Bremsleitung anfertigen

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Bremsleitung anfertigen

Beitrag von vergessen »

Hallo zusammen,

Meine Bremsleitung zur Hinterachse ist durchgegammelt. Ich möchte mir gerne eine neue anfertigen. Kann mir jemand sagen, welcher Bördel beim l300 verwendet wird?

Schonmal besten Dank,

Julius
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Hirvi
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von Hirvi »

Morgen Julius!

Bei mir sind es F Bördel.
Bitte aber noch mal absichern.

Beste Grüße sendet

Volker
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von vergessen »

Hallo Volker,

nach meinen ersten Recherchen bin ich auch auf F-Bördel gekommen. Gerade in der Regenpause habe ich mal am Bremstkraftverteiler die Vorlaufleitung (nennt man das so?) ausgebaut. Wenn mich nicht alles täuscht ist das auf dem angehängen Bild ein E-Bördel?`

Kann ich davon ausgehen, dass die Bördel im Bremssystem einheitlich sind? Ich möchte ungern die Bremsleitung an der Vorderseite lösen. Damit würde mein Auto nichtmal mehr rangierfähig werden, was mangels privaten Abstellplatz im Moment sehr schlecht wäre. Im Moment habe ich die hintere Bremsleitung dicht gemacht, bis eine neue da ist.

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Liebe Grüße

Julius
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unbemerkt
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von unbemerkt »

Hallo Julius,

bisher habe ich an den Japanern nur E-Bördel (wie in Deinen Bildern) erlebt und war jetzt so verunsichert, daß ich den armen Volker gleich angerufen und auch noch einmal verunsichert habe.

Wahrscheinlich bördelt Volker doppelt auf F und danach E.

Du solltest mit den E aber immer richtig fahren und ich habe an meinen Pajeros (alt und neuer) und L200 auch immer nur E-Bördel vorgefunden. Wechsel auf andere Bördelarten bei Mitsubishi und auch über viele Jahre würde ich ausschließen.

Der E-Bördel ist wohl im gesamten Asiatischen Raum verbreitet, wohingegen der F-Börtel europäisch bzw. Deutsch ist - siehe auch hier.

mit Grüßen von Kay
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Hirvi
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von Hirvi »

Hallo ihr Guten!
Das passiert wenn man zu lange nur im eigenen Saft kocht. Kay hat Recht. Ich habe einfach gedanklich aus den zwei Arbeitsschritten beim Bördel ein F gemacht, ist aber Doppel E. :kopfgegenmauer:

Sorry für die Verwirrung sagt der Volker
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von vergessen »

Hallo zusammen,

jetzt habe ich ein Wenig Klarheit. Aber was heißt denn nun "doppel" E?

Ich habe mir bei Ebay ein einfaches Bördelgerät gekauft. Laut diverser Aussagen reicht es für Kuniferleitungen wohl aus.

Vielen Dank für Eure Antworten. Mit Eurer Hilfe werde ich wohl nun auch noch das Anfertigen bzw. Instandsetzen von Bremsleitungen in Angriff nehmen können. Man lernt ja nie aus...

Liebe Grüße

Julius
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von unbemerkt »

Moin Julius,

an die Bördelei musst Du Dich, wenn Du es schon selbst machen willst, einfach heran arbeiten. Probebördele einfach bis Du ganz saubere Bördel erreicht hast und arbeite dann erst am "offenen Herzen" los.

Die ganz billigen Lösungen der Bördelgeräte aus der Bucht können aus meiner Sicht wirklich nur mit Kunifer befriedigen, was wiederum nicht mit Stahlleitungen gemischt werden soll.

Hier hatten wir schon eine kleine Diskussion mit Lösungen dazu. Auch ich halte die kleine hydraulische Lösung für unumgänglich für "schöne" Leitungen.

So ein kleiner hydraulischer Stempel kann aber auch zu vielen anderen nützlichen Dingen gebraucht werden, wenn die Finger zu schwach sind, wie z.B. als drehbarer Universalbremskolbenrücksteller. Somit kann man sich die etwas teurere Anschaffung durch die Mehrfachnutzung schön reden bzw. hat eine prima Argumentationshilfe für die häusliche Finanzverwaltung ... :extremlached:

mit Grüßen von Kay
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von vergessen »

Hallo zusammen,

Ich habe mit dem Billigbördler zunächst einige Proben aus Stahl und Cunifer angefertigt. Wenn man ruhig und behutsam arbeitet, geht es sogar mit Stahl. Mit Cunifer erreicht man durchweg gute Ergebnisse. Heute Abend habe ich dann die Leitungen eingebaut und entlüftet. Hier auch vielen Dank an Motorang, dessen Homepage ich mal wieder viele nützliche Tipps entnehmen konnte.

