Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

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JuddaS-JHS
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von JuddaS-JHS »

Hallo,
vor allem wegen diesem Fred um nicht zu sagen derzeit nur wegen Diesem meldete ich mich kürzlich hier im Forum an.
Das Thema Leinölfirnis als Korrosionsschutz hat mich sofort mitgerissen.
Wie kamt ihr zu diesem Thema das hier ja scheinbar schon fast wissenschaftlich angegangen wird?
Klar gibt hier keiner "Gewehr" auf die Richtigkeit der Ergebnisse, dennoch bestätigen meine bisherigen Eigenversuche (seit Frühjahr19) die hier aufgestellten Thesen.

Meine Herangehensweise nach eigener Recherche ist folgend: ca. (20°C 30%)
Losen Rost entfernen (Alter Schraubendreher Drahtbürste
Einpinseln und Einmassieren eines 1/4 Öles (Firnis+Balsamterpentinöl) in den Rost oder das Metall
Abziehen des Überschusses mit einem Lappen (Lagerung im Schraubglas -->Selbstentzündung)
48h Durchtrocknen
Überstreichen mit einfacher Rostschutzfarbe Helgrau aus dem Baumarkt (hatte ich hier noch rumstehen)
Gedanke: Das Leinöl schützt das Metall und schließt den Rost ein; die Rostschutzfarbe schützt das ausgehärtete Öl vor äußeren Einflüssen.

Die Rostschutzfarbe lässt sich auf den mit Leinöl vorbehandelten Flächen sehr gut aufbringen (besser als unbehandelt finde ich)
An vorher handtrockenen Stellen erfolgt eine gute Aushärtung.
Derzeit blättert auch auf vorher blank polierten stellen (CFDScheibe) nix ab.
Mein Chaostest sind ständigen Walkbewegungen ausgesetzte Innenflächen von alten verrosteten Stahlfelgen meines Arbeitsrades
(Ergebnis steht aus)

Was könnten eurer Meinung nach für Herausforderungen oder gar Probleme durch das einschließen des handtrockenen Leinöles mit Lack entstehen? besonders in Hinblick auf den fokusierten Korrosionsschutz?

Vielleicht hat ja jemand von euch schon ähnliches Probiert.

erstmal Viele Grüße

Hinrich aus Braunschweig
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Hinrich,

und auch von mir noch ein herzliches Willkommen in unserem Forum.

als Grundierung für angerostete Metalle hat Leinölfirnis immer gut funktioniert und Deine Erfahrungen würde ich uneingeschränkt teilen. Profis schreiben dazu:
KREIDEZEIT hat geschrieben:Grundieröl ist ein klassisches harzfreies sog. Halböl, bestehend aus 50% Leinölfirnis und 50% natürlichem Balsamterpentinöl. In der Anstrichtechnik ist Halböl die seit Jahrhunderten bewährte Grundierung für nachfolgende Ölfarbenanstriche im Innen- und Außenbereich.
Ich sehe nur die Chance, alte Teile am KFZ durch nachfolgenden Rostschutzanstrich wirklich dauerhaft schützen zu können nur eingeschränkt bzw. nicht langfristig erfolgversprechend. Sobald irgendwo ein Kratzer im neuen Lack entsteht oder eine Fehlstelle verblieben ist, wird Wasser diesen Anstrich unterwandern und dann um so dauerhafter Rost unterstützen können, da eine Trocknung durch die aufliegende Lackierung kaum möglich wird.

Dazu auch mein Treppenhausbeispiel aus dem Holzschutzbereich:
unbemerkt hat geschrieben:Diese Treppenstufen haben zumeist 100 Jahre prima überdauert und wurden nur regelmäßig gebohnert. Das Wachs zog in das Holz ein und schützte dieses dauerhaft. Durch Straßenschuhe eingebrachte kleine Steinchen und damit verbundene Kratzer konnten den Flächen wenig anhaben, da das Wachs tief ins Holz eingezogen war und die Beschädigungen nur oberflächlich blieb, zumindest solange hin und wieder gebohnert wurde.

