Elizabeth von der Streuobstwiese - Geschichten der Space Gearigen PA3W
Verfasst: 26.02.2020 - 14:48
Moin allerseits,
diese Geschichte hat viele Anfänge und Einer ist schöner als der Andere, doch beginnen wir mit einer in meinen Augen wunderschönen Linienführung, Form und Kontrastierung.
Diesen dunklen Streifen umrahmt von hellem Grund greifen nur wenige Hersteller bewusst und gekonnt auf. Aufgefallen ist mir der Keil vorwiegend bei hellen Mini, Range Rover aber auch Skoda und natürlich bei meinen, na Ihr wißt schon...
Oder ganz anders:
Ich habe einen neuen, sehr besonderen Bekannten gefunden. Und so kommen wir zu meinem selbst entstandenen Behindertenwitz des Jahres:
Treffen sich zwei Behinderte bei Ebay Kleinanzeigen.
Schreibt der Lahme dem Tauben: "Lass uns doch einmal bezüglich einiger Fragen zu Deinem angebotenen KFZ telefonieren."
Darauf der Taube zum Lahmen: " Och nee, komm doch einfach fix vorbei."
Die Geschichte wäre hier beinahe schon zu Ende gewesen, da Beide kurzzeitig sturr auf Ihren Standpunkt bestanden.
Glücklicherweise googelte der Lahme, daß bin momentan ich nach einer kleinen OP, welche mir das Sitzen in Autos ziemlich vermiest, nach dem Verkäufer namens Stefan Kühner und fand schnell heraus, daß dieser so ziemlich der leidenschaftlichste Altdiamantenschrauber mit Meisterwerkstatt sein dürfte, aber leider unmöglich telefonieren kann, da er nur in freien Raum und Dank kompliziertem Implantat etwas "hört" (hätte er ja auch mal sagen können).
So informiert verdrängte ich meine vergleichsweise harmlosen Problemchen und machte eine schnelle Feierabendtour in den tiefsten Thüringer Wald, um mich nach flotten Serpentinenfahrten im dicken Nebel an all den alten edlen Mitsubishi Sigmas und Lancern auf dem Hof des Autohauses zu erfreuen. (Iss ä bissl wie damals)
Da mein vorletztes Auto geliefert wurde, und der Vintidsch blind gekauft war, wollte ich Stefan nicht enttäuschen. Mit zarten Fingern habe ich Queen E. im Dunkeln unauffällig unter zwei Radkastenkanten über das Blech gestrichen und konnte keinerlei Unebenheiten oder Schnitte in den Fingern erfühlen - damit genug davon.
Der Kauf wurde nach eine kurzen Gesprächsrunde (zu völlig anderen Themen) mit dem Auto durch den Ort besiegelt, jeder Blick unter Ihr Blechkleid hätte alle Beteiligten nur unnötig brüskiert - schließlich war sie, wie ich erfuhr in schwieriger Zeit die liebevoll hergerichtete Droschke und Motel des Chefs. Ich kann es nicht weiter erklären, aber wer Stefan einmal kennen lernt, wird sofort verstehen, das man seine Erzählungen zu Autos nicht einfach anzweifeln würde.
Da ich, wegen der unterbliebenen Telefonate im Vorfeld allein zur Besichtigung kam, hat Stefan den guten Wintidsch einer plötzlichen Eingebung folgend in Obhut genommen und mich, wie selbstverständlich mit seinen Kennzeichen zur knapp 250 Kilometer langen Probefahrt auf den Heimweg geschickt.
Sein Angebot zum Einbau eines zugelassenen LPG Systems oder der geprüften Verpflanzung eines V6 in den Bus klingt mir jetzt noch in den Ohren.
Der Grund für meinen kurz entschlossenen Kauf ist leicht erklärt.
Der brave Wintidsch war wohl mein tapferster Begleiter, wenngleich ohne jede Pflege und Zuwendung. Vor einem neuerlichen TÜV hätte aber einiges passieren müssen, wozu mir schlicht die Zeit fehlt. Inzwischen ist die gewünschte Nutzung der fahrbaren Untersätze aber auch stark verändert. Kein Anhänger muß noch groß bewegt werden, immer öfter wäre ein größerer Lade- oder Schlafraum aber von Vorteil.
Mittlerweile habe ich auch jede Menge Arbeit, verdiene etwas besser und entschied mich also bewußt für den scheinbar besterhaltenen, beinahe teuersten Space Gear am Markt.
