auflisten, weil schließlich sind wir ja noch immer Deutsche und haben die genetische Vorraussetzung und weltkulturelle Verpflichtung zu motzen. Da ist zunächst mal die sehr unprofessionelle Haltung einiger Tiere hier. Was ist denn das für eine Einstellung? Schlafende Hippos! Das gefährlichste Tier Afrikas auf dessen Konto die meisten Tötungen von Menschen im Jahr gehen? Schlafen? Unglaublich! Das selbe gilt für diese dekadente rausgefressene Hyäne, die da einfach mit gewölbtem Ranzen in der Mittagssonne im Sand am Fluss liegt und pennt. Dann diese unverschämten hässlichen Warzenschweine, die einem immer den Arsch zudrehen wenn man sie fotografieren will. Und dann noch diese Rotschnabel Tokos oder Hornbills wie sie hier heissen. Mitten auf der Strasse sitzen und keinen Millimeter weggehen! Das ist einfach keine richtige Einstellung zum Tourismus und schon gar nicht für die Fussball WM 2010 ! Appropos Strassen - die sind viel zu gut und werden den allgemeinen AfrikaAbenteuerErwartungen nicht gerecht! Bei Daktari konnten die nur mit offenem Dach fahren, weil die Insassen bei den Schlaglöchern teilweise einen halben Meter aus den Sitzen hochgerissen wurden! Und wir eumeln mit unserem Hyundai Tucson da rum als ob es nichts wäre. Weiterer ernster Beschwerdepunkt sind die sanitären Einrichtungen. Ja sind wir denn in Europa oder was? Ich erwarte in so einem Land in Afrika gefälligst mieserabelste hygienische Verhältnisse! Ansonsten sind alle zu nett und höflich und Bier und Spritt sind einfach zu günstig - weniger als 0,70 € pro Liter? Über was soll man denn da noch Jammern? Fazit der ersten Woche: der Afrika-Virus hat wohl Sandra und Dennis auch schon erwischt und dabei haben sie keine Ahnung was noch auf sie wartet... Und ich weiss dass ich nach meiner Rückkehr nach München ein Problem bekommen werde. Heute sind wir weit über eine Stunde lang eine Route durch Buschland gefahren, ohne auch nur ein Auto, ein Haus oder auch nur einen Strommasten zu sehen. Diese großzügige und verschwenderische Weite dieses Landes wird Deutschland mit seiner dichten Besiedlung, dem Strassennetz und den Milliarden Schildern wie eine Zwangsjacke wirken lassen. Wie viele Schilder wir haben, merkt man erst in einem Land wie diesem.
Ps: Hier entwickelt man seltsame Hobbies. Nachdem wir am Anfang noch entfernte Bäume und Steine für Tiere gehalten haben, beginnen wir nun Tiergattungen anhand ihrer Hinterlassenschaften auf der Strasse zu identifizieren. Pps: während wir gerade auf unserer Veranda zu Abend essen, kam an den Zaun ( ca. 5 m) eine Hyäne - diesmal nicht vollgefressen, was zeigt dass doch noch Hoffnung besteht. Allerding halt doch nur im Dunkeln, was dem Hobbiefotografen nicht wirklich hilft...

Tag 10 - 20.08.2007
Auch heute wieder munter und frisch kurz vor Sonnenaufgang aus den Federn - man hat hier einfach Angst was zu verpassen, wenn man zu lange liegen bleibt. In der Nacht haben uns die Hyänen mit Ihren typischen Schreien beglückt. An dieser Stelle müssen wir uns unbedingt bei den ca. 10 Straussendamen (und dem einen Strausserich in weiter Ferne) für das Nichterwähnen im gestrigen Bericht entschuldigen. Mädels - Ihr habt uns einfach verwirrt, denn laut Tierführer gibt es Euch hier gar nicht... Heute ging es über Lower Sabie und Skukuza nach Pretoriuskop. Gleich auf den ersten Kilometern wurden wir mit zwei Scharbrackenschakalen belohnt, die wirklich sehr hübsch sind. Dann gab es Büffel am Wegesrand im Licht des Sonnenaufgangs, ein sehr langes Krokodil, ein lustiger Graufischer auf der Mauer vom Stausee und vor der Einfahrt ins Camp Lower Sabie eine Horde rangelnder Paviane. Und wo rangelt man als Pavian von Welt? Logo - auf der Strasse - und einer bei uns auf dem Autodach. Beim Frühstücken wurden wir von Webervögeln belauert die auf unseren Toast scharf waren. Am Sunset-Damm hinter Lower Sabie gab es dann die grosse Show: echte Nimmersatte, riesige Krokodile, Flusspferde, Impalas - wir haben das Ganze fast eine Stunde beobachtet.

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Wenig später sieht Dennis eine Hyäne - Sandra noch das Hyänenbein und ich war zu langsam. Natürlich bleibt das "Tierchen" (bis zu 86 cm Schulterhöhe) jetzt unter der Brücke auf der wir mit unserem Auto stehen. Dann rasch einen Elefanten am Strassenrand, Paviane, farbige Ranger mit Gewehr auf dem Radl !!! und dann einen sensationellen Streit von zwei Nashörnern am Wasserloch. Zum Glück kein richtiger Kampf aber heftige Drohgebärden und Grunzschreie.

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Nochmal Paviane und an einem Wasserloch drei Rhinos und eine Giraffe. Während sich das kleinste Rhino mit sichtbarer Freude im Schlamm wälzt, beobachten wir, wie kompliziert es für eine Giraffe ist zu saufen. Auf dem weiteren Weg nach Pretoriuskop ändert sich dann plötzlich wieder das Landschaftsbild weil wieder grosse Flächen verbrannt sind. Aber kurz vor dem Camp sehen wir dann plötzlich auch wieder erste grüne Triebe im verbrannten Schwarz - die Natur erholt sich. Die verbrannte Landschaft hat aber diesmal auch was Gutes - auf den Wiesen in unserem Camp tummeln sich Perlhühner, Ockerfuss Buschhörnchen und Impalas.

Tag 11 - 21.08.2007
Wir stehen wieder früh auf, nachdem wir von einem freundlichen Piepsteil geweckt werden, der sich anhört wie wenn sich jemand eine Trillerpfeife in die Nase gesteckt hätte und dann vergessen hat, dass man auch durch den Mund atmen kann. Einem älterem Ehepaar, so ehrlich muss man sein, verdanken wir dann unser Erlebnis des Tages: wir dürfen einen Leoparden beobachten, der nur zwei Meter neben dem Auto läuft, dann die Strasse quert und es sich ganz nach Leopardenart auf einem Baum gemühtlich macht. Diese wunderschöne Raubkatze entschädigt uns dafür, dass wir die Löwen zweimal knapp verpasst haben.

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Wir fahren nochmal über verschiedene Camps und sehen wieder viele uns inzwischen so vertraute Tiere: Impalas, Gnus, Wasserböcke, Paviane, Zebras, Giraffen, Elefanten, Hippos, Büffel, Krokodile, Waaservögel aller Art und ganz zum Schluss nochmal drei Hornraben. Dann verlassen wir den Krügerpark und nehmen uns fest vor wieder zu kommen.

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Die "Zivilisation" hat uns wieder mit all ihrem Verkehr, ihrem Lärm, ihrem Gestank. Es dauert eine ganze Weile bis wir uns daran wieder gewöhnen. Wir hatten jetzt eine Woche kein Fernseher, kein Internet und keine Zeitung. Während unserer Pirschfahrten hören wir nichtmal Musik. Und uns hat nichts davon gefehlt. Wir sind abends um 8 ins Bett und um 5.30 aufgestanden und das immer freiwillig. inzwischen sind wir in einem B+B in der Nähe von Nelspruit. Morgen haben wir eine lange Fahrt vor uns: es geht nach St. Lucia. Wir sind neugierig was uns dort erwartet. P.S. Mlondozi Spot - wir geraten in eine riesige Gruppe Rentner. Wer noch mal behauptet nur pubertierende Schüler wären albern und schrecklich laut... :twisted:
Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 12 - 22.08.2007
Heute erst um 8:00 Uhr zum Frühstück. Unsere B&B Besitzerin Mimie serviert mit sehr mürrischem Gesicht das Frühstück. Alles was das Herz begehrt - vom Obstsalat bis zum Fruchtjoghurt und natürlich mal wieder den entsetzlichen löslichen Kaffee. Für mich sehr amüsant war der Gesichtsausdruck von Dennis, als er ein fast komplettes englisches Frühstück bestehend aus Spiegeleiern, Würstchen, Bohnen, gegrillter Tomate und in Butter in der Pfanne gebratene Toastdreiecke bekam. Statt den üblichen Röstiecken gab es Pommes und die Standartblutwurst hat gefehlt. Das hat Dennis jetzt dann allerdings weniger gestört. Nach dem Essen taut Mimie auf, fragt ob wir Lehrer sind und warum ich so gut Englisch spreche wo doch Deutsche normaler Weise nur sehr schlecht Englisch können. Sandra kommt zu dem Ergebnis, dass wir dringend unser Image überarbeiten müssen, wenn man uns für Lehrer hält... Bei der Abfahrt überlegen wir noch ob dieses Plätzchen nicht doch eher für Pärchen gedacht ist, die einen Ort für eine Nacht suchen. Egal - es war sauber und das Frühstück war gut. Kurz darauf sind wir auch schon auf dem Weg nach St. Lucia.