Und dann kamen die großen Altbausanierer, schliffen die Treppen ab und haben die Stufen lackiert um dies nunmehr aller 3 bis 5 Jahre tun zu müssen, weil die Steinchen immer noch die gleichen Kratzer machen, das eindringende Wasser aber jetzt den Lack unterwandert und es zu Abplatzungen und Verwitterungen kommt. Wie lange soll das funktionieren und was kosten?

Die Ableitung zum Rostschutz ist nicht weit hergeleitet, zudem Leinöl und der Firnis davon, diese hoch-wunderlichen Kriecheigenschaften haben.
Niemand lackiert eine hölzerne Küchenarbeitsplatte - ölen (mit einigen Wachsanteilen) hat immer geholfen, muß jedoch hin und wieder erneuert werden.

An Stellen wo ich das an meinen Autos durchgehalten habe, ist auch nach Jahren kaum eine Weiterentwicklung des Rostes zu verzeichnen. So nehme ich mir zum Radwechsel von Sommer- auf Winterräder gern einen Tag Zeit, überarbeite die relevanten Bremsteile und firnisse in den Radkästen und von dort erreichbaren Bauteilen ordentlich nach.

An wenig frequentierten Hohlräumen, wie dem Rahmeninneren und Schwellern überdecke ich den Firnis mit Fetten von Sander oder neuerdings oft wegen der schnellen Verfügbarkeit mit FLUID FILM AS-R aus der Spraydose.

Verstehe mich Recht, Teile welche ich zwischenzeitlich demontiere oder auch schlecht beschichtete Neuteile lackiere ich gern auch mit Branto Korrux oder ähnlichem in mehrmaligem Anstrich nach, aber für den Schutz verbauten Alteisens verlasse ich mich gern weiter auf die halbwegs transparente und damit gut sichtbare, nur mittelfristig haltbare, leinölbasierte Rostschutzversiegelung.

Die Überlegungen und Versuche eines Zeitgenossen zu Rostschutz und dort weiterführend zu diversen Holzschutzvarianten hast Du sicher schon gefunden.

Einen Trooper dieser Bauart habe ich vor zwanzig Jahren als Straßenwagen einige Zeit gefahren.
Als Geländefahrzeug erschien er mir zwar irgendwie immer zu zart, aber seine schnelle und dabei spritsparende Fahrweise hat mir gut gefallen. Leider hat uns aber auch der Rost und ein instabiles Hinterachsdifferential getrennt.

mit Grüßen von Kay
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JuddaS-JHS
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von JuddaS-JHS »

Hallo wieder mal in die Runde,
Der letzte Kommentar von Kay und zwei Links haben meinem Räderwerk noch einmal zu etwas Schwung verholfen.
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/Rostschutz
https://www.farbmanufaktur-werder.de/ca ... caefu6lhs3
Auch habe ich die Wiki Einträge zum Thema Leinölfarbe und Öllack gefressen.
Ausgangslage
Angenommen es erfolgt eine Behandlung der mechanisch von losem Rost befreiten Flächen, dunklen Ecken und Falzen mit Grundieröl; Halb oder Viertelöl. Der noch vorhandene möglichst dünn-schichtige Rost wird vom Leinöl durchdrungen und eingeschlossen. Je mehr Balsamterpentinöl des-to besser die Kriecheigenschaften (in gewissen Grenzen). Nach dem Veresterungsprozess nach ca. einer Woche (20°C /30% rel. F ) oder sportlich 48h habe ich kurz bis mittelfristig ein weiteres Zerset-zen des noch intakten Stahles zu Rost gestoppt. (gebremst?)
Es ist also relevant, dass der Rost eine möglichst geringe Restfeuchte aufweist, um möglichst viel Öl aufnehmen zu können.
Nun ist der Leinölanstrich an sich nicht besonders Witterungsbeständig. Eine darüber liegende Schutzschicht muss her. Alles was aus Kunststoff oder Betumen besteht ist nicht atmungsaktiv; eingedrungenes Wasser kann nicht wieder hinaus und der Rost freut sich.
These
Leinölfirnis plus ein Farbpigment ergibt eine Ölfarbe. Überlegung: Die durch Feinstvermahlung der Pigmente enorm große Oberfläche wird von dem Öl umschlossen. Die gegenseitigen Haltekräf-te (Van der Waal) führen zu einer Verbesserung der Witterungsbeständigkeit. Dabei ist es uner-heblich um welches Pigment es sich handelt. ---> Reine Vermutung.
Leinölfirnis plus Harz ergibt Öllack. Überlegung: Eine "Robuste" Schutzschicht hält dem Spritzwas-ser und Steinschlägen besser stand. Durch Zugabe eines Hellen Farbpigmentes heben sich neue Roststellen deutlich ab. Öllack wird auch heute noch im Geigenbau verwendet wegen seiner guten Schwingungseigenschaften. Er reist also nicht so fix. Auch in der Boots-szene ist Öllack bekannt. Trotz der Schutzschicht bleiben die Flächen diffusionsoffen. Eingedrungene Feuchtigkeit kann also wieder heraus.
Leinölfirnis plus Wachs (Bienenwachs oder Lanolin)... müsste doch eigendlich eine super Hohl-raumversiegelung sein...

