Höhenweltrekord 2007

Von Auswandern bis Vogelgrippe

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BlueGerbil

Höhenweltrekord 2007

Beitrag von BlueGerbil »

Nachdem Matthias Jeschke im Jahr 2005 bereits zwei Mal einen neuen Höhenweltrekord mit Fahrzeugen aufstellte, will er es 2007 erneut wissen: Zur Markteinführung des Jeep Wrangler Unlimited Rubicon wird er sich am chilenischen Vulkan Ojos del Salado erneut den widrigen Bedingungen stellen und versuchen, einen neuen Höhenweltrekord aufzustellen. Wer wäre als Partner dazu besser geeignet als die Marke Jeep - der Urvater aller Geländewagen. Weitere Partner des Projekts sind Goodyear (Reifen), Warn (Winden) und Argo (Amphibienfahrzeuge).

Ich werde diese Rekordfahrt in diversen Internetforen präsentieren und tagesaktuelle Informationen posten.

Natürlich gibt es auch wieder eine Website zum Thema: http://www.hoehenrekord2007.com

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Matthias Jeschke - Halter des Höhenweltrekordes

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Das Rekordfahrzeug - Jeep Wrangler Unlimited Rubicon
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Borsty
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Beitrag von Borsty »

Hi Jan
Der mit der Winde kann er sich abschminken. VW wurde deswegen der Höhenrekord aberkannt weil sie die letzten Höhemeter nur noch mit Winde schafften. Aus eigener Kraft ist die Devise. Ich denke es könnte klappen. Ein Benziner hat da ein bisschen ein Vorteil.
Gruss UWE
BORSTY
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Uluru
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Beitrag von Uluru »

Da bin ich mal gespannt. Den der neue RUBICON wird wohl mein nächster 4WD.
8) 8) 8)
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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

So,
ein paar neue Infos zum Thema, nachdem ich gestern Abend einen Termin mit dem Team um Matthias Jeschke hatte:

- am kommenden Sonntag, den 4.3. fliegt die Crew nach Chile, das Projekt startet!
- die eigentliche Rekordfahrt ist für die KW11 geplant, jedoch kann es wetterbedingt zu Verschiebungen kommen
- die Teilnehmer der Expedition sind bereits gut akklimatisiert, wenn sie in Chile ankommen, mit speziellen Atemgeräten findet die Anpassung im Vorfeld statt, vor Ort ist immer ein Arzt, der auf Höhenkrankheit spezialisiert ist
- der Jeep Wrangler Unlimited Rubicon wird serienmäßig sein, es werden lediglich 2 Warn Winden montiert sein, wobei diese primär als Bergevorrichtung und nicht als Fortbewegungsmittel dienen sollen (is ja kein VW ;-)
- als Reifen wird der aktuelle Goodyear Wrangler MT/R verwendet, der serienmäßig auf dem Rubi zum Einsatz kommt
- es geht also auch darum, zu zeigen, was ein Serienfahrzeug zu leisten vermag
- Duplikate der beiden Jeep Wrangler Unlimited Rubicon werden auf dem Genfer Automobilsalon, auf der AMI in Leipzig und auf der IAA in Frankfurt zu sehen sein. Bilder reiche ich nach.
- Es wird ein Sondermodell "High Altitude" geben, das bekam ich bestätigt, Details habe ich noch keine.

Wenn´s Fragen gibt, immer her damit, ich stehe in engem Kontakt mit dem Team, d.h. wir können Infos aus erster Hand bekommen.
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Sven
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Beitrag von Sven »

Hi,

Frage: und wozu soll denn das gut sein, außer sinnloser Werbung?

Der Karakorum- und Pamirpaß ist glaube 4655m hoch, und zweiteren werde ich, so die Götter mir freundlich gesinnt sind, im Juni mit

- meinem knapp 20 Jahre alten L040
- nicht ganz sereienmäßig, aber ohne Winden
- mit bis dahin wahrscheinlich recht abgefahrenen Cooper
- ohne Arzt und Sauerstoff

überqueren.

Wesentlich höhere Pässe gibbet eh nicht.

Ich werde danach auch weder mein Pajero auf einer Ausstellung vorführen, noch ein Sondermodell "Pamir HWY" hier im Forum vorstellen, denn dieses Forum ist werbefrei :wink:

Grüße
sven
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Auf bzw. in der Titanic soll sich noch der Prototyp eines Autos befinden. Das wäre dann wohl der bisherige Tiefenweltrekord.

Grr: M
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Sven hat geschrieben:Hi,

Frage: und wozu soll denn das gut sein, außer sinnloser Werbung?

Der Karakorum- und Pamirpaß ist glaube 4655m hoch, und zweiteren werde ich, so die Götter mir freundlich gesinnt sind, im Juni mit

- meinem knapp 20 Jahre alten L040
- nicht ganz sereienmäßig, aber ohne Winden
- mit bis dahin wahrscheinlich recht abgefahrenen Cooper
- ohne Arzt und Sauerstoff

überqueren.