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Die ersten 30 Kilometer sind recht mühsam, da Dauerbaustelle. Das bedeutet, dass die allgemeine Geschwindigkeit auf 80 km/h gesenkt wird - ein Mördertempo wenn man weiss wie Strassenbauarbeiten in Südafrika aussehen. Der Charakter eines Autorennens wird dadurch unterstützt, dass alle 100 Meter (meistens) eine Frau steht und mit rotem Fähnchen winkt. Mitten in dieser Szene ruft unser alter Freund Jens aus Durban an, um unter anderem mitzuteilen, dass wir am Freitag nicht zu spät kommen sollen, da wir auf eine Party mit dem Motto "Punk" eingeladen sind. Sandra erklärt ihm dass wir gerade als Lehrer in einer seelischen Krise stecken und deshalb gerne mitkommen. Wir tanken in Badeplas und vermutlich war das Trinkgeld für die Tankwarte(!!!) zu hoch, denn ALLE Fenster des Autos sind nach einer Viertelstündigen Intensivbehandlung wieder im Auslieferungszustand des Wagens. Als wir fahren dürfen stehen die beiden winkend da, als ob sich alte Freunde trennen. Weiter geht es durch Amsterdam nach Piet Retrief. Bedenklich erscheinen Schilder am Wegesrand mit "Crime Warning - Do not stop!". Als guter oder schlechter Deutscher hat man ja sowieso eine gewisse Schilderhörigkeit und so bleiben wir halt nicht stehen, um zu gucken was passiert. Mal zur Statistik: am heutigen Abend werden wir einen Kilometerstand von 2.680 km, davon 1.248 km im Krüger Park gefahren erreichen. Nach 560 km und genau 6 Stunden Fahrt erreichen wir St. Lucia Auf dem Fussweg zum Strand sehen wir Krokodile und viele Flusspferde - alle noch im Süsswasserbereich des Flusses der hier ins Meer fliesst. Wir lassen den indischen Ozean über unsere Füsse schwappen und wandern auf dem warmen Sand am fast Menschenleeren Strand. Nur ein paar wenige Touristen und Angler sind zu sehen und eine Gruppe Schwarzer, die mit Hilfe eines Traktors ein Fischerboot aus dem Wasser auf einen Anhänger ziehen.

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Am Rückweg beim Hippobeobachten kommt Sandra mit einem Ehepaar ins Gespräch, dass eine Südafrikapauschalreise gebucht hat. Wir verpüren ein gewisses Mitleid als wir von Private Game Lodges hören und dass sie in einem Tag alle Big Five quasi vorgeführt bekommen haben. Das erscheint uns drei zu einfach und unsere Entdeckerherzen sind glücklich.

Schnell noch im Spar unsere Wasservorräte aufgestockt und dann in einem grichisch angehauchten Restaurant zu Abend gegessen. Und hier die beispielhafte Rechnung: 1 x Kinderpizza Margarita 1 x Guavensaft 2 x Prince Prawns (15 Stück) mit potatoe wedges 4 x Schweppes Bitter Lemmon (heisst hier Dry Lemon!) + Trinkgeld = 190 Rand also etwa 18 €

Tag 13 - 23.08.07
Der Tag beginnt entspannt und mit einem glücklichen Kind dass in seinem Appartment bombig geschlafen hat. June serviert uns ein sensationelles Frühstück und hat sogar für unseren vegetarischen Sohn Muffins aufgetrieben. Dass die allerdings eine Blaubeerfüllung haben ruft nicht nur Heiterkeit bei unserem Problemmitesser hervor. Egal - wir geniessen (u.a. RICHTIGEN, ECHTEN Kaffee aus der Kaffeemaschine!). Danach geht es ins ca. 35 km entfernte Cap Vidal. Der Weg führt durch ein UNESCO-klassifiziertes Weltkulturerbe und Naturschutzpark. Wir zahlen 100 Rand an einen freundlichen und fröhlichen Wächter und sehen schon nach nur etwa einem Kilometer in der Ferne zwei Rhinos. Die Landschaft verändert sich von satten, grünen Feldern langsam zu einem üppigen grünen Urwald und irgenwann kommen wir an einem fantastischen Sandstrand an, an den der indische Ozean grosse Wellen spült.

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Um drei Uhr nachmittags starten wir dann mit einem Boot zu einer Tour durch das Naturschutzgebiet des Binnensees - mit dem Ziel Hippos und Krokodile zu sehen. Beides haben wir gesehen und ehrlich gesagt beides schon fast etwas zu nah. Beeindruckend war auch das älteste erfasste Krokodil des Naturschutzparkes zu sehen. Man kann bei Entnahme einer Schuppe vom Schwanz unter dem Mikroskop - ähnlich wie bei Bäumen - die Jahresringe zählen. Vor uns liegt ein riesengrosses Krokodil mit einem Alter von 138 Jahren! Mindestens genauso beeindruckend ist die Erzählung unseres Skippers, dass ein 4,5 Meter langes Krokodil den Versuch ein Hippojunges anzugreifen mit dem Leben bezahlt hat. Die Mutter habe das Kroko böse zugerichtet. Nette Geschichte denkt man und schaut weiter aufs Wasser. Aber dann läuft auf einmal die Barkeeperin des Schiffes mit Fotos von Hippos mit aufgerissenem Maul, einem Foto eines verstümmelten grossen toten Krokodils und einem mehrere Kilo schweren Hipporeisszahn herum...

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Tag 14 - 24.08.2007
Wir packen unsere Sachen und beim Beladen des Autos stelle ich fest, dass Gärtner Abraham am Morgen unser Auto gewaschen hat, während Barbra und ihre Kollegin noch schnell unsere letzten T-Shirts gebügelt haben. Die drei Säcke mit schmutziger Wäsche haben übrigens je 45 Rand gekostet. Wir zahlen für zwei Nächte und zwei Zimmer incl. Frühstück, Bootstour und sensationellem Service 1.600 Rand und machen uns ein wenig traurig auf die Weiterreise. Da der Schlangenbereich der Krokodilfarm in St. Lucia wegen Umbauarbeiten geschlossen ist verzichten wir auf einen Besuch und fahren nach Durban, dass etwa 245 km entfernt ist. Nachdem es nirgendwo Autobahnraststätten gibt, verlassen wir nach etwa 150 km die gebürenpflichtige Autobahn und suchen nach einer Toilette. Wir durchfahren einen seltsamen Ort, der anscheinend um einen Golfplatz drumherum gebaut wurde und kommen nach Stangar - betriebsames schwarz-braunes Leben erwartet uns. Sehr betriebsam. Mann könnte auch sagen chaotisch. Ich setze meine beiden vor dem KFC ab und fahre die Hauptstrasse etwa 1km durch Chaos (in dem ich nicht parken kann) , drehe um und sammle die beiden wieder ein. Und weil es so spannend war, fahre ich die chaotische Hauptstrasse nochmal. Kein Problem, denn ich weiss ja inzwischen wo der Blinkerhebel ist :lol: Jetzt habe nur noch ich das Toiletten-Problem, aber nach etwas 4km auf der Autobahn kommt ja zum Glück eine grosse Autobahnraststätte...
In Durban fahren wir durch das übliche afrikanische Chaos zum Strand - vorbei an kleinen Läden mit starkem Basar-Charakter und modernen Hochhäusern. Leider ist es kühl und windig und so bleibt es bei einem kurzen Besuch am Strand, der aber sehr sauber und gepflegt wirkt.