Wie seht Ihr das? Wie gesagt ich Denke da nur Laut und freue mich auf eure Sichtweisen.

Viele Grüße

Hinrich
Makmad
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Makmad »

:help Hallo und Danke erstmal für die vielen Infos, hört sich alles für mich sehr stimmig an. Seit ihr nun nach so vielen Jahren immer noch überzeugt von der Baufix-Öl mit Eisenglimmer Mischung?
Was mich noch interessieren würde ist, ob es nur auf Rost hält oder auch auf einem alten Bitumenunterbodenschutz und auf Flugrost? Und ob diese Mischung widerstandsfähiger ist als nur Leinölfirnis? Wäre super wenn jemand was dazu sagen könnte?
Würde damit gerne meinen VW LT behandeln, im Besonderen die Achsen, Blattfedern und das Differentialgetriebe.

Grüße Markus :coolman:
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Markus,

ich bin zumindest ziemlich überzeugt, daß die Hinzunahme von Eisenglimmer und etwas Farbpigmenten (z.B: Mixol Weiß) die Mischung länger und auch haltbarer auf weniger angerostetem Untergrund macht.

Aufgrund der extremen Preissteigerungen bei Baufix werde ich zukünftig jedoch wieder auf reine Leinölfirnisprodukte zurück zu kehren versuchen.

Auch Hinrichs Überlegungen, einen Beitrag weiter vorn, lassen da entsprechende Schlußfolgerungen zu.

Mit dem lackähnlichen Produkt der Mischung wäre ich auf dickeren bituminösen Schichten aber vorsichtig und würde einen ausgiebigen Test vorziehen. Dünnere Altschichten werden aber scheinbar gut und wirkungsvoll überdeckt. Zumindest habe ich noch keine Probleme wie Ablösungen gefunden.

Trotzdem muß man sich bei all dem bewußt bleiben, daß es sich um eine Bastelmischung handelt. Ein besseres Handelsprodukt habe ich jedoch bisher noch nicht gefunden.

mit Grüßen von Kay
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seppR
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von seppR »

Owatrol ist doch so ähnlich aufgebaut.

Kannst Du auf Anhieb sagen, wo hier die Unterschiede sind oder täusche ich mich komplett?

Sepp
Makmad
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Makmad »

Danke für die schnelle Antwort Kay.
Ich bin am überlegen ob es Sinn macht für die ersten Schichten reines geklärtes Leinöl mit Zugabe von Sikkative zu verwenden weil es dünnflüssiger ist als Leinölfirnis und man könnte dadurch auf das Terpentinöl verzichten. Leinölfirnis hat aber die besseren Hafteigenschaten.
Und anstatt Mixol könnte man vielleicht Zinkstaub verwenden. Dann hätte man ein aktives Pigment.
Was meinst Du dazu?

Grüße Markus
Zuletzt geändert von Makmad am 07.04.2022 - 17:10, insgesamt 2-mal geändert.
Makmad
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Makmad »

Hallo Sepp, ich glaube Owatrol enthält Lösungsmittel.