Wesentlich höhere Pässe gibbet eh nicht.

Ich werde danach auch weder mein Pajero auf einer Ausstellung vorführen, noch ein Sondermodell "Pamir HWY" hier im Forum vorstellen, denn dieses Forum ist werbefrei :wink:

Grüße
sven
Servus Sven

Warum bist Du eigentlich so negativ eingestellt ? :(

Ich find,daß diese Werbung für den Wrangler nicht "sinnlos" ist.

Wir sollten froh sein,daß es noch eine Firma gibt,die einen von Werk aus "richtigen" Geländewagen baut. :wink:

Fast alle anderen Fabrikate muss man ja erst teuer umbauen,um eine solche geländetauglichkeit zu erreichen.

Ausserdem müssten wir uns dann auch selbst fragen,ob wir nicht alle auch blos "sinnlos" mit unseren Dickschiffen in der Gegend herumfahren .

Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine schöne (sinnlose :wink: ) Reise.

Gruß,Jürgen

PS: :knudeln: :prost: :wink: :wink: :wink:
Viele Grüße aus dem Allgäu,
Jürgen
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Beitrag von tinker20 »

Habt Euch alle lieb,

piep piep piep :lol: :lol:

Gruß Andreas
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Schlappohr
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Beitrag von Schlappohr »

Hallo Sven
auf über 6500 Meter Höhe...
- da sind halt doch ein paar Meter zu Deinen 4.600... :wink:

Was mich als Vertriebler nervt ist das Product Placement mit dem wir in diesem Beitrag konfrontiert werden.

Jan ist Jeep-Fan und das ist absolut ok und ich finde seine Leidenschaft und Begeisterung eine tolle Sache. Entsprechend kann ich die Hinweise auf zukünftige Sondermodelle ja noch akzeptieren. Aber die wiederholten Hinweise auf Windenhersteller und Reifenlieferant gehören für mich eindeutig zur Promotionschiene dieses "Werbe-Abenteuers" und haben hier eigentlich nichts zu suchen.

Jan, kannst Du uns bitte nicht in Zukunft lieber mit den richtigen Facts versorgen? Das ist ja hier kein SUV-Weichspüler-Forum sondern ein sehr anspruchsvoller und interessierter Kreis von Allrad- oder Reisespezis.
Oder ist es Dein Job in den Foren diese Art von PP-Berichterstattung zu betreiben?

Herzliche Grüße aus München
Florian
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

High!

Der Vergleich mit Sven und Monis Reise ist zu seicht. Denn bei deren Fahrt geht es u.a. darum, Land und Leute und fremde Kulturen kennenzulernen. Die Beiden haben ein ehrliches Interesse daran, jeglicher "Neokolonialismus" liegt ihnen fern. Das kann ich so behaupten, weil wir zusammen schon eine weite Reise gemacht haben. Übrigens dorthin, wo schonmal ein paar Spinner unter dem Zwang litten, ein Auto möglichst hoch und damit ins Guiness-Buch zu bekommen – zum Elbrus.

Das Ojos-Projekt finde ich persönlich affig und unnötig. Es geht nur darum, die Macht einer Maschine und ihrer Maschinisten zu beweisen sowie um eine PR-Aktion für ein neues Auto. Trotzdem wünsche ich allen Teilnehmern natürlich eine gesunde Ankunft und Heimkehr.

Moan halt i
Matti


PS: Flori, das was Du vermutest hast, stimmt natürlich. Der Beitrag findet sich identisch auch in anderen Foren.
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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Guten Morgen,
korrekt, dieser Beitrag ist auch in anderen Foren eingestellt. Matthias Jeschke ist mit der Bitte an mich herangetreten, das Projekt in verschiedenen Foren zu präsentieren, wo man davon ausgehen kann, das es die Leser interessiert.

Natürlich geht es darum, die Produkte zu zeigen, mit denen der Rekord gefahren wird - aber das ist doch allemal interssanter als "unser Wagen verbraucht 0.8l weniger", "unser Wagen ist 0.2s schneller auf 100" o.ä., korrekt?

Ich finde die negative Einstellung ein wenig schade, wie Schlappohr schon schrieb, soviele Hersteller "richtiger" Geländewagen gibts ja nicht mehr.

Keine Angst, nächste Woche, wenn die ganze Crew in Chile ist, gehts dann richtig los mit akuellen Infos - so es denn gewünscht wird. Falls nicht, ich möchte die Infos niemanden aufdrängen - dann bitte vom Forenbetreiber ´ne kurze PM oder Mail an mich, dann werde ich die Infos hier nicht posten.
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Beitrag von Schlappohr »

Hallo Jan,

Danke für die offene und freundliche Antwort. (Schön dass es nicht immer gleich Augenausstechen geben muss wenn es mal etwas Gegenwind gibt :wink: )

Ich finde das Ganze zumindest bis jetzt durchaus interessant und würde mich wie gesagt über weitere Infos freuen. Das aber bitte wie auch schon erwähnt ohne product placement.