So bekam im Gegenwert für 3,8 T€ einen fast frischen TÜV, doppelt getönte Scheiben, vor kurzen gewechselten Zahnriemen, neue Bremsen mit Schläuchen, ein frisches Kardanmittellager, Doppelklima, luxuriöse Luftstandheizung, Zweitbatterie, unzählige USB-Steckdosen, LED-Innenraumbeleuchtung, neue Winterreifen und ein gewaltiges Tabletradio mit Navi. Eine gute Grundlage für ein wenig betriebenes Großraumalltagsfahrzeug mit Campingreiseambitionen.
Die königliche Karosse und das thronähnlich hohe, urgemütliche Sitzgestühl erinnerten mich irgendwie an Elizabeth, welche die schwere Krone gern auf weichem Plüschpolster neben sich bettet, wie ich neulich beim heimlichen Abhören des DLF erfuhr. Der originale Fahrersitz ist übrigens vorn und hinten getrennt höhenverstellbar, also neigbar - einfach wundervoll.
Die enorme Elastizität des kleinen 2.0 Liter Motors mit 140 TKm Laufleistung verblüfft mich vollends. Ob es nur an den ca. 1600 Kg Leergewicht liegt? An den Bergen um Oberhof und Suhl ging das Auto jedenfalls wesentlich agiler als mein zugegeben etwas müde gewordener LPG-V6 des Pajero Sport.
Windgeräusche sind bei 130 Km/h ebenfalls geringer als beim Sport und die entspannte Reisegeschwindigkeit bei etwa 3500 Umdrehungen bleibt damit unverändert.
Der Mehrpreis für "die sechste Radmutter" an einem L400 war mir zu übertrieben. Vielleicht kann ich so aber meine Produkte endlich öfter testen.
Wenn Flachtaxen so hoch aufbauen, werde ich mich nach rund 25 Jahren Allrad hoffentlich irgendwie wieder eingewöhnen. Ob ich mir die tiefen Spoiler aber schön sehen kann bleibt ungewiß?
mit müden aber sehr glücklichen Grüßen von Kay, träumte schon eine Idee zum eleganten Rückleuchtenumbau auf annäherndes L300 Format
PS: Lieber Uli,
jetzt bist Du dran mit den Planungsvorgaben für die kleine Ostseeumrundung. Ich ersinne schon einmal mein Vordach und die Heckeggsdänschn.
diese Geschichte hat viele Anfänge und Einer ist schöner als der Andere, doch beginnen wir mit einer in meinen Augen wunderschönen Linienführung, Form und Kontrastierung.
Diesen dunklen Streifen umrahmt von hellem Grund greifen nur wenige Hersteller bewusst und gekonnt auf. Aufgefallen ist mir der Keil vorwiegend bei hellen Mini, Range Rover aber auch Skoda und natürlich bei meinen, na Ihr wißt schon...
Oder ganz anders:
Ich habe einen neuen, sehr besonderen Bekannten gefunden. Und so kommen wir zu meinem selbst entstandenen Behindertenwitz des Jahres:
Treffen sich zwei Behinderte bei Ebay Kleinanzeigen.
Schreibt der Lahme dem Tauben: "Lass uns doch einmal bezüglich einiger Fragen zu Deinem angebotenen KFZ telefonieren."
Darauf der Taube zum Lahmen: " Och nee, komm doch einfach fix vorbei."
Die Geschichte wäre hier beinahe schon zu Ende gewesen, da Beide kurzzeitig sturr auf Ihren Standpunkt bestanden.
Glücklicherweise googelte der Lahme, daß bin momentan ich nach einer kleinen OP, welche mir das Sitzen in Autos ziemlich vermiest, nach dem Verkäufer namens Stefan Kühner und fand schnell heraus, daß dieser so ziemlich der leidenschaftlichste Altdiamantenschrauber mit Meisterwerkstatt sein dürfte, aber leider unmöglich telefonieren kann, da er nur in freien Raum und Dank kompliziertem Implantat etwas "hört" (hätte er ja auch mal sagen können).
So informiert verdrängte ich meine vergleichsweise harmlosen Problemchen und machte eine schnelle Feierabendtour in den tiefsten Thüringer Wald, um mich nach flotten Serpentinenfahrten im dicken Nebel an all den alten edlen Mitsubishi Sigmas und Lancern auf dem Hof des Autohauses zu erfreuen. (Iss ä bissl wie damals)
Da mein vorletztes Auto geliefert wurde, und der Vintidsch blind gekauft war, wollte ich Stefan nicht enttäuschen. Mit zarten Fingern habe ich Queen E. im Dunkeln unauffällig unter zwei Radkastenkanten über das Blech gestrichen und konnte keinerlei Unebenheiten oder Schnitte in den Fingern erfühlen - damit genug davon.