Grüße Markus
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unbemerkt
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Moin Markus,

Das Mixol dient mir vorrangig zum Aufhellen zwecks Sichtbarmachung.
Den Eisenglimmer durch Zinkstaub zu ersetzen klingt aber spannend und wenigstens einen Test wert.

Ich denke jedoch die These mit der Opferung des edleren Metalls hat irgendwo Macken, denn Eisenglimmer hat die Bleimennige scheinbar gut bei den Profilösungen vertreten.

Owatrol ist sicher eine gute Grundlage, nur die längere Haltbarkeit bleibt das Problem.
KREIDEZEIT hat geschrieben: 11.09.2019 - 13:25 Grundieröl ist ein klassisches harzfreies sog. Halböl, bestehend aus 50% Leinölfirnis und 50% natürlichem Balsamterpentinöl. In der Anstrichtechnik ist Halböl die seit Jahrhunderten bewährte Grundierung für nachfolgende Ölfarbenanstriche im Innen- und Außenbereich.
Mit dem Terpentinöl zur Verdünnung habe ich gute Erfahrung gemacht - die Durchtrocknung leidet scheinbar nicht. Die Mischung und Arbeitsfläche etwas angewärmt hilft ebenfalls der Fließfähigkeit.

Vor dem reinen Leinöl habe ich dagegen immer Furcht, da ich noch heute dauerklebrige Hölzer aus sozialistischen Zeiten habe. Womöglich ist aber gerade das eine Stärke... ?

Welche Erfahrungen hast Du mit welchen Sikkativen?

mit Grüßen von Kay

PS: Momentan bei Aldi Holzöl für knapp 5,- Euro pro Liter mit hohem Firnisanteil und Sikkativen. Ich vermute, ich finde keinen Unterschied zum Baufix (inzwischen bei 9,20 € pro Liter) - trotz widersprüchlicher Materialbeschreibung.
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Makmad »

Also den Eisenglimmer würde ich beibehalten. Wegen der Schuppenartigen Struktur bietetn die anscheinend auch einen guten Schutz gegen Feuchtigkeit und dient wohl auch als Opfer des unedleren Metalles.
Erfahrungen mit Sikkative und Leinöl habe ich noch keine gemacht, finde das Thema Leinöl einfach spannend und hab mich da bisschen rein gelesen. Habe erst gestern erfahren das man vergilbtes schwarzes Kunststoff am KFZ mit Leinöl oder Firnis wieder schön bekommt, einfach einreiben.
Werde aber wahrscheinlich am Unterboden beim Firnis bleiben aus Mangel an Erfahrung.

Hab da mal ein Datenblatt von Kreidezeit.

https://www.kreidezeit.de/wp-content/up ... kkativ.pdf


Und hier noch was zu reinem Leinöl und Leinöffirnis.

http://www.leinoel-natuerlich.de/anwend ... senbereich.

Mit dem Mixol war mir schon klar. Wie schaut das dann am Fahrzeug aus, hast Du da Bilder? Ich kann mir nicht so recht eine Rostweiße Hinterachse und Plattfedern an meinem LT vorstellen. :achselzuck:
Man will den Neurost sehen und will ihn doch nicht sehen :hammerschlag:

:duck:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Schlappohr »

Mahlzeit miteinander!
Markus, herzlich willkommen - vor einem LT stand ich letzte Woche auch überraschend (Ex-Feuerwehr) und erinnerte mich dass das mal ein heisser Kandidat war :mrgreen:

@ all - darf ich bitte ganz freundlich an unsere Forumsformel (Begrüßung - Blabla - Verabschiedung) erinnern?