Gruß
Florian
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Beitrag von Sven »

Hallo,

bei mir kam das Posting einfach nur als Werbung rüber, und darauf möchten wir hier verzichten.

Ein Höhenweltrekord mit einem Auto ist so sinnlos wie Barfuß auf den Mount Everest, sowas tut man nur aus Geltungsbedürfnis.

Wo liegt der Sinn einen Höhenweltrekord mit dem Auto aufzustellen und dazu ein angebliches Serienauto zu verwenden? Und wenn es ein Serienauto ist, warum gibts dann danach eine Sonderedition?

Die höchsten Pässe der Welt sind nicht so hoch, also was ist das dann für eine Werbeaussage, dass ein angebliches Serienauto auf eine gewisse Höhe fahren kann, wenn die höchsten Pässe 2000m niedriger sind und für jeden altersschwachen GAZ zu bewältigen?

Ich finde es halt einfach nur nervig, wenn mir mit solchen pseudoexpeditionalen Albernheiten Werbung untergeschoben wird, sorry.

Grüße
sven
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Beitrag von Schlappohr »

Nur zum Grübeln über Sinn und Unsinn... Ich bin ja noch immer auf der Suche nach den beiden Filmen über die schwarze und die gelbe Expedition von Citroen. Dabei bin ich auch über die Antarktisexpedition mit diesen Kettenfahrzeugen gestolpert und über den Versuch der Erstbesteigung des Mount Everest im Jahre 1924.

Hier eine recht interessante Seite.

Grüße vom Florian
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Beitrag von Matthias »

High Flori!

Beim Everest-Thema 1924 muß man einfach den George Mallory nennen. Hier Näheres: http://de.wikipedia.org/wiki/George_Mallory
Ein interessantes Thema, auch was die Frage der Tauglichkeit der damaligen Ausrüstung betrifft. Die war nämlich überhaupt nicht ungeeignet!

Der Sinn des Ganzen allerdings ist wiederum dem Thema dieses Threads vergleichbar.

Schönen Sonntag!
Matthias
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Volker

Beitrag von Volker »

Also von mir aus an dieser Stelle gerne mehr zu diesem Höhenweltrekord - sofern es denn werbefrei ist.

Wer nach dem Sinn dieser "Expedition" frag muss in der Tat auch so einiges Anderes Infrage stellen, das eigene "Herumfahren" in einem eigentlich viel zu großen 4x4 eingeschlossen. Wenn es darum geht herauszufinden was machbar ist dann ist es genauso sinnvoll oder unsinnig wie die Expeditionen von Renault. Und wem´s nicht gefällt, der muss es ja nicht lesen.

Volker
BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Das Team um Matthias ist gestern am späten Nachmittag von Frankfurt abgeflogen - vorher noch shake hands und letztes Packen am Flughafen.

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Die Planung sieht vor, daß das gesamte Team am Abend des 5. März komplett in Copiapó eingetroffen sein wird. Nach einem Tag Vorbereitungszeit wird sich das Rekordteam zum Basislager aufmachen.

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Am 7. März wird das 21 Mann starke Team die alte Polizeistation auf 4500m erreicht hab, von der aus die Rekordfahrt gestartet wird.

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An den folgenden Tagen wird das Team über zwei bereits vorhandene Schutzcontainer auf 5300m und 5800m auf über 6000m klettern.

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Voraussichtlich ab dem 10. März erfolgt der „Angriff“ auf den Gipfel. Um die Größenverhältnisse auf den Bildern zu verdeutlichen wurde ein kleiner Stein markiert der in der Realität die Größe eines ganzen Hauses hat.

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Das Gletscherfeld wird die größte Herausforderung sein. Hier ist nicht nur große Achtsamkeit von Nöten sondern auch die Hoffnung darauf, daß sich das Wetter weiterhin so hält wie bisher und unser Team keine bösen Überraschungen erlebt.

Bei planmäßigem Verlauf werden die Rekordfahrer mit den Autos am 14. März wieder in Copiapó ankommen und bereits am 17. März könnte die Erreicheung des neuen Höhenweltrekordes mit dem Jeep in Santiago de Chile gefeiert werden.
BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 05. März 2007

Endlich war es soweit. Von vielen Angehörigen liebevoll am Flughafen verabschiedet, flog das Team hochmotiviert und optimal vorbereitet von Frankfurt, mit Zwischenlandungen in Madrid und Santiago de Chile, nach Copiapó.

Rund 24 Stunden später standen wir mit allem Gepäck auf einem kleinen Flughafen knapp 60 km vor Copiapó mitten in der Wüste. Wir versuchten uns und unser Gepäck auf zwei Minibusse zu verteilen, die schon mit der Hälfte von uns überladen waren. Nun ja, es passt eben nicht immer alles. Die Fahrer waren jedoch gut drauf und mit etwas Improvisationsgeschick war bald alles verstaut.