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Tag 15 - 25.08.2007
Heute mal einfach nur ein sehr schöner Tag mit Freunden und ein kurzer Besuch im 4x4shop, der Sachen im Angebot hatte bei denen der Fan feuchte Äuglein bekommt. Geniale Dachzelte, superkompakte Picknickboxen, Kompressorbetriebene Kühlboxen mit Edelstahlgehäuse, ARB Stossstangenrammen mit integrierten Winden und geniale zusammenrollbare Gummiwegfahrhilfen für 50 ¬ als Ersatz für die sauteueren Alusandbleche. Ein Traum...für grosse Kinder und mir fällt auf, dass ich unseren kräftigen Jeep ein wenig vermisse, weil der Hyundai halt doch ein ziemliches Nähmschinenmotörchen hat.

Und jetzt noch ein paar Leitzahlen. Ein mittlerer Manager verdient in SA ca. 40 - 50.000 € - ein guter Consultant kann ohne Probleme 100.000 € verdienen. Ein Haus kostet zwischen 100.000 und 150.000 € . Dafür bekommt man dann ein grosses, meist eingeschossiges Haus mit 4 - 6 Schlafzimmern, mehreren Toiletten / Badezimmern, Einliegerwohnung, Grundstück, Garage, Swimmingpool und das in guter Lage. Eine Haushaltshilfe, die in der Einliegerwohnung lebt, fünft Tage die Woche den Haushalt betreut und Samstagabend noch die Küche macht kostet etwa 1.100 Rand (also etwa 110 €)- im Monat. Genau diese niedrigen Lohnkosten sind der Grund warum man sich in Südafrika Dienstleistungen leisten kann.

Tag 16 - 26.08.2007
Wir fahren an den Amatikulu Beach zum Essen. Die englische Bezeichnung long lazy lunch trifft es jedoch besser! Das Restaurant ist angegliedert an eine Prawnfarm und ist weniger ein gemauertes Haus als vielmehr eine einzige grosse überdachte Holzveranda mit Blick auf das Meer. Unten befindet sich eine Bar mit Holzschaukeln anstelle von Barhockern, oben auf der Veranda wird gegessen an Holztischen und auf Plastikstühlen. So vermeindlich "primitiv" das Mobiliar ist so genial ist das Essen. An einer Art Buffet wird nach und nach das Essen bereitet. Jeder nimmt sich eine kleine Holzschale und bedient sich. 1ter Gang: Weissbrot in Balsamico gewälzt, darauf Tomaten mit einer Art Mozzarella und verschiedene Dips. 2ter Gang: ein gefülltes Brötchen wieder mit verschiedenen Dips. Die Fülling bestand aus scharf angebratenem Hackfleisch, Prawns und Gemüse. 3ter Gang: Prawns, Prawns, Prawns! Frisch vom Grill wieder mit verschiedenen Dips. 4ter Gang: Zulu-Sushi: das ist rosa gebratenes Rinderfilet in kleine Streifen geschnitten wieder mit Dips. 5ter Gang: zum Abschluss gibt es caramelisierten Camenbert mit Obst. Das Essen ist allerfeinste Küche und wird mit viel Liebe zelebriert.

Wer neugierig geworden ist: http://www.prawnshack.co.za

Anschliessend fahren wir noch an den Strand, jedoch nicht allzu lange, da es sehr windig ist und der Sand dann doch unangenehm wird.
Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 17 - 27.08.2007
Für heute haben wir uns Sea World vorgenommen. Das ganze nennt sich "uShaka Marine World" und besteht aus einem alten riesigen Frachter, der umfunktioniert wurde zu einem erstaunlichem Aquarium, einem Delphinarium und einer riesigen Badelandschaft mit Pools und Wasserrutschen (dazu ist es jedoch zu kühl heute). Wir waren schon in Barcelona von Sea World beeindruckt, dieses überbietet das ganze nochmal. Wir bestaunen riesige Fische, grosse Mantas und richtig gross ausgewachsene Haie. Von der Delphinshow sind wir so begeistert, dass wir uns gleich zwei Vorstellungen ansehen. Diese wunderbar beeindruckenden Tiere müssen hier keine übertriebenen Kunststücke zeigen sondern werden hier mit viel Spass dazu animiert ihrem natürlichen Spieltrieb zu folgen. http://www.ushakamarineworld.co.za

Wer will kann hier in einer Lagoone tauchen oder sich in einem Käfig zu den Haien gesellen. Die Rochen werden von einem Taucher aus der Hand gefüttert. Wir essen noch eine Kleinigkeit und machen uns dann auf in die Richtung Pietermaritzburg um das "Tal der 1000 Hills" zu suchen. Das haben wir leider nicht gefunden und daher sind wir noch in einen Lionpark gefahren. Wir wollten ja so gerne noch Löwen sehen. Das was wir hier sehen gefällt uns jedoch weniger: in einem Gehege in das man mit dem Auto reinfahren kann wird ein Rudel Löwen gehalten, die von einem Angestellten ausserhalb des Zaunes mit Fleisch motiviert werden, um sich den Besuchern zu präsentieren. Das hat nichts mit unserer Vorstellung von "glücklichen Löwen" zu tun. Nach ein paar Minuten verlassen wir den Park wieder und fahren zurück nach Durban.

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Tag 18 - 28.08.07
Heute war Langstreckentag und irgendwie ziemlich abenteuerlich. Nachdem wir uns mit Bargeld und Benzin (inkl. Scheibenputzen, Luftdruck, Öl- und Wassercheck...) eingedeckt haben geht es auf die N2 nach Süden. Dummerweise verpennen wir in Port Shepstone die Abfahrt um weiter der N2 zu folgen. Statt dessen fahren wir die R61 bis Port Edward. So ein Schild zu verpassen ist nicht schwer, wenn ein LKW davor geparkt ist, oder jemand einen temporären Friseursalon aufgemacht hat. Ab Port Edward folgen wir der R61 nach Westen ins Landesinnere und es wird immer afrikanischer. Nach rund 80 km kommt ein Abzweig der uns nach rechts Richtung Fort Donald führen möchte (da müssten wir hin um wieder auf die N2 zu kommen) - eine auf der Karte erkennbare "Sekundärstrasse" die eher als brutale Offroadpiste zu bezeichnen ist. Eigentlich müsste Dennis und mein Offraodherz ja vor Freude hüpfen, aber dummerweise sitzen wir halt in einem frontgetriebenen Hyundai Tucson... Als nach einem Kilometer nicht mal mehr Wellblechhütten an der Strasse stehen und der Wald anfängt, drehe ich um. Ich bin ja schon etwas bekloppt, aber ich fahre sicherlich nicht als weisse Familie mit einem nagelneuen Auto in eine Buckelpiste in den Wald, zumal die Strecke laut Karte 28 Kilometer lang ist. Wir beschliessen der R61 zu folgen und das Risiko einzugehen, dass die letzen Kilometer zwischen Lusikisiki und Port St. Johns laut Karte noch im Bau sind. Wenn wir durchkommen haben wir viele Kilometer gespart. Wenn nicht müssen wir zurück. Und wärend wir uns noch motivieren, dass die entgegenkommenden Autos irgendwo herkommen müssen, stehen wir auf einmal vor der Auffahrt zur Nationalstrasse N2 ! Wir können noch immer nicht nachvollziehen wieso und selbst Dennis hat keine Erklärung. Vielleicht hat ja der Kontinentaldrift heute Nacht Afrika auf einer West-Ost-Achse um 30km gestaucht? Vielleicht kommen da die wunderschönen Berg- und Tallandschaften her? Egal! Wir sind auf der N2! Eine Nationalstrasse auf der man 120 kmh fahren darf... wenn es die Ziegen und Kühe am Wegesrand zulassen und nicht gerade die Strasse überqueren möchten. Um es kurz zu machen - es gibt verdammt viele Kühe und Ziegen hier! Und Geschwindigkeitskontrollen, die wir alle unbeschadet mit ein wenig Glück hinter uns lassen. Wir beobachten Land und Leute und da gibt es wirklich viel zu sehen. Kinder in ihren Schuluniformen auf dem Weg zur oder schon wieder von der Schule. Frauen in dicke Decken gehüllt (Regen und 15 Grad) die Wasserkanister auf dem Kopf ballancieren und unendlich viele Strassenspaziergänger. Das ist uns schon die ganze Reise immer wieder aufgefallen. Mann läuft auf der Strasse und es ist Sch...egal ob es Landstrasse, Nationalstrasse oder Autobahn ist. Das Problem dabei für den Fahrer ist den Zustand des Fussgänger rechtzeitig zu bewerten. Es kommt nämlich leider immer wieder vor dass es sich um betrunkene oder mit Marihuana zugedröhnte Kandidaten handelt die eben auch einfach mal quer rüberlatschen - wohlgemerkt latschen, oder schlendern oder wenn sie was geraucht haben langsam schweben, aber unter KEINEN Umständen laufen oder gar rennen. Gefahren wird immer noch wie wild und das Beförderungsmittel für die Bevölkerung ist der Minibus. Man stellt sich einfach an den Strassenrand und wartet auf einen dieser kleinen Busse von Toyota oder aus Chinesischer Produktion. 14 Leute dürfen da wohl rein, wir schätzen aber dass es durchschnittlich wohl 20 sind. Interessant ist, dass die tatsächliche Passagierzahl den Behörden egal ist - ABER jedes Fahrzeug muss wohl aus Sicherheitsgründen auf der Heckscheibe eine Aufkleber "Emergency Exit" haben - sinnvollerweise von Aussen...