Alle Verbindungen habe ich drei Tage mit wd40 eingeweicht und konnte alle problemlos lösen. Sobald ich mehr Zeit habe und wi e der in der heimischen Scheune bin, werde ich die restlichen Stahlleitungen auch gegen Cunifer tauschen. Die sehen alle nichtmehr frisch aus. Die beiden ausgebauten brachen schon bei kleinsten Belastungen.

Liebe Grüße

Julius
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von unbemerkt »

Moin allerseits,

den bekittelten KUNIFER-Verbietern gehen langsam die Argumente aus, gut so. :mrgreen:

Mein Dank für "die Allgemeine Betriebserlaubnis 61429 für Kupfer-Nickel-Austauschbremsleitungen" geht an den Technischen Dienst der GTÜ und ich werde mich zur nächsten HU wieder erinnern.

Folglich darf dann zukünftig auch offiziell geflickstückelt werden.

Eine entsprechende Zulassungskopie für Zweifler würde man bei KFZ-Prüfungen in deren eigenen Häusern sicher nicht mehr benötigen.

mit Grüßen von Kay
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Beda
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Re: Bremsleitung anfertigen

Beitrag von Beda »

Hallo Kay,
aber wir sind doch in D-land.
Ergo ist diese Änderung eintragungspflichtig. :hammerschlag:
Bremsleitungen Auf Biegen und Brechen
08.03.2021Autor: Steffen Dominsky

Die Bremsanlage ist das zentrale Sicherheitssystem. Entsprechend eindeutig sollten Regelungen ausfallen, die den Austausch von Komponenten an dieser betreffen. Taten sie im Fall Bremsleitungen leider lange nicht, wie das Beispiel „Kunifer“ zeigt.
Typisch Bremsleitung, typisch Stahl. Ersatz muss her, doch welcher? Gerne griffen und greifen Werkstätten zu Bremsleitungen aus Kunifer. Die bieten zahlreiche Vorteile, waren bis vor Kurzem aber meist illegal. Endlich gibt es sie nun auch in „legal“.
Typisch Bremsleitung, typisch Stahl. Ersatz muss her, doch welcher? Gerne griffen und greifen Werkstätten zu Bremsleitungen aus Kunifer. Die bieten zahlreiche Vorteile, waren bis vor Kurzem aber meist illegal. Endlich gibt es sie nun auch in „legal“.

Sieben Zehntel. Nicht viel, stimmt’s? Stimmt! Gerade einmal 0,7 Millimeter misst die Wandstärke des wichtigsten Übertragungsmediums für Energie vom Bremspedal zu den Radbremsen: die der Bremsleitung. Ziemlich wenig, wenn man bedenkt, dass bei einer Notbremsung bis zu 200 bar Druck drohen, das dünne Rohr förmlich zu zerreißen. Umso erstaunlicher, wenn Rost die aus Stahl gefertigten Leitungen bereits angegriffen hat und mancher HU-Prüfer diesen Umstand dem Werkstattverantwortlichen gegenüber mit „Musst halt mal abschleifen!“ kommentiert. Sieben Zehntel minus Rostnarben ist gleich?

So verwundert es nicht, dass das Werkstattpersonal vielerorts an Bremsleitungen bei Fahrzeugen der Kategorie 15 plus und drohender Hauptuntersuchung bereits im vorauseilenden Gehorsam schleift und fettet: Wer hat schon Bock, diese Bauteile auszutauschen? Fast immer sind sie bescheiden zu erreichen, ihre Verschraubungen oft vergammelt, und Neuware gibt es meist nur in Form von Meterware. Das zähe Stahlzeug auch noch bördeln? Gerade am oder im Fahrzeug ein Alptraum für jeden Monteur.

Diesen Schmerz von Generationen von Kfz-Mechanikern mildert seit vielen Jahren eine Alternative zu den bekannten Stahlleitungen. Sie hört auf den Namen „Kunifer“. Dahinter verbergen sich die Zutaten Kupfer, Nickel und Ferrum (also Stahl) – in chemischer Form auch „CuNiFer“ geschrieben. Leitungen aus diesem Werkstoff lassen sich so gut verarbeiten wie Rohre aus blankem Kupfer. Das heißt, sie lassen sich leicht biegen und vor allem sicher bördeln. Gerade in Oldtimerkreisen erfreuen sie sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit – verständlich. Denn Kunifer-Leitungen bieten noch einen entscheidenden weiteren Vorteil: Sie rosten nicht.