Die Wagen brachten uns nun – jeweils ohne Feder- und Stoßdämpferwirkung – in die Bergbaustadt Copiapó. Dort warteten bereits unsere Einsatzfahrzeuge, zwei Jeeps, zwei Begleitfahrzeuge und zwei Argo-Sonderfahrzeuge, sowie Hans Siebenhaar mit dem Vorausteam. Alles war bestens vorbereitet. Hans hatte einen super Job gemacht.

Da unsere Zeit bis zum Start der eigentlichen Fahrt zum Ojos sehr begrenzt war, folgte nach der Ankunft umgehend das erste Teambriefing, die Besichtigung der Fahrzeuge, die Materialprüfung und Verteilung etc. Ab jetzt gilt: Jeder muss seinen Job hundert-prozentig erfüllen. Jeder muss dem Team mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Verfügung stehen, denn jeder will den Rekord. Morgen wird uns der verantwortliche Governeur des Touristikbereichs empfangen. Wir sind gespannt, wie Chile uns unterstützen wird.
BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Das erste Foto der Jeeps, nun mit 2 Winden und Goodyear Wrangler MT/R Reifen in 265/70R17.

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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 6. März 2007

Ein für uns sehr arbeitsreicher und für Copiapó etwas Aufsehen erregender Tag geht zu Ende.

Seit 8.00 Uhr morgens waren unsere verschiedenen Teams an unterschiedlichen Einsatzorten tätig. Die zwei Kamerateams fingen Stimmen und Stimmungen in und rund um Copiapó ein. Das Einkaufsteam erledigte letzte Besorgungen. Das Klebeteam brachte in liebevoller Detailarbeit alle Sponsorenaufkleber auf die Einsatzfahrzeuge. Das Technikteam sorgte für die Installation aller elektronischen Sondereinbauten. Das Navigationsteam konfigurierte sämtliche Laptops, GPS Geräte, Satellitentelefone, Tracktipper und vieles mehr. Alles funktioniert bisher zur vollsten Zufriedenheit.

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Unsere beiden Transport- und Rettungsfahrzeuge wurden noch am gestrigen Abend mit großer Sorgfalt verladen. Die Argo Avenger 8x8 hatten dann schon am frühen Morgen die Reise ins 400 km entfernte Basislager angetreten. Huckepack auf einem LKW wurden sie zusammen mit rund 350l Kraftstoff ins Refugio Murray transportiert.

Am Nachmittag war dann „großer Bahnhof“ für die Rekord Jeeps und das gesamte Team angesagt. Wir wurden vom Gouverneur der Region Atacama Und der Tourismusdirektorin empfangen. Ein Empfang, natürlich begleitet von der lokalen Presse.

Etwas überrascht waren wir dann aber schon, als auch noch das nationale Fernsehen auftauchte und wir dadurch am Abend in die chilenischen Nachrichtensendungen kamen. Im Anschluss an den Empfang hatte man auf dem Hauptplatz der Stadt - Plaza de Armas - ein Fotoshooting arrangiert. Unter den Büsten verdienter Chilenen und unter den Flaggen des Landes – umringt von vielen Schaulustigen – gab es ein Blitzlichtgewitter. Alle von uns hatten etliche Fragen zu beantworten, zudem überreichte man uns Geschenke, die die Verbundenheit Chiles mit den Expeditionsteilnehmern ausdrücken sollten und überhäufte uns mit guten Wünschen. Immer wieder bekundeten die Sprecher, wie sehr sie hoffen, dass alle Teilnehmer wohlbehalten zurückkehren.

Die Stars des Nachmittags waren jedoch unsere beiden Jeeps. Copiapó gilt als 4x4 Hauptstadt Chiles. Umso größer war das Interesse an den beiden Jeeps. Neben allerlei Fragen zur Technik bekamen wir sogar konkrete Kaufangebote. :-)

Nachdem gegen 22.00 Uhr die letzten Beklebearbeiten ausgeführt waren, trafen wir uns noch zum gemeinsamen Abendessen und zur Teambesprechung. Morgen brechen wir auf und beziehen Stellung im Basislager.

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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 7. März 2007

Heute war Aufbruchtag!

Wir starteten um 11.00 Uhr nach einem Fotoshooting beim heimischen DaimlerChrysler/Jeep®-Partner und fuhren – unterbrochen von vielen Film-und Fotoaufnahmen - ins Basislager am Ojos del Salado. Endlich waren wir also unterwegs. Endlich der lang ersehnte Start. Endlich beginnt die letzte Phase der langen Vorbereitungen.
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Die Fahrt an sich ins Basislager war traumhaft, auch wenn ich den Weg schon oft gefahren bin. Die Schönheit der Natur, die Farbspiele und wechselnden Strukturen begeistern mich jedes mal wieder aufs Neue. Für diejenigen in meinem Team, die noch nicht in der Atacama waren, war es atemberaubend. Aber eben nicht nur schön. Deutlich macht sich die Höhe bemerkbar. Schon bei etwa der Hälfte der Fahrt bemerken viele die beginnende Kurzatmigkeit. Dazu kommen leichte Schwindelgefühle. An dieser Stelle sei nochmals erwähnt, dass allein unser Basislager annähernd in der Höhe des Gipfels des höchsten Berges der Alpen – dem des Mont Blanc - liegt!!