Besten Dank und schon mal vorab ein schönes Wochenende
vom Florian
PS: @Kay - Danke für den Aldi-Tip :prost:
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von leinöl begeisterter »

Hallo Zusammen,

hier nun der Nächste, den das Leinölfieber gepackt hat :)
Das Thema Rost will und muß ich nun dringend bei meinen Altfahrzeugen angehen und die Recherche hat mich über die üblichen Möglichkeiten und Mittelchen auf die man im Netz zuvorderst stößt zu der etwas versteckteren Möglichkeiten mit den Leinölprodukten geführt. Da ist dieser Thread mit Abstand der Beste den ich finden konnte im Hinblick auf Wissens- und Erfahrungsvermittlung, aber auch Begeisterung für das Thema. Sowohl aus rationalen Überlegungen bezüglich meines Anwendungsfeldes, aber auch aus einer nicht nur rationalen Begeisterung für die etwas abseitig gehegten und gepflegten Naturprodukte habe ich mich jetzt für diesen Weg der Rostkonservierung entschieden.
Ich habe gerade ausreichende Mengen Rohleinöl, Leinölfirnis, Terpentinöl, Tungöl, Baufix Holzöl und Eisenglimmer bestellt. Sehr günstig sind die Rohstoffe für den sympathischen Biorostschutz in größeren Mengen nicht mehr, aber definitiv immer noch deutlich günstiger als gleiche Mengen an vergleichbaren Fertigmittelchen wie Owatrol o.ä., die auf jedenfall weniger biologisch und qualitativ vermutlich nicht so hochwertig sind wie die selbst steuerbare Eigenmischung.
Derzeit komme ich beim Privateinkauf nach Preisvergleichen auf ca. 4€/l Rohleinöl, 3,90€/l Leinölfirnis, 8,50€/l Terpentinöl, 15€/l Tungöl, 5€/l Baufix Holzöl, 8€/kg Eisenglimmer. Zu den Rohstoffen noch ein paar Anmerkungen und Überlegungen:

Warum habe ich Rohleinöl bestellt?
Der Schutzaufbau wie in diesem Thread beschrieben erscheint mir ausgereift und einleuchtend. Nur beim ersten Arbeitsgang für den allerersten Grundauftrag zum optimalen Einziehen in den Rost ist für mich nicht ganz eindeutig, ob da Rohöl oder Leinölfirnis (jeweils als Halböl, 50/50 mit Terpentinöl gemischt) das Optimum darstellt, weshalb ich da nochmal zum Eigenversuch neige.
Bezüglich Eindringfähigkeit sagen die Einen, Rohleinöl sei das Beste:
http://www.leinoel-natuerlich.de/http:/ ... endung.htm
andere Quellen sagen, Leinölfirnis dringt am besten ein:
https://www.sehestedter-naturfarben.de/ ... -10.0l?c=0
Kay hat bei Rohleinöl ja vor allem die Befürchtung, daß es niemals trocknet. Ich denke zumal in 50/50 Terpentinölmischung sollte es nach nicht allzulanger Zeit mit einer erprobten und festeren „Kay-Mischung“ überarbeitbar sein, es muß dazu ja eigentlich auch gar nicht ganz trocken werden, etwas naß-in naß sollte ja auch möglich sein, die folgenden, oberen Schichten sollten dann ja verlässlich trocknen und den gewünschten länger anhaltenden Schutz bieten.

Leinölfirnis oder Baufix Holzöl?
Bei dem von Kay verwendeten Holzschutzöl von Baufix ist die Angebotslage derzeit unklar. Soweit ich das im Netz herausfinden konnte, heißt das Holzschutzöl von Baufix jetzt Holzpflegeöl und kostet für 2,5l 22,95€. Das war mir aber zu teuer. Alternativ habe ich das Baufix Spezial-Holzöl zum Preis von 24,99€ für 5l gefunden. Das ist preislich akzeptabel. Unklar ist mir aber, ob es in den Eigenschaften dem von Kay verwendeten Holzschutzöl entspricht. Das Spezial-Holzöl gibt es übrigens auch nicht farblos, deshalb habe ich eine der helleren Pigmentierungen gewählt (Douglasie). Und noch ein Punkt, der mir an den Fertigholzölen von Baufix generell nicht gefällt: da sind Biozide für die Haltbarkeit drin. Wenn nicht nötig, würde ich das natürlich gern vermeiden, wenn ich damit rumhantiere und sprühe und auch generell.
Ich neige also bei den Zweit- und Folgeölungen zu Leinölfirnis, unter Zugabe von härtenden Komponenten wie Kay es vorschlägt, 5% Tungöl oder/und auch etwas Sikkativzugabe. Da gibt es von Kreidezeit ein Fertigsikkativ, 250ml für 12€ wo auch Mengenzugabe für eine Trocknung innerhalb von 24-48Std. angegeben ist:
https://oekologische-baustoffe.de/produ ... 8682390694
Alternativ gibt es bei Sehestedter auch einzelne Trockenstoffe als Rohstoffe, da müßte man aber Mengen in Bezug auf Wirksamkeit in Erfahrung bringen, außerdem wird es teurer als die Fertiglösung von Kreidezeit, ich denke da werde ich es nicht unnötig verkomplizieren. Aber hier der Link zu Sehestedter:https://www.sehestedter-naturfarben.de/ ... ockenstoff