Lange Zeit zogen Oldie-Restaurierer sie reihenweise ein. „Schließlich gibt es für Bremsleitungen in Bezug auf die Bauvorschriften keine Festlegungen bezüglich des eingesetzten Materials. Sie müssen lediglich auf Grundlage der DIN 74234 geprüft sein“, erklärt Wolfgang Sigloch von Dekra – und das waren Kunifer-Leitungen. Doch Anfang der Neunziger wollte der TÜV Nord herausgefunden haben, dass Kunifer-Leitungen bei falscher Anfertigung (zu geringer Biegeradius) verspröden und damit letztlich reißen könnten. Aufgrund einer Eingabe des TÜV Hessen und Südwest in den „Arbeitskreis Erfahrungsaustausch § 19“ (Clearingstelle) untersagte der „Bund-Länder-Fachausschuss Technisches Kraftfahrwesen“ (BLFA-TK) 1994 die Nutzung von Kunifer-Bremsleitungen. Einzige Ausnahme: Solche Bremsleitungen sind ab Werk verbaut, oder der Fahrzeughersteller gibt das Material ausdrücklich frei. Doch so gut wie kein Hersteller tat beziehungsweise tut das – siehe Übersicht unten. Wissenswert in diesem Zusammenhang: Zahlreiche Hersteller gestatten aktuell auch keinen Teilersatz einer Bremsleitung, unabhängig vom Material.

Serienmäßig verbaut wurden Kunifer-Leitungen unter anderem bei diversen Audi-Modellen in den Neunzigern (letzter Serieneinsatz 2001 im Audi RS4). Auch Porsche setzte sie (unter anderem beim 928) eine Zeit lang ein. Renault und Peugeot verbauten Kunifer zwar nicht ab Werk, lieferten solche Leitungen aber viele Jahre als Ersatzteil an ihre Händlerschaft. Heute jedoch erhalten diese ausschließlich Stahlleitungen. Und auch wer jetzt bei Audi eine Kunifer-Leitung ordert, erhält als Ersatzteil eine banale Stahlleitung.

Trotz Verbots weiter verbaut

In der Praxis handhabte jede Prüforganisation und sogar jeder Prüfer die vom BLFA-TK untersagte Verwendung von Kunifer-Leitungen anders. Viele tolerierten auch weiterhin die Verwendung der Leitungsalternative. Wäre dem nicht so, Kunifer wäre nach einem Vierteljahrhundert schon längst vom Markt verschwunden – ist es aber nicht. Für Kunifer sprechen eben nicht nur seine unbestreitbaren Vorteile, sondern auch die Tatsache, dass keinerlei Fälle bekannt wurden, in denen die Leitungen versagt hätten beziehungsweise es zu Unfällen aufgrund des Leitungsmaterials gekommen wäre. So boten die Hersteller dieser Leitungen ihre Ware auch weiterhin munter feil, legten ihr Bescheinigungen über bestandenen DIN-Prüfungen bei und hofften auf das Wohlwollen der HU-Prüfer.

Ein Umstand, der im geregelten Deutschland niemanden wirklich zufriedenstellen konnte. Auch nicht das KBA. „Da die Eignung dieser Leitungen über Jahre als strittig galt und damit ebenso die Frage nach der Beibehaltung der Betriebserlaubnis damit ausgerüsteter Fahrzeuge berührt war, erscheint es erstrebenswert, hier auf einheitliche Weise Klarheit im Feld zu schaffen“, meinten die Beamten in Flensburg eines Tages. Ergo zeigten sie sich offen für eine Lösung. Und die konnte nur heißen: allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). „Da es speziell für die Prüfung von Kunifer-Bremsleitungen keine ausreichenden Normen gab und ein Teilegutachten nicht direkt durch das KBA verifiziert wird, musste man den Weg über eine ABE gehen, um eine allgemeine und einheitlich anzuerkennende Nachweisform zu gewährleisten“, weiß Thomas Schuster von der KÜS zu berichten.

Endlich eine legale Variante

Dann, im Herbst letzten Jahres, platzte die Bombe, eine Freudenbombe: die Nachricht, dass Kunifer-Leitungen nun endlich wieder offiziell verbaut werden dürfen. Die Gesellschaft für Technische Überwachung, kurz GTÜ, hatte mithilfe ihres technischen Dienstes eine ABE erarbeitet, beantragt, und vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit der Nummer 61429 am 8.9.2020 auch erteilt bekommen. Auftraggeber und Inhaber der ABE ist OJD. Leitungen dieser dänischen Firma dürfen Werkstätten nun offiziell verwenden – egal ob sie ein Fahrzeug vollständig auf diese umrüsten oder nur einen Teil der Stahlleitungen ersetzen.