Im Basislager erwarteten uns nach rund sieben Stunden Fahrt... freudig strahlende Ranger, ein Koch, frischer Kaffee, Kuchen, aber vor allem auch unsere beiden Transport- und Rettungsfahrzeuge Argo® Avenger 8x8.

Leider machten sich dann bei einigen Teammitgliedern auch schon deutliche Anzeichen der Höhenproblematik bemerkbar. Hatten einige zuvor noch gelacht oder gedacht ich mache Scherze, wenn ich über zu erwartende Übelkeit und Schmerzen berichtete, waren nun auch die letzten Stimmen verstummt. Manche haben starke Kopfschmerzen, andere plagt das sich Übergeben müssen usw. Alles in allem jedoch normale Anzeichen der Höhe und des Akklimatisationsprozesses in dem wir uns befinden. Der guten Vorbereitung aller in Deutschland ist es zu verdanken, dass wir direkt von einer Höhe von 500m (Copiapó) auf 4500m aufsteigen konnten.

Natürlich bemerken wir auch bei unseren Fahrzeugen die zu erwartenden Leistungsverluste. Es gibt eben wesentlich weniger Sauerstoff hier oben und somit automatisch entsprechend weniger Motorleistung. Da wir aber ausschließlich mit Hubraum- und PS-starken Wagen unterwegs sind, fällt der Mangel an Leistung aus explodiertem Gemisch schwächer aus als erwartet.

Insgesamt setzten wir 7 Fahrzeuge für die Rekordfahrt ein:
- 2x Jeep Wrangler 3.8 V6 Schaltgetriebe
- 2x Argo Avenger 8x8
- 1x Doge Ram SLT 1500 mit 4.7 V8 Automatik (Begleitfahrzeug)
- Doge Dakota 3,7 V6 Automatik (Begleitfahrzeug)
- Jeep Cheeroke 2,4 R4 Schalter (Begleitfahrzeug)

Als alle Einsatzfahrzeuge in Reih und Glied vor der Basistation stehen fällt der Eindruck schon sehr materialistisch aus.

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Ich glaube sicher behaupten zu können, dass keines der anderen Teams, die aktuell versuchen den Höhenweltrekord zu brechen, besser aufgestellt ist als wir. Dafür danke ich allen meinen Partnern, insbesondere DaimlerChrysler/Jeep®, Goodyear, ODG und Warn.

Noch ein paar Worte zu den anderen Teams. Wir wissen, dass das Kia-Team seine Expedition am Samstag beginnen wird. Außerdem wird ein von Mitsubishi gesponsortes Team, voraussichtlich in der nächsten Woche, ebenfalls einen Rekordversucht auf einem nahegelegenen Berg versuchen. Beide Teams haben ihre Vorerkundungen offensichtlich erfolgreich abgeschlossen. In jedem Fall werden mit sportlicher Fairness, aber mit unbedingter Härte in der Sache für den Sieg kämpfen.
Volker

Beitrag von Volker »

Geht´s jetzt doch wieder los mit überflüssiger Werbung (Zitat: "Dafür danke ich allen meinen Partnern, insbesondere DaimlerChrysler/Jeep®, Goodyear, ODG und Warn" ? Ich dachte das Thema war geklärt lieber Jan.
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Joe
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Beitrag von Joe »

Volker hat geschrieben:Geht´s jetzt doch wieder los mit überflüssiger Werbung
Hallo Volker,

da der Jan diese Berichte in ettlichen Foren einstellt (glaube es waren deutlich >30), schätze ich mal, er hat es einfach übersehen. In vielen anderen Foren wird das ja nicht so eng gesehen.

Vielleicht sollten wir es dem Jan daher nicht allzu übel nehmen. Mich persönlich stört es (in diesem Fall!) jedenfalls nicht. Er wirbt ja auch nicht in eigener Sache. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, das er sich daraus irgenteinen materiellen Vorteil verschaffen will.