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Viele verrostete Autowracks liegen am Strassenrand oder teilweise auf den Feldern. Am seltsamsten sind aber die Häuser. Man baut hier auf dem Land keine Dörfer in unserem Sinn, sondern die Häuser sind wie ein Fleckerlteppich in Pastelltönen bemalt (haupsächlich Blau) in der Landschaft verteilt. Manche sind sehr hübsch mit gepflegtem Garten und Garage und manche sind zusammengenagelte Wellblechhütten. Auch sehen wir unendlich viele Rohbauten, die wohl aufgegeben wurden. Gerne wüssten wir mehr darüber und vielleicht finden wir ja noch auf der Reise jemand der es uns erklärt? Das ist auf jeden Fall Afrika mit phantastischer weiter Landschaft, aber auch mit seiner Armut, seinem niedrigen Lebensstandard und auch mit Aids.

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Woran ich mich neben der Landschaft nicht satt sehen kann sind diese wunderschönen kleinen rabenschwarzen Kinder in ihren grünen, blauen und weinroten Schuluniformen. Sie sind die Hoffnung und die Zukunft für dieses Land und nur Ihr gelerntes Wissen kann die langfristige Lösung der Probleme dieses Landes bedeuten. Irgendwie würde ich so gerne bei einer dieser erstaunlich vielen Schulen halten und irgendetwas Sinnvolles tun, aber es fehlt noch der Mut und die Freiheit. Dinge über die man nachdenken muss... Sandra und Dennis treffen auf der Toilette in Mthatha einen Tankwart, der warscheinlich den Rest des Tages darüber grübelt, warum Deutsche nur ein Kind wollen... Nach Mthatha verlassen wir die N2 und fahren wieder nach Osten Richtung Meer. Unser Ziel ist Coffee Bay und das Hotel Ocean View. Die Buchungsbestätigung schreibt dass man für die 78 km 1h 20 min braucht? Nach kurzer Zeit ist klar warum. Für die Bildung: der englische Begriff für Schlagloch lautet Pothole. Wir haben schon viele Warnschilder mit diesem Ausdruck auf unserer Reise gesehen. Hier hat man sich nicht mal mehr die Mühe gemacht Schilder aufzustellen und ich mache mir grössere Sorgen, dass der Renault Modus hinter uns plötzlich spurlos in einem der Löcher verschwindet. Wir erreichen unser Hotel am tosenden und stürmischen Meer und ein netter Parkplatzwächter öffnet nachdem ich in seiner Fahrzeugliste unterschrieben habe das Tor und salutiert dabei. Verdammt! Meine Tarnung als bayerischer Geheimagent im Dienste ehemaliger Könige mit der Dienstnummer NullNullHalbe ist aufgeflogen! An der Rezeption schreibe ich Datum, Anschrift, Name, Telnummer und Autokennzeichen in das Goldene Buch der Stadt Berlin, oder zumindest ein ähnlich grosses Buch und erkläre den entsetzen Rezeptionistinnen dass Kinder in Deutschland normalerweise schon etwas zu Essen bekommen und das nur unser Dennis etwas speziell ist. Nach einigen Verhandlungen einigen wir uns auf einen Teller Nudeln zum Abendessen. Punkt 18:30 finden wir uns nach streng britischen Ritualen in der Bar ein und kaufen uns für 3,50 ¬ einen Grapetizer Red, einen G&T und ein Bier. Ich muss sagen, dass die Briten einen Hang zu Pferdegesichtigen Royals haben, aber manche Rituale sind doch wirklich hübsch. Dennis unterhält sich mit dem farbigen Baarkeeper Eric und wir wandern anschliessend in den Speisesaal - Eric mit einer leckeren Flasche Pinotage im Schlepptau. Wir werden mit vier Gängen abgefüllt, Dennis mit Suppe, Nudeln und Eis. Der Wein schmeckt subba un alz tennis anfangen tut unanschdändige Wisse su azählen die wia nichmehr fersten gen ma ins Bäd.

Tag 19 - 29.08.2007
Wir wachen auf und stellen fest dass der Pinotage von gestern Abend wirklich gut war - kein Kopfweh! Beim Frühstück wird Dennis von allen gegrüßt - er scheint sich wirklich großer Beliebtheit zu erfreuen. Danach noch ein Abschiedsblick auf ein stürmisches Meer bei Sonnenschein und schon wartet das erste Abenteuer des Tages direkt hinter dem Tor auf uns: zwei vorsinnflutliche Zapfsäulen und ein Tankwart im blauen Overall aus der selben Zeit wie die Zapfsäulen. Gemeint ist natürlich der Overall - der Tankwart ist noch älter... 42 Liter wechseln den Besitzer wogegen der heruntergekommene Händler mit seinem Bauchladen kein Geschäft mit uns machen kann. Und weil wir abenteuerlustig sind, wollen wir jetzt das berühmte "Hole in the Wall" suchen gehen - ein Loch in einem Felsen dass die Brandung gewaschen hat. Dorthin soll eine Küstenstrasse führen, die wir mit unserem Auto befahren können. Nach anfänglichem Grüben stellt sich der buckelige Ziegenpfad dann tatsächlich als besagte "Strasse" heraus. Eine Herausforderung an Fahrzeug, Fahrer und Passagiere mit Schlaglöchern, ausgewaschenen Fahrtrinnen und extremen Steigungen und Gefällen - gewürzt mit den obligatorischen Ziegen und Kühen. Es geht vorbei an bunten Rondables, Schulkindern und Frauen die Wassereimer auf dem Kopf ballancieren.

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Nach etwa 7km Fahrt erreichen wir ein Camp das mit dem Hole in the Wall wirbt. Meine Frage an den Torwärter ob man das Hole von da aus sehen kann wird reichlich unhöflich beantwortet. Wir sollen zurück und links irgendwie um den Berg rum. Dieser Weg führt uns an einer Schule vorbei bis uns plötzlich ein paar Teenagerjungs erklären, dass das Hole "da vorne" sei, dass wir das vollbeladene Auto stehen lassen sollen, und dass es nur 5 Minuten zum Laufen sei und dass sie uns alles zeigen würden. All das gefällt uns nicht so wirklich und so verzichten wir auf das weltberühmte Hole in the Wall, dass nicht mal ausgeschildert ist. Die nun folgenden 20 km Fahrt werden uns sicherlich auf ewig in Erinnerung bleiben. Wir fahren im Sonnenschein durch eine afrikanische Berglandschaft aus dem Bilderbuch. Immer wieder Rondable und Menschen die uns freundlich und fröhlich grüssen.

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Keine Autos, kein Plastikmüll - armes aber stolzes und natürliches Afrika. Es ist schwer das mit Worten zu erklären und vielleicht sollte man es einfach besser lassen. Irgendwann kommen wir über die Schlaglochstrasse von gestern wieder auf die N2 und fahren Richtung Süden. Die Landschaft wird wild und beindrucken, denn es geht über hohe Pässe. Immer wieder kommen wir an Radarkontrollen vorbei - heute sicherlich 10. Bei einer Polizeikontrolle des staatlichen Veterinäramtes erklärt mir ein freundlicher Polizist der so dick wie schwarz ist, dass sie Schweinefleisch suchen. Meine Antwort, dass wir keines haben und nur "stupid tourists" seien lässt ihn herzlich lachen und er winkt uns durch.