Einziger Wermutstropfen: Weil der Einbau der Bremsleitungen über herkömmliche Montagearbeiten hinausgeht, muss hier, anders als bei einer „normalen“ ABE, eine Anbauabnahme erfolgen. Sprich, die Leitungen müssen abgenommen und auch eingetragen werden.

Gelegentlich erbsenzählende Zeitgenossen fanden in der ABE allerdings die eine oder andere „Unstimmigkeit“. Auch Bescheinigungen von OJD, was die Beschriftung ihrer Leitungen betrifft, warfen die eine oder andere Frage auf. Beide „Unklarheiten“ sind nun aber beseitigt. „Wir haben deshalb die ABE redaktionell überarbeitet und Ende Januar neu veröffentlicht“, erklärt Johannes Pienau, Leiter Technischer Dienst bei der GTÜ, auf Nachfrage von »kfz-betrieb«. Somit ist diese nun auch „wasserdicht“.

Und auch beim TÜV Nord freut man sich: „Mit der Genehmigung in Form einer ABE ist für die Verwendung von Kunifer-Bremsleitungen ein einheitliches Verfahren gefunden worden. Das ermöglicht allen Beteiligten eine sichere Verwendung und stellt die gleichmäßige Überprüfung aufgrund einer einheitlichen Vorgabe sicher“, kommentiert Uwe Nickel, Technischer Leiter der Überwachungsorganisation, die gefundene Lösung. Analog sieht es Thorsten Rechtien, amtlich anerkannter Sachverständiger beim TÜV Rheinland, wobei er explizit betont: „Schneidringverbindungen im Fall eines Teilersatzes müssen aber dennoch generell abgelehnt werden“ – siehe Kasten unten.
Ergänzendes zum Thema
Rohrverbindungen: Auf Messers Schneide

Bild
( Bild: kunifer.de )

Eigentlich sind sie eine feine Sache – Schneidringverschraubungen: einfach neue Leitung ablängen, Verschraubung drauf, festziehen, fertig – das lästige Bördeln entfällt. Doch leider sind Schneidringverschraubungen – bei hydraulischen Leitungen sonst üblich – bei Bremsleitungen im Rahmen der StVZO nicht zulässig.

Die DIN 74234 schreibt explizit vor, dass Leitungen beziehungsweise deren Enden gebördelt werden müssen. Überwachungsorganisationen argumentieren zudem, dass zum Beispiel im Rahmen der HU die korrekte Verbindung mittels Schneidring nicht geprüft werden kann. Das trifft allerdings auch für Bördel zu. Zudem gestatten nur wenige Fahrzeughersteller den Teilersatz von Leitungen.
Auch bei H-Kennzeichen legal

Alles paletti, also? Jein! Erlaubt sind wie gesagt nur solche Kunifer-Leitungen, die über eine ABE verfügen – aktuell ist das nur bei OJD-Leitungen der Fall. Der Glanz ihrer ABE strahlt nicht auf die Produkte anderer Anbieter ab. „Wenn eine Kunifer-Leitung ohne ABE verbaut ist, ist das ein erheblicher Mangel“, stellt Markus Tappert, Oldtimerexperte beim TÜV Süd, unmissverständlich klar. Anders sähe die Sache aus, wenn die Leitungen nicht als lose Meterware, sondern als fertig konfektionierter Satz für ein konkretes Fahrzeug daherkämen: „Dann könnte der Anbieter über eine CE-Genehmigung eine Zulassung erwirken“, erklärt Tappert, „so, wie das bei anderen Bremsenkomponenten wie beispielsweise Bremsbelägen der Fall ist.“

Da es zu diesem Angebot vermutlich kaum kommen dürfte, bleibt Werkstätten als nur der Griff zur bekannten Meterware, möchten sie auf Kunifer setzen. Ach so, wer beim Stichwort „Oldtimer“ und „moderne ABE“ Bedenken haben sollte: Besagter Bund-Länder-Fachausschuss hat festgelegt, dass der Oldtimerstatus durch den Austausch einer Stahl- durch eine Kunifer-Bremsleitung nicht berührt wird und eine positive Anbauabnahme gemäß § 19/3 StVZO auch beim Oldtimer erfolgen kann. Daher nochmals der Hinweis: Werkstätten sollten beim Einbau von Kunifer-Leitungen zwingend auf eine ABE achten, so diese nicht ab Werk verbaut waren oder vom Hersteller als Ersatz für originale Stahlleitungen geliefert wurden. Um genau zu sein: auf die überarbeitete Version, die jetzt mit „Nachtrag 1“ gekennzeichnet ist. Nur diese Variante dürfen Prüfer akzeptieren.
https://www.kfz-betrieb.vogel.de/auf-bi ... a-1005251/
Grüße vom Galloperflüsterer ohne Galloper

Beda

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