Seine Berichterstattung scheint jedenfalls interessant zu werden ... :wink:

Grüße

Rolf - der die Werbefreiheit hier ansonsten aber generell 100%ig befürwortet :D
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Volker

Beitrag von Volker »

@ Joe: Ja ne, is klar, so eng sehe ich das ja auch nicht, im Gegenteil, ich lese die Berichte ja gerne. War halt nur dieser bestimmte Satz der doch sehr auffällig ist. Ich dachte mir halt: Eine kleine Erinnerung kann ja nicht schaden bevor es wieder überhand nimmt.
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Beitrag von Joe »

Hallo Volker

ich vermute einfach mal, dass der Jan die Berichte auch noch für andere Veröffentlichungen / Berichterstattung nutzt, bzw. sie eigentlich dafür schreibt und diese dann unverändert in die div. Foren einstellt :wink:

Ein schönes Wochenende wünscht

Rolf
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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 08. März 2007

Wie zu erwarten, begann der heutige Tag für die Meisten mit Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Dementsprechend waren sie nach einer mehr oder weniger unruhigen Nacht relativ gerädert. Und das obwohl wir fast wie im *****Hotel leben (jedenfalls gegenüber meinen letzten Expeditionen). Beschreiben wir doch mal die Situation:
Unser Basislager ist eine alte Polizeistation auf rund 4500m. Nach einem Brand vor einigen Jahren, hatte man diese in 2007 wieder aufgebaut. Wir sind sozusagen die ersten Besucher. Vieles ist noch unfertig, aber zumindest sind wir wind- und wettergeschützt.
Die Räumlichkeiten sind zwar beengt (15 Personen leben auf rund 30m²), aber doch deutlich besser als in Zelten. Wasser gibt es nur in Rationen.

Wichtig für mich und entscheidend für die Zusammenstellung der Teams in den nächsten Tagen, war heute eine Leistungs-bestimmung aller Teammitglieder. Aus diesem Grund führten wir eine 4-stündige Wanderung am Vormittag und eine 1,5-stündige Wanderung am Nachmittag durch. Die erste ausgesuchte Strecke führte von 4500 auf 5000m über insgesamt 10km, die Zweite über rund 4km. Alle gingen hierbei bewusst an ihre Leistungsgrenzen. Nach der Rückkehr werteten Hubertus, Hans, Joachim und ich die Erkenntnisse aus und bestimmten die Teams für morgen. Trotz bester Vorbereitung aller, sind starke Leistungsunterschiede feststellbar, die uns zwingen unseren Expeditionsplan um einen Tag zu verschieben. Somit werden wir erst am Samstag um 4 Uhr morgens zur Rekordfahrt am Berg aufbrechen.

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Aber nicht nur die Personen mussten heute getestet werden, auch die Jeep® Wrangler wurden einer harten Prüfung unterzogen. Beide Wagen mussten zeigen, was sie können und wurden von uns über Geröll, Felsen und Sand gejagt. Nicht nur das, wir testeten in rund 5000m Höhe die Kippgrenzen aus (Schrägfahrten bis ganz kurz vor dem Umfallen), die Verschränkung, die Funktionen der Differentialsperren und der aushängbaren Stabilisatoren, die verschiedenen Untersetzungsmöglichkeiten usw.

Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Ich kann mich nicht erinnern,
einen Geländewagen gefahren zu haben, der extremstes Fahren so einfach macht. Unglaublich die Wirkung der aushängbaren Stabilisatoren, top die Kraftentfaltung des Motors (traumhaft welche Steilpassagen der Wagen im Standgas meistert!), sagenhaft die Spurweite und damit die Kippgrenze und vieles mehr. Ich bin sehr zufrieden.

Die 8x8 Argo®-Fahrzeuge haben wir heute mit Equipment als Transport- und Rettungsfahrzeuge aufgerüstet. Morgen werden wir diese ebenfalls extrem testen und im Anschluss auf 5950m überführen. Dort oben, nahe des Rekordtrack-Einstiegs, werden wir ein Materiallager einrichten und die Argo®-Fahrzeuge für ihren Einsatz am Samstag Morgen parken. Parallel haben die Film- und Fototeams beste Aufnahmen gemacht und außergwönliche Bilder eingefangen.

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Während ich hier sitze und schreibe, erreicht mich aus Argentinien eine Meldung: Ein weiteres Team, gesponsort durch Mitsubishi, soll in Argentinien ebenfalls aufgebrochen sein, den Weltrekord zu knacken. Aktuell soll das Team eine Höhe von 6025m erreicht haben. Ich weiss noch nicht, was ich davon halten soll, aber offensichtlich haben wir mit dem Jeep® Wrangler Höhenrekord 2007 eine richtige Welle losgetreten. Ich lasse den Wahrheitsgehalt der Meldung prüfen.
Langsam sollte ich wohl mit meinem Team eine Freude daran entwickeln, mit Jeep® alle anderen Marken zu düpieren, auch wenn dies eigentlich nicht mein Stil ist. Wenn sich jedoch so viele aufmachen uns zu schlagen, werden wir mit unserer und der Leistung unserer Fahrzeuge die Antwort geben.
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Uluru
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Beitrag von Uluru »

Ich drücke jedenfalls die Daumen und hoffe das ihr es schafft.
Denn mein nächster 4WD soll ein Jeep Wrangler RUBICON werden.

:respekt:
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BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 10. März 2007

Ein guter Tag

Auch wenn er mit schlechten Nachrichten startete, verlief der Tag doch mehr als erfolgreich.