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Wir machen einen kleinen Abstecher nach East London - einem hübschen und auffallend sauberen Städtchen, dass von den Engländern architektonisch geprägt wurde.

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Gegen 17 Uhr erreichen wir unser Bed & Breakfast in Kenton-on-Sea, einem extrem beliebten Badeort für die Besserverdienenden. Auf dem Weg dorthin werden auf den letzten 50 km auf einmal die Weiden saftiger, die Büsche üppiger und die Kühe fett. Wir nähern uns der reichen Gardenroute... Gestern waren es 525 km - heute 540 km und wir haben inzwischen über 4.000 km Afrika gesehen. Die Besitzer unseres B&B sind extrem sympatische ehemalige Mitarbeiter des Diplomatischen Dienstes. Andre' und Lotti haben u.a. 5 Jahre in München gelebt. Und weil Lotti heute 60 Jahre alt wird besorgen wir nach einem kleinen Strandbesuch (windig-kalt) noch ein paar Blümchen über die sich unsere Gastgeber sehr freuen. Dennis fängt leider zu kränkeln an - leichtes Fieber. Mal sehen was diese Nacht so bringt.
Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 20 - 30.08.2007
Dennis war heute morgen Fieberfrei und Andre und Lotti servieren uns das sicherlich beste Frühstück auf dieser Reise. Wenn Sandra mal ein komplettes englisches Frühstück schneller verputzt als ich will das was heissen! Und dann verratschen wir uns fürchterlich mit unseren Gastgebern, aber das ist egal weil wir ja im Urlaub sind und weil die Unterhaltung so viel Spass macht. Dazu kommt, dass Sandra endlich mal auch in einem deutschen Gespräch einen Teil ihrer Afrikaeindrücke verarbeiten kann. Danach geht es über Alexandria zum Addo Elephant Park. Wir fahren durch üppige und grüne Landschaften und sehen das erste mal in Afrika grossflächige Landwirtschaft ausser Zuckerrohr. Rein in den Addo und nach wenigen Kilometern sehen wir ein völlig neues Tier - eine dicke fette Schildkröte.

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Dieser Park ist völlig anders als der Krügerpark. Die Strasse schlängelt sich durch die Landschaft und überwindet dabei sehr viele Höhenmeter. Das führt dazu, dass man trotz der sehr üppigen Vegetation immer wieder in kleine Täler schauen und damit sehr weit die Landschaft übersehen kann. Landschaftlich wunderschön und wirklich jedem nur zu empfehlen. An einem Wasserloch gibt es einen eingezäunten Bereich, der es ermöglicht extrem nah an das Loch heranzukommen. Wir sitzen hinter einer Holzwand und beobachten durch Gucklöcher zwei Elefantenherden und auch die sozialen Spielregeln. Die Leitkuh steht vom Wasserloch weg und mit dem Gesicht zur zweiten Herde die wartet. Neben der Leitkuh steht eine zweite Kuh - rechtwinkling und blockiert damit den Zugang. Sehr beeindruckend! Nur die Kleinsten dürfen ungestört zwischen den Herden hin und her wandern. Wir checken im Main Camp ein. Heute übernachten wir in einer Forrest Cabin - einem rustikalen Blockhaus. Nachmittags sehen wir noch viele Warthogs, Kudus, natürlich Elefanten, Vögel und Zebras. Und genau diese Zebras stellen uns vor Rätsel. Laut Führer gibt es im Park 17 Stück - wir zählen aber 18 ... Abendessen im Restaurant - wieder sehr lecker und mit gutem Wein für wenig Geld. Neben der Eingangstür hängt der ausgestopfte Kopf von Elefantenbulle Hapoor, dessen Lebensgeschichte uns sehr beeindruckt. Und die Tatsache dass er sicherlich 3,50 m gross gewesen sein muss!

Tag 21 - 31.08.2007
Wir schlafen zum ersten Mal schlecht denn die Betten sind zu weich und knarren bei der kleinsten Bewegung. Dennis stört das eher nicht. Wir bemühen uns darum früh aufzustehen, aber alles geht eher langsam voran. Um kurz nach sieben verlassen wir im dichten Nebel das Camp. An Tieren sehen wir heute wieder Elefanten, Schweine, Strausse, einen Sekretär und Kudus. Die Löwen wollen sich uns auch hier nicht zeigen. Na gut, dann haben wir einen plausiblen Grund bald wieder zu kommen :wink:

Mittags verlassen wir den Addo Park und fahren Richtung Port Elizabeth unserem nächsten Stop "Jeffreys Bay" entgegen. Unterwegs kommen wir an üblen Wellblechhüttenslums vorbei. Das ist etwas was wir festgestellt haben: weiter weg von grossen Städten geht es den Menschen zwar auch nicht gut, sie leben alle aber wenigstens in kleinen Häuschen oder Rondawles (ohne Strom, ohne Kanalisation, ohne direkte Wasserversorgung). Je näher wir den grossen Städten kommen desto tiefer wird der Graben zwischen Arm und Reich. Die Wellblechhütten zu sehen ist schlimm, Kinder dort zu sehen macht sehr nachdenklich! Vor Port Elizabeth sehen wir aber erste Erfolge. Dort wird viel gebaut und es entstehen kleine Siedlungen die zumindest schon mal Stromanschluss haben. Im Widerspruch dazu: Jeffreys Bay! Ein hübscher Ort von Surfern für Surfer. Hier ist die Surferszene Südafrikas zu Hause. Wir wohnen in einem Haus, ganz aus Glas und Holz, stylisch direkt am Meer. Tja nun können wir nicht surfen aber wir versuchen uns zumindest wie die Surfer zu fühlen ;-) Mit dem Rauschen des Meeres schlafen wir bestimmt heute besser.

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Tag 22 - 01.09.07 Nach einer guten Nacht im Surferparadies mit frischer Energie aufgewacht. Nach einem kurzen Frühstück zum Strand. Unsere Vermieterin Jose' die sich als waschechte Holländerin entpuppt und seit fast 10 Jahren hier ist erzählt uns, dass sie hier eigentlich nur alte, historisch gewachsene Städte und Museen vermisst. Leicht nachzuvollziehen und ein interessanter Aspekt. Wir zahlen 35€ für die Nacht.

Jetzt geht es auf die berühmte Garden Route und unterwegs besuchen wir Plettenberg Bay, Knysna, Sedgefield, das malerische Wilderness und George bevor wir letzlich in Herolds Bay landen. Um es kurz zu machen - von vorne bis hinten eine einzige und zugleich die erste richtige Enttäuschung in Südafrika. Alles gesichtslose Städtchen oder Städte, denen wir nicht wirklich etwas abgewinnen können. Irgendwie wird diese berühmte Strasse Ihrem Ruf nicht wirklich gerecht. Natürlich ist das Ganze üppig und unglaublich grün im Vergleich zu allem was wir bisher gesehen haben, aber wie gesagt, die Orte sind recht enttäuschend. Herolds Bay ist recht klein und es wird an verschiedenen Stellen heftig gebaut. Unser B&B ist sehr hübsch und gemütlich und eine Tafel am Office Häuschen heisst uns herzlich Willkommen. Mell Walton ist Besitzerin des Dolphin View und weil die anderen Gäste nur zu zweit sind hat sie uns in das viel grössere "Woodpecker" umquartiert. Zwei Etagen - unten Küche, Essecke und Wohnzimmer mit Kamin und oben zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad und das Wichtigste - einen grossen Balkon mit Blick aufs Meer. Mell erzählt mir, dass sie diese Woche schon fünf mal Wale in der Bucht hatten und ich scheine mich langsam meinem grossen Traum zu nähern - einmal Wale in freier Natur sehen!

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Fast alle Geländewagen in SA haben irgendwo eine CADAC Gasflasche fürs Braai (Grillen) befestigt.
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Hier kommt jetzt nur noch eine Wokartige Pfanne drauf uns schon kann es losgehen


Inzwischen erreicht uns die Mail von Matti, der uns das seltsame Verhalten eines Sekretärvogels im Addo Elephant Park (wildes Stampfen auf den Boden) mit Heraustreiben von potentieller Nahrung aus deren Bodenbehausung bestätigt. Dafür noch mal vielen Dank! Tja und dann geht die Sonne über dem Meer unter und wir freuen uns auf einen entspannten Abend. Übrigens haben wir heute Nachmittag den Fünftausendsten Afrikakilometer erreicht! PS: Wir lernen positives afrikanisches Denken: Wir haben erst 3/4 unserer Reise erlebt und haben also noch ein ganzes spannendes Viertel vor uns !