Eisenglimmer
Bei der Eisenglimmerbestellung habe ich die Wahl zwischen dem im Thread angesprochenen DB Standard und einer noch feineren Micro-Variante, wo 80% der Glimmerteilchen <32µm Größe haben. Da Kay schrieb je feiner desto besser, kann ich die Micro Variante nehmen, richtig?

Terpentinöl und Preiserhöhungen
Balsam-Terpentinöl konnte ich noch für 8,50€/l bekommen, der Anbieter schrieb aber, daß bei ihm weitere Preissteigerungen bevorstehen. Also wer noch was braucht … Preissteigerungen sind vermutlich auch bei den anderen hier erforderlichen Rohstoffen und überhaupt zu erwarten, aber das ist ein anderes Thema.

Soweit erstmal, einen schönen Sonntag wünscht
Ingo
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von unbemerkt »

Moin Ingo,

und ein herzliches Willkommem bei den Leinölern.

Hab Dank für Deinen Beitrag, welcher mich wieder einmal zur Marktbeschau verleitet.

Das Baufix Spezial-Holzöl gibt es ja noch nicht einmal bei Baufix auf deren Webseite. Vermutlich wollen die sich die Preise nur nicht verderben.

Das Doppelpack des Holzöles gibt es gar für 3,60 Euro pro Liter bei Norma.

Für mich ist das interessant, da ich momentan mit fleißiger Hilfe auch alte Fenstern entlacke, neu verkitte und firnisse.

Bild
Lehrlingin beim Voranstrich von Fenstern

Sozusagen habe ich damit ein Allroundmittel bei welchem auch der fungizide "Nachteil" vermutlich nicht ganz unnütz ist.

Trotzdem bin ich gedanklich ganz bei Dir und favorisiere eigentlich die reine Leinölfirnislösung. Auch beim Holz verwende ich (schon wegen der Gewohnheit) beim ersten Anstrich ca. 30 % Terpentinöl und jedenfalls die verdunstenden Ersatzstoffe bestenfalls zum Pinsel auswaschen.

mit Grüßen von Kay, leider momentan vorwiegend ein Wärmepumpenheizungsbauer

PS: Das Tungöl ist auch mir zu teuer geworden.
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von leinöl begeisterter »

Moin Kay,

danke für Dein Willkommen und all Dein Wissen und guten Geist den Du hier teilst. Schön zu wissen, daß Du hier noch aktiv bist, wenn auch sonst gerade mehr mit Wärmepumpen, was aber wohl den Zeichen der Zeit geschuldet ist als eine Möglichkeit, wie man es noch bezahlbar warm haben kann.

Baufix schreibt die Biozide seien für die Haltbarkeit im Gebinde. Auf jedenfall ist das Öl vorwiegend für den Außenbereich gedacht. Noch eine Merkwürdigkeit in der Deklaration der Inhaltsstoffe: auf Platz zwei nach der Leinöl-Zubereitung ist Wasser genannt. Das ist als Verdünnung für Öl ja nicht gerade naheliegend ...
Ein weiterer Grund für Eigenmischung, da weiß man was man hat - Terpentinöl als Lösungsmittel scheint mir auf jedenfall stimmiger.