Der Reihe nach:
Hans Siebenhaar wurde von Doc Hubertus der geplante Einsatz im Stoßtrupp untersagt. Eigentlich hätte Doc das gar nicht tun müssen, denn Hans Augen waren durch den Sand sowieso noch schwer in Mitleidenschaft gezogen – dick geschwollen. Für Hans sprang Eckhardt ein.

Wie vorgesehen, startete die Voraustruppe gegen 9 Uhr. Wir erreichten den Einstieg der Felsrinne gegen 10.30 Uhr und begannen sofort mit der Arbeit. Zunächst stiegen wir zu Fuß auf ca. 6000m auf, um uns einen Eindruck der Situation zu verschaffen. Entgegen meiner gestrigen Einschätzung, hatte das Geröll die Rinne nicht vollständig blockiert. Es reichte aus, einige große Brocken auf den Weg „ins Tal“ zu schicken.

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Dann der Start:
Ich fuhr als Erster mit dem Rekordfahrzeug in die Rinne. Es war unglaublich. Eine der schwierigsten Stellen – rund 500m steil bergauf, über losen Sand und Geröll – fuhr der Jeep® Wrangler Unlimited OHNE jede Hilfe, ohne extremes Durchdrehen, ohne Seilsicherung. Ich konnte es fast nicht glauben.
2005 mussten wir mein damaliges Rekordfahrzeug mit Winden sichern, damit es nicht abrutschte und ich neu anfahren konnte.

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Und jetzt? Beide Jeep® Wrangler meistern die Stelle in 4 low, 1. Gang, eingelegter Differentialsperre vorne und hinten und entkoppelten Stabilisatoren bravourös. Genial.
Das hatte natürlich zur Folge, dass ungefähr die 50-fache Menge an Adrenalin in unseren Körpern ausgestoßen wurde, wir uns riesig freuten und zügig weiterfuhren. Weiter ging es die Felshänge hinauf Richtung erstes Büßereisfeld. Und auch hier eine Riesenüberraschung: Nachdem wir ein Sandfeld durchfahren hatten, welches in ein Büßereisfeld mündet, entdeckten wir eine kleine Lücke im Eisfeld. Nur knapp 3m breit und etwas schräg reichte es jedoch, um mit den Jeep® Wrangler hindurch zu fahren. Dass die Reifen – wir fahren aktuell mit 0.8 bar Luftdruck – dabei mit messerscharfem Büßereis auf mehr als Tuchfühlung gingen, ließen sie sich jedoch nicht anmerken. Die Goodyear Wrangler MTR ziehen einfach durch. Das folgende Felsband war mit einiger Vorarbeit zwar schwierig zu überfahren, aber lösbar.

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Bild
BlueGerbil

Beitrag von BlueGerbil »

Tagesbericht 11. März 2007

Der alte Weltrekordpunkt ist erreicht!
Ein harter Tag / ein guter Tag / ein erschöpftes Team

Wecken war um 5 Uhr morgens. Um 6.30 Uhr bei rund minus 15° C starteten wir unsere Anfahrt zum Trackeinstieg und gegen 8 Uhr begannen wir den Aufstieg zu den Rekordfahrzeugen auf 6120m. Wir waren mit dem ganzen Team unterwegs und jeder kämpfte sich auf die „Parkplatzhöhe“.

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Dann ging es los. Von 6120m manövrierten wir teils zentimeterweise zunächst einen steilen Felshang hinunter, der direkt in einen von Gletscherwasser gespeisten „schrägen“ See mündet. Die Überwindung des Hochsees ist wie die Felsrinne ein Schlüssel zum Erfolg. Wer den See nicht überwindet, kann nicht in das Hochplateau einfahren. Und das Hochplateu ist der einzige Weg zum Gletscher auf 6300m, der in die Flanke zum Krater führt. In 2005 hatte ich noch Bedenken, aber der See hatte heute für uns ganz andere heftige Schwierigkeiten parat. Bis zur Hälfte war das Eis teilweise aufgebrochen und weich. Wir konnten praktisch immer bis auf den Grund durchbrechen und kamen so bis etwa zur Mitte des Sees. Der See an sich ist an seiner tiefsten Stelle zwar nur rund 1,5m tief aber enorm tückisch, da schräg abfallend.

Das Problem, das wir heute hatten, war eine spiegelglatte schräge Eisfläche über ca. 100m. Es war ohne Eisspikes an den Schuhen nicht möglich, die Fläche zu queren, geschweige denn mit den Fahrzeugen.

– Einschub- : ich wurde heute von meiner Frau, während eines Satellitentelefonates gefragt, ob die Jeep® Wrangler Unlimited wirklich so gut seien wie ich diese beschreiben würde und ich antwortete ein klares JA. Wir haben etliche Journalisten dabei, Fernsehteams und Teilnehmer, die allesamt fasziniert sind von der Leistung der Wagen – mich eingeschlossen.