Der Kauf wurde nach eine kurzen Gesprächsrunde (zu völlig anderen Themen) mit dem Auto durch den Ort besiegelt, jeder Blick unter Ihr Blechkleid hätte alle Beteiligten nur unnötig brüskiert - schließlich war sie, wie ich erfuhr in schwieriger Zeit die liebevoll hergerichtete Droschke und Motel des Chefs. Ich kann es nicht weiter erklären, aber wer Stefan einmal kennen lernt, wird sofort verstehen, das man seine Erzählungen zu Autos nicht einfach anzweifeln würde.
Da ich, wegen der unterbliebenen Telefonate im Vorfeld allein zur Besichtigung kam, hat Stefan den guten Wintidsch einer plötzlichen Eingebung folgend in Obhut genommen und mich, wie selbstverständlich mit seinen Kennzeichen zur knapp 250 Kilometer langen Probefahrt auf den Heimweg geschickt.
Sein Angebot zum Einbau eines zugelassenen LPG Systems oder der geprüften Verpflanzung eines V6 in den Bus klingt mir jetzt noch in den Ohren.
Der Grund für meinen kurz entschlossenen Kauf ist leicht erklärt.
Der brave Wintidsch war wohl mein tapferster Begleiter, wenngleich ohne jede Pflege und Zuwendung. Vor einem neuerlichen TÜV hätte aber einiges passieren müssen, wozu mir schlicht die Zeit fehlt. Inzwischen ist die gewünschte Nutzung der fahrbaren Untersätze aber auch stark verändert. Kein Anhänger muß noch groß bewegt werden, immer öfter wäre ein größerer Lade- oder Schlafraum aber von Vorteil.
Mittlerweile habe ich auch jede Menge Arbeit, verdiene etwas besser und entschied mich also bewußt für den scheinbar besterhaltenen, beinahe teuersten Space Gear am Markt.
So bekam im Gegenwert für 3,8 T€ einen fast frischen TÜV, doppelt getönte Scheiben, vor kurzen gewechselten Zahnriemen, neue Bremsen mit Schläuchen, ein frisches Kardanmittellager, Doppelklima, luxuriöse Luftstandheizung, Zweitbatterie, unzählige USB-Steckdosen, LED-Innenraumbeleuchtung, neue Winterreifen und ein gewaltiges Tabletradio mit Navi. Eine gute Grundlage für ein wenig betriebenes Großraumalltagsfahrzeug mit Campingreiseambitionen.
Die königliche Karosse und das thronähnlich hohe, urgemütliche Sitzgestühl erinnerten mich irgendwie an Elizabeth, welche die schwere Krone gern auf weichem Plüschpolster neben sich bettet, wie ich neulich beim heimlichen Abhören des DLF erfuhr. Der originale Fahrersitz ist übrigens vorn und hinten getrennt höhenverstellbar, also neigbar - einfach wundervoll.
Die enorme Elastizität des kleinen 2.0 Liter Motors mit 140 TKm Laufleistung verblüfft mich vollends. Ob es nur an den ca. 1600 Kg Leergewicht liegt? An den Bergen um Oberhof und Suhl ging das Auto jedenfalls wesentlich agiler als mein zugegeben etwas müde gewordener LPG-V6 des Pajero Sport.
Windgeräusche sind bei 130 Km/h ebenfalls geringer als beim Sport und die entspannte Reisegeschwindigkeit bei etwa 3500 Umdrehungen bleibt damit unverändert.
Der Mehrpreis für "die sechste Radmutter" an einem L400 war mir zu übertrieben. Vielleicht kann ich so aber meine Produkte endlich öfter testen.
Wenn Flachtaxen so hoch aufbauen, werde ich mich nach rund 25 Jahren Allrad hoffentlich irgendwie wieder eingewöhnen. Ob ich mir die tiefen Spoiler aber schön sehen kann bleibt ungewiß?
mit müden aber sehr glücklichen Grüßen von Kay, träumte schon eine Idee zum eleganten Rückleuchtenumbau auf annäherndes L300 Format
PS: Lieber Uli,
jetzt bist Du dran mit den Planungsvorgaben für die kleine Ostseeumrundung. Ich ersinne schon einmal mein Vordach und die Heckeggsdänschn.