Die Seite www.leinoel-natuerlich.de/anwendung.htm schreibt ja das rohes Leinöl auch im Außenbereich für Holz und Metall als Erstanstrich zur Sättigung am besten ist: "Kaltgepresstes, rohes Leinöl dringt besonders tief ins Holz ein, kleidet die Holzporen aus und polymerisiert im Innern des Holzes - durch den feinmolekularen Aufbau - zu einer unlöslichen Verbindung. Es eignet sich somit am besten zum Grundieren bzw. Sättigen von Holz im Aussenbereich."

Und ja, Tungöl ist das teuerste der Rohstoffe mit denen wir hier arbeiten - aber wenn ich da nur eine Beimischung von 5% für die deckenden Schichten brauche ist es zu verschmerzen. Das sind ja überschaubare Mengen.

Sonntagsgrüße von Ingo
Jens Schweden
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Jens Schweden »

Hallo liebe Rostschützer,

ich hatte in meiner Vorstellung ja kurz was zum Leinöl geschrieben, das wird hier bei uns immer noch an ganz vielen Stellen verwendet, und ich muss ja gerade einen V20 und einen V40 retten.
Der V40, ein wirklich schöner 3.5, war viel schlechter als gedacht. Rahmen an zwei Stellen, beide Schweller neu und ein bissel Radhäuser. Aber alles erledigt und seit vorgestern hat er eine frische ”besiktning“ (TÜV), ein tolles Auto.
Nachdem wir schon die Bestandteile für die Leinölmischung zusammengesucht hatten und gerade mischen wollten, stolper ich bei BILTEMA, Skandinavienfahrer kennen das blaue Zeichen, über fertig gemischten leinölbasierten Hohlraumschutz als Spraydose oder in der Kanne für Verarbeitung mit Druckluft. Riecht wie Leinöl ist unschlagbar billig und wir haben jetzt mal den Rahmen und die neuen Schwellerhohlräume des V40 damit geflutet.
Biltema Leinöl
Ich schau da im Frühjahr mal mit dem Endoskop rein und werde berichten.

Gruß aus Schweden
Jens
Pajero L040 86 Diesel RHD Japan kurz
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Knudsen
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Knudsen »

Ahoi und danke für die Aufnahme.
Durch die Parameter "Rostschutz" und "Leinöl" bin ich hier gelandet-und fühle mich grad sehr gut aufgehoben...;o).
Ich bin durchaus leidensfähig, was Rost betrifft:
Volvo 144 von 1972; W124; Austin Mini, sowie VW LT1 und Nissan MD21.

Derzeit bin ich in der Rostbekämpfung noch relativ konservativ unterwegs (auch beruflich bedingt); finde die Thematik aber überaus spannend, und spätestens nun, beim Nissan, bin ich mir auch nicht zu schade, da Pionierarbeit zu leisten...;o).

Ich schwöre auf Owatrol und Brantho Korrux; bin aber der Meinung-das geht sicherlich auch anders.

Deshalb bin ich-auf der Suche nach Leinöl-Verarbeitung-auf diesen genialen Thread hier gestossen.

Im Wesentlichen und nur auf die Schnelle die Fragen:

Eisenglimmer...wie kann ich mir die Beschaffenheit vorstellen; wo beschaffe ich es? Ich stosse da irgendwie grad nur auf Metallschutzfarben.

Brantho-Korrux...hat da schon einmal jemand mit Leinöl (Firnis) verdünnt?
Mir ist zumindestens bekannt, daß Einige es mit Owatrol mischen.
Könnte es Eisenglimmer ersetzen bei der Verarbeitung mit Leinöl?

Seilfett...welches am Besten; wie verarbeiten?

Sorry, wenn die Antworten hier bereits stehen-ich habe mir längst noch nicht alles zu Gemüte geführt; das mache ich in einer ruhigen Phase...;o).

Vielen Dank und rostige Grüße,

Knud.
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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von Beda »

Hallo Knud,
auf die Schnelle:
https://www.luh.de/eisenglimmer
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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Re: Jugend forscht: Unterbodenschutz mit Holzschutzöl bzw. Leinölfirnis & Eisenglimmer

Beitrag von jensspider »

Hallo. Besteht interesse an einer Sammelbestellung für eisenglimmer? Oder möchte mir jemand rund 2Kg verkaufen? Gruß Jens
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