Aber an dieser Eisfläche beißen sich auch alle Sperren und noch so gute Reifen die Zähne aus. Null Gripp und Halt ist null Gripp und Halt.
Also schickten wir ein Rangerteam mit Eisspikes auf die andere Seite der Eisfläche und ließen zwei Eisanker in die Erde rammen. An diese Anker hängte ich dann mein Rekordfahrzeug (F1) mit meiner vorderen Winde und Dieter hängte seine Winde in meine hintere Windenaufnahme.

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So ergaben sich folgende Vorteile: Dieter sicherte mit seinem Jeep® (F2) meinen F1 gegen starkes Abdriften und gegen Totalverlust, sollten die Eisanker nicht halten. Denn dann hätte ich mich nur noch mit einem Sprung aus dem Wagen retten können und F1 wäre verloren gewesen. Doch so winchte ich mich mit der Powerplant von Warn über die Eisfläche. Sehr spannend, aber es funktionierte. Ok F1 war drüben, jetzt kam F2. Zwischen F1 und F2 waren nun Seilwinden, Kabel und Berggurte von rund 70m gespannt, da ich F1 in einem Wassergraben verkeilt hatte.

Dann wurde es spektakulär: Als Dieter begann F2 auf die Eisfläche zu winchen, driftete der Wagen sofort ab (wir hatten ja keine hintere Sicherung für F2). Ich sah was passierte und gab Vollgas. Nun hing F2 heftig rutschend an rund 70m Seil, quer zur Schräge driftend, und ich schoss vorwärts. Durch das Vorwärtsfahren konnte die Beschleunigung von F2 bergab abgefangen werden und das Fahrzeug „schleuderte“ von der Eisfläche „an Land“.

Holiday on ice hätte nicht spektakulärer fürs Fernsehen produzieren können. Genial.

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Ein anders Thema wird sicherlich die Frage sein, wie wir wieder zurück-
kommen. Aber egal, erstmal weiter Richtung Rekord und das ging heute
richtig voran. Lustig war, dass just an einer sehr steilen Stelle (ca. 6100m), die wir zu meistern hatten, die Fahrzeugelektronik zu Protokoll gab, dass es so nicht weiter gehen könne. Genauer gesagt, wurden
wir auf Sauerstoffmangel hingewiesen, indem die Steuerelektronik ins
Notlaufprogramm schaltete. Wie mit einem Kumpel sprach ich F1 an, ob sonst alles klar sei, denn schließlich gab es den Sauerstoffmangel ja schon seit Tagen. Offensichtlich dachten die kleinen Moleküle im Steuerstand das Gleiche und erklärten sich bereit nach einem Maschinenneustart die Sauerstoffprolematik ad akta zu legen. Wir hatten wieder volle Leistung.

Ab dem Gletschersee fuhren wir auf meinem alten Track bis zu den Felsplatten. Ich entschied mich jedoch diesmal nicht diese Platten hoch zu fahren, sondern einen neuen Weg rechts der Hügelkette zu versuchen. Und es war die richtige Entscheidung. Wir kamen nach einem Büßereisfeld (an dessen Rand wir uns vortasteten) in eine Senke, aus der wir schräg in einen Hang einfahren konnten. Dieser Hang – wir waren bereits auf 6200m - endete auf einem kleinen Plateau (6300m). Das Geniale dabei: es markierte die Rückseite des alten Weltrekordhügels. Geil.

Jetzt hieß es mit beiden Fahrzeugen noch Vollgas durch ein Schneefeld und rauf auf 6358m. Wir hatten es geschafft. Zum ersten mal in der Geschichte stehen zwei Serienfahrzeuge in einer Höhe von 6358m. Eine Höhe, die niemals zuvor von zwei Fahrzeugen mit Serienausstattung erreicht worden ist. Dieser Punkt markiert für uns gleichzeitig den Einstieg in das Gletscherfeld und wird unser Ausgangspunkt am Dienstag sein.

Da das Team nach dieser Leistung sehr erschöpft ist – alleine der Abstieg dauerte wieder mehre Stunden. Aus diesem Grund werden wir morgen einen Ruhetag einlagen. Es wird spannend, da das Gletscherfeld stark rissig ist, was wir bei einer ersten Begehung heute feststellen konnten. Auf die Reifen wird eine enorme Aufgabe zukommen.
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Ein fröhliches "Berg Heil" an alle Höhensüchtigen!

Da der Berichterstatter leider nicht auf unseren Wunsch nach Werbefreiheit eingegangen ist, sperren wir diesen Thread hiermit. Wer am weiteren Fortgang der PR-Aktion interessiert ist, möge sich bitte auf der Website http://www.hoehenrekord2007.com informieren. Dort sind die Berichte ebenso nachzulesen wie in ca. 20 anderen Allrad- und Reiseforen.

Grüsse von den Mods
Iveco TurboDaily 40.10 4x4 "Dormobil" 1999 219.000 km. Ich glaube ich muss mal meine Signatur ändern ...
ex oriente lux · cedant tenebræ soli
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