Tag 23 - 02.09.2007 So, jetzt ist es so weit! Da hat man mal ein Bett mit Meerblick, wo auch noch eventuell Wale zu sehen sein könnten und dann...wacht man morgens mit gruseligem Almhüttenwetter auf. Ihr wisst doch bestimmt was ich meine: Regen und zehn Meter Sicht - alles dahinter, also Berge oder hier Meer, ist einfach weg. Naja, da wissen wir jetzt wenigstens warum wir über eine Strecke von fast 13.000 km unsere Regenjacken mitgeschleppt bzw. ge-flogen/fahren haben. Trotzdem machen wir uns mit guter Laune auf den Weg nach George um den Tucson aufzutanken. Merken: nächstes Mal Dieselfahrzeug mit grösserem Tank und damit mit grösserer Reichweite. Es geht über die Outeniqua-Berge in die Kleine Karoo nach Oudtshoorn - dem Zentrum der Straussenzüchter. Langsam weichen die Rinder auf den Feldern am Strassenrand und wir sehen immer öfter Strausse. Nach Oudtshoorn liegen einige Herrenhäuser auf Hügeln - die Behausungen ehemaliger Straussenbarone entstanden in der Zeit des grossen Straussenfederbooms um 1880. Die Strasse schlängelt sich nun über den Schoemanspoort-Pass bis wir zu Fusse der Swartberge unser Ziel - die berühmten Cango Caves - erreichen. Wir entscheiden uns für die normale Tour, da die Extremtour halt auch eher für Höhlenforscher gedacht ist, die gerne mal auf dem Bauch weiterrobben. Was uns erwartet ist wunderschön und ich kann nur hoffen, dass wenigstens ein paar meiner Bilder etwas geworden sind! An alle die dort hinfahren werden - nehmt euer Stativ ruhig mit hinein - es ist kein Problem.

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Nach einer Stunde kommen wir sehr ergriffen wieder ans Tageslicht. Wir fahren zurück nach Oudtshoorn und machen Stop an einem Straussengehege, um uns ein paar Minuten herzlich über diese seltsamen Tiere zu amüsieren.

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Danach geht es auf die Cango Wildlife Ranch - eine Art Tierpark. Entscheidend ist aber, dass es sich um eine 1993 gegründete Stiftung handelt zur Erhaltung und Zucht von Geparden und damit eine der fünf wichtigsten Tierschutzeinrichtungen der Welt. Alles ist sehr liebevoll und engagiert gemacht und wir sehen u.a. Krokodile, Pygmäen Flusspferde, einen Marabu, Geparden, junge Geparden, drei junge Tiger und zwei der unglaublich seltenen weissen Löwen, die erstmals in den Sechziger Jahren in Timbavati beobachtet wurden. Man erzählt uns, dass Trophäenjäger derzeit etwa eine halbe Mio Dollar für den illegalen Abschuss eines so wunderschönen Tieres zahlen.

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Weiter geht es mit einem Jaguar und schliesslich zwei weissen bengalischen Tigern. Die haben zwar hier in Südafrika so gar nichts zu suchen, aber es geht ja schliesslich um Artenschutz. Derzeit gibt es ja auch ernsthafte Versuche Tiger im Südlichen Afrika anzusiedeln, da hier der Raum vorhanden wäre um ihr Überleben zu sichern. Eines dieser Projekte wird von einer chinesischen Multimillionärin finanziert. Einer der Tiger beschenkt uns mit mehrmaligem Gähnen und lässt uns über die riesigen Reisszähne staunen.

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In Herold's Bay erwartet uns wieder grauer Himmel und eine extrem stürmische See. Ideale Voraussetzung für einen netten Spieleabend Wort des Tages: FOLKS - heute von der Führerin Alice in der Cango Wildlife Ranch in einer Stunde etwa 1.000 mal verwendet
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Beitrag von Schlappohr »

24 - 03.09.07
Heute Nacht haben wir das erste mal so richtig gefroren. Dafür werden wir mit Sonnenschein geweckt! Immer hübsch positiv denken und rein in den Tag. Mell Walton hat mir vorgestern erzählt, dass es einen Wanderweg vom Hafen zur Klippe hoch gibt, von wo aus man Wale beobachten kann. Weil aber Sandra nicht so gut zu Fusse ist, versuche ich mit dem Auto einen Weg dorthin zu finden - gestützt von der Beobachtung mit dem Fernglas gestern Abend, als ich einen Landy neben dem Kreuz auf der Klippe gesehen habe. Und tatsächlich - für alle nach uns: etwa einen Kilometer vor Heroldsbay zeigt ein Verkehrsschild eine Seitenstrasse an. Die führt offroad wunderschön auf den Klippen entlang über drei Buchten bis hin zur höchsten welche die Bucht von Herold's Bay begrenzt. Wir steigen aus und das Auge lernt langsam Seetangnester und Gischt erzeugende Felsen im Wasser zu erkennen und ... Delphine! Zwar sind sie sicherlich 500 - 700 Meter weit weg und selbst im Fernglas recht klein, aber das ist egal, denn sie sind da und sie sind frei !

Bild

Und dann wird auf einmal mein Traum wahr - ein südlicher Glattwal der zeitweise nur etwa 150 Meter entfernt ist.

Bild

Um es kurz zu machen, wir haben über den Tag verteilt mehrfach Glattwale gesehen, leider meistens nur etwa ein bis zwei Kilometer entfernt, aber das ist uns ziemlich egal, weil es zeigt dass der Wal frei lebt und nicht herkommen muss, weil die dusseligen Touristen aus Bayern da sind... Für mich ein wunderschönes Erlebnis von dem ich noch lange zehren werde. An potentielle Fotosponsoren da draussen - ich bräuchte bitte ein lichtstarkes 1000er Tele, damit in Zukunft die Wale auf meinen Fotos nicht nur Stecknadelkopfgross sind. Übrigens wäre ein 500er mit 2fachem Telekonverter auch ok... Und dann war heute noch Dennis dran, denn wir sind in das Eisenbahnmuseeum in George gefahren. Dort finden sich wunderschöne historische Lokomotiven und Wagons und andere Exponate zum Thema Transportwesen. Mich haben die vielen alten Fotos sehr beeindruckt die eine Zeitreise in das Afrika vor etwa einhundert Jahren ermöglicht haben. Die Menükarten der ersten Klasse zeigen deutlich, dass die feinen Herrschaften es sich damals schon haben gut gehen lassen.

Leider hat der letzte Abschnitt nicht geklappt und die Anwohner in George hatten sicherlich viel Freude an einem Touristen mit kurzen Hosen und dicker Kamera, der an den Gleisen stand und auf den alten Outeniqua Choo Tjoe Zug mit Dampflokomotive gewartet hat. Leider umsonst und so hat Dennis leider kein Foto bekommen - aber so ist halt Afrika. Entweder war der Zug wegen irgendwas enorm verspätet, oder ich bin einfach dusselig am falschen Gleis gestanden. Egal der Wille zählt!

Und zum Glück gibt es ja Bilder im www:

Bild

Heute auch gesehen: ein Jogger auf dem Standstreifen der Autobahn. Afrika halt...

Tag 25 - 04.09.2007
Gegen 8 Uhr verlassen wir das Dolphin View B&B in Herold's Bay. Leider gab es hier heftige Punktabzüge, da alles ziemlich abgenutzt und die Bettdecken reichlich schmuddelig waren. Oben auf der Klippe können wir zwar keine Wale sehen, aber dafür zwei der scheuen Klippschliefer. Lustige Kerlchen, die mich brav ein paar Fotos schiessen lassen und dann in unerwartet schneller Geschwindigkeit wegrennen. Kurz nach Heidelberg (wir sind übrigens unter anderen auch an Amsterdamm, Berlin, London, Hamburg, Alexandria und Belfast vorbeigekommen) biegen wir ab nach Witsand. Vorbei geht es an riesigen Feldern - u.a. mit Raps und Straussenherden bis wir am Meer ankommen. Irgendwie scheint es hier nur eins zu geben: Wale. Jedes zweite Haus, B&B, Restaurant oder sonst was nimmt irgendwie Bezug auf die Wale. Hier scheinen wir vielleicht richtig zu sein. Wir parken das Auto an einem Platz am Meer und... da sind sie - etwa 20 Glattwale die Fontänen pusten, den Kopf aus dem Wasser stossen, oder sich um die eigene Achse drehen und mit den Flossen uns scheinbar zuwinken. Ein wunderbarer Anblick, den wir vom Dach eines geschlossenen Kaffees aus geniessen. Danach ging es weiter Richtung Kapstadt. Ein kurzer Abstecher nach Sommerset West (im Moment wandert ja fast jeder Deutsche mit Geld dahin aus) zeigt uns, dass wir da auf jeden Fall nicht leben möchten, denn das einzige Bemerkenswerte das wir entdecken ist eine gigantische Mall. Dank eines kleinen Kommunikationsfehlers mit dem Bordnavigator durchfahren wir Kapstadt total - inkl. der Waterfront. Eine faszinierende und schöne Stadt - modern und fashion und so gar nicht Südafrika... Wir fahren auf die Halbinsel und wollen uns an der Westküste nach Süden dem Atlantik entlang schlängeln, aber leider ist Chapmans Peak gesperrt und wir müssen die Halbinsel fast komplett nach Osten bis zum Indischen Ozean queren bis wir wieder nach Westen können und letztlich endlich in Kommetjie ankommen. Wer sich wundert, warum das so kompliziert ist, sollte sich mal eine topografische Karte der Kaphalbinsel ansehen. Unser Ziel für die letzten Tage ist das Sunset Beach Guest House - eine Oase der Ruhe direkt am Strand. Der Manager Ingmar begrüsst uns herzlich, im Kamin brennt das Feuer und von unserem Bett aus sehen wir durch ein grosses Panoramafenster direkt auf das 100 m entfernte Meer. Wir laufen ein paar Meter am Strand und werden bei unserer Rückkehr von Ingmar mit übervollen Rotweingläsern empfangen. Ein wunderbarer Ausklang für einen tollen Tag!

Tag 26 - 05.09.2007
Ein fantastisches Frühstück erwartet uns heute morgen. Danach machen wir uns auf den Weg nach Cape Point. Es ist regnerisch und windig als wir mit der Standseilbahn rauf auf den Felsen fahren. Weiter geht es dann nach Boulders Bay: zu der Kollonie Afrikanischer Pinguine die dort leben. Wir lachen uns kaputt über die lustigen Gesellen und können uns gar nicht an ihrem unverwechselbaren Pinguingang satt sehen. Unser nächstes Ziel ist Fish Houk und wir finden uns an einem alten Fischerhafen wieder. Hier finden sich lauter kleine, alte Fischerboote, Möwen und eine Robbe, die hier im Hafen gut von den Fischresten lebt, die die Fischer ins Meer werfen. Die Robbe scheint gar keinen grossen Hunger zu haben, denn sie spielt mehr mit den Resten als dass sie sie frisst. Ein paar Meter weiter geht es zu einer Fabrik, die Halbedelsteine verarbeitet. Dort hat man sich als Attraktion für Kinder und für solche die Kinder geblieben sind das so genannte "Scratch Patch" einfallen lassen. In einem abgegrenzten Bereich ist der Boden über und über mit Steinen wie z.B. Tigerauge, Rosenquarz, Amethst, etc. aufgefüllt. Man kauft sich am Eingang eine Tüte in der Grösse small - medium-large oder xlarge und darf diese dann mit allen Steinen füllen, die man dort findet und für schön befindet. Klar, dass wir nicht widerestehen können und so schleppen wir halt fast zwei Kilo mehr mit nach Hause. :lol:
Zuletzt geändert von Schlappohr am 15.09.2007 - 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Tag 27 - 06.09.2007
Ich muss echt bekloppt sein! Ich gehe auch noch in meinem Urlaub arbeiten! 07:20 geht es los und schnell zeigt sich dass auch diese wunderschöne Stadt wie fast alle Städte der Welt ein Verkehrsproblem zur Rush Hour hat! Egal - Stau mit Blick aufs Meer lässt sich durchaus ertragen. Wärend ich versuche Geschäfte in Südafrika zu erzeugen, freuen sich Sandra und Dennis über das gute Wetter bei einem langen Strandspaziergang. Seele baumeln lassen muss im Urlaub ja auch mal erlaubt sein... Am späten Nachmittag bleibt uns drei noch Zeit die Waterfront zu besuchen. Dabei handelt es sich um ehemalige Docks und Werftgebäude gemischt mit moderner Architektur. Ein Einkaufsparadies mit vielen Restaurants und afrikanischen Strassenmusikern, denen wir gerne zuhören. Endlich mal keine InkaPanflötenQuäler, Denkmalpantomimen oder Pflastersteinmaler. Leider vergeht die Zeit viel zu schnell, aber vielleicht ergibt sich ja morgen Abend noch mal eine Chance auf einen Besuch.

Tag 28 - 07.09.2007
Der letzte komplette Tag in Südafrika - und wir haben vom Bett aus einen sensationellen Blick auf einen sonnigen Atlantik. Beim Frühstück erscheint der andere Gast im Guesthouse zu unserer Verblüffung nur spärlich durch ein viel zu kleines Badehandtuch bekleidet, um den entsetzten Mädels in der Küche mitzuteilen, dass er sein Frühstück im Bett einzunehmen wünscht. Manche Leute haben einfach keinerlei Kinderstube... Weil die Sonne so schön scheint und weil man den Tafelberg so gut sehen kann, beschliessen wir hinzufahren und von oben runterzugucken. Sandra fragt noch, ob man das wirklich machen muss, aber als sie dann oben steht hat sich die Frage erübrigt. Davor hatten wir noch eine ewig lange Parkschlange, an der wir rotzfrech mit Selbstbewusstsein vorbeifahren (wir sind ja jetzt schon Afrikaerfahren :duck: ) und tatsächlich dann auch nahe dem Kassenhäuschen parken (Parkplatzanweiser Nr. 21 bekommt 5 Rand). Und wir hatten das Vergnügen einer Fahrt mit einer Stützenlosen Seilbahn. Witzig ist, dass der Boden der Gondel sich langsam dreht und man so jede Perspektive mindestens einmal während der Fahrt hat. Oben werden wir mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Wir sehen auch sehr viele kleine Eidechsen und bieten einem jungen Pärchen an ein Foto von beiden mit der tollen Panoramaaussicht im Hintergrund zu machen. Die Welt ist klein, denn Caro und Albert kommen aus München und stehen am Anfang Ihrer Reise nach Johannesburg mit dem Auto. Natürlich geben wir gerne ein paar Tips und weil die zwei so nett sind verquatschen wir uns mal wieder ein wenig. Aber für sowas muss auf Reisen einfach auch mal Zeit sein. Die beiden machen sich auf den Weg nach Robben Island und wir uns auf den Weg zum West Coast National Park. Am Abend treffen wir uns wie verabredt wieder an der Waterfront und gehen gemeinsam essen. Die beiden hatten Pech, da alle Fähren auf die ehemalige Gefängnisinsel ausgebucht waren. Und wir? Wir waren im Park (ca. 1,5 h Fahrt auf der N7 hin und 45 min auf der R zurück) und sind vermutlich als Bayern zu verwöhnt was Blumenpracht angeht. Ja, da waren ein paar hübsche Blumen, aber auf einem halben Kilometer auch nicht mehr wie in einem durchschnittlichen oberbayerischen Blumenkasten vor dem Fenster...
Egal, wir haben Spass und lassen uns die Laune nicht vermiesen.

Tag 29 - 08.09.07
Ja und dann ist er da - der Abreisetag. Ein letztes Frühstück bei dem wir ein Pärchen aus Giessen kennen lernen, die am Sonntag am Strand von Kommetjie heiraten und dann in drei Wochen nach Johannesburg fahren wollen. Wir packen, verabschieden uns von Manager Chris und den drei Mädels in der Küche und fahren Richtung Cape Town. Noch ein Besuch im Aquarium und schon geht es mit dem Flieger über Joburg wieder heim.

Fazit: Kurz und knapp - so bald wie möglich setzen wir die Reise von Cape Town aus weiter nach Namibia fort

Gruß
Florian
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Beitrag von Matthias »

Servus!

Live mitgelesen – und mich gefreut über all das, was Ihr gesehen und erlebt habt. Schön!

Der Matti

PS: Habt Ihr Euch schon irgendwas überlegt als Vergütung dafür, daß Ihr Eure 4x2-Abenteuer im weltgrößten 4x4-Reiseforum veröffentlichen durftet?
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Beitrag von Schlappohr »

Servus Matti
Als Vergütung habe ich mitlerweile sicherlich 5 Stunden in Bilder raussuchen und kleinmachen (Tinypic ist ganz brauchbar für sowas!) hochladen und verlinken investert um es etwas anschaulicher zu machen. Akzeptiert?

Grüßlichst
Florian
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Beitrag von Jürgen »

Servus Ihr Drei "Schwarzafrikaner" :wink:

Es freut mich ausserordentlich,daß Ihr wieder Gesund daheim seid. :wavey:

Gib`s zu,die Bilder hast Du gekauft :super:

Einfach nur klasse.

Vor allem für Euren "Navigator" war es bestimmt ein richtiges Abenteuer.

Ich hoffe,wir sehen uns dann beim Forumstreffen. :prost:
Viele Grüße aus dem Allgäu,
Jürgen
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Beitrag von Schlappohr »

Servus Du Syncronisierter Grannyfahrer :lol:

Natürlich doch sehen wir uns in LAH - wir müssen doch den Wiesnanfang feiern...oder irgendwas anderes hübsches :wink:

Danke für die Blumen, aber sooo toll sind die Bilder doch nun auch nicht. Ausserdem kann man bei solchen Motiven ja nicht so viel falsch machen.

Herzliche Grüße
Florian
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Beitrag von Uluru »

:lol: 8) :lol:
Klasse Bilder und ein toller Reisebericht!
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Beitrag von pcasterix »

Hallo Florian,

bei diesem Lesestoff hält es mich kaum noch auf der heimischen Couch :super: .

Übrigens:
Schlappohr hat geschrieben:
Bild
Fast alle Geländewagen in SA haben irgendwo eine CADAC Gasflasche fürs Braai (Grillen) befestigt.
Bild
Bild
Hier kommt jetzt nur noch eine Wokartige Pfanne drauf uns schon kann es losgehen



Dieses Gerät ist in mehreren Ausführungen als "Cadac Skottel Braai" mit viel Zubehör über die Niederlande auf dem Vormarsch zu uns, wir haben schon eins, zu sehen und zu testen in LHA.
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Beitrag von Schlappohr »

Servus Peter

Ja, ich kenne die Cadac Skottel Braai Serie, aber soweit ich das beim DärrLaucheMaas gesehen habe, sind die doch alle viel umfangreicher mit Gestell und Gedönse

Bild

wogegen der "echte" so aussieht:

Bild

Frage an Alle: Ist bei uns eigentlich der Aussentransport von Gasflaschen zulässig wie auf den Bildern gezeigt ?

Gruß
Florian
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Beitrag von pcasterix »

Hi,
Schlappohr hat geschrieben:
Frage an Alle: Ist bei uns eigentlich der Aussentransport von Gasflaschen zulässig wie auf den Bildern gezeigt ?

Gruß
Florian
grundsätzlich ist das kein Problem, wenn die Flasche sicher befestigt und mit der Kappe verschlossen wird.

Den "echten" Skottel Braai in einfacher Ausführung für Campinggazflaschen oder mit Adapter für die "grauen" gibt es in Holland auch zu kaufen.
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Beitrag von Schlappohr »

:super:

Na, dann schmeisse ich den mal bei der nächsten NL-Dienstreise in den Kofferraum. Preis entspricht tatsächlich dem SA-Preis...

Das mit der Gasflasche sehe ich etwas kritischer und werde mal versuchen mehr herauszufinden.

Gruß
Florian
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Beitrag von Matthias »

Servus Florian!

Nicht böse sein, daß ich Deinen Thread mißbrauche. Aber Du weißt ja, man hat so diverse Freunde, die einen per Email immer mit den neuesten Lustigkeiten aus aller Welt beglücken. Die Tage kam wieder sowas und es geht um Südafrika und bevor ich's wegschmeisse, hänge ich's hier mit an.

Gr: Matti


Diese Fragen über Südafrika wegen der WM 2010 wurden auf einer Südafrikanischen Tourismuswebseite gestellt und vom Webmaster der Seite beantwortet. Dieser hatte offensichtlich richtig gute Laune !

F: Werde ich in den Straßen Elefanten sehen? (USA)
A: Hängt davon ab, wie viel Alkohol Sie trinken.

F: Ist es sicher, in den Büschen in Südafrika herumzulaufen? (Schweden)
A: Hm – es ist also wahr, was man über die Schweden sagt!?

F: Wie läuft die Zeit in Südafrika? (USA)
A: Rückwärts. Bleiben Sie nicht zu lange, sonst sind Sie zu klein, um allein wieder zurückzufliegen.

F: Gibt es ATMs (Geldautomaten) in Südafrika? Und können Sie mir bitte eine Liste von diesen in Johannesburg, Kapstadt, Knysna und Jeffrey's Bay schicken? (GB)
A: An was ist Ihr letzter Sklave gestorben?

F: Können Sie mir Informationen über Koalabärenrennen in Südafrika schicken? (USA)
A: Aus-tra-li-en ist die große Insel in der Mitte des Pazifiks. Af-ri-ka ist der große dreieckige Kontinent südlich von Europa, Wo es keine .. ach, vergessen Sie's. Sicher, Koalabärenrennen finden jeden Dienstagabend in Hillbrow statt. Kommen Sie nackt.

F: Welche Richtung ist Norden in Südafrika? (USA)
A: Sehen Sie nach Süden und drehen Sie sich dann um 180 Grad.

F: Kann ich Besteck in Südafrika einführen? (UK)
A: Wieso? Nehmen Sie doch die Finger, genau wie wir.

F: Gibt es Parfum in Südafrika? (Frankreich)
A: Nein, brauchen wir nicht. WIR stinken nicht!

F: Können Sie mir die Regionen in Südafrika nennen, wo es weniger Frauen gibt als Männer? (Italien)
A: Ja, in Nachtklubs für Schwule.

F: Feiern Sie Weihnachten in Südafrika? (Frankreich)
A: Gelegentlich – das heißt ungefähr einmal im Jahr.

F: Gibt es die Beulenpest in Südafrika? (Deutschland)
A: Nein. Aber bringen Sie sie doch mit!

F: Werde ich dort Englisch sprechen können? (USA)
A: Sicher – wenn Sie diese Sprache beherrschen, können Sie sie auch dort sprechen.

F: Bitte schicken Sie mir eine Liste mit den Krankenhäusern, die ein Serum gegen Klapperschlangenbisse besitzen. (USA)
A: Klapperschlangen gibt es nur in A-me-ri-ka, wo Sie herkommen. In Südafrika gibt es nur vollkommen harmlose Schlangen – diese können sicher gehandhabt werden und eignen sich hervorragend als Spielkameraden für Hamster und andere Haustiere.

F: Gibt es Supermärkte in Kapstadt, und gibt es das ganze Jahr über Milch? (Deutschland)
A: Nein, wir sind eine Bevölkerung von streng veganischen Beerensammlern. Milch ist bei uns illegal.

F: Regnet es eigentlich in Südafrika? Ich habe im Fernsehen noch nie gesehen, dass es regnet. Wie wachsen dort dann die Pflanzen? (UK)
A: Wir importieren alle Pflanzen voll ausgewachsen und buddeln sie hier ein. Dann schauen wir zu, wie sie langsam eingehen.
Zuletzt geändert von Matthias am 12.11.2007 - 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlappohr »

Bild

Klasse!

Danke Matti!
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Beitrag von Steffl »

Schlappohr hat geschrieben:
Das mit der Gasflasche sehe ich etwas kritischer und werde mal versuchen mehr herauszufinden.

Gruß
Florian
Könnte mir vorstellen, daß das genauso ist wie mit vollen Benzinkanistern außen am Fahrzeug. Die sind doch im Regulierungsland #1 auch verboten, oder? :achselzuck:

-Steffl-
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Re: Südafrika 2007

Beitrag von Schlappohr »

Gerade kam eine mail von einem Freund aus Johannesburg...
Hi all!

It’s always funny until it happens to you…

More than 100 businesses in the area are without comms, since they stole the copper cables 2 days ago.

Telkom estimates for repair range from 3 days to 3 weeks.

Please use cellphones / fax(?) in the meantime and accept our apologies for late responses.



Regards
Also im Klartext für diejenigen die nicht so fit in Englisch sind: bei meinem Freund sind die Kupfer-Telefon- und Datenkabel geklaut worden und er und über Hundert weitere Firmen können nur noch via Handy kommunizieren. Zur weiteren Erklärung - wir reden von einer durchaus guten Gegend im Norden von Joburg...

:shock:
Florian
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